Biberach an der Riß (Galerie)

  • Sehr gut möglich. Ich stand vor einer 50/50 Wahl und dachte mir , dass es eher ein Altbau ist, aber ich hab keine Ahnung.

    Hat die Schönheit eine Chance-Dieter Wieland

  • ^Wenn das ein Neubau sein sollte, nimmt er immerhin die Form eines Altbaus an. D.h. durch die Vorkragungen simuliert er, ein Fachwerkbau zu sein. Allerdings ein derart kaputtsanierter Fachwerkbau, dass eine solche Optik kaum noch etwas bringt. Wie "VonSalza" richtig schreibt: Das Haus wirkt tot. Durch etwas andere Farbgebung, die Hervorhebung von Querbalken usw. könnte man aber ein wenig retten.

    Den Aufzug fände ich als modernistisches Platzelement noch gar nicht so störend. Aber, wenn ich mir die ganze Straßenmöblierung und Hausverschandelung angucke, sehe ich die gestalterischen Defizite unserer Zeit: Ein unpassender Glasvorbau an dem historischen Gebäude (ich dachte erst, es sei eine Elektro-Tankstelle), ein Fahnenmast mit Reklame (ich dachte erst, es sei das Tankstellen-Emblem), irgendeine Hinweistafel am linken Bildrand, unnötige Glas-Vordächer am Altbau, ein klobiger Glas-Dachaufbau, eine Unmenge an Beton-Pflanzkübeln... Zudem im weiteren Stadtbild noch Parkautomaten, Parkbegrenzungsanzeigetafeln, Einbahnstraßenschilder... Dann noch ein Baustellen-Generator. Man wundert sich fast, warum da nicht im Bild auch noch Absperr-Barken, provisorische Gitter-Zäune und rot-weißes Flatterband auftauchen. Denn in Deutschland sind doch stets irgendwo hässliche Dauer-Baustellen zu sehen... Da geht insgesamt jedenfalls viel an Stimmung verloren...

  • Vielleicht ist mit der Straßenseite des Gebäudes mehr anzufangen.

    Weiter die Viehmarktstraße entlang sehen wir diese ganz nette Baugruppe, auch wenn das rote Haus etwas zu stark verputzt und gestrichen ist.


    Und jetzt noch mal tief Luft holen, denn es geht nach links auf den Zeppelinring, das pure Grauen.


    An der Schnittstelle mit der Ulmerstraße wird es es etwas besser, auch wenn der graue Bau der AOK zum schlimmsten gehört was ich je gesehen habe. Auch das Ulmertor kann einem wirklich Leid tun in so einer Umgebung.

    Hat die Schönheit eine Chance-Dieter Wieland

  • Mit einer anderen Farbe als weiß oder grau könnte es ja tatsächlich besser aussehen als der übliche Einheitsmüll.

    Hat die Schönheit eine Chance-Dieter Wieland

  • Durch das Ulmertor geht es in die Ulmertorstraße.

    Rechts daneben steht dieser Bau mit der Optik einer ewigen Bauruine.

    Noch einmal ein Blick zurück.

    Und am Ende der Ulmertorstraße ein Blick über den Obstmarkt zu St. Martin.

    Das ist dann auch das Ende dieser Galerie, da ich nicht mehr nennenswerte Fotos gemacht habe.

    Hat die Schönheit eine Chance-Dieter Wieland

  • Wirklich ekelhaft. Schlimmer als der C&A. Für meinen Geschmack.

    Da gebe ich dir absolut Recht. Gefühlt wird ein altes Haus sobald der Putz anfängt leicht zu bröckeln als Schandfleck bezeichnet. Aber sowas hier? Was ist das dann? Vermutlich ein nützlicher moderner Bau der im Kontrast zum Stadttor steht und der das Volumen der Altstadt aufnimmt und der Stadt neues Leben bringt...

    Hat die Schönheit eine Chance-Dieter Wieland

  • Vielen Dank für die tollen Bilder aus Biberach. Ich muss für die Stadt eine Lanze brechen, da sie ja doch einen schweren Stand hier im Forum hat. Ja, die Gegend um Ulmer Tor, Hbf und Zeppelinring ist eine Katastrophe. Und innerhalb der ehemaligen Stadtmauern gibt es auch genügend unsanierte Altbauten und, natürlich wesentlich schlimmer, grauenhafte Neubauten. Allerdings ist die Gegend um den Marktplatz, den Weberberg/Weberviertel und den Weißen Turm sowie die Gegend südlich von St. Martin wirklich sehr sehenswert. Biberach hat, wie auch Ravensburg, den "Nachteil", dass der Großteil der Fachwerkhäuser verputzt ist. Das fällt meiner Meinung nach umso mehr ins Gewicht, je stärker eine Stadt durch Neubauten durchsetzt ist. Ravensburg wirkt daher durchaus "schöner". Ich denke, dass Biberach durch Fachwerkfreilegungen, wie im Weberviertel ja größtenteils geschehen, wirklich viel gewinnen könnte.

    Im Übrigen ergibt sich in Biberach wieder das "schwäbische Paradoxon": Obwohl die Stadt wirtschaftlich extrem gut da steht (v.a. Liebherr und Zulieferer), wirkt sie häufig schäbig und heruntergekommen, die Neubauten wirken durchweg billig und uninspiriert. Hier hat Biberach noch extrem viel Luft nach oben! Trotz allem eine sehr lebenswerte Stadt mit ordentlich Lokalkolorit, Selbstbewusstsein und sehr stolzen Einwohnern (ich verweise hier auf das "Schützenfest").

  • Obwohl die Stadt wirtschaftlich extrem gut da steht (v.a. Liebherr und Zulieferer), wirkt sie häufig schäbig und heruntergekommen

    ein sehr interessanter Konnex! Ob das wirklich ein "Paradoxon" sein muss, wäre einer näheren Betrachtung wert.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.