• Ich sehe da eher Ähnlichkeiten mit dem Bundestag, als mit Potsdam. Sooo uninteressant ists ja nun nicht gestaltet. Schlicht, aber immerhin Formen und Farben. Dass der hist. Saal nicht so wirklich für einen Planarsaal geeignet sein könnte, zumindest nicht ohne gewisse Modifikationen, was hier sicher auch nicht auf Zustimmung gestoßen wäre. Der jetzige hat ja eher was von dem Klassenzimmer...Und besser als dieser jetzige Veranstaltungsraum ists allemal.

    Aber das Schloss ist insgesamt soooo schön. Da kann mans vielleicht verschmerzen.

  • Der reizvolle Ziegelsee im Schweriner Stadtgebiet wird zugebaut.
    „Hochhaus passt zum Nordhafen“

    http://www.ziegelsee.info/

    Zitat

    [...] Am Ziegelsee erkennt man nichts weiter als den Willen zur Verwertung. Wie viele Parzellen kriegt man auf möglichst kleinem Gebiet unter? Wie vielen Käufern kann man sie möglichst teuer verkaufen, auf dass sie darauf Fertighäuser errichten, die sie dann mit Gartenhäuschen und Verblendungen vom Baumarkt eifersüchtig gegen den Blick der Nachbarn abriegeln? Wie viele Luxusappartements mit Wasserblick kann man verkaufen? Auch um den Preis, dass der Blick den weniger begüterten Erwerbern verstellt wird. Wie kann ich diesen dafür allen einen eigenen Carport und eine eigene Mülltonne vor die Tür stellen, sodass jede Straße in der Siedlung befahren wird und für Kinder als Spielstraße ausfällt? Wie kann ich dort, wo individuelle Architekten bauen, durch den Wegfall jeglicher Satzungsvorgaben dafür sorgen, dass sich die Häuser möglichst gegenseitig anschreien statt ergänzen?

    J'accuse - Schwerin schlägt sein kulturelles Erbe aus - Welt Online

    Bild aus dem Sommer 2013:

    Bildquelle: Wikipedia, Urheber Ralf Roletschek - Fahrradtechnik und Fotografie

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Der reizvolle Ziegelsee im Schweriner Stadtgebiet wird zugebaut.
    Bild aus dem Sommer 2013:

    Bildquelle: Wikipedia, Urheber Ralf Roletschek - Fahrradtechnik und Fotografie

    Danke, Palantir. Das ist in der Tat aeusserst uebel. Die Bebauung am fernen Ufer ist doch geradezu elend! :weinen: Schwerins anmutiger Ziegelsee wird nach Verwirklichung der Plaene Benidorm mit seiner ueberhohen und ueberdichten ueberall gleich wirkenden Bebauung um nichts nachstehen. :kopfwand: Ist das wirklich so gewollt? Ist es ein erstrebenswertes Ziel? Auf die erste Frage weiss ich keine Antwort. Die darauf folgende beantworte ich mit einem emphatischen Nein. :daumenunten:

  • Übertreibts mal nicht. Schwerin ist umgeben von unzähligen Seen. Bislang wird daraus kaum Kapital geschlagen.

    Wenn die Stadt überleben und wieder zahlungskräftige Bewohner anlocken will, bleibt gar nichts anderes übrig, als die Ufer zu entwickeln.
    Es werden genügend unberührte Ecken bleiben. Gerade am Ziegelsee neben dem Speicher ist aber ein guter Platz für Entwicklung, dort bietet sich eine urbanere Umgebung einfach an.

    Klassischere Architektur würde ich mir auch wünschen. Man könnte sich z.B. an der neuen Bäderarchitektur in den Seebädern der Küste orientieren, oder an den alten Villen in Zippendorf.

  • Welterbe-Bewerbung Schloss Schwerin:
    News:
    Eine gemeinsame Bewerbung der beiden Historismus-Schlösser Schwerin und Neuschwanstein um Aufnahme ins Unesco-Weltkulturerbe wird es nach einem Bericht der "Schweriner Volkszeitung" nicht geben. Die bayrische Schlösserverwaltung habe der Landtagsverwaltung in Schwerin mitgeteilt, sie halte eine Alleinbewerbung für aussichtsreicher. :kopfschuetteln::gehtsnoch:

    Mehr zum Thema >>
    http://www.svz.de/mv-uebersicht/…-id8435436.html
    http://www.ndr.de/nachrichten/me…elterbe168.html
    http://www.t-online.de/regionales/id_…chwanstein.html
    .

    Einmal editiert, zuletzt von Maecenas (21. Dezember 2014 um 17:34)

  • Nee, nee, nee - die Moderne kann es einfach nicht. :kopfschuetteln:
    Nicht ensemblefähig, keine erfreuliche Ausdrucksform oder harmonisches Stilempfinden, keine als angenehm zu empfindenden Details oder Proportionen.

    Zitat

    An der Ecke Puschkinstraße/Pfaffenstraße wird eine Brachfläche mit einem Wohn- und Geschäftshaus neu bebaut.
    [...] Gedrehter Glaskasten für mehr Licht: So wird der jetzt noch verhüllte Neubau in der Schelfstadt aussehen.

