Lechtal in Tirol (Galerie)

  • Tiroler Lechtal Teil 1 Holzgau

    Ziemlich auf den Tag genau vor einem Jahr ging es den Lech entlang aufwärts. Hier einige Aufnahmen davon, beginnend mit Holzgau.

    Holzgau ist eine Tiroler Gemeinde mit gut 400 Einwohnern auf 1100m Höhe im oberen Lechtal. Entsprechend überschaubar, aber mit ein paar qualitätvoll bemalten Häusern, die ich etwas ausführlicher vorstellen werde.

    Ein hübsch bemaltes „Holzgauerhäuschen“ als Begrüßung am Ortseingang:

    die Lage im Oberen Lechtal zu Füßen der Lechtaler Alpen

    Richtung Allgäuer Alpen, dahinter liegen die Oberstdorfer Täler:

    eines der hübschen Häuser mit Lüftlmalerei, die Bemalung um 1820 durch den hiesigen Josef Anton Köpfle:

    der in den Lech mündende Höhenbach, etwas oberhalb ein von einem Engländer künstlich geschaffener Wasserfall:

    die beiden Kirchen, die 1858 umgestaltete Pfarrkirche Maria Himmelfahrt und die 1497 entstandene Sebastianskapelle:

    das Innere der Pfarrkirche:



    Haus Nr. 50, mit reicher Architekturmalerei im Empirestil, um 1800 von Josef Anton Köpfle:

  • Holzgau Teil 2

    Der Dorfplatz zu Holzgau:

    das Haus Nr. 49, eines der prächtigsten Tiroler Häuser, ähnelt ein wenig dem Oberammergauer Pilatushaus, die Lüftlmalerei nach einem Buch um 1790 von Josef Degenhart, der allerdings bereits 1787 verstarb:



    Dorfplatz nach SW:

    Haus Nr. 32 mit Mansarddach und reicher Bemalung von 1796, wohl wiederum durch Josef Anton Köpfle:

    auch davon ein paar Detailaufnahmen:


  • Lechaufwärts folgt Hägerau, die Engstelle der Bundesstraße 198:


    Hägerau, Haus Nr. 12, Mittelflurhaus mit Bemalung von um 1790 (das Haus Nr. 23 mit prächtiger Lüftlmalerei offenbar abgerissen oder abgebrannt?)


    Auf 1120m liegt Steeg (etwa 700 Einw.), die Bundesstraße verläuft dann aufwärts ins vorarlbergische Warth und zum Hochtannbergpaß (von dort geht es wieder abwärts in den Bregenzerwald) bzw. nach Lech am Arlberg. Die Kirche von Steeg:


    Lechabwärts von Holzgau:

    die frisch renovierte Kirche von Obergiblen:

    Obergiblen, Micheleshof:

    weiter geht es mit dem Dorf der Geierwally, Elbigenalp.

  • Besten Dank für die malerischen Eindrücke.

    In der Rubrik Villingen hatte ich seinerzeit das Alte Rathaus der Stadt vorgestellt,
    das zu Ende des 19.Jahrhundert wie vielerorts eine geschichtliche Bemalung im Stil der Lüftelmalerei erhielt und auf älteren Bemalungen aufbauen kann. 1999, zur 1000 Jahrfeierlichkeit, entstand eine Initiative, welche der Rathausfassade diese letzte Bemalung wieder angedeihen lassen wollte. Modernistische, doktrinäre Kräfte in der Verwaltung aus Städtischer Galerie und Museen traten das bürgerschaftliche Engagement mit Füßen wie auch in jüngster Zeit die Rekonstruktion des Villinger Marktbrunnens.

    Dennoch, auch in Tirol scheint es noch Fachkräfte zu geben, welche die Kunst beherrschen und unter Umständen eines schönen Tages in Villingen (und natürlich anderswo in Ermangelung) Hand anlegen.

  • Bzgl. Hägerau 23:
    Danke, Zeno, auf die Idee im Internet mal zu forschen bin ich wieder nicht gekommen... Sehr bitter das ganze.

    Bzgl. Villingen. Erinnert mich an das Münchner Neue Justizgebäude beim Hauptbahnhof, wenn ich mich recht erinnere sollte der Bau vor Jahren auch wieder seine Bemalung zurückbekommen.

    Das sind in Villingen oder München oder Augsburg usw. diesbezüglich heutzutage ganz andere Voraussetzungen als z.B. in Garmisch-Partenkirchen oder anderswo im bayr. Alpenraum. Tirol erscheint mir da aber auch nicht unbedingt so traditionsbewusst, dort baut mancher in kleinen Dörfern auch schon futuristische Fernseher und nebenan stehen die Bauernhäuser leer und verfallen.

  • Tirol erscheint mir da aber auch nicht unbedingt so traditionsbewusst

    Den Eindruck habe ich auch stets gehabt. Da scheint mir recht sorglos mit den Denkmälern umgegangen zu werden. Viel Verfall, was man gleich nach der Grenze bemerkt.

  • Tiroler Lechtal Teil 5 Elbigenalp

    Nun noch Elbigenalp, ein Tiroler Holzschnitzerdorf mit etwa 800 Einwohnern.

    Die Pfarrkirche Sankt Nikolaus:


    Das Innere mit Deckenfresken von Jacob Zeiller (1776)




    das Heilige Grab vor dem Hochaltar zur Osterzeit


    im Friedhof die gotische Totenkapelle mit einem Totentanz von Anton Falger

  • Tiroler Lechtal Teil 6

    Auch in Elbigenalp gibt es einige bemalte Häuserfassaden:


    Haus Nr. 30 mit Fassadenmalereien von Josef Anton Köpfle, um 1820




    Haus Nr. 11



    An der alten Hauptstraße:




    die „Sommerresidenz“ von Königin Marie von Bayern

    näheres dazu: http://www.br-online.de/bayern2/radiowissen/muenchner-geschichten-DID121101020489/radiowissen-muenchen-geschichten-ID1211033273328.xml\r
    http://www.br-online.de/bayern2/radiowi ... 273328.xml
    http://www.gasthof-post.org/default.asp?s=12\r
    http://www.gasthof-post.org/default.asp?s=12

    Ölbergkapelle oberhalb des Ortes:

    Ausblick von der Ölbergkapelle oberhalb von Elbigenalp:


    Abschließend noch ein bisschen Natur, Aufnahmen von der noch ziemlich intakt gebliebenen Wildflusslandschaft am Lech bei Weißenbach und Forchach:



  • Vielen Dank für die Bilder.

    Als Kernösterreicher ist mir dieser Teil Baierns naturgemäß fremd, seine Reize kann ich ihm allds nicht absprechen!

    "Ich denke an Wien, so wie Sie an Brüder, an Freunde denken, die jetzt an der Front sind. Nun sind sie fern von Ihnen und Sie wissen sie in Gefahr, ohne ihnen beistehen, ohne diese Gefahr teilen zu können" - Stefan Zweig 1940

  • Wängle


    Eine im Inneren sehr ansprechende Tiroler Barockkirche ist St. Martin in Wängle bei Reutte.


    Die Deckengemälde von Franz Anton Zeiller, 1786.


    Deckengemälde im Chor


    Hochaltar

  • Um das Obere Lechtal erst mal wieder oder für immer (?) abzuschließen, noch zwei Orte aus der unmittelbaren Umgebung von Reutte.

    Lechaschau


    Dorfstraße 11, das Franzelinhaus mit Fassadenmalereien von Johann Jakob Zeiller (um 1770).
    Am Giebel die Erzengel Michael und Raffael, eine Sonnenuhr und ein Wappen.


    An der rechten Traufseite die Hll. Josef und Florian.


    Die linke Traufseite schmücken eine Heilig-Geist-Taube, Maria Immulacuta und der Hl. Antonius von Padua.

  • Heilbad Kreckelmoos


    „Das Bad wurde 1580 als „Daurenbad“ erstmals urkundlich genannt. 1719/20 wurde ein Neubau mit Kapelle errichtet, der 1782 und 1792 wiederhergestellt wurde. 1848 wurde er als Lazarett adaptiert, von 1925 bis 1964 diente er als Bezirkskrankenhaus, heute (Stand: 2009) ist er Firmensitz eines Asphalt-, Beton- und Schotterwerkes.“
    Liste der denkmalgeschützten Objekte in Breitenwang


    Breitenwang

    1137 starb auf dem Rückweg von Rom hier Kaiser Lothar II. Der Ort lange Zeit Hauptort im oberen Lechtal, bevor dann im Laufe der Jahrhunderte Reutte mehr und mehr an Bedeutung gewann.


    Sankt Petrus und Paulus, bereits um 1300 urkundlich erwähnt, die heutige Kirche weitgehend vom Ende des 17. Jahrhunderts.