Die Dresdner Debatte

  • Das verspricht ja "sehr interessant" zu werden.

    Dresdner Debatte

    Wenn es einmal um Architektur zu gehen scheint, kommt gleich so ein Eingriff der Moderation:

    Zitat

    Liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmer,

    Sie sprechen die natürlich bedeutsame Gestaltung des Neumarktes an. Die Dresdner Debatte dreht sich allerdings vordergründig um die Nutzung des Neumarktes.
    Welche Nutzungsmöglichkeiten würden Sie auf dem Neumarkt wünschen? Welche Nutzungen sind Ihrer Meinung nach für Sie - und vielleicht auch für die Touristen - wichtig?

    Freundliche Grüße
    Moderation Wessel

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Klassisches Dresdner Missverständnis. Das Planungsamt würde gerne, dass die Unzufriedenheit woanders sitzt als bei der Frage nach historisch oder modern. Nur ist das die Frage, die die Menschen mehr bewegt als überteuerte Bars oder zu viele Souvenirshops. Sicher will niemand unbedingt einen Aldi hinter der Semperschen Ladenfront oder kik im Haus Rampische 33. Interessieren tut die Leute, ob noch mehr Glasfassaden, Staffeldächer oder andere Brüche kommen.

  • http://www.dresdner-debatte.de/

    Es geht in die richtige Richtung, aber anscheinend hat die Moderation die Weisung erhalten, keine Diskussion über die Gestaltung des Neumarkts zuzulassen...was diese "Meinungsbildung" ad Absurdum führen würde.

    Wenn das so weitergeht, dann muss die Moderation die Diskussion über dieses Grundproblem einfach zulassen! Alles andere wäre sinnlos.

  • Dresdner Debatte

    Ich finde es gut, dass auch nun die Dresdner ihre Sinne schärfen können und sich eine umfassende Meinung bilden können.

  • Die Dresdner Debatte scheint bisher nicht sonderlich fruchtbar zu sein. Statt einer Diskussion gibt jeder seine bescheidene Meinung preis, was natürlich auch an der Organisation des Onlineauftritts (und der Moderation) liegen mag.
    Wie zu erwarten war, fordert ein Großteil der Leute mehr historische Fassaden (super!) und mehr Grün (grenzwertig!). Letzterer Wunsch artet teilweise dermaßen aus, dass sogar eine Parkanlage mit differenziertem Baumbestand gefordert wird. So etwas kann ich auch in Gorbitz sehen. Aber wenn das den verdorbenen Dresdner auf den Neumarkt locken sollte, stehe ich lieber allein unter Touristen auf dem Marktplatz!

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • ist die Fragestellung nicht doch schon eine suggestive Chuzpe?
    SChliesslich behaupten doch nur Gegner des NMs, dass dieser kein Platz fuer DDer sei, worin also eine negative Wertung liegt.
    Warum stellt man die Frage nicht hinsichtlich
    Altmarkt, Postplatz¨etc um einige restlos verdorbene Plaetze zu nennen?

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • So ist es. Diese Fragestellung kann auch nur verkorksten Dresdner Stadtverwaltung einfallen, der der Erfolg des Neumarkts offensichtlich noch immer peinlich ist, da er ja eigentlich ein Erfolg der Dresdner Bürger und ihrer GHND ist. Der Schelm ist, wie er denkt und nur so kann ich mir diese zugegebener Maßen sehr hölzerne Fragestellung erklären. Aber die Dresdner in dieser Debatte machen in ihren Postings zum Glück sowieso schon darauf aufmerksam...

  • Wenn man verhindern möchte, daß der Neumarkt von Touristen überrannt wird, muß man dafür sorgen, daß sich die Touristenströme viel stärker verlaufen. Dies geschieht am besten, indem zusätzliche interessante Anlaufpunkte geschaffen werden.
    Am wichtigsten wäre wohl die Rekonstruktion der nördlichen Elbfront mit dem Neustädtischen Markt, wo in der jetzigen Situation niemand auf den Gedanken kommt, daß es etwas Schönes zu gucken gibt.
    Wenn man hingegen die Touristen von Bahnhofsvorplatz, Prager Straße und Altmarkt vergrault, muß man sich nicht wundern, daß die sich dann alle am Neumarkt zusammenkuscheln.

