Die Dresdner Debatte

  • Hast Du denn Deine Vorschläge und Einschätzungen schon in der Debatte formuliert? Hier im Forum bringt das nicht viel.

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Ich habe Herrn Dr. Hertzig unterstützt, und dies auch fundiert begründet. Dazu die, ich zitiere mich selbst, "unfähige" Vorgehensweise des SPA und des "konzeptlosen" Baubürgermeister Marx kritisiert. Mein Beitrag wurde ZENSIERT, Begründung: Er widerspreche den Regeln. Erst nach meiner Aufforderung, mir bitte mitzuteilen welche Passagen das denn genau gewesen sein sollen, wurde mir mitgeteilt was genau man in Dresden (nach Ansicht des Stadtplanungsamtes) nicht sagen darf:

    A) mein Vorwurf der Konzeptlosigkeit des Stadtplanungsamtes
    B) Kritik am FLORANA-Projekt (als Bsp. für Fehlplanungen des SPA)
    C) und die Unfähigkeit "moderner" Architekten allgemein, die nicht modern sind sondern unmodern.

    Das heisst auf Deutsch: Man darf alles sagen, aber keine Kritik am Stadtplanungsamt üben.

    Diese Debatte ist genau das, was ich sie bereits letztes Jahr nannte: Eine Schein-Debatte, mit Beiträgen die von Stadtplanungsamt und Architektenschaft selber geschrieben wurden (siehe von Woerth gepostete "Gast"-Beiträge im typischen Architekten-Duktus) und dem gleichzeitigen Verschwindenlassen von realen Meinungen, um somit zu einem verzerrten Gesamtbild zu kommen. Durch dieses verzerrate Meinungsbild soll der Eindruck zu erweckt werden, es gäbe, wenn überhaupt, nur ganz zaghafte Kritik an den Plänen des SPA und die Mehrheit sei für die planlosen Kubus-Konzepte.

    "Die Modernisten sollten sich endlich eingestehen, dass sich die Qualität einer Stadt konventioneller Architektur verdankt" - (H. Kollhoff).

    3 Mal editiert, zuletzt von Petersburg (14. Oktober 2011 um 14:15)

  • Gast am 14.10.2011 | 16:54:

    Zitat

    die Plattenbauten an der Hauptstraße sind auch ein Teil Stadtentwicklung u. -Geschichte. Keine Spielwiese für Barockwahn


    Die Debatte ist nun glücklicherweise beendet. Gut für meine Nerven.

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  • 21. November 18.30 Uhr: Abschlussveranstaltung der Dresdner Debatte im Kulturrathaus

    Zitat

    Das Stadtplanungsamt stellt dort die Auswertung der Debatte zur Inneren Neustadt vor und gibt Rückmeldung dazu, welche Schlussfolgerungen es aus der Debatte für seine Arbeit zieht.


    Dresdner Debatte zu Inneren Neustadt

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  • Die Auswertung der zweiten Dresdner Debatte, die am 21.11.2011 im Clara-Schumann-Saal des Kulturrathauses stattfand, glich im Wesentlichen der ersten. Nach einer kurzen Einführung referierte eine Dame von Zebralog, der mit der Durchführung betrauten Agentur, über wesentliche Ergebnisse, die Zusammensetzung der Diskutanten und andere statistische Größen. Darauf stellte Frau Engel von der Dresdner Stadtplanung grundlegende Schlussfolgerungen aus der Dresdner Debatte für den Rahmenplan insgesamt und speziell auch für die fünf einzelnen Brennpunkte vor.

    Auszug:

    Zitat

    Die Forderung nach Rekonstruktion bzw. Wiederaufbau historischer Bebauung und Straßenzüge muss nach der Sinnhaftigkeit einer Wiederherstellung historischer Strukturen hinterfragt werden und ist im Einzelfall zu prüfen. Die Innere Neustadt ist geprägt durch ein Nebeneinander von Gebäuden verschiedener Zeitschichten, die angemessen berücksichtigt werden müssen.


    Was man mit gutem Willen noch als recht offene Formulierung in Bezug auf Rekonstruktionen interpretieren könnte, wird im Konkreten dann eindeutiger.

