Bad Freienwalde an der Oder ist nach eigenem Bekunden "die älteste Kurstadt in der Mark Brandenburg". Der Ort liegt im Übergangsbereich zwischen dem Oderbruch und dem Höhenzug des Barnim, welcher sich bis nach Berlin erstreckt. Dadurch ist die Landschaft für märkische Verhältnisse recht hügelig, mitunter sogar steil mit erheblichen Höhenunterschieden auf engem Raum. Der Ort wurde im Jahr 1316 erstmals urkundlich erwähnt und dürfte bereits im frühen 13. Jh. als Oderübergang bestanden haben. Genaugenommen liegt die Stadt lediglich an einem Seitenarm der Oder; der eigentliche Hauptstrom und die deutsch-polnische Grenze ist etwa fünf Kilometer nordöstlich gelegen. Als Kurstadt wird sie bezeichnender Weise unter dem Großen Kurfürsten entdeckt, da dessen Leibarzt die heilsamen Quellen (den sog. Gesundbrunnen) entdeckte. Den Namen Bad trägt die Ortschaft offiziell jedoch erst seit dem Jahr 1925, als auch ihre in der Kaiserzeit einsetzende Blütezeit mit vielen Sommer- und Dauergästen aus der Berliner Bohème und vorwiegend jüdischen Kaufmannsfamilien sich allmählich dem Ende zuneigte. 1945 wurde der Ort kampflos der Roten Armee übergeben, so dass sich bis heute ein größtenteils geschlossenes Stadtbild erhalten hat. Bad Freienwalde, von Berlin-Lichtenberg in etwas über einer Stunde mit der Ostdeutschen Eisenbahn erreichbar,liegt heute im Landkreis Märkisch-Oderland und hat etwa 13.000 Einwohner.
Los geht es also am Bahnhof, einem Backsteinbau aus dem Jahr 1900.
Gründerzeitliche Bebauung beiderseits der Bahnhofstraße...
...nicht selten in bedenklichem Zustand.
Ausnahmen bestätigen die Regel.
Ab hier heißt die Bahnhofstraße Karl-Marx-Straße. Im Jahr 1947 stand ein Oder-Hochwasser bis hierhin.
Ein Haus mit wohl jüngst abgebranntem Dachstuhl.
Wir gelangen zum Marktplatz mit rechts dem Rathaus und im Hintergrund der Stadtkirche St. Nikolai.
Die ursprünglich aus dem 13. Jh. stammende Feldsteinkirche wurde im 15. Jh. als Backsteinhallenkirche erneuert; die endgültige Gestalt erhielt der Turm dagegen erst im Jahr 1867. Die Kirche war selbstverständlich mal wieder verschlossen, aber ich bin das auch nicht anders gewohnt.
Links der Kirche folgendes barockes Haus.
Das Rathaus wurde 1855 mit klassizistischer Gestalt errichtet und 1926 durch Aufstockung um einen Ratssaal erweitert; daher rühren die beiden Jahreszahlen im Giebelfeld mit dem Stadtwappen. Im Vordergrund ein Tröpfelbrunnen mit Motiven aus dem Oderbruch und der Kurbadgeschichte.
Dieses im vorigen Bild bereits angeschnittene Haus steht rechts der Kirche hinter dem Rathaus und ist das 1872 errichtete Kreishaus des ehemaligen Kreises Oberbarnim, dessen äußere Formen allerdings erst aus den Jahren 1925/26 stammen
Die Häuserzeile am Markt rechts des Rathauses mit der sog. Kaisereiche.
Blick vom Kirchplatz auf die gegenüberliegende Seite des Marktes. Rechts im Vordergrund das Oderlandmuseum in einem barocken Gebäude aus dem Jahr 1774, dort ist auch die Touristen-Information der Stadt untergebracht.
Dort im Hintergrund beginnt die Königstraße, die eigentliche Hauptstraße des Ortes, welche später noch abgebildet sein wird...
...ein kurzer Blick hinein muss zunächst einmal genügen.
Hinter der Kirche ein nach Norden modern bebauter Stadtplatz
Danach geht es entlang dem Fontane-Wanderweg hinauf auf einen ersten Höhenzug im Verlauf der Weinbergstraße
Eine Sackgasse zur Linken mit deutlich unterschiedlicher Bebauung: Johannisstraße
Dort kann man sehr nett und ungeheuer preisgünstig speisen.
Noch einmal zurückgeschaut in Richtung St. Nikolai.
Hier bereits auf halber Höhe erneut zurückgeschaut.
Villenbebauung am steileren Hangabschnitt.
Blick von oben (Aussichtsturm "Künstliche Ruine") auf das Zentrum von Bad Freienwalde.
Hier ist im Hintergrund der Hauptstrom der Oder zu erahnen.
Hier ist erst einmal eine Rast einzulegen. Es geht beizeiten, falls Interesse besteht, gerne weiter.