Schrobenhausen (Galerie)

  • Schrobenhausen ist eine Stadt im Unterbayrischen Hügelland zwischen München und Neuburg/Donau. Sie hat heute etwa 16000 Einwohner und ist überregional bekannt als Geburtsort des Malerfürsten Franz von Lenbach und als Spargelstadt, dort gibt es auch das Europäische Spargelmuseum.

    Offizielle Seite der Stadt:
    Willkommen in Schrobenhausen - Lenbachstadt im Spargelland

    Nachfolgend einige Aufnahmen aus dem Altstadtbereich vom Herbst 2008.


    der Marktplatz, Lenbachplatz genannt, nach W


    Lenbachplatz nach NO mit dem 1955 erbauten Rathaus, dahinter die Stadtpfarrkirche

    ein Vergleichsbild vor dem Abbruch des alten, neugotisch umgestalteten Rathauses von 1954

    Bildarchiv Foto Marburg

    auch hier ein Vergleichsbild von 1954:

    Bildarchiv Foto Marburg



    der Gasthof zum Stiegelbräu wurde nach 1980 zu einem Sparkassengebäude umgebaut und dabei stark modernisiert


    Lenbachplatz, Südseite


    die N-S-verlaufende Hauptstraße, ebenfalls nach dem Malerfürsten benannt, Häuser an der Ostseite


    die selbigen Häuser vom Marktplatz aus, mit dem Turm der Frauenkirche dahinter


    das Zeiselmairhaus
    „Mittelalterliches Handwerkerhaus, erbaut 1478 als Fachwerkhaus, eines der ältesten erhaltenen spätmittelalterlichen Handwerkerhäuser im nördlichen Oberbayern. Beherbergte seit dem 17. Jahrhundert eine Leinweberfamilie, seit dem 19. Jahrhundert die Schuhmacherfamilie Zeiselmair. Nach umfangreichen Sanierungsarbeiten seit 1990 Baudenkmal und Museum.“
    Schrobenhausen - Lenbachstadt im Spargelland - Zeiselmairhaus

    Zeiselmairhaus innen:

    7 Mal editiert, zuletzt von Markus (3. Mai 2011 um 21:25)


  • in der östlichen Altstadt nahe der Stadtmauer die Stadtpfarrkirche St. Jakob, eine spätgotische Hallenkirche


    die Wandmalereien um 1461


    Gedenkstein Herzog Ludwig des Gebarteten von 1419 in der Vorhalle


    von der im 15. Jh. erbauten Stadtbefestigung sind noch Teile der Mauer, einige Türme und der Wall erhalten.


    Geburtshaus des Malers Franz von Lenbach an der Stadtmauer

  • Lenbachstraße:


    bei den Bürgerhäusern wurde offensichtlich nach dem Krieg viel modernisiert und auch einiges abgerissen, manch älteres Haus, hier eines mit für die Region typischem Bodenerker, ist aber auch noch erhalten geblieben.



    zum Abschluss noch Sankt Salvator in der südlichen Vorstadt:

    Soweit einige Eindrücke aus der oberbayrischen Spargelmetropole Schrobenhausen

  • Danke, Markus, fuer noch eine interessante Galerie.
    Es interessiert mich, wie das Rathaus aussah, vor der neogothischen Umgestaltung.
    Ich halte das neue Rathaus fuer einen sehr nett Anpassung Bau.

  • Wie das Rathaus davor aussah würde mich auch interessieren, dazu habe ich nichts gefunden. Der jetzige gefällt mir nicht besonders, der Verlust des Vorgängers ist aber auch nicht so tragisch.

  • Zitat von "Markus"

    Wie das Rathaus davor aussah würde mich auch interessieren, dazu habe ich nichts gefunden. Der jetzige gefällt mir nicht besonders, der Verlust des Vorgängers ist aber auch nicht so tragisch.

    Da bin ich ganz conträrer Ansicht. Ein unwiederbringlicher Verlust eines zentralen Bauwerks. Die übrigen 'Modernisierungen' geben der Stadt den Rest - ein BRD-Stadtbild zum Abgewöhnen. Wie schon öfters gesagt: solche Verschandelungen sind nur in der alten BRD anzutreffen.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Ach, Ursus, Schrobenhausen ist eine Stadt zum Wohlfühlen! Ja, es gibt den Betonkasten Lenbachstraße 64 (Ex-Ellwanger) und das Rathaus ist etwas steril, aber sonst ist die Kleinstadt doch vom Feinsten. Rundherum eine Grabenzone, ein grünes Band rum um die Altstadt.

