• So viel ich noch weiß, kam der Vorschlag einer Rekonstruktion von der CDU. Die SPD machte Einwände, dass das Bauteil zu groß dimensioniert für die geschrumpft Stadt sei. Vermutlich aber sind das vorgeschobene Gründe wegen der Kosten oder politischer Profilierungsabsichten.

  • Unter "Brachen" verstehen die hier nicht Leergrundstücke, sondern ungenutzte, teils marode Altgebäude. Unter "Inventur" verstehen sie teils die Schaffung von Brachen, also Abriss und Leergrundstück. Das nur, um die Begriffe zu verdeutlichen. Ein Abriss des im Bild gezeigten Dako-Gebäudes, das ja gar keine "Brache" ist, sondern dann eine würde, wäre sehr bedauerlich. Es scheint mir ein stattlicher Bau mit modernen großen Fenstern, für den man doch eine Nutzung finden sollte, und sei es als Schule, Kindergarten...
    Zwar soll auch saniert werden, die Zahlen des geplanten Kahlschlags aber wirken dennoch bedrohlich...
    Zitat S. 2:

    Zitat

    Bei den meisten Brachen handelt es sich um Altbauten. Sie sind vor 1919 entstanden. Das Brachenkonzept führt 377 Wohnbrachen auf.
    Jede vierte Brache steht unter Denkmalschutz oder befindet sich in einer schutzwürdigen Zone.
    107 Brachen sind in den vergangen fünf Jahren revitalisiert worden - ein Großteil von ihnen wurde abgerissen, für einige Gebäude wurde eine neue Nutzung gefunden.

    Brachen geht's an den Kragen: Auch die Dako soll verschwinden
    Inventur der Schandflecke: In Plauen gibt es mehr als 500 Brachen. Ein neues Rathaus-Papier zeigt, was aus ihnen werden soll.
    http://www.freiepresse.de/LOKALES/VOGTLA…ikel9223635.php

    Hier findet sich das detaillierte Brachenkonzept in pdf-Dokumenten:
    http://w05.plauen.de/bi/vo0050.asp?…select=60257628

    Wenn man sich die darin abgelegte Karte anschaut, dann wären Abrisse der dort farblich hervorgehobenen Gebäude ein Weg, Plauen in ein völlig zerfasertes Stadtbild mit weitgehend nicht mehr geschlossenen Straßenzügen zu verwandeln. Das (und der Verlust wertvoller Bausubstanz) sollte durch Sanierungskonzepte vermieden werden. Hierzu müsste die Maxime klar heißen: Sanierung und Neunutzung rangiert stets vor Neubauplanungen.

  • Das Plauener Rathaus bleibt auf absehbare Zeit zunächst wie es ist.
    Angesichts des gekürten Entwurfs m. E. nicht die schlechteste Entscheidung, obgleich sie anderen Erwägungen geschuldet ist.

    Zitat

    Plauen. Kurzen Prozess hat der Plauener Stadtrat mit den Neubauplänen für den Nord-West-Flügel des Rathauses gemacht: Weil das Vorhaben ursprünglich genannte Kostengrenzen weit überstieg, wird das Vorhaben nun gänzlich gekippt. Nur noch drei Stadträte und Oberbürgermeister Ralf Oberdorfer (FDP) stimmten in der Sitzung gestern für den Neubau, 30 waren dagegen. Die Mehrheit will, dass stattdessen nun die Sanierung des Gebäudeteils mit Glasfassade, Rathaustreppe und darüber liegendem Ratssaal weiter untersucht wird. Erklärtes Ziel ist es, unter einem zweistelligen Millionenbetrag zu bleiben.
    Wie es während der Debatte im Stadtrat hieß, drängt inzwischen die Zeit: Nur noch bis 2019 stehen der Stadt für das Vorhaben Fördermittel aus der Städtebauförderung von Bund und Land zur Verfügung.[...]

    Stadtrat legt Neubau eines Rathausflügels zu den Akten - Freie Presse

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • [color=#000000]Das Plauener Rathaus bleibt auf absehbare Zeit zunächst wie es ist.
    Angesichts des gekürten Entwurfs m. E. nicht die schlechteste Entscheidung, obgleich sie anderen Erwägungen geschuldet ist.

    Im Gegenteil, es ist die schlechteste Entscheidung. Das bedeutet, die DDR-Glasrampe bleibt erhalten und wird saniert. Und in zehn Jahren wird sie von interessierter Seite unter Denkmalschutz gestellt. Stimmen in diese Richtung existieren schon und haben nun Oberhand gewonnen. Da wird manch Forumsdiskutant noch der vertanen Chance angesichts des gemäßigten gekürten Entwurfs nachheulen.

  • Das ist ja vielleicht eine peinliche Geschichte. Jahrelange Arbeit und Diskussionen für die Tonne. Um am Ende, ganz allein aus finanziellen Gründen, diese grauenhaft schreckliche 70er-Fassade zu sanieren und erhalten? Das kann es doch wohl nicht sein. Wie Heimdall schon schrieb, befürchte ich ebenso, daß irgendein "Experte" dieses bösartige Rathausgeschwür bald unter Schutz stellen will. Da wäre mir noch jeder andere Entwurf aus dem Architekturwettbewerb lieber gewesen, als das Weiterbestehen des Ist-Zustandes, welcher das historische Bauwerk vollkommen entstellt.

