Kandidaten für "das hässlichste Gebäude"

  • Sieht innen fast genauso aus, wie das von heimdall gepostete Bild.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Christus-…rlin-Kreuzberg)

    Immerhin besser als von außen.


    Moderationshinweis (Riegel):
    Link korrigiert. Beim direkten Einfügen von Wikipedia-Links wird aus unerfindlichen Gründen die letzte runde Klammer stets nach dem "/url" in eckigen Klammern angehängt. Wenn man beim Editor auf "BBCode" umschaltet, kann die runde Klammer vor das "/url" in eckigen Klammern eingefügt werden, damit der Link funktioniert.

    Einmal editiert, zuletzt von Andreas (19. Januar 2017 um 09:01)

  • Immerhin besser als von außen.

    Ja, der Innenraum der Kirche ist wirklich interessanter - und vor allem bunter! ^^

    Lediglich die riesige Empore mit der Orgel wirkt irgendwie enorm "erschlagend"... :huh:

  • Für mich liegen eine Kirche vorn: die Christuskirche in der Hornstraße (Kreuzberg). Der Bau füllt eine Bombenlücke in einem geschlossenen Gründerzeitviertel.

    Och, es geht noch wesentlich greisslicher, was hier wie eine Vernichtungsanstalt anmutet, ist die Sankt Florian Kirche in der Messerstadt Riem:
    http://www.kfv-muenchen.de/Wordpress/wp-c…Florian-480.jpg

  • Sieht aus wie ein Messehalle: Back to the roots

    Aber aus meiner Sicht ist ehrlich gesagt die Außenansicht der Christuskirche in Kreuzberg um einiges schlimmer.

  • Dann möchte ich noch die katholische Kirche der 600-Seelen Gemeinde Waldhölzbach (Saarland) in den Ring schmeißen.

    http://www.panoramio.com/photo/21038329…r=kh.google.com
    http://www.panoramio.com/photo/11095149…r=kh.google.com
    http://www.panoramio.com/photo/11346824…r=kh.google.com

  • Das ganze Szenario zeugt im Zusammenspiel von seltsamem Geschmack. Diese hässliche Betonkirche. Vorne ein buddhistischter Tempel? Jedenfalls sieht man Buddha und zwei weitere goldene Figuren, eingefasst von Blumentöpfen. Dahinter ein Parkplatz, der von Buchsbäumchen in kleinen Betonkübeln eingefasst wird. Und hinten hängt die Deutschland-Fahne aus dem Fenster.

    Aber, da wir ja bei hässlichen Nachkriegskirchen sind... Die Weißfrauenkirche von 1956, Gutleutstraße, Frankfurt. Für mich ein Abrisskandidat.


    (eigenes Foto)

  • da wir ja bei hässlichen Nachkriegskirchen

    Da sieht man wie unterschiedlich die Geschmäcker sind. Die Weißfrauenkirche finde ich jetzt gar nicht mal so schlecht, auch wenn sie mit ihre Namensgeberin nicht zu vergleichen ist.

    Allerdings bräuchte die Kirche einmal etwas neuen Farbstich. Bauten der 50iger Jahre altern eben nicht edel, sondern sehen nur dann gut aus, wenn sie frisch renoviert sind. Dies mag damit zusammenhängen, dass die "Aufbruchstimmung" die sie ja irgendwie vermitteln (sollen) mit Patina nicht einhergehen kann. Es fällt ja auch auf, dass Wohnviertel der Nachkriegszeit in Bildbänden der 50iger oder Beginn der 60iger Jahre ganz gut aussehen, im Original aber gerade nicht (mehr ?).

  • Möglichenfalls ist das so, bloß wüsste ich - bezogen auf den seelischen Hintergrund - nicht, welchen Aufbruch diese Bauten heute noch vermitteln sollen. Und bezogen auf die Weißfrauenkirche: Gerade die Zahl der Kirchenmitglieder und die zunehmende Entfremdung zur Kirche spricht stark gegen Aufbruchstimmung.
    Es gibt übrigens Bauten der 50er Jahre, die durchaus auch mit Patina noch wirken. Das sind aber dann meist gegliederte Rasterfassaden, in denen z.B. auch Natursteinelemente zum Einsatz kamen. Gebäude, die vielleicht auch durch ihre schwungvolle Linienführung bestechen. Beispiele siehe hier, hier, hier und hier.
    Die Weißfrauenkirche halte ich diesbezüglich aber leider völlig unmotiviert zusammengestückelt.
    Aber, wie Du schreibst, die Geschmäcker sind verschieden.

  • Aber, wie Du schreibst, die Geschmäcker sind verschieden.

    Das ist ja auch nicht schlimm.

    Unabhängig davon kann ich zumindest Deiner Bewertung der Garage in Unterbilk und der Mercedes Benz Niederlassung Frankfurt voll zustimmen. bei den anderen beiden Beispielen bin ich mir noch unschlüssig, wobei die 50iger Jahre Bebauung in Kassel schon ihre Qualitäten hat (aber in der dem AOK Bau anschließenden Treppenstraße ganz entschieden nur ohne Patina!).

