Innenräume des Berliner Schlosses

  • Bei Sotheby's werden bei der "Treasures"-Auktion Anfang Juli Stücke aus dem Besitz der Familie Preußen verkauft. Darunter zwei für das Silberbuffet des Rittersaales in Augsburg angefertigte Kandelaber von 1729.

    Hier ab Seite 94 ff:
    http://www.sothebys.com/pdf/2017/L17303/index.html

  • Der Weiße Saal etwa um ca. 1880 in der Version nach Friedrich August Stüler.

    Nach dem Umbau durch Ernst v. Ihne etwa um 1910.

    Gegenrichtung. Gefällt mir deutlich besser, die spätwilhelminische Variante.


    Ich teile deinen Geschmack. Damit hat man aber auch schon das Dilemma angesprochen. Selbst wenn man Innenräume noch einmal rekonstruieren sollte - nach welchem Stand?

    Der Vorschlag mit dem Parkett klingt indes nach etwas, das doch eigentlich keiner Diskussion bedurfen sollte. Wenn doch sogar schon angeboten wird, diesen Parkett unentgeltlich zu stiften?! Aus Sicht des Humboldtforums als Nutzer ist höchstens die Sache mit der dauerhaft teureren Pflege und Instandhaltung ein Kontra-Argument. In einer perfekten Welt würde man sich da zB mit der Tischlerinnung kurzschließen und vereinbaren, dass im Rahmen der überbetrieblichen Unterweisung von Lehrlingen in Zukunft das Humboldtforum dauerhafte Lehrbaustelle wird und Instandsetzungen des Schmuckparketts Teil der überbetrieblichen Unterweisung werden. So lernen junge Leute noch etwas vergangene Schreinerskunst und die Allgemeinheit hat auch einen Mehrwert.

    Das nur so als in den Raum geworfener Gedanke. Letztlich denke ich jedoch, dass diese Initiative nicht am Widerstand von Rekohassern scheitern wird - sondern viel banaler, an der deutschen Bürokratie. Alleine die von mir gerade skizzierte Zusammenarbeit passt nicht in die Denkweise der Verwaltungsbürokratie, wo nun einmal gilt "das haben wir schon immer so gemacht, da könnte ja jeder kommen". Und Ausschreibungszwänge und dieses und jenes. Das wird eben ein von öffentlichen Geldern getragenes Haus und damit ziehen all die Unzulänglichkeiten der öffentlichen Verwaltung mit ein. Daher denke ich, was jetzt nicht vor Eröffnung rekonstruiert und eingebaut wird, das wird auch so schnell nicht mehr kommen.

  • @ Urmel:
    An eine Reko des Weißen Saals brauchst du keinen Gedanken mehr verschwenden. Leider !
    Eine Reko des Saals ist nicht mehr möglich, weil zwischen dem zweiten und dem dritten OG eine massive Decke eingezogen wurde, also wenn man von den obigen Bildern ausgeht, auf halber Höhe. Für diese bedauerliche Entscheidung mag eine Rolle gespielt haben, dass man keine Unterbrechung im Rundgang durch die Asien-Ausstellung im 3. OG des Humboldtforums haben wollte, aber auch sicherlich die immernoch nicht sonderlich hoch entwickelte Einschätzung wilhelminischer Architektur. X(

  • Hm... ich sehe das etwas anders.

    Der Weiße Saal hatte gerade in der Fassung von Ihne eindeutig einen hohen künstlerischen Wert! (Und das sagt einer, der hier im Forum, als "Historismushasser" verschrieen ist).
    Ich denke, es war ganz eindeutig eine politische Entscheidung: man wollte diesen Saal, der allein schon durch die zahlreichen zeitgenössischen Darstellungen untrennbar mit Wilhelm II. verbunden ist, aus diesem Grunde nicht mehr wiederauferstehen lassen. Eine ängstliche und kleinliche Entscheidung...

  • Die Entscheidung war einfach, einen Neubau an der Stelle des Palastes der Republik zu errichten, wobei drei Barockfassaden des Stadtschloss integriert werden sollten. Das war der Ursprung. Dann kam über den Wettbewerb Stella mit der Kuppel usw.; letztlich kam dann sogar noch die zusätzliche Spende für das Rondell und damit sind wir ohnehin schon weit über dem, was eigentlich einmal vom Bundestag beschlossen wurde. Und dieser beschlossene Kompromiss sollte auch nicht immer weiter strapaziert werden. Die "Unterlegenen" tragen ja bis heute schwer daran, dass der Palast verschwinden musste und nun "ausgerechnet" das alte Preußenschloss an diese Stelle tritt. Deren letzte, "verzweifelte" Rückzugsgefechte spielen sich nun über das Kuppelkreuz ab, sprich, man ist bei Petitessen angelangt. Die Rekofreunde haben mehr bekommen, als ursprünglich überhaupt zu hoffen gewagt wurde. Im Sinne zukünftiger Kompromisse würde ich diesen Kompromiss mit der "kritischen Rekonstruktion" an der Stelle nicht noch weiter strapazieren, zumal ja schon das Spendenziel für die volle Fassade plus voller Kuppel zumindest ambitioniert ist.

    Und sollte man sich später für Rekonstruktionen im Inneren entscheiden, ja Hergott, dann kann natürlich auch massiv dafür umgebaut werden, und wenn man dann Decken und Wände wieder raushauen und schlimmstenfalls Teile des Humboldtforum wieder abreißen muss, so ist das dann halt. Die Rekofassade ist ohnehin größtenteils selbsttragend auf einer separaten Ziegelmauer ausgeführt. Mir persönlich wäre es jetzt rekotechnsich ein größeres Anliegen, dass der Dom nebenan wieder seine originalen Kuppeln zurück bekommt. Durch Schlossräume spaziert man 1-2x, damit hat es sich dann. Die Kuppeln des Doms prägen hingegen die Silhouette in diesem Bereich für zigtausende Einheimische und Besucher, jeden Tag.

  • Bei Sotheby's werden bei der "Treasures"-Auktion Anfang Juli Stücke aus dem Besitz der Familie Preußen verkauft. Darunter zwei für das Silberbuffet des Rittersaales in Augsburg angefertigte Kandelaber von 1729.

    Hier ab Seite 94 ff:
    http://www.sothebys.com/pdf/2017/L17303/index.html

    Laut dem Begleittext sind diese Stücke wohl noch bis 1922 im Schloss nachgewiesen. Bereits davor ist offenbar eine Aussonderung durch den Staat (Kunstgewerbemuseum) und Übergabe an die Hohenzollern (ab 1944 soll es in Hechingen gewesen sein) erfolgt. Wäre ja schon interessant zu erfahren, wer der letzte, verkaufende Eigentümer ist.

    Auf diesem grandiosen Messbild aus dem Jahr 1913 sind die Kandelaber aber nicht Bestandteil des Silberbuffets.

    Ausschnittsvergrößerung:

    Bildquelle: Digitales Architekturmuseum der TU Berlin

    Die heutigen Überbleibsel im Schloss Köpenick.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Das Große Silberbuffet steht im Schloss Köpenick völlig deplaziert. Es gehört wieder in den Rittersaal des Berliner Schlosses.


    Moderationshinweis (Riegel):
    Herzlich willkommen im Forum, Hoy. Ich habe das Zitat, das den gesmten vorangehenden Beitrag samt Bildern umfasste, gelöscht. Es ist nicht nötig, den unmittelbar vorangehenden Beitrag ganz zu zitieren, wenn man sich auf ihn bezieht. Dies erhöht auch die Lesbarkeit des Forums, als wenn ständig immer Wiederholungen auftreten.

  • Bei Sotheby's werden bei der "Treasures"-Auktion Anfang Juli Stücke aus dem Besitz der Familie Preußen verkauft. Darunter zwei für das Silberbuffet des Rittersaales in Augsburg angefertigte Kandelaber von 1729.

    Hier ab Seite 94 ff:
    http://www.sothebys.com/pdf/2017/L17303/index.html


    Da fragt man sich, wann diese hochkarätigen Objekte ausser Landes gekommen sind. Hoffentlich läßt sich eine Finanzierung organisieren, um die Leuchter für eine Berliner Institution zu erwerben.

    __________________________________________________________________________________________


    Eine meiner Favoriten für eine Rekonstruktion wäre - neben der Erasmuskapelle ohne Zwischendecke - die sogenannte Braunschweigische Galerie gewesen. Beide Räumlichkeiten liegen aber im Bereich des Stella-Flügels und werden (realistisch betrachtet) nie wiederkommen.

    http://www.berliner-historische-mitte.de/schlossraeume-…e%20galerie.pdf

  • Da fragt man sich, wann diese hochkarätigen Objekte ausser Landes gekommen sind. Hoffentlich läßt sich eine Finanzierung organisieren, um die Leuchter für eine Berliner Institution zu erwerben.

