Berlin - Palast der Republik

  • Ich hab's im alten Forum schon mal geschrieben - ich habe ernsthafte Zweifel, ob der PdR wirklich nächstes Jahr wegkommt. Der wird immer mehr zum Kultobjekt durch diese blöden überflüssigen Zwischennutzungsveranstaltungen. Die Ostalgiker werden noch mal für den Palast auf die Straße gehen, wartet's ab! Im FDJ-Hemd oder wahlweise im Dynamo-Berlin-Trikot und die Dadaär-Flagge schwenkend.

    Meine einzige Hoffnung: Die Infobox am Potsdamer Platz hatte am Ende auch viel Fans, und es gab Plädoyers für den Erhalt - und das Ding wurde dann am Ende doch wie geplant abgerissen. Hoffen wir mal, daß das Vorhaben wirklich durchgezogen wird!

  • Zitat

    ...sorry Obstbäumchen, aber ich hatte am Wochenende ein Gespräch mit Modernisten, die meinten, es wäre doch ganz richtig, dass die gesamte Nürnberger Altstadt 45 abgebrannt wäre, da hätte man wenigstens die Chance gehabt, "etwas luftiger zu bauen" ... (... so "halb-ausgegorene" Statements wie dem von Dir, machen mich etwas ungehalten jetzt...)

    "Etwas luftiger bauen", na hervorragend...und deshalb fühlen sich die Leute in "luftigen" Städten bzw. Stadtvierteln wie Halle-Neustadt, Kassel, Magdeburg, Frankfurt oder Marzahn ja auch viel wohler als in so häßlichen engen Städten wie Venedig, Paris, Florenz, Prag oder Rom. :übelkeit:

  • Zitat

    Ein weiteres Problem ist, dass die PDS den Palast und das Schloss politisiert und den Schlossbefürwortern politische Absichten unterstellt.
    Mir persönlich wäre die ehemalige Nutzung des Palastes vor der Wende egal, was zählt ist das Stadtbild!

    Die Wahrheit ist doch, dass das Schloss attraktiver ist, Berlin und Deutschland besser repräsentiert und mehr Touristen anziehen wird, als es der Palast jemals kann.

    So sehe ich das auch!

  • ich finde das alles soooooo lächerlich!
    warum den abiss verschieben, der bundestag hat abgestimmt, das schloss kommt der palast geht! basta!
    ich was nicht was dieses hin und her geluckste soll!
    ich meine habe die eine ahnung wie viel so ein leerstehendes gebäude kostst! unmengen so viel kann ich schon mal sagen!
    es ist echt keine frechheit und irgendwie fühle ich mich von den politikern leicht ver....!

  • "Schwere Vorwürfe gegen Senat wegen Verzögerungen beim Palast-Abriss - Ruine kostet jährlich 130 000 Euro"

    ""Kaum haben die Bundesbehörden der Stadt den Abriss übertragen, funktioniert überhaupt nichts mehr.""

    ""Wir sind nicht mehr bereit, wegen Fehlern, die allein der Senat von Berlin zu verantworten hat, diese horrenden Betriebskosten für den Erhalt des Gebäudes über den ursprünglich geplanten Abrisstermin im Juli kommenden Jahres hinaus zu tragen", sagt OFD-Sprecher John."

    Den Rest gibts hier: http://www.welt.de/data/2004/11/01/354263.html

  • Zitat

    "Schwere Vorwürfe gegen Senat wegen Verzögerungen beim Palast-Abriss - Ruine kostet jährlich 130 000 Euro"

    da meine Worte! :gg:

    und ich finde meine Worte lächerlich passen auch ganz gut ;)

    Ernsthaft! Finde es von den Politikern und Beamten in den Ämtern wirklich lächerlich! Boykott beschreibt es doch irgendwie schon ziemlich gut!

  • Was erwartest du? Dass die PDS einfach "Ja" zum Abriss sagt? Wo sie schon in der Bundestagsentscheidung nur mit 2 Stimmen mitreden durfte, will sie jetzt erst Recht dazwischenfunken...Wie seriös... :boese:

  • Nunja ist schon klar dass ich nicht mehr erwarten sollte ;)

    Aber wie kann man so wahrlos mit Steuergeldern rumsauen und dann sollten gewisse politsche Gruppierungen einfach eine Entscheidung akzeptieren!

    Finde das wirklich sowas von daneben was momentan in Berlien passiert!!

    :boese:

  • nun ja, sowas kommt halt dabei raus, wenn sich manche politiker und beamte nicht dem volk verpflichtet fühlen, sondern lediglich ihrer eigenen gesinnung. man könnte in diesem fall durchaus von machtmissbrauch reden. eine demokratische entscheidung (d.h. mehr oder weniger volkswille) wird unter nutzung des eigenen einflusses hinausgeschoben, weil sie nicht goutiert ist. schlimm sowas, aber leider alltäglich. es war ja auch klar, dass ein weitgehend gegen das schloss eingestellter rot-roter senat den abriss und neubau nicht gerade forcieren wird. aber auch den bund trifft eine teilschuld: er hätte die ausführung des abrisses mit finanziellen forderungen verbinden sollen, falls er nicht fristgerecht ausgeführt wird. ich erinnere aber auch daran, dass eichels ministerium ebenfalls gegen das schloss eingestellt ist.
    nun gut, solange die bundestagsmehrheit für das schloss steht, kann uns nicht wirklich was passieren- es dauert halt nur entsprechend länger.