  • Die Weißfrauenkirche von 1956, Gutleutstraße, Frankfurt.


    (eigenes Foto)

    Fairerweise muss man aber auch sagen, dass der Eindruck eines Gebäudes je nach Fotoaufnahme sehr beeinflusst werden kann. Ich nehme an, dass Heimdall hier einen Schnappschuss gemacht hat, und nicht vorsätzlich die Kirche in ein schlechtes (Gegen)-Licht rücken wollte. Man stelle sich dieselbe Aufnahme mit blauem Himmel, perfektem Sonnenstand für Licht und Schatten, ohne das blaue, überdimensionierte Schild, ohne die Leuchtreklame "Mensch" und ohne die parkenden Autos davor vor. Dann schliesslich noch die stürzenden Linien korrigieren - und die Kirche macht schon einen viel besseren Eindruck.

    Im Wikipedia-Artikel zur Kirche steht leider nichts über den Neubau geschrieben, ausser dass er 1952 an anderer Stelle als der historische Vorgängerbau errichtet worden ist. Das finde ich gründsätzlich schade, denn die Kirche hat ihre architektonischen Qualitäten. Hier noch eine Innenaufnahme (Bild wahrscheinlich nur temporär online):
    http://oldthing.de/Frankfurt-Main…1960-0016327028

    Und hier eine informative Seite, die sich mit dem heutigen Kirchenbau befasst, leider ohne Innenaufnahme, dafür aber mit einem Grundriss:
    http://www.strasse-der-moderne.de/portfolio/fran…ssfrauenkirche/
    Auch für die Nicht-Liebhaber der Moderne ein sehr lesenswerter Artikel.

  • "Riegel", nein, ich habe nichts vorsätzlich getan, sondern einfach im Vorbeigehen das Smartphone hingehalten. Sicherlich spielt Licht eine gewisse Rolle. Und vermutlich sieht bei strahlendem Sommerwetter auch ein heruntergekommener Plattenblock noch irgendwie romantisch aus. Manche Bilder der Weißfrauenkirche im Netz, auf denen die Kirche besser wegkommt, sind meiner Meinung nach aber eher verfälschend, nehmen sie die Kirche doch aus Blickwinkeln auf, die dem gemeinen Passanten und Autofahrer verwehrt sind. Man muss dazu wissen, dass die Kirche direkt an einer vielbefahrenen, breiten, durch die Bebauung eher dunklen Hauptstraße liegt, dreispurig in eine Richtung. Das Umfeld an der Ecke ist eher etwas schmuddelig. Hinzu kommt, dass sich bis vor kurzem (oder immer noch?) dort ein Zigeunercamp befand (siehe hier).
    Hier mal zwei Aufnahmen, die die Kirche bei gutem Licht, aber auch aus Passantenperspektive zeigen, wenn auch teilweise immer noch etwas verzerrt (insofern ist der Blickwinkel und Eindruck meiner Aufnahme immer noch realistischer).
    http://olafcunitz.de/wp-content/upl…rauenkirche.jpg
    http://www.schwabenmedia.de/Kirchen/Frankf…rauenkirche.jpg

    Also, ich bleibe dabei, für mich ist dieses Gebäude hässlich, völlig unstrukturiert, eine Zusammenstellung von unterschiedlichen, optisch beziehungslos zueinander stehenden, Bauelementen. Aber, wie ich schon sagte, das ist alles eine Geschmackssache.

  • Sicher steht die Kirche am falschen Ort, aber der Bau an sich ist doch nicht schlecht. Die gestreifte Stirnwand sieht nach 80erJahre Postmoderne aus, wo man oft gelbe und rote Sichtbacksteine in horizontalen Streifen aufgemauert hatte. Diese Wand passt für mich irgendwie nicht.

    Den letzten Bildlink darf man aber keinesfalls in die Betrachtung einbeziehen, denn dieser zeigt so undefinierbare Brüstungen in jedem "Turmgeschoss". Beim ersten Bildlink fehlen diese Brüstungen, und im Bild deines ersten Beitrages sind die Öffungen mit einer gitterartigen Struktur verschlossen, was ich die beste Version finde.

  • Von der Kirche finde ich die bunten Mosaikfenster ganz schön. Habe bei Google ein paar Bilder mit den Fenstern aus der Innenraum-Ansicht gefunden:

    http://www.strasse-der-moderne.de/wp-content/upl…e_Krienke-5.jpg

    http://www.strasse-der-moderne.de/wp-content/upl…e_Krienke-1.jpg


    Den Fußboden, den Treppenaufgang zum Altar, die Raumaufteilung, überhaupt das Ambiente des Raumes finde ich ganz gut. Von innen gefällt mir die Kirche besser als von außen, doch möglicherweise steht sie wirklich an einem falschen Ort, wie "Riegel" geschrieben hat. Vielleicht würde sie in ihrer Gesamterscheinung als Solitär an einem anderen Ort mit weniger nachbarlicher Bebauung besser wirken.