  • Zitat

    Am wichtigsten wäre wohl die Rekonstruktion der nördlichen Elbfront mit dem Neustädtischen Markt, wo in der jetzigen Situation niemand auf den Gedanken kommt, daß es etwas Schönes zu gucken gibt.
    Wenn man hingegen die Touristen von Bahnhofsvorplatz, Prager Straße und Altmarkt vergrault, muß man sich nicht wundern, daß die sich dann alle am Neumarkt zusammenkuscheln.

    Haargenau!
    Bitte das dort posten!!!

  • Ihr kommt nun in die besondere Situation, einen zensierten Beitrag dieser "demokratischen" Debatte zu sehen. Jedem Blinden war bereits im Vorfeld klar, dass dies eine Scheindebatte sein wird. Es ist genau wie ich erwartete: Beleidigungen der Modernistenlobby bleiben stehen, Kritik an Politikern (!) ist verboten - ein wesentliches Merkmal von Diktaturen. Unter Herrn Jungwirths sehr guten Beitrag schrieb ich folgendes:


    Zitat


    Sehr geehrter Herr Jungwirth,

    ich stimme Ihnen voll zu. Schaut man sich die ganzen Möglichkeiten an die unsere Politiker zur Auswahl hatten, fällt auf dass sie scheinbar alles taten um den Neumarkt nicht zu fördern, sondern Helfer wie Herrn Pühringer eher noch zu blockieren und verhindern.

    Bedauerlicherweise führen Frau Orosz und Baubürgermeister Marx die Baupolitik des ehemaligen Baubürgermeister Fessenmayr fort. Auffällig ist, dass die Gestaltungskommission bisher als größter Verhinderer des Neumarkts auftrat und blockierte und sabotierte, wo immer sie nur konnte - obwohl ihre Aufgabe doch eigentlich der Wiederaufbau des Neumarkts wäre, anstatt seine Verhinderung. Ich erinnere in diesem Zusammenhang an die Probleme mit der BAYWOBAU, als die Gestaltungskommission dem BAYWOBAU-Geschäftsführer Dietze ständig Steine in den Weg warf. Katastrophal auch die Vorschläge dieser angeblichen "Experten"-Kommission für die Frauenstrasse.

    Wenn der Neumarkt und das umliegende Gebiet von den Menschen angenommen werden sollen, müssen zuerst die Politiker ihre Blockierungstaktik beenden. Die Gestaltungskommission für den Neumarkt muss möglichst rasch aufgelöst, und durch neue, fähigere Leute ersetzt werden.

    mit freundlichen Grüßen


    Die Meinungsdiktatur im Dresdner Rathaus hat aus meiner freien Meinungsäußerung folgendes gemacht:

    Zitat

    "Herr Jungwirth: Volle Zustimmung".

    Punkt. Der Rest ist "verschwunden". Damit ihr seht, in welcher "Demokratie" ihr lebt. Vor Kritik an der Gestaltungskommission scheint die Elite große Angst zu haben.

    "Die Modernisten sollten sich endlich eingestehen, dass sich die Qualität einer Stadt konventioneller Architektur verdankt" - (H. Kollhoff).

  • Aber Petersburg! Bevor du die Demokratie vor die Hunde gehen siehst, schaue doch erst einmal das Impressum dieser sogenannten Dresdner Debatte an.

    Dresdner Debatte

    Wenn Frau Steinhof, amtierende Amtsleiterin des Stadtplanungsamtes Dresden, für dieses Forum verantwortlich zeichnet, hat sie auch das Recht zur Zensur nach ihrem Gutdünken. Da kann dann, wenn du gerade gedenkst, einige der heiligen Kühe der Dresdner Stadtplanung zur Schlachtbank zu führen, auch der Stadtrat nichts mehr machen.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Völlig richtig: Sie zensiert nach subjektiven und privaten Ansichten. Allerdings hat das mit Demokratie rein gar nichts mehr zu tun, wenn ein Stadtplanungsamt Kritik an Stadtplanung zensiert. Die Modernistenlobby allerdings hat alle Rechte und kann den Neumarkt nach Herzenslust diffamieren. So und nicht anders kennen wir das. Man darf sich fragen, wessen Interessen das Stadtplanungsamt ausführt.

    Warum Du mir den Link mit Frau Steinbach zeigst ist mir unklar. Du behauptest, diese Dame könne agieren wie sie Lust hat. Dies ist ein Irrtum: sie untersteht in der Hierarchie Frau Orosz. Keine der beiden Damen agieren im privaten Wohnzimmer, sondern im Auftrag der Bürger und erhalten dafür auch noch sehr viel Geld. (So nebenbei darf man sich fragen, von wem). Mit welchem Recht wurde dieser Beitrag gelöscht? Die Politiker haben Angst vor Kritik an der Gestaltungskommission - das ist mehr als offensichtlich. Wie man ein solches Vorgehen verteidigen kann, ist mir schleierhaft.

    Solange in Dresden noch immer geglaubt wird, dass Politiker den Willen der Dresdner vertreten, wird sich nichts ändern. Der Neumarkt steht nicht wegen Euren Politikern, sondern wegen Bürgern die sich mutig und erfolgreich gegen die Politiker gewehrt haben.

    Egal - du musst meinen Text auch nicht gut finden, Bilderbuch. Ich werde mich mit Dir nicht streiten, ob Diktaturmethoden - nichts anderes ist radikale Zensur in einer öffentlichen Debatte - akzteptabel sind, sondern ich akzeptiere Deine Meinung. Ich habe den zensierten Text nur veröffentlicht, um ihn allen im Forum zu zeigen, so dass jeder sich ein eigenes Bild machen kann.

    mit besten Grüßen

    "Die Modernisten sollten sich endlich eingestehen, dass sich die Qualität einer Stadt konventioneller Architektur verdankt" - (H. Kollhoff).

  • Zitat von "Sankt Petersburg"

    Wie man ein solches Vorgehen verteidigen kann, ist mir schleierhaft.

    Man muss ja nicht so weit gehen ein solches Vorgehen verteidigen zu wollen. Ein Ansatz zum Verstehen dieser "Willküraktionen" wäre hingegen hilfreich, oder?!

    Diese hier von der Stadtverwaltung angestoßene Debatte ist nicht öffentlich, nur weil ein Info-Pavillon und eine Homepage zur Verfügung gestellt werden. Ebensowenig ist sie deshalb als demokratisch zu bezeichnen. Ein solcher Anspruch, mag er auch noch so wohlwollend von den Medien transportiert worden sein, kann nicht erhoben werden.
    Und deshalb muss man sich (leider) an die Spielregeln der parteiischen Moderation halten, die aus einer Verwaltungsinstanz heraus entstanden, auch nicht sonderlich an eine demokratische Diskussionskultur gewohnt sein kann.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • bilderbuch

    Gut, nun verstehe ich Dich besser. Aber dass Du dich über die Abschaffung der Demokratie lustig machst, finde ich nicht gut. Dass ist ein ernstes Thema. Wenn man sich z.b. mit der EU beschäftigt (die Gott sei Dank auseinanderfallen wird), wirst du sehen dass wir auf eine Diktatur zudriften. Jeder Blinde kann sehen, dass Politiker uns belügen. Kleines Nicht-dresdner Beispiel: Die Kanzlerin hat vorletztes Jahr öffentlich die Sparguthaben garantiert. Das kann sie gar nicht: Denn der Staat hat keinen einzigen cent, sondern gigantische Schulden die jeden Tag um eine Viertelmilliarde wachsen. Der Staat wird - weil er muss - sich sehr bald am Vermögen der Bürger bedienen. D.h. von deinem Sparkonto eine Null wegstreichen oder sogar zwei Nullen. Das kann nicht passieren? Das ist bereits zwei mal passiert in Deutschland.

    Ich ärgere mich wahnsinnig über unsere Politikerkaste, die völlig abgehoben in Bundestag bzw. Dresdner Stadtrat ihren Willen durchboxen. Sie machen Eure (und unsere) Stadt kaputt, sie täuschen Euch, sie führen den Willen kleiner Privatgruppen aus, und das allerbeste: Sie lassen Euch auch noch zahlen dafür.

    Das trifft mich, wie man ausgerechnet diese Stadt, die so unglaublich viel durchlitten hat und wo so viel Europäisch-Christliche Kultur gewaltsam ausgelöscht wurden, auch noch mit Gewalt niederdrückt und Fortschritt verhindert. Ja: Fortschritt.

    Fortschritt in einer totalzerstörten Stadt heisst für mich: Wiederaufbau. Das heißt im Umkehrschluss: wer ihn verhindert, ist reaktionär. Die wahren "rückwärtsgewandten" sind daher Orosz, Marx und das Stadtplanungsamt.

    "Die Modernisten sollten sich endlich eingestehen, dass sich die Qualität einer Stadt konventioneller Architektur verdankt" - (H. Kollhoff).