  • Ursus, so ganz conträr sicher nicht, der Vorgänger war aber auch nicht so aufregend, für das Stadtbild Schrobenhausen selbst ist es natürlich durchaus ein grober Verlust, v.a. erstaunt wieso 1955 so ein offensichtlich gut über die Zeit gekommener Bau, noch dazu das Rathaus, abgerissen wird.
    Das Stadtbild insgesamt gefällt mir trotz der vielen sicherlich unnötigen Modernisierungen trotzdem auch noch recht gut, v.a. wie Zeno schrieb ein Spaziergang um die Stadt auf den Wällen ist ein in Obb sonst heute sehr rares Erlebnis. Erfreulich ist zumindest die Rettung des alten Handwerkerhauses, alles andere als selbstverständlich, leider.

  • In der Lachen 1, Zeiselmairhaus

    Zitat von Markus

    Erfreulich ist zumindest die Rettung des alten Handwerkerhauses, alles andere als selbstverständlich, leider.


    Bereits im Denkmälerinventar von 1986 ist das Haus eingetragen. Insofern ist für mich nicht ganz nachvollziehbar, warum das Haus "seit 1990" ein Denkmal sei, wie ja auch die Tafel am Haus besagt. Wegen der Eigenschaft der bayerischen Denkmallisten als nachrichtliche Verzeichnisse kann man im übrigen auch nicht sagen, nicht eingetragene Objekte seien keine Denkmäler. Insoweit kommt es in bezug auf die Denkmaleigenschaft nicht auf die Eintragung an.

  • Zitat von "Markus"

    Ursus, so ganz conträr sicher nicht, der Vorgänger war aber auch nicht so aufregend, für das Stadtbild Schrobenhausen selbst ist es natürlich durchaus ein grober Verlust, v.a. erstaunt wieso 1955 so ein offensichtlich gut über die Zeit gekommener Bau, noch dazu das Rathaus, abgerissen wird.
    Das Stadtbild insgesamt gefällt mir trotz der vielen sicherlich unnötigen Modernisierungen trotzdem auch noch recht gut, v.a. wie Zeno schrieb ein Spaziergang um die Stadt auf den Wällen ist ein in Obb sonst heute sehr rares Erlebnis. Erfreulich ist zumindest die Rettung des alten Handwerkerhauses, alles andere als selbstverständlich, leider.

    Naja, 1955 ging gerade der ganz große Hass auf den Historismus los, der sich speziell gegenüber der Neogotik schon seit Mitte der 1930er abgezeichnet hatte und nur durch Krieg und Wiederaufbau eine Unterbrechung gefunden hatte. Das ursprüngliche Gebäude dürfte äußerst schlicht gewesen sein, die damals wahrscheinlich als „entstellend“ betrachteten Veränderungen des Historismus waren im beginnenden Wirtschaftswunder eigentlich ein typischer Anlass, sich so „alten Gelärchs“ zu entledigen, wie man hier in Hessen sagt.

    Wir erinnern uns: in „Das neue Wiesbaden“ forderte Ernst May 1963, große Teile der Wiesbadener Villengebiete, die heute eines der größten Flächendenkmäler dieser Zeit in Süddeutschland darstellen, und wahrscheinlich auf kurz oder lang sogar UNESCO-Weltkulturerbe werden, abzureissen und durch Westplatten zu ersetzen.

    Zuletzt aber noch herzlichen Dank an Markus für diese interessanten Einblicke in den bisher hier nur sehr rar vertretenen südlichsten Winkel der Republik.

  • Aber nein, Johan. Aber was heißt schon objektiv, überhaupt bei solchen ästhetischen Fragen. Ich finde es nur schmerzhaft, so bedeutsame Orte derart vor die Hunde gegangen zu sehen. Man reißt halt nicht von einem gut erhaltenen mittelalterlichen Ort einfach das alte Rathaus ab, zumindest nicht außerhalb der alten Bundesländer. Und dann noch diese vielen geschmack- und gefühllosen Füllbauten, diese lieblosen 'Renovierungen', die ja Enstellungen sind, diese grauslichen Fenster und Chemiefarben statt alten Putzen... Man kann einfach nicht genau hinsehen, ohne sich das Auge gleich viermal pro Bild zu beleidigen, was halt nicht die reine Freude ist.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Zitat von "ursus carpaticus"

    Aber nein, Johan. Aber was heißt schon objektiv, überhaupt bei solchen ästhetischen Fragen. Ich finde es nur schmerzhaft, so bedeutsame Orte derart vor die Hunde gegangen zu sehen. Man reißt halt nicht von einem gut erhaltenen mittelalterlichen Ort einfach das alte Rathaus ab, zumindest nicht außerhalb der alten Bundesländer. Und dann noch diese vielen geschmack- und gefühllosen Füllbauten, diese lieblosen 'Renovierungen', die ja Enstellungen sind, diese grauslichen Fenster und Chemiefarben statt alten Putzen... Man kann einfach nicht genau hinsehen, ohne sich das Auge gleich viermal pro Bild zu beleidigen, was halt nicht die reine Freude ist.