  • Die alte DDR-Fassade wird saniert und bleibt uns erhalten. Es geht nur noch um Details, also ob nun Chemnitzer oder einheimische Firmen die Planungen durchführen sollen...

    Damit es im Rathaus zügiger vorangeht: Planer legen jetzt los
    Ein Chemnitzer Büro bereitet die Sanierung des Gebäudes mit der markanten Glasfassade vor. Dort soll künftig auch das Einwohnermeldeamt einziehen. Für die Bürger bringt das Verbesserungen.
    http://www.freiepresse.de/LOKALES/VOGTLA…ikel9582821.php

    CDU-Vorwurf: Irrweg statt "Plauener Weg"
    Die Sanierung des Rathauses sollen Architekten aus Chemnitz planen. Das stößt Plauener Christdemokraten sauer auf.
    http://www.freiepresse.de/LOKALES/VOGTLA…ikel9585967.php

    Nun, einige in diesem Forum hatten sich ja von Anfang an am Siegerentwurf zur Neugestaltung der Fassade gestoßen. Der ist verhindert, und sie können jetzt zufrieden sein.

  • In Plauen erstrahlt das Jugendstilgebäude "Grüner Kranz" nach jahrelangem Verfall wieder in neuem Glanz, dies dank einem Vater-Sohn Gespann aus der Baubranche, welche die Immobilie erworben hatten :applaus:

    Zitat

    Doch zwei Männer aus der Baubranche, Michael und Sebastian Unger, hatten etwas anderes vor. Vater (56) und Sohn (33) wollten der Traditionsstätte an der Ecke Neundorfer und Neupertstraße ihre Würde wieder geben. "Es sollte so ähnlich aussehen wie auf der über 100 Jahre alten Postkarte", erzählt Sebastian Unger. "Gruß aus Plauen" steht auf der Schwarzweiß-Ansicht. Eine Straßenbahn fährt vorbei. Mittlerweile ist das Haus innen und außen aufwändig saniert worden, steht kurz vor der Fertigstellung.


    http://www.freiepresse.de/LOKALES/VOGTLA…ikel9614849.php


    Bisherige Ansicht:

    http://static.panoramio.com/photos/original/30871164.jpg

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

  • In der Plauener Nobelstraße 15 wird demnächst der stattliche Gründerzeitbau von 1870/80 saniert.

    Zitat

    Lange hätte man nach Frank Müllers Einschätzung nicht mehr warten dürfen. "Das Haus ist in einem katastrophalen Zustand", sagt der Immobilienunterneh-mer. Gemeint ist das Gebäude mit der Adresse Nobelstraße 15. Müller hat das markante Haus direkt neben dem Plauener Vogtlandmuseum kürzlich gekauft und ist jetzt dabei, es sanieren zu lassen. "Von 100 Häusern, sind 97 in einem besseren Zustand", schätzt er ein.


    Bald neues Leben in einer der letzten Bruchbuden der Altstadt

    Bisherige Ansicht

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

  • Soweit ich erkennen kann, ist es eine Teil-Reko :applaus: .

    Schöne Nachricht.

    Unsere große Aufmerksamkeit für die Belange des Denkmalschutzes ist bekannt, aber weder ökonomisch noch kulturhistorisch lässt es sich vertreten, aus jedem alten Gebäude ein Museum zu machen. E. Honecker

  • Ja, das Gebäude steht leider im Niemandsland zwischen Gewerbe, Brache und Kleingärten. Das ist der Rest einer optimistisch geplanten Stadterweiterung, die schon kurz vor dem 1. Weltkrieg im Zuge des Niedergangs der sächsischen Textilindustrie weitgehend zum erliegen gekommen ist. Aber solche krassen Brüche gibt es in Plauen häufig. Prächtigste Gründerzeitbebauung und plötzlich ist Schluss. Häufig wird das als Bombenverlust fehlinterpretiert, den es freilich auch gab, aber in der Regel großflächiger.
    Das benachbarte "Musikerviertel" ist eigentlich eine eher großbürgerliche Anlage gewesen, leider haben viele Gebäude ihre originalen Dachabschlüsse eingebüßt und sind allgemein weniger gepflegt.

    Die prächtigsten Gebäude stehen am ruhigeren Rand des Viertels, da ist der Erhaltungszustand auch besser. Die Schumannstraße 25, weitestgehend original.


    https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Pla…a%C3%9Fe_25.JPG


    Eine Ecke weiter zwischen enthaupteten Doppelhäusern, der ebenfalls eingestutzte Eckbau Reißiger Straße 138


    https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Pla…%C3%9Fe_138.JPG


    Ich hab das Abrisshaus in dieser Luftaufnahme von 1928 mal markiert.


    https://www.vermessung-pfeifer.de/assets/compone…ry%2F1%2F54.jpg