Danzig in alten Fotografien (Galerie)

  • Farbfotos vom alten Danzig. Einfach geniessen und die architektonische Pracht auf sich wirken lassen.


    Langes Tor


    Partie an der Mottlau


    Der arme Mann ahnte noch nicht, dass er seine geliebte Heimatstadt wenige Jahre später verlassen musste.


    Krantor



    Prachtvolles Haus.


    St. Marien schaut in die Langgasse.


    Herbst in Danzig.


    St. Marien


    Schöner Eingang. Vielleicht hat jemand ein aktuelles Bild ?


    St. Katharinen


    Wunderbar. Keine Autos dafür Pferde, eine enge Gasse und die Kirche.

    Zum Abschluss ein schönes Zitat aus einem Heimatbuch:

    Unvergessene alte Stadt zwischen Waterkant, Werderland und Höhenrand, du wunderbare ,,Kron' in Preussen'' und unser nordisches Venedig,- wir grüssen dich aus unserer Zerstreuung in alle Welt, deine Söhne und Töchter, deine Freunde und Verehrer. Dein einzigschönes Bild bewahren wir in unserem Herzen. Gott segne dich und uns!

    Quelle: Bildindex.de

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

    4 Mal editiert, zuletzt von Löbenichter (6. April 2016 um 15:21)

  • Super Bilder! Und so scharf. Man fühlt sich richtig in die Zeit versetzt. In so einem ästhetischen Umfeld zu leben, muss für die Menschen damals eine enorme Lebensqualität bedeutet haben (was natürlich durch das Erleben des Unterganges dieses Umfeldes mehr als nur verdüstert wurde).
    Das sog Schöne Haus steht natürlich noch (bzw wieder). Ansonsten erschien mir interessant, dass viele Häuser bereits als Art historistische Reko wirkten, oftmals so vereinfachend wie zB die neuen Münsteranischen Prinzipalmarktbauten.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Sehr schön. Sind das Farbdias? Ich habe von meinem Heimatdorf mehrere Farbdias aus dem Jahre 1940, die genau wie diese Bilder heute einen starken blau/grün-Stich haben, sonst aber noch sehr gut und lebensnah sind.

  • Eine Besonderheit finde ich auf dem 2. Bild die Mini-Sternwarte auf dem sehr hohen Haus neben dem Stadttor (nicht das Krantor).
    Sie erinnert mich an die sehr große Bedeutung dieser Gegend für die Entwicklung der Astronomie, die sich in Persönlichkeiten wie Johann Hevelke (Verfasser der 1. Mondkarte) und natürlich Nikolaus Kopernikus zeigt. Immanuel Kant hat dann den Begriff einer "Kopernikanischen Wende" geprägt.
    Die frühere Hochblüte dieser deutschen Gegend steht in schrillem Kontrast zu seinem besonders barbarischen Ende im 20. Jh., eine Gegebenheit, deren Verarbeitung der westlichen Kultur noch bevorsteht.

    VBI DOLOR IBI VIGILES

  • Der "arme" Mann auf dem Bild ahnte vielleicht nicht, dass er seine Heimatstadt verlassen musste. Dafür wusste er wohl, dass Teile der polnischen Minderheit schon ermordet war, dass man systematisch dabei war die polnische Intelligentz zu liquidieren, und dass die Juden in Ghettos zusammengetrieben wurden. Nein, Danzig war schon zu diesem Zeitpunkt keine heile Welt mehr! Aber natürlich sind diese Bilder einer untergegangene Welt sehr interessant, wirklich bitter was im Osten in 1945 in Flammen aufgegangen ist. Neben Danzig ist Elbing wohl der schlimmste Verlust. Für Deutsche muß es ein kleiner Trost sein, dass die Hansestädte im heutigen D einigermassen überlebt haben.

    Unsere große Aufmerksamkeit für die Belange des Denkmalschutzes ist bekannt, aber weder ökonomisch noch kulturhistorisch lässt es sich vertreten, aus jedem alten Gebäude ein Museum zu machen. E. Honecker

  • In Danzig war der Anteil de Polen extrem klein, so dass es nicht einmal einen polnischen Sportverein gab

  • Nein, darauf kommt es nicht an. Der Aussage des Dänen ist auf andere Weise zu entgegnen. Sie verquickt einfach Dinge, die in keinem besonderen Kausalzusammenhang stehen. Der arme Mann wurde vertrieben, weil er östlich von Oder/Görlitzer Neiße wohnte. Punkt. Dasselbe Schicksal traf auch die Bewohner unzähliger Städte, in denen schon allein mangels polnischer Einwohnerschaft keine Polen ermordet worden sind.

    Zitat

    Die frühere Hochblüte dieser deutschen Gegend steht in schrillem Kontrast zu seinem besonders barbarischen Ende im 20. Jh., eine Gegebenheit, deren Verarbeitung der westlichen Kultur noch bevorsteht.