    Auch wenn man sicher wie überall nicht generalisieren kann, gebe ich ursus grundsätzlich recht. Die vielerorts vorhandenen lieblosen "Renovierungen" im Westen gibt es durchaus. Allerdings habe ich die (wohl auch begründete) Hoffnung, dass diese auch schon wieder Geschichte sind. Ein altes Rathaus würde heutzutage auch in keiner Stadt der alten Bundesländer mehr abgerissen, die grauslichen Fenster gehören bei neuen Sanierungen scheinbar auch oftmals der Vergangenheit an. - Vieles der Lieblosigkeit kann man mit etwas mehr "Liebe" in Zukunft auch wieder reparieren.

  • Neh, ich meine nur das Ursus ubertreibt ein bisschen. Jede Haus ist ja nicht lieblos renoviert. Hat man ein eher positive Grundeinstellung sieht man die Hohepunkten und man lebt mit die weniger gelungene Entwicklungen. Die gleiche muss man ja praktisch uberall in die Welt machen. Perfektion gibt es heute nirgendswo mehr. Hat man eher eine negative Einstellung da hat man weniger Geduld mit die wenige gelungene Entwicklungen.

  • @Johan
    Wer will schon Perfektion...
    Ich gehe vom Standard meines Landes aus, sowie von unseren Nachbarländern, von denen Bayern am schlechtesten abschneidet. Wir haben nicht soviel Mittelalter, gehen aber weit sorgsamer damit um.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Zitat von "ursus carpaticus"

    @Johan
    Wer will schon Perfektion...
    Ich gehe vom Standard meines Landes aus, sowie von unseren Nachbarländern, von denen Bayern am schlechtesten abschneidet. Wir haben nicht soviel Mittelalter, gehen aber weit sorgsamer damit um.

    Leider finde ich auch deine Land nicht so intressant. Das handeln sich nicht nur um die eher bescheidene Erbe von Gebauden sonder auch oft von die Renovierungen und Stadtgefuhl. Wer duch Salzburg, Linz oder St Polten schlendern muss auch die Augen zudrucken. Oder sogar einschlafen von langweile. Aber diese Gedanken muss ich nicht immer loswerden. Dafur gebe ich auch selten Kommentaren in dieser Strange, die mich nicht intressieren. Du muss ja nicht dein Missmut in fast jede Bayerische Strang loslassen. Wenn du es nicht mag..vermeide...klickt halt etwas anderes an.

  • Ich will ja gar nicht bestreiten, dass Österreich städtebaulich absolut letztklassig ist und nicht nur mit diesbezüglichen Spitzenreitern wie Schweden :harfe: oder England keineswegs mithalten kann. :weinengelbtraenen:
    Umso aber mehr mag ich Bayern (bin ja dort auch oft genug). Daher schreib ich auch das eine oder andere, und sehr oft äußere ich mich positiv, :dichter: wenn ich dazu inspiriert bin.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • @Ursus
    1 Na, endlich durfte ich auch subjektiv (und auch ein bisschen Ubertrieben) auf die Pauke hauen...

    2 Ich finde aber die Kuche in Osterreich ausgesprochen gut.
    Na, vielleicht lade ich meine Bilder von Rust irgendwann hoch...
    (Steyr hat mich aber wirklich gut gefallen)

    3 Schweden...ich habe ja Bilder von Visby. Da gibt einige nette Gebauden.
    England - Irgendwann kommen auch Bath und Oxford.

  • 3 Ergänzungen:

    das ehem. Pflegschloß mit dem stabwerkartigen Giebel fehlte noch, der Giebel an das nahe Ingolstadt erinnernd:


    Lenbachplatz 2 und 3, bei der Erneuerung vom Gasthof zur Bank völlig verhunzt:

    Geburtshaus von Franz von Lenbach von 1823 an der westlichen Stadtmauer: