München - Außenbereiche Ost (Galerie)

  • München – Außenbereiche Ost

    In diesen Strang werde ich mal sukzessive einiges kreuz und quer aus den östlichen Stadtvierteln Münchens (Berg am Laim, Daglfing, Denning, Englschalking, Johanneskirchen, Oberföhring, Riem, Steinhausen, Trudering und Zamdorf) einstellen: Ältere Gebäude, Neueres, Kirchen, Häuser und so weiter.


    Oberföhring


    Als erstes das Pumpen- und Floßwärterhäuschen am Mittleren Isarkanal neben dem Biergarten von Sankt Emmeram
    (M-Oberföhring), laut Denkmalliste „wohl 3. Viertel 19. Jh.“, die Gaststätte Emmeramsmühle reicht ebenfalls ins 19. Jh. zurück.




    Riem

    Der jüngst renovierte Alte Wirt von Riem (Riemer Str. 350) ganz im äußersten Osten Münchens, heute Hotel Prinzregent, 18./19. Jh.


    Trudering

    Ehem. Weinkeller und Kelterei, 1897 errichtet, am Bahnhof Trudering

    2 Mal editiert, zuletzt von Markus (20. März 2018 um 22:23)

  • München – Außenbereiche Ost

    Ein bemerkenswertes Gebäude aus den 1970er Jahren, schon mal im Strang München von oben vorgestellt, ist das 1974 erbaute Pharao in Oberföhring:


    Bebaut wird was noch nicht bebaut ist...
    Stadtgrenze München - Unterföhring. Vor gar nicht allzu langer Zeit war der Münchner Nordosten noch sehr lückenhaft bebaut, heute ist es ein nicht endend wollender Gewerbe- und Siedlungsbrei. 2009 wurde auch noch meine Lieblings-Ruderalflur - man könnte sagen endlich - zugebaut, Dream Bowl Centre und Studentenheim sind natürlich viel wichtiger als (eine der letzten) Freiflächen...

    Joki (Johanneskirchen) bei Nacht:

    2 Mal editiert, zuletzt von Markus (20. März 2018 um 22:50)

  • München-Oberföhring

    Sankt Lorenz, am rechten Hochufer der Isar gelegen, hier querte die Salzstraße die Isar, bevor diese unter Herzog Heinrich den Löwen zerstört wurde und am linken Ufer eine „offizielle“ Neugründung (1158) erfolgte, die sich heue München nennt. Oberföhring ist längst zu M eingemeindet, während Unterföhring noch tapfer eigenständig blieb (Unterföhring hat sich übrigens jetzt auch ein sehr modernistisches und mich aggressiv machendes Bürgerhaus gegönnt).


    Sankt Lorenz, die alte Dorfkirche von Oberföhring, heutiger Bau 1677-80, der Turm von 1893, mit Sonnenuntergang hinter dem Olympiaberg


    zum rechten Bildrand hin eine Kirche, die eigentlich nicht so uninteressant ist, in der ich aber warum auch immer noch nie war, wer weiß welche Kirche gemeint ist???

    Hier tagsüber, mit Oberföhringer Maibaum und Gipfelstürmern:


    Sankt Lorenz aus der 2. H. 17. Jh., die Einrichtung stammt überwiegend aus dem 18. Jh.


    St. Lorenz von O, vorne ein Trockenstadel von einer der letzten noch vor sich hin verfallenden Ziegeleien auf der Loamzunge, wird auch Wohngebiet werden, was sonst (wobei evtl. ein Trockenstadel erhalten bleiben soll).


    Eine der vielen neuen Wohnanlagen, hier Johanneskirchen-West, mein Balkon wäre auch fast drauf. Seinerzeit gepriesen mit „Wohnen im Naturpark“, absolut ulkig, außer einem paar qm großen Wäldchen und dem Grünzug wurde eigentlich alles zugebaut.


    Im Hintergrund das Heizkraftwerk auf Unterföhringer Gemeindegebiet bei offenbar +/-Windstille.


    die Skyline Münchens über den riesigen, in den 20er Jahren im Erdinger Moos angelegten Speichersee hinweg


    Johanneskirchen, demnächst ausführlicher, mit alter Chorturmkirche und Siedlung J.-Ost, die Berge im Hintergrund wohl die Berchtesgadener Alpen (?)


  • Johanneskirchen, hier mit Krähe, die neue Siedlung östlich der S-Bahn, im Hintergrund die Berge, in der Bildmitte meine ich den Hochgern zu erkennen, das hinterhalb könnten dann die Loferer Steinberge im Land Salzburg sein (vollkommen ohne Gewähr).


    die Pyramide im Hintergrund der Großvenediger in Osttirol (sicher), mit dem Auto sind es über 200km hin


    wer genau hinschaut erkennt im Dunste die Frauenkirche und die Theatinerkirche, vorne eines der vielen, attraktiven neuen Wohngebiete, die Adressen verweisen auf die frühere Nutzung: Ringofenweg, Auf der Lehmzunge oder auch Trockenstadelweg

    gleicher Standort, gleiche Blickrichtung, anderer Tag:

  • Genau, ganz genau genommen die katholische, "wo die Seele des Patienten gesunden kann". Bei modernistischen Kirchen hätt ich da so meine Bedenken....
    beide Kirchen, die kath. und die ev. sollen zu den interessantesten Raumschöpfungen der Zeit um 1900 gehören. Werde mal hinschauen und Bilder machen, auch wenn es ohne Krankenhaus einfacher wäre (dann wär ich aber längst schon dort gewesen...).

  • München-Johanneskirchen

    Im NO Münchens gelegener Stadtteil, zum Stadtbezirk Bogenhausen gehörig. Im 15. Jh. wurde Johanneskirchen eine Hofmark (bis 1848) der Münchner Familie Ridler. Ende des 19. Jh. gab es viele Ziegeleien. 1930 wurde Johanneskirchen als Teil der Gemeinde Daglfing nach München eingemeindet. Starkes, nach wie vor ungebrochenes Bevölkerungswachstum seit etwa 1960.


    Johanneskirchen mit dem ab 1977 entstandenen ausgedehnten Schulzentrum für Hör- und Sprachgeschädigte nahe dem Bahnhof, um die Kirche der einstige Dorfkern mit ein paar verbliebenen Bauernhöfen. Vorne die S-Bahnlinie von München nach Ismaning und zum Flughafen, gleichzeitig Güterbahnlinie vom Münchner Rangierbahnhof Nord Richtung Rosenheim / Innsbruck / Salzburg. Nachts rattern hier seit 20 Jahren permanent die Güterzüge durch.

    Hinterhalb der Kirche die Wohnsiedlung Johanneskirchen-Ost (1984-86) im einstigen Moos, der Ort hinten links Feldkirchen:



    St. Johannes Baptist, die alte Dorfkirche von Johanneskirchen

    Im Jahre 815 ist eine Kirche, gewidmet Johannes dem Täufer, in einer Urkunde des Hochstiftes Freising erwähnt. Es dürfte sich dabei um die erste Pfarrkirche der Urpfarrei Föhring (Feringa) handeln. Die heutige Chorturmkirche ist ein romanischer Bau aus dem 13. Jh., der auch als Wehranlage diente. Die Mauerstärke des Satteldachturmes beträgt im Erdgeschoss 1,80m. Der Mauerring war bis 1688 etwa doppelt so hoch wie jetzt und wohl mit einem Wehrgang versehen. Der Turm diente in Notzeiten als Zufluchtsort, erreichbar über die Empore.


    1688 wurde die Kirche barockisiert, der heutige Hochaltar stammt von 1765, das Ovalbild zeigt die Taufe Jesu durch Johannes, die Figuren seitlich sind Zacharias und Elisabeth oder Joachim und Anna (?), je nach Literatur.

    Es existieren auch noch Reste spätromanischer Wandmalereien.