  • Sehr spannend :o

    Häufige Fragen und Antworten
    http://www.dresdner-debatte.de/index.php?page…3&menucontext=8

    Ein paar Auschnitte:

    Zitat

    Wer achtet auf die Qualität der Architektur und der Leitbauten?
    Der Erfolg des Neumarktes ist zu großem Teil auch abhängig von seiner Architekturqualität. 1998 nahm die vom Stadtrat eigens eingesetzte „Gestaltungskommission Kulturhistorisches Zentrum“ ihre Arbeit auf. Diese in wechselnder Besetzung vom Stadtrat berufene, unabhängige Fachkommission berät sowohl Stadtverwaltung als auch Bauherren und Architekten. In der Regel werden hochwertige Lösungen über ein Wettbewerbsverfahren gefunden.

    Zitat

    Wer entscheidet, welches Gebäude historisch oder modern errichtet wird?
    Die planende Verwaltung (Stadtplanungsamt) und die politischen Vertreter (Stadtrat) haben über die Eckpfeiler der Bebauung entschieden. Nach jahrelanger gründlicher Analyse und mehrfachen öffentlichen Diskussionen. Das Konzept bildet die Grundlage der Bebauungsplanung.

    Zitat

    Warum werden nicht alle Gebäude als Leitbauten oder mit Leitfassaden wieder aufgebaut?
    Nicht alle Gebäude am Neumarkt wurden als bauhistorisch wertvolle Gebäude eingeschätzt. Es gab zwischen reich gestalteten barocken Fassaden auch einfache Häuser, „graue Mäuse“. Diese wieder zu rekonstruieren, wäre nicht attraktiv. Statt dessen ergibt sich durch sensibel gestaltete neue Gebäude die Chance, den Neumarkt baugeschichtlich an die Zukunft anzubinden. So kann ein Ort entstehen, der Geschichte, Tradition und Moderne verbindet und der lebendig ist, weil es sich dort gut Wohnen und Arbeiten lässt, wo die Dresdner und ihre Gäste gern verweilen.

    Zitat

    Gibt es noch historische Keller unter den Gebäuden?
    Ja, es werden historische Keller unter den Leitbauten erhalten. So wurden zum Beispiel unter dem Kanzleihaus, dem British Hotel im Quartier IV, unter dem Heinrich –Schütz-Haus und unter der Rampischen Straße 19 und 29 Keller in die Neubebauung einbezogen. Auch in der Schloßstraße wird ein wertvoller gotischer Keller, dessen Gewölbe als einzige noch vollständig vorhanden ist, erhalten. Zum Beginn der Realisierungen war dies den privaten Investoren nur schwer vermittelbar, weil u. a. das Elbehochwasser 2002 noch starke Bedenken hierzu ausgelöst hatte. Die Erhaltung und Einbeziehung der Keller stellt eine große bautechnische Herausforderung dar. Die Mehraufwendungen dafür wurden so z.B. beim British Hotel und beim Heinrich-Schütz-Haus komplett durch die Stadt bezahlt.

    Zitat


    Werden auch Innenräume und Grundrisse historisch wieder hergestellt?
    Zum geringen Teil. Das städtebaulich-gestalterische Konzept für den Neumarkt fordert dies für Leitbauten. Realisiert wurden die genauen Kopien eigentlich nur im Kanzleihaus.

    Zitat

    Wie lange wird es noch dauern, bis alle Flächen bebaut sind?
    Man geht heute von einem Zeitraum von bis zu 7 Jahren aus.

    Zitat

    Stehen die historischen Fassaden und Gebäude am Neumarkt unter Denkmalschutz?
    Wenn die Leitbauten oder Gebäude mit Leitfassaden nicht bereits zumindest in Teilen vorhanden waren (z.B. wie das Coselpalais, dessen zwei Torhäuser erhalten geblieben waren) stehen sie als reine Neubauten nicht unter Denkmalschutz. Damit fallen sie nicht unter das Denkmalschutzgesetz und es sind keine rechtsverbindlichen Auflagen möglich.