    Auszug:

    Zitat

    Wiederaufbau des Neustädter Rathauses nicht verfolgen, da er im Sinne des Anspruchs einer nachhaltigen Stadtteilentwicklung – notwendiger Abbruch und Wiederaufbau, Vernichtung von Wohnraum – weder wirtschaftlich darstellbar noch sozialverträglich ist.


    Ich brauche wohl nicht zu betonen, dass die städtebaulich-verkehrlichen Entwicklungskonzepte der Stadtplanung prinzipiell von den Diskutanten der Dresdner Debatte bestätigt wurden?!

    Etwas interessanter wurde es dann noch im Zuge der Podiumsdiskussion, die durch Herrn Friedrich vom Dresdner Entwicklungsforum, Herrn Szuggat als Vertreter des Stadtplanugsamtes, Herrn Sulzer von der TU Dresden, Herrn Möller vom Händlerverband „Barockviertel“ und durch Herrn Thiel von der CDU-Fraktion des Dresdner Stadtrates geführt wurde. Schwerpunktthemen waren hier die neue Hinterhofgestaltung an der Rähnitzgasse, der sogenannte Kunsthausplatz, der geplante Durchbruch vom Neustädter Markt zu demselben und die allgemeine Verkehrsproblematik.
    Auf die Kritik der Bürger gegenüber der Gestaltung des Kunsthausplatzes mahnte Frau Engel, quasi als „Gastkommentatorin“ fungierend, etwas mehr Geduld an. Dieser Haltung widersprach jedoch ihr Amtsleiter, Herr Szuggat. Eine Evaluation könne und müsse schon jetzt ansetzen, da dieses Projekt der Freiraumgestaltung nicht als erstes und einziges auf die massive Kritik der Bürger gestoßen sei. In diesem Zusammenhang kam man auch auf den Durchbruch zur Rähnitzgasse zu sprechen. Hierbei kristallisierte sich die einhellige Meinung heraus, dass die Politik dieses Vorhaben nicht ernsthaft verfolgen würde und gerade deshalb dort auch keine Fortschritte zu erwarten seien. Herr Thiel von der CDU-Stadtratsfraktion lamentierte herum, sprach von Haushaltszwängen, gab aber schließlich zu, dass man nicht dazu bereit sei, für den Durchbruch Geld investieren zu wollen. Demnach käme höchstens ein Tauschgeschäft mit der Gagfag in Frage, das aber aufgrund des zerrütteten Verhältnisses zwischen Stadt und Immobilieninvestor nicht in Aussicht steht.
    Unter dem Stichwort Geldmangel grenzte Herr Thiel auch gleich die Aussichten für eine Verkehrsentlastung der Inneren Neustadt ein. Tunnel seien nicht realisierbar und eine Zurücknahme des Individualverkehrs könnte das Dresdner Straßennetz nicht verkraften. Nur in Bezug auf die Augustusbrücke ließ er vage Hoffnung keimen. Wenn die Waldschlösschenbrücke eröffnet und die Albertbrücke saniert sei, könne man, zumindest so Weihnachten und Ostern auf einen Tag fallen sollten, unter Umständen über eine Sperrung der Brücke sprechen. Punkt!
    Der Abend klang dann ebenso tröge aus, wie er sich bisher gestaltet hatte. Einige Bürger meldeten ihre Partikularinteressen an, schimpften auf „Radfahrterroristen“ und setzten sich dafür ein, dass alles so bleibt wie es bisher ist. Ein Herr aus Süddeutschland sprach seine langjährigen Erfahrungen als Stadtführer in Dresden an. Er versuche Touristen dazu zu überreden, einmal die Brücke zu überqueren. Diese allerdings würden aufgrund der Aussicht von Altstadt aus größtenteils ablehnen. Kann man es ihnen verübeln?

    Hier gibt es eine ausführliche Auswertung der Debatte:

    http://www.dresdner-debatte.de/site/pictures/…_DD2_111117.pdf

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Das ist ja schön:

    Zitat

    Die Kompetenz und zeitlich weitreichende Präsenz der Vertreterinnen und Vertreter des Stadtplanungsamtes, Personen und deren Motivation hinter den Planungen kennenzulernen, wurden mehrheitlich positiv aufgenommen. Möglich wurden diese Begegnungen und Online-Interaktionen durch eine gute, abteilungsübergreifende Zusammenarbeit und nicht zuletzt eine personelle Verstärkung innerhalb des Stadtplanungsamtes für das Beteiligungsangebot.