    Modernes Haus statt Fachwerk - Schweriner Volkszeitung

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Naja, ob man hier gleich das Scheitern einer ganzen Epoche dran festmachen muss - vielleicht haben einfach nur Architekt und Bauherr nicht das Bestmögliche erreicht?

  • Dann bleib schön in deiner Schmollecke sitzen und warte auf den neuen Zeitgeist. Wer etwas verändern will und nicht nur über eine abstrakte "Epoche" jammern, die an allem Elend schuld ist, sollte sich in meinen Augen schon dazu aufraffen, Verantwortungen zu benennen und Verantwortliche an diese zu erinnern - seien es Planer, Genehmigungsbehörden, Bauherren oder Medien.

  • Sooo übel find ich den Neubau nicht. Scheint sogar ein richtiges Dach zu haben und der Glasquader ist durch Sprossen gegliedert. Erinnert mich etwas an die 90er Jahre. Nicht die schlimmste Zeit gewesen.

  • Das Scheitern einer ganzen Epoche sieht man in jeder deutschen Stadt überdeutlich.


    Nun, in Rothenburg ob der Tauber, ist mir das jetzt nicht so sehr aufgefallen. :tongue:

    Ich finde das Haus jetzt nicht wirklich umwerfend, jedoch auch nicht richtig schlimm. Zwar fallen mir direkt einige Punkte ein, die man (aus meiner Sicht) hätte schöner machen können,...

    Hier findet man noch eine zweite Ansicht, aus der Pfaffenstraße.

  • Naja, ob man hier gleich das Scheitern einer ganzen Epoche dran festmachen muss - vielleicht haben einfach nur Architekt und Bauherr nicht das Bestmögliche erreicht?

    Wegen welcher Epoche wurde wohl das Wort "Bausünde" erfunden?

  • [Etwas arg verspätet ………]

    Schloss Schwerin – Rückkehr des "Goldenen Saals" in moderner Form

    Einen Goldenen Saal in moderner Form würde ich mir spontan eher so vorstellen:


    cc by-sa Holger Ellgaard / wiki

  • Genau besehen ist der aber auch klassisch. Zumindestens hat er alle klassichen Architekturdetails und Gliederungskonzepte enthalten. Modern heisst ja auf Schnörkel ganz und symmetrische Gliederung weitgehend zu verzichten. Die Mäzene der klassischen Bauten hatten ja teilweise auch noch selber die Säulen aus dem antiken Staub gebuddelt. Heute heisst der Mäzen Fördergeld und das ist ein anonymer Lump, der nach nichts fragt. In dessen Windschatten können sich dann alle und auch die Nichtskönner tummeln. Und mit etwas Goldflitter auf Waschbeton, der wegen der Brüche ja immer da sein muss, wird dann der Stahl Glas Metallbaukasten fertiggeschraubt. Viel Spass für Schwerin.

  • Die Sanierung des maroden Offizierskasinos (erbaut 1898-1900) am Artillerieberg hat begonnen und wird bis Anfang 2017 dauern.

    Zitat

    „Wir haben uns in das Haus verliebt. Wir wollen es unbedingt erhalten“, betonte Dr. Werner. Jedoch müssten die Räume so gestaltet werden, dass sie den Anforderungen an moderne Büros auch gerecht werden.

    http://www.svz.de/lokales/zeitun…id10237896.html

    https://de.wikipedia.org/wiki/Offizierskasino_(Schwerin)

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

  • An der Schweriner Staatskanzlei (Kollegiengebäude I) wird die frühere originale grau-changierende Farbgebung wiederhergestellt, die Hermann Willebrand beim Bau 1865 gewählt hatte. Zudem wird die Fassade insgesamt saniert und ausgebessert, samt der Götterstatuen von Hermes, Poseidon, Zeus und Demeter auf dem Dach. Auch der Brandschutz wird erneuert. Wie die Farbe genau aussehen soll, weiß ich noch nicht, bin aber mal gespannt, wie es fertig wirkt.

    Artikel dazu in der Schweriner Volkszeitung: Schönheitskur für die Götter

    Die bisherige weiße Farbgebung fand ich in Ordnung, wenn auch etwas eintönig und kalt:


    https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Schw….jpg?uselang=de


    Mit einem wärmeren Grau könnte sich der Bau mE besser ins Ensemble am Alten Garten einfügen, allerdings könnte der Schuss auch nach hinten losgehen.
    Falls sich jemand über die schwarzen, metallischen trichterförmigen Elemente beiderseitig über den Seitengiebeln wundert: die gab es früher auch schon beim Vorgängerbau, der später wiederaufgebaut wurde, nur offenbar in steinerner Form (hier ein Gemälde von 1842, der Bau ganz links ist das Kollegiengebäude). Allerdings weiß ich nicht genau, wie man diese Elemente nennt, Fackeln? Habe in mehreren Architekturführern geblättert und keinen Begriff dafür gefunden.