    Dem letzten Halbsatz würde ich massiv entgegentreten. 1) Welcher westlichen Gesellschaft? Was ist damit gemeint? 2) Sollte damit so etwas wie die "abendländisch-christliche Wertegemeinschaft" gemeint sein, so hat diese ganz andere Probleme. Das meine ich ohne Zynismus. Schließlich läuft sie selbst einem derartigen Schicksal nahezu in die Arme. Und wenn sie dieses Schicksal überlebt, die christlich-abendländische Wertegemeinschaft, so wird sie jüngerer und frischerer Opfer zu gedenken haben. Das alte Danzig ist Schnee von gestern. Sein Schicksal wird angesichts dessen, was uns bevorsteht, niemanden bekümmern, und das ist auch - wenn nicht gerade gut so, jedoch immerhin notwendig.
    Was mich wirklich verbittert, ist der Umstand, dass das heutige Gdansk sozusagen als Lohn der bösen Tat vor einem solchen Schicksal gefeit zu sein scheint. Gdansk ruht heute fest in sich selbst, in einer nahezu unerschütterten, heilen Welt, die sogar moralisch weit über der unseren steht. Es ist wirklich unfassbar.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Zitat

    Und wenn sie dieses Schicksal überlebt, die christlich-abendländische Wertegemeinschaft, so wird sie jüngerer und frischerer Opfer zu gedenken haben


    Ach, Ursus - das hört sich ja fast wie Maya-Kalender und ähnliches an. Es hat immer düstere Propheten gegeben - und noch sind wir da :engel:

    Was meine Aussage zum alten Mann betrifft: ich finde es immer problematisch ausschliesslich auf den Dt. Opfern zu fokussieren (siehe auch dein Hirschberg-Beitrag). Es ist nunmal so, dass der von Deutschland angefangene Krieg am Ende als Vertreibung und Zerstörung der Städte zurückgeschlagen hat. Was sollen z.B. die Polen sagen? Erstmals die Intelligenz ausgerottet, dann die Jüdische Kultur, dann unzählige Kulturgüter, dann die Vertreibung aus Lemberg, Grodno und Wilna. Und am Ende (auch "Dank" der Deutschen Besatzung) 40 Jahre Kommunismus. Aber gut, diese Diskussion gehört nicht hier.

    Interessant ist übrigens, dass die jüngsten Bauprojekte in Danzig weniger historisch anmutend sind. Vielleich ist es der Einfluss aus dem grossen Nachbar im Westen?

    Unsere große Aufmerksamkeit für die Belange des Denkmalschutzes ist bekannt, aber weder ökonomisch noch kulturhistorisch lässt es sich vertreten, aus jedem alten Gebäude ein Museum zu machen. E. Honecker

    Einmal editiert, zuletzt von Däne (14. November 2012 um 12:42)

  • Architektonische Rundschau 1890.

    Da weiter oben am 15.10.2010 ein Foto in schwarz/weiß eingestellt wurde, füge auch ich einige in schwarz/weiß gehaltene Zeichnungen ein.

    Hauseingänge in Danzig:


  • Architektonische Rundschau 1889.

    Wilhelm- Augusta-Blindenanstalt der Provinz Westpreußen in Königsthal bei Danzig, erbaut von Schmieden, v. Weltzien und Speer, Architekten in Berlin:

  • Snork 9. Oktober 2021 um 15:20

    Hat das Thema aus dem Forum Galerie nach Polen verschoben.
  • Snork 16. November 2021 um 08:39

    Hat den Titel des Themas von „Danzig in alten Farbfotos (PL) (Galerie)“ zu „Danzig in alten Farbfotos (Galerie)“ geändert.
  • Ein 8mm Farbfilm aus Danzig / Gdansk aus dem Jahr 1956


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  • buarque 24. Oktober 2022 um 13:54

    Hat den Titel des Themas von „Danzig in alten Farbfotos (Galerie)“ zu „Danzig in alten Aufnahmen (Galerie)“ geändert.
  • Farbaufnahmen aus den dreißiger Jahren


    vom Bischoffsberg auf die Marienkirche und das Rechtsstädtische Rathaus


    Blick vom Karlsbergturm in Oliva auf Zoppot und die Ostseeküste


    Blick vom Langführer Höhenweg, der hinter den Friedhöfen am Hagelsberg begann, rechts die Schichauwerft mit dem Hammerkran, links in der Ferne die Margarinefabrik " Armada"


    Langasser Tor


    Straße " Pfefferstadt" in der Altstadt vom Holzmarkt in Richtung Hauptbahnhof, die Straßenbahnschienen gehören zur Linie 8 Danzig - Neufahrwasser


    Langgasse


    Blick vom Turm der Marienkirche in nordöstlicher Richtung auf die St. Johanniskirche und die Mottlau


    Blick vom Turm der Marienkirche in westlicher Richtung auf den Stockturm


    und als Zugabe das eindrucksvolle Glockengeläut der Marienkirche

    http://www.jessner.homepage.t-online.de/katharik.wav