    Ernst gemeint: Es wäre großartig, wenn W. v. Boddien sich dafür einsetzen würde, dass - wenn das Geld für die Reko der Fassaden zusammen ist - jeder weitere Euro für den Rückkauf von ehemaligen Schlossinventar verwendet werden könnte!

    Es sind permanent Auktionen, auf denne ehemaligen Stadtschlossinventar versteigert wird. Jetzt in London die Kandelaber und erst kürzlich ein ehemaliger Schreibtisch aus dem eberliner Schloss im Wiener Dorotheum (leider reichte mein Taschengeld nicht für den Zuschlag, sonst hätte ich das erste Exemplar bereits nach Berlin zum Stadtschlossverein geschickt...mit dem ersten zurückgekehrten Möbelstück). Wenn der Verein dann das Mobiliar sukzessive vervollständigt, dann wird einmal in Zukunft der Druck sehr groß werden, dass man diesen Kunstwerken wieder ein zu Hause gibt. Das Einbaummuseum kann dann auch woanders hin angesiedelt werden oder man gibt die Utensilien ihren Herkunftstaaten einfach zurück, dann wäre das Schloss auch wieder frei für die (endgültige) Rück- und Heimkehr!

  • Das prinzipiell noch existierende Inventar wieder zusammen zu tragen wäre sowohl finanziell wie auch organisatorisch definitiv eine Jahrhundertaufgabe. Indes, niemand kann Private davon abhalten, sich zusammen zu schließen und solche Stücke zu erwerben. Wenn man dann ähnlich geduldig ist, wie jene Bürger, die letztlich die Schlossfassadenreko erreicht haben, dann kommt das ganze vielleicht auch wieder zurück an die alte Stätte (also in 20-30+X Jahren). Alles kurzfristige ist aber schlicht illusorisch. Hier und jetzt sollten wir unsere Kräfte als Interessierte darauf konzentrieren, das Szenario "Aldiparkplatz" für die Schlossumgebung abzuwenden. Das Land hätte offenkundig gerne eine graue Steinwüste, die sich günstig und schnell mit dem Aufsitzstaubsauger der BSR unterhalten lässt. "Abwaschbar". Wir hätten ja (vermute ich) gerne die Rückkehr aller translozierten Objekte + eine möglichst mondäne und schmückende Gestaltung der Oberflächen (Blumenpracht, Sitzgelegenheiten aus gusseisernen Historismusbänken, hochwertiger Bodenbelag...). Diese Fragen werden jetzt gerade entschieden. Hinterher brauchen wir dann auch nicht mehr jammern, dann bleibt der bisher geplante Aldiparkplatz erstmal einige Jahre, schon weil dann das Steuergeld ja erstmal ausgegeben wurde und keiner Verständnis hätte, das dann alles wieder rauszureißen. Und wer weiss, aus einem Provisorium wird mitunter ja ein Dauerzustand. Das brennt mir aufjedenfall derzeit wesentlich mehr unter den Nägeln, als die Frage wo das alte Silber hingekommen ist.

  • Das mit dem Inventar wird eine sehr komplizierte Sache. Vieles von dem was bei der Abdankung des Kaisers 1918 an beweglichen Gütern und Immobilien vorhanden war, wurde den Hohenzollern in der Vermögensauseinandersetzung wieder zugesprochen. Der Streit darum dauerte bis Oktober 1926.
    Wilhelm Zwo bekam einen Anteil bestehend aus 52 Güterwaggons mit Sachen u.v.a. aus dem Berliner Schloss, die in seinem Exil im Haus Doorn in den Niederlanden landeten. Das Ganze wurde 1945 als Feindeigentum zugunsten des niederländischen Staates eingezogen.

    Der Weg der beweglichen Güter, die in Deutschland blieben, ist schwer nachzuvollziehen. Was die Hohenzollern später selbst verkauft haben, kann man nur noch zurückkaufen, denn es wechselte legal den Eigentümer.
    Ein Teil wurde nach dem Krieg geraubt und verschwand in Russland und wurde nur teilweise an die DDR zurückgegeben.

    Was nach spätestens 1926 im Schloss blieb, gehörte nach der Vermögensauseinandersetzung rechtmäßig dem Staat. Vieles davon wurde während des Krieges in Sicherheit gebracht, darunter die wertvollsten Stücke. Was davon Raub und Zerstörung entging, ist jetzt verteilt auf andere Schlösser und Museen. Etwa ein Drittel der historischen Ausstattung ist noch vorhanden (Bei amazon.de gibt's noch ein Buch über die erhaltene Innenausstattung von Guido Hinterkeuser, hrsg. von der Gesellschaft Berliner Schloss).

    Die Rückführung aller dieser Gegenstände, die nicht in Privatbesitz zerstreut oder geraubt oder vernichtet wurden, könnte man nur über ein Bundesgesetz regeln. Bis es dazu kommt, wäre erst ein Bedarf zu schaffen, der derzeit nicht existiert, denn das Schloss sieht einigen Jahrzehnten einer Zwischennutzung zur Abstellung kolonialen Gerümpels entgegen. Ist man dessen einmal überdrüssig, kann man an die Rekonstruktion wichtiger Räume denken und erst danach ist die Rückführung der Innenausstattung überhaupt sinnvoll. Dann werden Lücken bleiben, die man durch Rekonstruktionen des verlorenen Inventars schließen kann.

    Das Angebot zur Rekonstruktion der Parkettböden ist interessant, aber wird an bürokratischen Hürden scheitern. Und was soll ein Parkett, auf dem man nur mit Filzpantoffeln laufen darf, in den nackten Räumen?

    Vielleicht ist es am besten, vor einer unsystematischen und schwer zu begründenden Sammlung von Gegenständen erst die geplante Nutzung anlaufen zu lassen um dann mit den Jahren die unvermeidlich sich einstellende Frage nach weiteren Rekonstruktionen positiv zu beantworten, in denen die Ausstattung des Schlosses ihre alte und neue Heimat finden wird.

  • ...und Übergabe an die Hohenzollern (ab 1944 soll es in Hechingen gewesen sein) erfolgt. Wäre ja schon interessant zu erfahren, wer der letzte, verkaufende Eigentümer ist.

    Würde mich nicht wundern, wenn es von den Alliierten beschlagnahmt und aussser Landes gekommen wäre. Wäre ja auch nicht das Erste was enteignet wurde...Ich glaube nicht dass die Familie diese besonderen Stücke zur Finanzierung ihrer Unkosten verkauft haben, aber nichts genaues weiss man nicht... huh:)

    Labor omnia vincit
    (Vergil)

  • Wäre ja schon interessant zu erfahren, wer der letzte, verkaufende Eigentümer ist.

    Na wird wohl der aktuelle Chef des Hauses sein, Prinz Georg Friedrich, um die Kasse mal wieder aufzubessern, so wie vor einigen Jahren, als er 2012 einen wertvollen Diamanten versteigern lies. Aus dem Artikel:

    Zitat von welt.de

    Prinz Georg Friedrich, der im August 2011 in Potsdam geheiratet hatte, habe als Hohenzollern-Chef diverse Zahlungsverpflichtungen übernommen. Dazu gehörten etwa Beihilfen oder Renten für Bedienstete, sagte Blankart Anfang März nach Zeitungsberichten über finanzielle Probleme des Adelshauses.

    Möglicherweise hängt die Versteigerung auch damit zusammen, in einem Interview von gestern spricht der Prinz auch über die Burg Hohenzolllern:

    Zitat von stuttgarter-zeitung.de

    Sie sind Verwalter einer Dauerbaustelle. Da bröselt es doch ständig irgendwo?

    Das stimmt. Wir werden die Anlage in den nächsten zehn Jahren grundsanieren. Das geht in diesem Jahr los. Da müssen viele hundert Tonnen Material bewegt werden, alles in Absprache mit dem Denkmalamt. Wir arbeiten zunächst an den Grundmauern, dann soll die Auffahrt folgen. Wenn möglich, werden wir mit dem gleichen Stein sanieren, mit dem die Burg in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gebaut wurde: gelber Angulatensandstein. Doch der ist rar. Wir sind im fürstlichen Wald bei Grosselfingen fündig geworden. Ob da genügend liegt, wissen wir nicht.

    http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.georg-f…795fde30e3.html

  • Geld hin oder her, bei den Ausstattungsgegenständen des Rittersaals handelt es sich neben dem üblichen privaten bzw. privateren Familienbesitz um Kulturgüter von nationalem Rang. Diese hätten nicht verramscht werden sollen, egal was es der kaiserlichen Familie an monetärem Gewinn einbringt!

