• Nach Abriss: Anwohner fürchten Lärm
    Ab Montag soll das heruntergekommene Café Nord an der Pausaer Straße verschwinden. Doch bei einigen Haselbrunnern sorgt der Abriss der Ruine nicht nur für Freude.
    http://www.freiepresse.de/LOKALES/VOGTLA…ikel8947045.php

    Ruine "Café Nord" in Plauen wird abgerissen
    Stadt hat Gebäude erworben
    http://www.spitzenstadt.de/plauen/1-plaue…abgerissen.html

    Plauen: „Café Nord“ wird abgerissen
    http://www.pressemeldung-sachsen.de/plauen-caf-nor…bgerissen-6215/

  • Es ist schon ein Dilemma mit der Pausaer Straße und genauso auch mit allen anderen stark befahrenen Ausfallstraßen Plauens: Einerseits waren diese Straßen früher durchaus bevorzugte Lagen und die Gebäude wurden dem entsprechend prächtig gestaltet (der Gebäuderest des ehemaligen Café Nord lässt davon heute allerdings nichts mehr erkennen). Andererseits haben heute diese verlärmten Gebäude kaum eine Chance sich noch im Wettbewerb mit den ruhigeren Vierteln zu behaupten. Die Mieten in Plauen sind so niedrig, dass auch die einkommensschwächeren Menschen sich etwas besseres leisten können.
    Das große Problem besteht darin, dass wirklich niemand diese Häuser noch haben will. Beispielsweise hing einige Zeit ein paar Straßenecken weiter ein Schild, dass jenes Haus zu verschenken ist (ein durchaus prächtiges 3-geschossiges Haus mit Klinkerfassade). Diese Straßenzüge haben dabei aber leider einen wesentlichen Anteil an der Wahrnehmung der Stadt, weil hier sowohl Einheimische als auch Besucher hindurch fahren. Plauen sieht somit schmuddeliger aus, als es wirklich ist. Die Stadt hat wirklich schöne Viertel zu bieten. Dafür muss man aber eben von den Hauptstraßen runter.
    Die Stadt könnte nun ihre knappen Mittel zusammenkratzen, den Besitzern ihre Häuser abkaufen, um sie damit um jeden Preis zu halten. Das kann m.E. bei den Prognosen zur Bevölkerungsentwicklung aber leider nicht der richtige Weg sein. Die Stadt hat daher das in meinen Augen richtige Konzept entwickelt, die stabilen Lagen der Stadtviertel und vor allem das Stadtzentrum zu unterstützen.
    Für die Ausfallstraßen bedeutet das leider den weiteren Verfall - bis hin zum völligen Abriss der Bebauung.
    Wem das nicht gefällt, der kann sich aber sehr gerne engagieren durch eine Investition in diese Gebäude. Viel Geld braucht man nicht, um sich hier einzukaufen!

    Einmal editiert, zuletzt von Arwed (28. August 2014 um 18:43)

  • Lieber "Arwed",

    wenn ich das nötige Kleingeld hätte, würde ich sicherlich einiges zur Revitalisierung leerstehender Immobilien in Plauen unternehmen. Aber, wie Du sicher richtig vermutest, das Portemonnaie zeigt bei einem Blick in sein Inneres nur Leere. sad:)

    Aber ich habe schon einmal geschrieben, dass man zumindest das Gebiet der Trockenthalstraße / Siegener Straße mit seinen Jugendstilgebäuden retten sollte. Dazu sollte die Siegener Straße verkehrstechnisch etwas beruhigt werden, und für die Jugendstilbauten an der Trockentalstraße sind kreative Ideen gefragt. Z.B. Umnutzung zu Gewerbeimmobilien, Suche nach Institutionen, die Platz für Archive brauchen, Lagerräume zur Einlagerung von Möbeln/Hausrat o.ä.

  • Heimdall
    Du scheinst ja ziemlich gut mit Plauen vertraut zu sein!
    Die Siegener Straße dient ja als bergab führender Teil der Bundesstraße B92, wogegen die Trockenthalstraße die beiden Fahrspuren bergauf aufnimmt. Schon lange ist ja geplant, die Trockenthalstraße so zu verbreitern, dass der gesamte Verkehr hier konzentriert werden kann. Die Siegener Straße würde damit zur normalen relativ ruhigen Wohngebietsstraße. Sehr viel steht an der TS ja nicht mehr an Gebäuden, deshalb bin ich einigermaßen optimistisch, dass das irgendwann einmal tatsächlich etwas wird.
    Natürlich ist es keine begrüßenswerte Entwicklung, dass eine innerstädtische Straße so lange platt gemacht wird, bis die Bundesstraße genug Platz hat. Ich sehe hier aber leider kaum eine realistische Alternative. Für eine großräumige neue Umfahrung Plauens ist weder genug Platz, noch genug Geld da.
    Mit den von Dir angesprochenen Jugenstilgebäude meinst Du doch sicherlich die Gebäude unten im Tal zwischen Mediamarkt und Gösselbrücke? In einer anderen Zeit, an einem anderen Ort könnte dieser Teil der Trockenthalstraße eine sehr schönes Stück Stadt sein. In der gegenwärtigen Realität habe ich hier aber keine Hoffnung auf eine positive Entwicklung. Die Straße muss das absolute Grauen für jeden Bewohner sein, wenn es denn überhaupt noch welche gibt. Im Unterschied zur Pausaer Straße sind hier beide Seiten noch dicht bebaut, was zu einer echten Lärmhölle führt (Stichwort Flatterecho). In einer Stadt mit einem gesunden Mietmarkt würde hier trotzdem gewohnt und/oder gearbeitet werden - nicht aber in Städten wie Plauen.
    Deinen Vorschlag hier nach alternativen Nutzungsformen zu suchen, finde ich sehr gut. Allerdings bezweifle ich, dass man auch nur für einen Bruchtteil der doch recht großen Anzahl an Gebäuden in lauten Ausfallstraßen etwas finden würde. Es stellt sich ja auch die Frage, für wen man denn diese Gebäude erhalten sollte?
    Ich maße mir zwar keinesfalls an, auch nur für die nächsten 10 Jahre eine Entwicklung vorraus zu sehen (wer hätte sich 1984 die Welt von 1994 vorstellen können?), allerdings fehlt mir der Glaube oder die Hoffnung auf eine wesentliche Verbesserung der Lage.
    Ohne Verbitterung meine ich, dass Plauens Weg in einem kontrolliert gestalteten Rückzug auf ein kleineres Maß bestehen sollte.


  • Mit den von Dir angesprochenen Jugenstilgebäude meinst Du doch sicherlich die Gebäude unten im Tal zwischen Mediamarkt und Gösselbrücke?

    Ja, vielleicht könnte man zumindest die südliche Straßenrandbebauung erhalten und in der von mir beschriebenen Weise nutzbar machen. Die Nordseite scheint mir baukünstlerisch nicht so wertvoll. Wenn nur eine Straßenseite bebaut ist, kann der Lärm vielleicht besser abklingen. Zudem ist dann die Straßenverbreiterung möglich. Die Siegener Straße sollte unbedingt bald durch eine Verkehrsberuhigung aufgewertet werden. Geplant ist das ja schon lange, wie Anwohner klagen. (Ich habe diesbezüglich mal online einen Zeitungsartikel gelesen, den ich aber nicht mehr finde.)

    Für die Ortsunkundigen mal Bilder aus der Siegener Straße:

    http://baltica.org/plauen/siegener_str.htm

    http://baltica.org/plauen/siegener_17/sieg_17_eng.htm

    Zur Trockentalstraße muss man selbst mal bei bing maps schauen. Ich habe keine Bilder. Aber die beschriebene Südseite ist von Jugendstilhäusern geprägt.

  • Allerdings ist die Nordseite, das Dreieck Trockental-, Böhler-, und Dürerstraße noch fast geschlossen. Reißt man die Seite ab, dringt der Lärm in den Hinterhof und das ganze Dreieck ist verloren. Ein herrliches Jugendstilgebäude am östlichen Ende ist aber seit einiger Zeit abgesperrt und wird wohl bald zusammenfallen. Oder ist es es schon, war paar Monate nicht mehr dort.

    An der Südseite sind meines Wissens einige Gebäude saniert. Dennoch wäre hier der Abriss rein aus Lärmschutzgründen logischer, denn dahinter erstreckt sich nur Grün und die Weiße Elster. http://www.bing.com/maps/?v=2&cp=5…18&sty=h&obox=1

  • Ob dabei etwas Gutes herauskommt oder nur Geldkriterien eine Rolle spielen? Ich kann es nicht abschätzen...

    Die Bürger sollen entscheiden: Rathaus neu bauen oder sanieren
    Am Tag der Landratswahl im Juni sollen die Plauener über den Rathaus-Bau abstimmen. Der Kostenvergleich zwischen Neubau und Sanierung des Nordwest-Flügels kommt in Kürze auf den Tisch.
    http://www.freiepresse.de/LOKALES/VOGTLA…ikel9011144.php

  • Gestern wurde im Plauener Stadtrat nun endlich die Sanierungsvariante für den Nord-West-Flügel des Rathauses vorgestellt. (Hier kann man dazu den Bericht im örtlichen Wurstblatt lesen und zwei Bilder ansehen: http://www.freiepresse.de/LOKALES/VOGTLA…ikel9065851.php)
    Im Prinzip wird leider genau das vorgeschlagen, was ich immer erwartet hatte. Es soll außer den dringend erforderlichen Grundarbeiten nur noch einige wenige Kosmetikmaßnahmen geben - nichts was diesen Gebäudeflügel in irgendeiner Form besser in das Gebäudeensemble integrieren würde. Einzig überaschend finde ich die angegebenen hohen Kosten und die begeisterte Reaktion des Kommentarschreibers der Zeitung dazu. 5 - 10 Mio. € ohne nennenswerten Qualitätszuwachs finde ich doch recht hoch! Den Vorschlag, die schlechten Tageslichtverhältnisse des Bauwerks durch den umfangreichen Einsatz von LED- Beleuchtung zu kompensieren, finde ich schon etwas traurig. Andauernd angeschaltete Leuchten als Ausgleich für Tageslicht zu nennen, ist doch etwas dünn. Falls sich der Rat für die umfangreichste Sanierungsmaßnahme entscheiden würde, läge man schon im Bereich der Sparvariante des Neubaus (das waren ca. 10 Mi0. €). Doch was alles bekäme man dafür mehr!
    Ich weiß von der neuen Planung nur das wenige, was im Artikel steht. Außerdem ist dieser Zeitung sowieso nicht alles zu glauben. Ich bin aber so weit mit dem Gebäude vertraut, um zu wissen, dass die reine Sanierung die wirklichen Probleme nicht oder nur im Ansatz lösen kann.
    Das Problem in Plauen ist meiner Meinung nach, dass es hier keine Personengruppe gibt, die sich für den Neubau des Rathauses engagiert. Die einzige Lobby pro Neubau ist der OB Oberdorfer und die versprengten Reste seiner FDP- Fraktion. Es ist zum Verzweifeln, dass ich hier ausgerechnet auf die Liberalen setzen muss, um mir noch irgendwelche Hoffnungen zu bewahren, dass das Plauener Stadtbild hier geheilt werden kann.

  • Riesige Glasfassade und trotzdem Tageslichtprobleme. Das muss man so auch erstmal hinbekommen. Ist natürlich schade, dass hier im Falle einer Sanierung so viel Zeit und Energie verschwendet wurde.

  • Eine Sanierung des Bestands ist nach meiner Meinung die allerschlechteste Lösung. Ohne Innovationswert, ohne das Stadtbild harmonisierende Qualität, statt dessen ein ästhetisch unbefriedigender Status Quo, der noch kaum billiger als eine Neubauvariante ist. Zeit-, Energie- und Geldverschwendung, ohne Verbesserungsfaktor. :daumenunten:

  • Rathaus-Fassade immer noch nicht entschieden...

    Sanieren oder neu bauen? Rat zum Rathaus weiter uneins
    Die Diskussion ums erste Haus der Stadt tritt auf der Stelle. OB Ralf Oberdorfer (FDP) wirbt deshalb weiter für einen Bürgerentscheid.
    http://www.freiepresse.de/LOKALES/VOGTLA…ikel9118040.php

    (Der Mann hat vernünftige Ansichten)
    Reimender Rentner legt sich für Rathaus-Neubau ins Zeug
    http://www.freiepresse.de/LOKALES/VOGTLA…ikel9150872.php

    Und als erfreuliche Meldung eine kleine Rekonstruktion...

    Plauen soll eine Burg-Ruine bekommen
    Hobby-Bergknappe Gert Müller gräbt an jeder Ecke Plauens. Sein nächster Plan: Er will den Mauerkranz auf dem Dobenaufelsen retten.
    http://www.freiepresse.de/LOKALES/VOGTLA…ikel9123218.php

  • Wieso setzt sich in Plauen niemand für eine Reko ein? Scheint sich doch sowieso nur um eine Seite des Rathauses zu handeln, oder? Sind die anderen Seiten noch im Vorkriegszustand?

    " Dem Wahren, Schönen, Guten "

  • Es gab schon Leute, die sich für eine Reko eingesetzt haben. Aber die Möglichkeit wurde aus praktischen und Kostengründen gleich zu Anfang wieder verworfen.