    Rosenkranzmadonna von 1688




    Das Dorf Johanneskirchen bestand noch 1800 und weit in das 19. Jh. hinein aus gerade einmal 13 Anwesen, ein paar Bauernhöfen rund um die Kirche und den Dorfanger. An der Stelle des heutigen Maibaumes stand das Hirten- bzw. Gemeindehaus (1945 abgebrochen).
    Gut erhalten blieb die einstige Sölde Weber (ehem. Hausnr. 4) im obigen Bild links, die meisten anderen Bauernhöfe existieren heute nicht mehr (4 der 13 Höfe wurden in den Jahren 1954, 1970, 1980 und 1990 eingerissen).

    Einmal editiert, zuletzt von Markus (2. Februar 2015 um 15:06)

  • München-Johanneskirchen (Forts.)

    Das Grauen kehrt zurück, soo schlimm finde ich Johanneskirchen im übrigen auch wieder nicht...

    Zur Historie:

    NordOstKultur München : johanneskirchen : historie

    NordOstKultur München : johanneskirchen


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    die Sölden Schneidemann und Weber heute, das Webergütl (rechts im Bild) stammt wohl noch aus der Mitte des 19. Jh.

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    in der Johanneskirchner Straße stehen sich noch 2 Bauernhöfe und ihre Nebengebäude gegenüber, die ehem. Hausnr. 1 (Mayr) und 12 (Kirmer / Kirchmayer), die heutigen Wohngebäude wohl aus der 1. H. des 20. Jh.

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    neues langgezogenes Wohngebäude anstelle eines 2009 abgerissenen Bauernhofes

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    Hotel unweit des Bahnhofs, dahinter die ab 1964 hochgezogene Wohnanlage Johanneskirchen-Nord.

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    Sporthalle des Schulzentrums für Hör- und Sprachgeschädigte

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    Als nächstes folgt wahrscheinlich Englschalking...

  • Winter in Englschalking

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    das Zentrum des um 1850 noch aus 8 Anwesen bestehenden Dorfes (1900: 24; 1930: 40) und heutigen Münchner Stadtteils mit der St. Nikolauskirche. Der Name der im 9. oder 10. Jh. gegründeten Siedlung geht auf einen Besitzer Engelschalch (<strenger Knecht>) zurück.

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    Rechts im obigen Bild das Hirten- und spätere Gemeindehaus, im Hintergrund ein 19-geschossiges Wohnhochhaus.
    St. Nikolaus stammt wohl aus der Zeit um 1300, also aus spätromanischer/frühgotischer Zeit. Im Inneren wurde sie 1659 neu ausgestattet. 1895 sollte die Kirche durch die hiesigen Ziegeleibesitzer einen neuen Turm bekommen (dazu kam es aber warum auch immer nicht).
    Die barocke Einrichtung wurde bei einer Renovierung 1956 beseitigt.

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    St. Nikolaus, von einer Friedhofsmauer umgeben, steht mit den Ziegelwänden direkt auf dem Lößlehm (keine Grundmauern).

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  • Englschalking

    http://www.nordostkultur-muenchen.de/viertel/englschalking.htm

    http://www.nordostkultur-muenchen.de/viertel/englschalking/historie.htm

    Plankenhof (ehem. Alter Wirt):

    „Aus dem ehemaligen Gasthaus Alter Wirt....sind 2007 nach umfangreichen Renovierungsmaßnahmen Appartements entstanden. Dies ist auch der Grund, warum das Anwesen 2008 aus der Denkmalliste gestrichen wurde.“
    http://www.nordostkultur-muenchen.de/viertel/englsc…d_strasse_1.htm



    Der Bohmerhof (beim Bogmair), ein gut erhaltenes Anwesen von 1866
    http://www.nordostkultur-muenchen.de/viertel/englsc…d_strasse_2.htm


    Die Köglhube, nach 1866 errichtet, „Der Name Kögl leitet sich von Kegel ab; damit bezeichnete man in dieser Gegend uneheliche Kinder.“
    http://www.nordostkultur-muenchen.de/viertel/englsc…dstrasse_14.htm


    Sankt Nikolaus und ehem. Hirtenhaus, dahinter 19stöckiges Wohnhochhaus (an gleicher Stelle früher ein hoher Ziegeleischornstein).


