@erbsenzähler
Freut mich auch, dann können wir unsere beiden Landesteile ja in Zukunft würdig vertreten hier im Forum :prosit: .
Bin schon länger hier unterwegs aber erst seit kurzem angemeldet, als ich auf das Forum zur Nikolaikirche stieß wollte ich auch meinen Beitrag dazu leisten.
Natürlich bin ich auch öfter in NB, mir liegen eigentlich alle Städte im Nordosten -Friedland, Demmin, Pasewalk, Prenzlau, Neubrandenburg usw.- die bei Kriegsende unnötig zerstört wurden am Herzen. Sie alle wurden beim Wiederaufbau verhunzt (NB vielleicht etwas weniger). Es gibt in unserer Gegend also noch viel zu tun, auch wenn wir kleinere Brötchen backen müssen, glaube ich das wir uns schrittweise wieder einem attraktiveren Stadtbild nähern.
Anklam hat leider viel von seinem hanseatischen Charme im Krieg verloren, ich werde demnächst Fotos reinstellen damit man sich ein Bild vom Vorkriegszustand machen kann. Mit ihrer Vielzahl an Giebelhäusern und kleinteiliger Bebauung brauchte sie sich wahrlich nicht hinter ihren Hanseschwestern Greifswald und Stralsund verstecken.
Übrigens ist selbst dieser gewöhnungsbedürftige Geruch von Zuckerrüben jedes Jahr im Herbst für mich ein Stück Heimat.
In NB stößt mir vor allem die Marktplatzgestaltung sauer auf, als erstes sollte dieses unselige Hochhaus weg und dann wieder das alte Rathaus auf den Markt, in Demmin hats ja auch geklappt. Vorbildlich finde ich die (zumindest äußerliche) Wiederherstellung der Marienkirche, das sollte auch in Anklam bei der Nikolaikirche möglich sein.
Däne
Eine Galerie der Innenstadt ist kein Problem, erbsenzähler hat ja schon einige schöne Bilder reingestellt (weiter so!)
Als erstes zunächst einmal die Baustraße südlich der Marienkirche, hier befinden sich einige der wenigen erhaltenen Fachwerkhäuser Anklams aus dem 18. Jahrhundert. In der Straße wird gerade viel saniert und Lücken werden mit neuer kleinteiliger Bebauung geschlossen. Hinter der Straße befindet sich ein nennenswertes Stück der alten Stadtmauer, aus dem man aber bisher nichts gemacht hat.
Hier der Schusterstift, links der Zustand 1990 und rechts ein aktuelles Bild, er war auch zur Wendezeit noch relativ gut erhalten
Ein weiteres Fachwerkhaus neben dem Schusterstift, ebenfalls vorbildlich restauriert
Noch ein Fachwerkhaus vor und nach der Restaurierung, es gehört zu den ältesten der Stadt
Das Gotische Giebelhaus am Pferdemarkt hinter der Marienkirche, links Zustand 1990, rechts aktuell nach der Sanierung. Es ist in den 60ern niedergebrannt wurde aber glücklicherweise wieder aufgebaut. Eine Restauration sollte schon in der DDR erfolgen, was dann aber erst nach der Wende geschah. Es ist das letzte verbliebene von einst vielen in der Stadt.
Die alte Seidenweberei, ein großes Fachwerkhaus vom Anfang des 19. Jahrhunderts in der Demminer Straße, rechts Zustand 1990. Es wurde Ende der 90er mit den angrenzenden Gebäuden abgerissen um einer Bundesstraße Platz zu machen. Was hätte man daraus mit einer aufwendigen Sanierung nicht alles machen können .
Das Alte Postamt in der Steinstraße aus dem 19. Jahrhundert, es wurde Anfang des 20. Jahrhunderts um eine Etage aufgestockt. Leider steht es seit Jahren leer, hoffentlich findet sich bald ein Investor der was draus macht.
Häuserzeile an der Steinstraße, das Gebäude hinten ist eines der schönsten in der Innenstadt.
Die Garnisonskirche mit ehemaligen Heilig-Geist-Stift (im Hintergrund) in der Burgstraße, im Vordergrund einigermaßen passabler Neuaufbau aus den 50ern.
Das Anklamer Steintor, das letzte von ehemals 6 Stadttoren. Es wurde bereits in der DDR vorbildlich restauriert und zum Museum umgebaut. Links Anfang der 80er, rechts aktuelle Aufnahme.
Der Pulverturm, links 1990, rechts aktuelle Aufnahme nach Restaurierung Ende der 90er, einer von zwei verbliebenen Wehrtürmen der Stadtbefestigung...
...der andere ist der Hohe Stein, ein vorgelagerter Wartturm am Südrand der Stadt
Häuser in der Wollweberstraße, früher die Häuser der Habenichtse in den hinteren Gassen, heute ein kleines Schmuckstück in der Anklamer Altstadt. Insgesamt ist das Areal im Westen der Altstadt noch relativ gut erhalten. Wobei erschreckend ist wieviel noch nach dem Krieg und nach der Wende abgerissen wurde (und selbst heute noch wird!!).
Die Galerie wird fortgesetzt...
Bildquellen: meine Wenigkeit, Wikipedia (auch zum Teil von mir), Heimatkalender Anklam, Anklam - Innenansichten
...jetzt aber zum Schluß noch einmal zurück zur Nikolaikirche, hier eine Fotomontage zum Vergleich, in der noch einmal deutlich wird, wie sehr die Stadtsilhouette von einem richtigen Turmdach profitieren würde. Aus Blickrichtung der Wikingergräber in Menzlin.