• Eben habe ich, auf der Suche nach aktuellen Informationen, einen Artikel über die geplante Neubebauung der Nordseite des Neuen Marktes gefunden.


    Stadtbildverein Deutschland spricht sich gegen aktuelle Entwürfe zur Bebauung des Neuen Marktes und für einen Bürgerentscheid aus (...)


    Mit "Stadtbildverein Deutschland" ist sicher Stadtbild Deutschland e.V. gemeint. :D Es wird ja auch immerhin unser Pressesprecher Manuel Reiprich genannt.

    Gibt es denn sonst irgendwelche Neuigkeiten zu der Baumaßnahme? Das zieht sich schon ziemlich lange hin.

  • Auf den ersten Blick ein tolle Sache! :thumbup:

    Wenn ich aber den Artikel lese, kommen mir doch arge Zweifel:

    Zitat

    Wie genau das neue Tor aussehen soll und was der Bau kosten wird, ist noch unklar: Noch in diesem Jahr will die RGS einen Wettbewerb starten. Planer, potenzielle Investoren und Architekten sollen Ideen für das Äußere und die künftige Nutzung des neuen Eingangs zur Altstadt vorlegen.

    Das heißt also, es geht hier gar nicht um eine originalgetreue Rekonstruktion? Was bei einem Architektenwettbewerb herauskommen wird, kann man sich ja aus der Erfahrung vorstellen. Wahrscheinlich mal wieder eine abstrakte "Neuinterpretation" aus Glas uns Stahl und/oder aufgestockt, um mehr Nutzfläche inkl. höherer Rendite zu schaffen... :/

    Und wenn ich sowas schon wieder lese:

    Zitat

    Die historische Altstadt-Silhouette Rostocks soll zum 800. Stadtgeburtstag wieder in vollem Glanz erstrahlen

    Die Jacobikirche wird also auch wieder aufgebaut - oder was meint der Autor mit "Alststadt-Silhouette in vollem Glanz"? :kopfschuetteln:

    Lûbeke, aller Stêden schône, van rîken Êren dragestu de Krône. (Johann Broling, Lübecker Kaufmann und Ratsherr, um 1450)

  • Zitat von MatthiasHuehr

    (...) Warum nimmt man nicht einfach die historischen Formen ...


    Na, weil Architekten und Stadtplaner einfach zu geil darauf sind, jedem Ort ihren eigenen Stempel aufzudrücken. Die wollen halt auch in Zukunft mal genannt werden, wie heute beispielsweise Karl Friedrich Schinkel oder Balthasar Neumann. Da kann man doch nicht einfach alte Pläne verwenden. So wird man nicht berühmt. Nur leider werden heutige Architekten, in der Regel, mit negativen Gefühlen assoziiert. Bei den Namen Sep Ruf oder Volker Staab, denke ich nur an Klötze, Klöpse und Bausünden.

  • Mir schwant nichts Gutes.
    Nach der abschreckenden Planung zur Nordseite des Neuen Marktes erwarte ich zum Petritor leider einen Klopper in die selbe Richtung.
    Merken die denn nicht, dass sie jetzt eine einmalige Chance haben ein geschundenes Stadtbild auf Dauer zu reparieren.
    Bevor allerdings so ein Mist wie am Neuen Markt gebaut wird, plädiere ich eindeutig für die Beibehaltung des Status Quo.
    Hoffe spätere Generationen werden das Stadtbild von Rostock richten und nicht gänzlich hinrichten.
    Die geplante Nordzeile in Rostock schlägt in eine ähnliche Kerbe wie die Verschandelung vor dem Lübecker Rathaus durch den Bau von Peek&Cloppenburg.

    Einmal editiert, zuletzt von Berkowitz (20. Juli 2016 um 13:58)

  • Zwar habe ich da keine großen Erwartungen, bin aber trotzdem auf die Ideen der Architekten gespannt. Vielleicht wird es gar nicht so schlimm.

    Was die Nordseite des Marktplatzes angeht, will ich doch sehr hoffen, daß diese nackten, platten, plumpen Entwürfe noch stark überarbeitet werden. Die Giebel sind okay. Alles andere ist unzumutbar.

  • Die Befürchtungen einiger Mitglieder des Forums scheinen sich leider zu bestätigen. Es gibt erste Entwürfe für das Petritor vom Architekten Harald Lochotzke. Für mich ist dies in keinster Weise akzeptabel. Die Entwürfe nehmen keinerlei Rücksicht auf die historische Silhouette. Diese Andeutung des Petritors sieht aus wie ein kläglicher Pseudoversuch zwischen alt und modern zu vermitteln. Positiv in meinen Augen ist lediglich die Leuchtturmandeutung am anderen Ende der Straße. Die segelförmige Überdachung der Überführung ist sicherlich auch keine schlechte Idee, allerdings erschlägt sie einen förmlich durch ihre größe und könnte viel dynamischer konzipiert werden.

    Moderationshinweis: Ungültige Links entfernt.

  • Danke für die Infos. Jetzt muss ich mich doch glatt selbst zitieren:

    Das heißt also, es geht hier gar nicht um eine originalgetreue Rekonstruktion? Was bei einem Architektenwettbewerb herauskommen wird, kann man sich ja aus der Erfahrung vorstellen. Wahrscheinlich mal wieder eine abstrakte "Neuinterpretation" aus Glas uns Stahl und/oder aufgestockt...

    Als wenn ich´s nicht geahnt hätte. Nur, dass dieser unsägliche Entwurf noch viel schlimmer ist als ich es mir in meinen schlimmsten Befürchtungen vorgestellt hatte.

    Nicht nur, dass die schöne von "Rostockerjung" im vorigen Artikel verlinkte Silhouette mit den beiden Kirchen und der Stadtmauer durch das neue vier- bis fünfstöckige Gebäude komplett verstellt und ruiniert werden würde, nein das Petritor selber verkommt versteckt dahinter zur Nebensache. Zudem verhöhnt der Entwurf mit seinem weißen Erdgeschoss und dem darüberliegenden offenen Baumarkt-Billig-Dachlattengestell das Original auch noch. :wuetenspringen:

    Absolut indiskutabel und respektlos gegenüber der alten Stadt. Wie kann man so etwas ernsthaft veröffentlichen? Das ist genauso "krank" wie das Ikareum in Anklam. :gehtsnoch:

    Immerhin scheint es ja noch nicht beschlossene Sache zu sein und nur ein "erster Entwurf". Ich hoffe inständig, dass dieser Kelch an Rostock vorübergehen wird!

    Lûbeke, aller Stêden schône, van rîken Êren dragestu de Krône. (Johann Broling, Lübecker Kaufmann und Ratsherr, um 1450)

  • Das könnte aber auch eine ausgediente Grenzstation sein, mit der Brücke.


    Zitat von Rostockerjung

    (...) Es gibt erste Entwürfe für das Petritor... (...)

    Mit der Betonung auf "erste". Ich hoffe doch sehr, daß da noch mehr kommt.

    Aus einem Artikel der Ostsee-Zeitung:


    (...) Auch wenn ich zugeben muss, dass die Reaktion meines 8-jährigen Sohnes zu dem Petritor-Entwurf war: „Cool!“.

    Aber zum Glück entscheiden darüber keine 8-jährigen Kinder. Aber klar, daß so etwas einem Kind gefällt. Der Entwurf sieht aus wie zufällig zusammengewürfeltes Spielzeug. Einige Bauklötze, etwas LEGO, ein wenig Playmobil, und fertig ist der Schrott-Entwurf.

    Die Sichtweise des Herrn Lochotzke:


    (...) Seiner Meinung nach wäre der originalgetreue Nachbau des historischen Tores der falsche Weg, um Historie und Moderne zusammenzuführen und seiner Heimatstadt damit ein in die Zukunft gewandtes Stadtbild zu geben. Aus seiner Sicht, so Lochotzke, ist es langweilig, eine Idee von vor fast 800 Jahren nachbauen zu wollen. Ein Denkmal sollte kontrastiert und nicht kopiert werden. (...)


    Laut diesem Zeitungsbericht, hat der offizielle Architektenwettbewerb noch gar nicht begonnen. Herr Lochotzke wollte wahrscheinlich schon mit seinem Entwurf vorpreschen, um auf sich aufmerksam zu machen.

  • Aus seiner Sicht, so Lochotzke, ist es langweilig
    Das mag ja sein, daß Herrn Lochotzke langweilig ist, aber müssen denn sämtliche Stadtbewohner samt Touristen das ausbaden, daß ihm mal eben der Sinn nach aufblasbarer Hüpfburg steht?
    Das ist doch Deko mit maximal 10 Jahren Haltbarkeit, dann mag das keiner mehr sehen.

    Um Gottes Willen, rekonstruiert das Tor.
    So viel historische Substanz hat Rostock nicht, daß es die so achtlos wegwerfen könnte.

  • Nochmal die Aufforderung an Alle!

    Bitte nutzt die Gelegenheit über die Gestaltung des Petritors mit abzustimmen.

    Diese Verballhornung der historischen Vorlage sollte mit deutlichem Abstand abgelehnt werden (zur Zeit immerhin 38 % Zustimmung).

    Dieser Entwurf ist eine absolute Karikatur, zeitgeistiger Schund und sollte wenn möglich verhindert werden.

    Also hier nochmal der Link.

    Moderationshinweis: Ungültigen Link entfernt.

    Stimmt wenn möglich von eurem Smartphone, Tablet, PC und auch von eurem Arbeits-PC ab, so noch nicht geschehen.

    Danke! :blumen:

  • Als ob man mit mit der Teilnahme an einer Umfrage auf der Onlineausgabe des hiesigen Käseblattes etwas erreichen könnte. Die Entscheidung liegt bei der Rostocker Bürgerschaft und deren Mitglieder muss man davon überzeugen! Zumindest die Mehrheit ...

    Vielleicht trägt bei dem ein oder anderen Mitglied der Bürgerschaft (oder sei es auch nur bei einem...) das Ergebnis der Umfrage des "Käseblattes" aber zu seiner Entscheidungsfindung mit bei, v.a. wenn viele daran teilnehmen.

    Welche anderen Möglichkeiten die Mitglieder zu überzeugen schweben Ihnen denn vor?
    Etwa eine E-Mail schreiben oder persönlich ansprechen ... ?(