    Das ist ja wie zu Erich Sozis Zeiten.

    Zitat


    In verschiedenen persönlichen Gesprächen wurde das Beteiligungsangebot insgesamt gewürdigt. Gerade die intensiv in Dresden engagierten Vereine, die sich rege beteiligten, setzen hier auf den Austausch, auch wenn die Meinungen nicht immer gleich sind. Dies ist ein wichtiger Beitrag für die Dialogkultur in der Stadt. Die eigentlichen Fachleute wie Architekten und Planer haben sich zumindest vor Ort eher zurückgehalten, dies gilt auch für berufsständische Vertretungen. Dies mag daran liegen, dass die Dresdner Debatte den Bürger-Dialog sehr stark betont und sich damit von "fachlichen" Beteiligungsformaten unterscheidet. Es wäre aber wünschenswert, hier zukünftig noch mehr Meinungen und Expertise einzuholen. Die lokalen Medien reagierten von Beginn an sehr positiv auf die Dresdner Debatte

  • Wo kein Wille, da kein Weg. Dann bleibt der Neustädter Markt eben der altbekannte Plattenbaupisspott - tolle Debatte, wenn die zwei Hauptanliegen nicht weiterverfolgt werden.

  • Nicht umsonst saß im Publikum eine ganze Riege der "Zeitgenossen". Erkannt habe ich unter anderem Frau Rohde-Can, Frau Brandt, Herrn Pötzsch, Herrn Rossa, Herrn Strauch-Stoll und nicht zuletzt Herrn Knerer, der sich ganz brav die Volks-Polemik ("Plattenbau") zu seinem Bauprojekt in der Hauptstraße anhörte.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Kann mir nicht vorstellen, dass ein Tunnel urteuer ist. In einem Zug die Schneise aufbaggern, vorgefertigte Betonteile reinkranen, Strasse tiefer legen, Decke pflastern. Man hätte vier Dinge auf einmal gemacht: Strasse restauriert (nur eine Etage tiefer), drei Plätze restauriert, den Neustadteingang für Neustadtkundschaft attraktiver gemacht und attraktiveren Baugrund geschaffen, der gewerbe anlockt. Stattdessen beharrt man auf einen Plattenbau, der die Passanten abschreckt und ein paar Schritte weiter hat an Geld, um"etwas anzureissen und wieder aufzubauen". Unglaublich so eine Aussage von der Engel. Ausserdem würd ich freiwillig in meiner Freizeit mit nem Hammer einen Durchbruch machen. Spar ich mir das Fitnessstudio …Wär doch mal was: Alle Befürworter schnappen sich ihr Lieblingswerkzeug und treffen sich mal an nem Brückentag. =P

  • Dresden ist längst wieder in der DDR angekommen


    Und solange sich das Volk nicht wehrt, wird das auch so bleiben. Es hat schon einen Grund, warum sich diese Sippschaft in Dresden seit Jahrzehnten selbstzufrieden breitmacht. Während in Stuttgart die halbe Stadt auf den Beinen ist, frühstückt man in Dresden an der Waldschlösschenbrücke.

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Auf eine neue...

    Dresdner Debatte. Ab 10. Juni 2014 geht es wieder los...Augenauswischerei oder Mitgestaltungsmöglichkeit? Andrerseits, wer es nicht deponiert, der wird so und so nicht gehört.

    http://www.dresden.de/de/02/035/01/2014/06/pm_013.php

    Ich werde wieder meinen Wunsch an die notwendige bauliche Anbindung der Altstadt an das Neustädter Barockviertel kundtun, damit der Neumarkt endlich aus dem eingeschlossenen Kessel herausgeschlagen werden kann und diese beiden gesunden Zellen wieder zusammenwachsen können!

    Sowie...http://neumarkt-dresden.de/pdf-dateien/Pr…nd_2.6.2014.pdf