    Labor omnia vincit
    (Vergil)

  • Ich schätze SKH Prinz Georg Friedrich sehr - und zwar nicht nur weil er ein gebürtiger Bremer ist, wie ich. Ich denke, es wird ihm ebenso weh getan haben wie uns, diese wertvollen Teile zu veräußern, weil er sehr genau wußte welche Bedeutung sie haben. Als seinerzeit Erdbebenschäden an der Burg Hohenzollern behoben werden mußten und der Großvater Georg Friedrichs, SKH Prinz Louis Ferdinand, keinen anderen Ausweg sah, als das Watteau Gemälde 'Einschiffung nach Kythera', welches als Dauerleihgabe des Hauses Preußen im Schloß Charlottenburg hing, zu veräußern, rief der damalige Senat unter Richard von Weizsäcker zu einer Spendenaktion der Bevölkerung auf (auch hich habe mich als Jugendlicher damals daran beteiligt) und das Gemälde konnte dadurch letztlich für Berlin erhalten werden. Niemand war froher darüber als Prinz Louis Ferdinand. Hätten der gegenwärtige Berliner Senat ebenso gehandelt oder hätte die Landesregierung Baden-Württembergs Hilfe zur Sanierung der Stammburg des Hause in Aussicht gestellt, ich denke, Georg Friedrich wäre nicht zum Verkauf genötigt gewesen. Letztendlich ist es ein Trauerspiel, wenn man bedenkt, für was Bund, Länder und Kommunen heute Millionen bis Milliarden zur Verfügung stellen ........ Und gleichzeitig bei der Bewahrung unseres eigenen Erbes so zugeknöpft sind. Armes Deutschland ! Meine Vorwürfe gelten somit ganz anderen Adressaten als dem kaiserlichen und königlichen Hause Zollern !

    Einmal editiert, zuletzt von Pagentorn (17. August 2017 um 09:23)

  • Das sehen gewichtige Stimmen aber ganz anders als du.

    Zitat

    Prinz Georg Friedrich von Preußen, seit 1994 Oberhaupt des Hauses Hohenzollern, hatte vor der Londoner Auktion bekundet, sich bewusst für einen öffentlichen Verkauf entschieden zu haben, „der allen Interessierten die Gelegenheit zur Teilnahme gibt“. Die Beweggründe dafür seien im Vorfeld auf persönlicher Ebene zwischen ihm und den Verantwortlichen einzelner Museen direkt erörtert worden. Dem Vernehmen nach herrscht in den Berliner Museen jedoch Unmut über den – als Vertrauensbruch empfundenen – Verkauf bedeutender Stücke, während die Verhandlungen über die anderen Objekte noch laufen.
    Die Bestände aus der Hohenzollernburg sind jetzt in den internationalen Handel gegangen oder – wie im Fall eines Gemäldes von Wilhelm Brücke mit dem Zeughaus unter den Linden, das angeblich das Deutsche Historische Museum gern gehabt hätte – für 310 000 Pfund (Taxe 150 000/180 000) in private Hand gelangt. Dass die Preise eben überhaupt nicht eskalierten, macht den Verdruss über die mangelnde Bereitschaft zum Vorverkauf seitens der Hohenzollern an öffentliche Einrichtungen eher größer. Die deutschen Museen beteiligten sich nicht an der Versteigerung bei Sotheby’s. Aber es ist nicht auszuschließen, dass das ein oder andere Stück über den Kunsthandel ins Museum geraten könnte. Die Münchner Galerie Arnoldi-Livie konnte sich für 65 000 Pfund, deutlich unter Taxe, ein Paar Berliner Veduten Jakob Philipp Hackerts sichern, und der Londoner Händler Edmondo di Robilant erwarb für 140 000 Pfund (100 000/150 000) Wilhelm Brückes Ansicht des Berliner Stadtschlosses.[...]

    Ein silberner Hirsch als Pokal kann durchaus Furore machen - F.A.Z.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Ich möchte einen recht interessanten zeitgenössischen Artikel über den Joachim-Saal vorstellen, veröffentlicht im April 1910 – also kurz nach erfolgtem Umbau des vorher hier befindlichen Apollo-Saales. Der Raum befand sich im 2. OG über Portal II, hier zunächst ein Grundriss-Schema: Klick

    Und hier der Link zum Artikel (über die Lupe in der Leiste oben kann vergrößert werden): Klick