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • Die Welt schrieb:

    Zitat

    "Schwere Vorwürfe gegen Senat wegen Verzögerungen beim Palast-Abriss - Ruine kostet jährlich 130 000 Euro"

    Ich denke die 130.000 € beziehen sich lediglich auf die Sicherheitskräfte, Strom & Wasser, d.h. ohne Miete.
    Andernfalls wäre die genannte Summe, aus wirtschaftlicher Perspektive, kein pro-Abriß-Argument, denn mit veranschlagten 20 mio für den Abriß, würden sich die ersparten, sonst laufenden Kosten, erst in 153 Jahren amortisieren...so ungerne ich das auch schreibe.
    Erwähnt seien auch die Zinsen & Zinseszinsen, die eine Summe von 20 mio abwerfen, die übersteigen in jedem Fall die erwähnten Betriebskosten pro Jahr.

    Was die Miete anbelangt, habe ich soetwas in Erinnerung, daß diese nun stark ansteigen müßten, da durch die Zwischennutzung der PdR seinen Ruinenstatus verliert.

  • Zitat

    Ich denke die 130.000 € beziehen sich lediglich auf die Sicherheitskräfte, Strom & Wasser, d.h. ohne Miete.

    ja es wird sicherlich viel mehr sein!!!!

  • Zitat von "Prokovjev"


    .... denn mit veranschlagten 20 mio für den Abriß, würden sich die ersparten, sonst laufenden Kosten, erst in 153 Jahren amortisieren...so ungerne ich das auch schreibe.
    Erwähnt seien auch die Zinsen & Zinseszinsen, die eine Summe von 20 mio abwerfen, die übersteigen in jedem Fall die erwähnten Betriebskosten pro Jahr.
    ...

    Denke mal an den Imageschaden, den Berlin Jahr für Jahr wegen der Ruine
    mitten in der Stadt bei den Menschen hat. Das ist viel gravierender und
    kostet Berlin mit Sicherheit einige Milliarden...

  • Das sind Grauzonenfaktoren, die in keine Rechnung eingehen.
    Die Veranstalter der durch den Tiergarten walzenden Liebesparade, haben ebenso mit solcherlei Faktoren argumentiert, als es galt gegen die Nebenkosten anzukommen( Großflächenmüllbeseitigung, Bodenentsäuerung des Tiergartens,... ). Diese wurden bis dahin nämlich von Berlin getragen.
    Außerdem beanspruchen die PdR-Zwischennutzer eben dies für sich selbst: die Beibehaltung eines kulturellen Zentrums, eines Mittelpunkts.

  • Ben schrieb:

    Zitat

    Welche Miete denn? Der PdR gehört doch dem Bund...


    Na, die beste Miete ist doch die, die man sich selbst zahlen muß. :zwinkern:
    ( solcherlei Dinge haben eine kurze Halbswertszeit in meiner Erinnerung :P )

  • Endlich: Heute ist der letzte Tag des "Volkspalastes"! Von 23 Uhr bis 00 Uhr gibt es zum Abschluss nochmal ein mediengerecht inszeniertes Spektakel: "Der Palast wird symbolisch verglühen: Eine Lichtinstallation erhellt den Palast, um ihn in vollem Glanz untergehen zu lassen." (http://www.volkspalast.com)

    Komischerweise diese Ende am 09. November! Ich glaube kaum, dass das Zufall war!


    Jetzt kann man nur hoffen, dass es nicht im nächsten Jahr eine Neuauflage der Nutzung gibt; ist aber kaum noch zu vermeiden. Hoffentlich kann sich wenigstens Fau Weiss mit ihrem Vorschlag durchsetzen, eine kritische Ausstellung über die Geschichte des Palastes in die Nutzung miteinzubeziehen.

  • Quelle: http://www.berlinonline.de/berliner-zeitu…lin/395820.html

    Damit wird wohl doch von Boddiens Vorschlag erfüllt! Doppelter Vorteil, niedrigere Abrisskosten und niedrigere Baukosen für den Kernabu des Schlosses!
    Ich hoffe nur, dass es jetzt durch diese Abrissart nicht zu weiteren Verzögerungen kommt!


    PS: Schaut mal wieder ins Schloss - Forum, da wütet der "Bürger der DDR..." jetzt auch gegen uns. Voll lustig, ernst nehmen kann man den ohnehin nicht. :auslachendoppelt:

  • Was unter'm Straßenpflaster abgeht, ist mir ziemlich egal...Aber bitte, solange das dann im Nachhinein keine Probleme bereiten wird, kann das Kellergeschoss ruhig stehen bleiben und weiter verwendet werden. Wenn dazu noch so viel Geld gespart wird, ist das natrülcih umso besser...Vielleicht kann man dadurch noch etw. bez. der Kuppel oder der Spreefassade erreichen...

  • na bitte, der perfekte kompromis: die palastliebhaber haben einen teil des palastes erhalten und wir - wie die meisten - kriegen das schloss!

  • Also mir gefällt das nicht. Womöglich wird das Schloß auch ls Stahlbetonbau hochgezogen... und später haben wir ein qualitativ minderwertiges Betongebäude mit einer schönen Fassade. Ist das das, was wir wollen?

    Die Frankfurter zeigen uns doch gerade an ihrer Stadtbibliothek, wie man moderne Rekonstruktionen macht wenn man das Vorgängermaterial nicht verwenden will...

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)