    Zitat

    Warum stehen keine Bäume auf dem Neumarkt?
    Wie die Architektur der Gebäude geht die Straßen- und Platzgestaltung von den Grundsätzen der städtebaulich-gestalterischen Konzeption aus. Die neu entstehenden Straßen und Plätze nehmen die historischen Raumstrukturen, Blickbeziehungen und Elemente auf. Der grundsätzliche Charakter des Platzes entspricht seinem historischem Bild als steinerner Stadtplatz von typischer europäischem Gepräge: bunte Fassaden in kleinteiliger Ausformung, Brunnen und Denkmäler sowie heute auch vielfältige Freischankflächen schmücken den Platz. Bänke aus Sandstein laden zum Verweilen ein. Der große Platzbereich des Neumarktes bleibt auch deshalb frei von weiteren Einbauten oder Bäumen, damit genug Platz für Veranstaltungen, Weihnachtsmärkte usw. vorhanden ist.
    Auf der Fläche des ehemaligen Hotel Stadt Rom entstand ein kleiner Baumhain

  • Im Zusammenhang mit Architektur, von welcher Seite auch immer, von Demokratie zu sprechen, halte ich für höchst problematisch. Meiner Meinung nach haben immer, egal ob Katastrophe oder Meisterwerk, Egoismen, die wiederum stets ihre Berechtigung haben und verschieden geartet sein können, für das Bild unserer Städte gesorgt.
    Nun müssen wir dieser Dresdner Debatte zuerkennen, dass sie sich bewusst von der Architektur zu distanzieren versucht. Allerdings wird sie, zumindest im Falle des Neumarktes, damit in Verbindung gebracht. Demokratisch ist und kann sie trotzdem nicht sein.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Demokratische Entscheidungen, so mein Eindruck, den ich in den letzten Jahren hier im Forum gewonnen habe, werden von der Mehrheit der hier Schreibenden dann akzeptiert, wenn die eigene Meinung dadurch befördert wird. Und sie werden abgelehnt, wenn sie ihr zuwiderlaufen, siehe z.B. den Brückenstreit, wo die demokratische Legitimität der Entscheidung mit Verweis auf die vermeintliche Provinzialität und kulturelle Rückständigkeit des Souveräns von vielen in Frage gezogen wurde. Wer im Glashaus sitzt sollte nicht mit Steinen werfen...

    Mit Blick auf den konkreten, von der Moderation gekürzten Beitrag möchte ich anmerken, dass wer von "Sabotage" spricht, mit derartigen Eingriffen rechnen muss. Ich unterstelle der Stadtverwaltung ein ehrliches Interesse daran, die Attraktivität des Platzes zu erhöhen. Mit Blick auf das tief gesunkene Niveau der Streitkultur speziell in Dresden verstehe ich, dass man derartige Angriffe nicht duldet.

  • Zitat von "TourDresden"

    Ich unterstelle der Stadtverwaltung ein ehrliches Interesse daran, die Attraktivität des Platzes zu erhöhen.

    Diese ehrliche Interesse wird sich jedoch erst wahrhaft zeigen, wenn es um die konkrekte Umsetzung der Vorschläge geht. Viele Dinge, wie Bänke, Brunnen (vor allem die Umsetzung des Neptunbrunnens an den NM wird sehr oft genannt), Grün, mehr Kultureinrichtungen, Läden des alltäglichen Bedarfs, Wohnungen etc. wiederholen sich aus allerlei Munde. Auch die wiederholten Spitzen gegen die eigentlichen "Problemplätze" Pirnaischer Platz, Postplatz etc. geben der Dresdner Debatte noch einiges an Futter...wir dürfen gespannt sein.

    Gruß DV

    "We live in the dreamtime-Nothing seems to last. Can you really plan a future, when you no longer have a past." Dead Can Dance - Amnesia

  • Im Gegensatz zu TourDresden bin ich nicht ganz so blauäugig. Was sich vollmundig "Dresdner Debatte" nennt ist eine reine Alibiveranstaltung. Denn das drängendste Problem - die architektonische Gestaltung - ist bei dieser Debatte nicht erwünscht. Klare Standpunkte pro oder contra Rekonstruktion, auf die man das Planungsamt später festnageln könnte, sollen so vermieden werden.
    Debattiert werden darf nur über Nutzungen, mehr Grün und erschwingliche Geschäfte. Ziemlich lächerlich angesichts der Tatsache, dass das Amt über die Nutzungen keinerlei Handhabe hat - außer es soll ein heilbringendes Gewandhaus als "Kunsthalle" gebaut werden. Diese Debatte spart das drängendste Problem einfach aus, als gäbe es das garnicht. Und dann kommt Frau Orosz staatstragend daher und lässt sich von den Betreibern erzählen, was das Volk will. Die ganze "Dresdner Debatte" ist eine Farce.