    Sankt Nikolaus im Herbst


    das alte Englschalkinger Schulgebäude von 1896, „1934 aus allen Nähten platzend“ (563 Schüler)



    Vorne eine der neuen Siedlungen nahe dem Bahnhof Johanneskirchen, in der Mitte Englschalking mit Wohnblöcken aus den 60ern, rechts das 1936 entstandene Schulgebäude (heute Grundschule an der Ostpreußenstraße), im Hintergrund Neuperlach Süd.

    Bei den Englschalkinger Wohnblöcken plant im übrigen die Ukrainische Kirchengemeinde einen Bau im Stil des 19. Jh., was unverändert zu Kontroversen führt, da dies ja nicht zu den Wohnblöcken der 60er Jahre passt. Daraus könnte man folgern, die Kirchengemeinde soll also modern / so hässlich wie möglich bauen und es würde genehmigt...


    Wohnhochhaus Englschalking abends, die nahen Berge dahinter

  • Seit geraumer Zeit sind ja die alten Dorfkerne Münchens ein Dauerthema. Das Landesamt für Denkmalschutz plante die Streichung der meisten Ensembles, was zu großen Protesten von Seiten der Stadt führte.

    Ein paar ältere Artikel dazu:

    Historischer Kahlschlag - Freistaat plant die Streichung oder Verkleinerung von vier Dorfensembles:
    http://www.wochenanzeiger.de/article/79828.html

    „Die aus der Liste gestrichenen Objekte sind angeblich entstellt oder nicht mehr als Denkmäler erkennbar. Erinnert das nicht an einen Arzt, der seinem Patienten auf der Intensivstation die lebenserhaltenden Maschinen abschaltet mit den Worten „Jetzt ist es eh schon egal!“?“
    Interview der AZ mit Herrn Petzet:
    http://www.abendzeitung.de/muenchen/52449

    Im Kampf gegen „Substanzapostel“: Denkmal-Chef Petzet will Münchens alte Dorfkerne vor falscher Ideologie schützen:
    http://kultur-vollzug.de/2010/12/07/im-…logie-schutzen/

    Beispiel Moosach:
    http://www.wochenanzeiger.de/article/104649.html

    Beispiel Allach:
    http://muenchner-forum.squarespace.com/aktuelle-artik…ach-ist-da.html

  • Daglfing

    http://www.nordostkultur-muenchen.de/viertel/daglfing.htm

    http://www.nordostkultur-muenchen.de/viertel/daglfing/historie.htm

    Das seit 1930 zu München gehörende Daglfing ist v.a. Pferdefreunden ein Begriff wegen der 1902 eröffneten Trabrennbahn.


    St. Philippus und Jakobus, die alte Dorfkirche bereits 837 nachgewiesen, der heutige bescheidene barocke Bau ab 1724 erbaut.


    der Kotterhof von 1908 an der Kunihohstraße, das benachbarte Bauernhaus „Beim Biber“ 1976 abgebrochen, siehe auch:
    http://www.nordostkultur-muenchen.de/viertel/daglfi…_rundgang_4.htm


    Nördlich der Kirche findet sich in der Sambugastraße dieses Wohngebäude, nach 2003 in Anlehnung an das abgebrochene Haus „Beim Bauern“ errichtet und sich im Gegensatz zu einem Neubau des letzten Jahres südlich der Kirche in den alten Dorfkern zumindest bestens einfügend.

    Das abgebrochene Bauernhaus „Beim Bauern“:
    http://www.nordostkultur-muenchen.de/viertel/daglfi…_rundgang_8.htm


    Messnerhof, einer der letzten erhaltenen Höfe Daglfings, der Wohnteil offensichtlich leer stehend, die Ställe werden ortstypisch für Pferde genutzt
    http://www.nordostkultur-muenchen.de/viertel/daglfi…_rundgang_5.htm


    Proßerhof


    Gasthof zur Post von 1881