• Bilderbuch, die Planung der vorgenommenen Blockrandbebauung am Georgplatz gefällt mir, indem sie daem Gebiet wieder ein Teil der verlorenen Stadt zurück gibt. In strengen Formen ohne die kleinteiligere Parzellierung von einst. Das neue Rathaus hat damit wieder eine geschlosse Fassade an der anderen Seite des Ring. Schade, daß die Deutschen nichts versuchen, um damals wertvolle Gebäude wieder nachzubauen und alt und neu-alt zu integrieren.

    Es sollen aber im Dachbereich doch wieder Steildächer eingeführt werden müssen um auch optisch diese Gebäude zur Altstadt anzuschliessen.

    In den Niederlanden sind wir indessen weit vorangegangen (weiter als die Deutschen), um die Architektur der Vorkriegszeiten wieder nachzubauen und Häuser besitzen wieder unzählige schöne Details an Fassaden. Alle Dächer sind dann auch wieder steil und schräg!!! Mit Dachgauben, Schornsteine usw. Herrliche Wohngegenden und wahnsinnig beliebt. Geht weiter, dass ganze Schlösser in Wohnvierteln nachgebaut werden. Auch Cafés, Laden, Torbogen in Häuserfassaden: alles sehr authentisch und Herrn Andreas Hummel wird sich ungeheuer freuen bei soviele Wohnpracht.

    Diese Viertel wurden in erst in 2011 und 2012 gebaut in Helmond (Brandevoort), Leidsche Rijn neben Utrecht, Zaandam, Almere Südwest. Aber auch rund Den Haag, Rotterdam und Amsterdam. Die werden aber sehr bewusst gemischt mit modernen Flachdach-Bauten.
    Die Still ist Baustill 1900-1940.

    In Groningen:

    In Den Haag im Stil der 20-er Jahren werden die Blocks genau so wieder errichtet!!! Mit trad. Erker und Treppen nach 1. Stockwerk.


    Bin stolz in den Niederlanden zu wohnen, wo wieder schöne Architektur gebaut wird. :trommeln:

    2 Mal editiert, zuletzt von Klassiker (8. Dezember 2012 um 17:25)

  • Traditionel Bauen ist bewusst Bauen mit mensch freundliche und wärme Architektur.

    Dass war bis 2.WK der Fall, nachdem aber wurde nur "funktionel" und "sächlich" gebaut: viel Beton, Glas, wenig Fassade Abwechslung,
    einfache Dächer, durchschnittlich flach und keinen Details. Die Bauten selbst nich auf einander angepasst und in offenen Strukturen (kein Blockrandbebauung). Leider bietet diese Architektur kein oder wenig Gemütlichkeit und ist für Innenstädte schlechtstens geeignet.

    Es ist aber sehr leicht wieder zurückzukehren zu geschlossen Blockrandbebauung, schöne Fassaden mit Details, steildächer usw.
    Kostet wenig oder nichts mehr, also sind diese finanzielle Argumenten Schrott.
    Die Freude um wieder in menschenfreunliche Gegende herumzulaufen können aber ist wirklich der grosse Mehrwert der traditionelle Architektur. Auch um wieder in Vorkriegs Still Wohnungen leben zu können hat für Vielen Mehrwert.

    Die Touris werden nicht kommen um die Modernistische Blocks geniessen zu können die auch zu Hause herumstehen und die niemand wirklich
    anzieht. Also halte ich die Pläne für Dresden für nicht gelungen (wie klar am Postplatz nun gezeigt wird: Würfel oder Blocks die da stehen werden NIEMAND anziehen. Die werden nur fotografiert um zu zeigen welche Mist neben die Neumarkt hochgezogen wird.

  • Hallo

    Klassiker hat da voellich recht: die Diktatur des Bauhauses hat insbesondere nach dem Krieg fast alles in Deutschland bestimmt was gebaut wurde ( und das geht noch jetzt noch immer weiter..) da wurde nur noch nach Scharoun, Gropius, Niemeyer, Van der Rohe, und spaeter Duetmmann und co gebaut. es wurde vieles gebaut was einfach haesslich ist z.B ICC Berlin: es ist vielleiht nicht politisch bezw. intellektuell korrekt um dies zu behaupten aber ich tue es trotzdem: beispiel Neue National Galerie, Staats Bibliothek am Potsdammer um nur einige zu nennen. In West und Ostdeutschland wurde , und wird in diese Tradition weiter gebaut, indertat wird in Holland doch viel mehr tradionelles gebaut noch dem man von den Suenden der Vergangheit gelernt hat: menschen wollen nicht mehr in Quadrische Wuerfel wohnen bezw. arbeiten. :smile:aber gut die Poltik schlaeft ( weiter)

  • Immer wenn ich in Chemnitz bin und mich über die Leistung der dortigen Stadtentwickler am Getreidemarkt und aktuell am Johannis- aka Kellnbergerplatz echauffiere, weiß ich doch, dass das Totalversagen auch in Dresden an vielen Stellen zu beobachten ist.


    Als um das Jahr 2000 herum große Teile der Webergasse abgerissen wurden, ließ man diesen kümmerlichen Rest der DDR-Bebauung übrig und verwandelte die durchaus ansprechende Architektur in diesen augenscheinlichen Misthaufen. Hier hilft wohl nur noch ein Abriss!


    Blickt man in die Gegenrichtung, erkennt man den jüngsten Erweiterungsbau der Altmarktgalerie, dem das im Vergleich qualitätvolle Lindehaus leider weichen musste.

    Speziell in diesem Bereich der ehemaligen Altstadt scheint die Stadtplanung jegliche Ambitionen aufgegeben zu haben. Das ist in Anbetracht der investierten Summen derart schwach, dass man Chemnitz für seinen Kellnbergerplatz fast schon wieder loben muss!

    Bilder sind von mir.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Ich befürchte, dass uns auch am Dresdner Neumarkt so eine Hinterhofsituation treffen wird, wie Du sie in Chemnitz gerade beschrieben hast...und zwar die neu zu entstehenden Gassen rund um den Kulturpalast. Alle auf den KP normal zulaufenden Gassen münden in einer scheinbaren Sackgasse und da sich Neubauten wohl eher am KP orientieren werden als an den rekonstruierten Fassaden, gehe ich nicht davon aus, dass sich hier jemand wohlfühlen wird können. Glanz und Elend, Himmel udn Hölle auf so engem Raum...aber die Architekten lieben ja bekanntlich Kontraste.

  • Ich habe einmal eine Frage an alle von euch.

    Die Fertigstellung des Neumarktes neigt sich bis 2020 denke ich dem Ende zu.

    Seht ihr in Dresden das Potenzial innerhalb der Altstadt nochmal ein solches Projekt auf die Beine zu stellen? Mit verschiedenen Quartieren und allem?

    Wenn ja, was wären eure Ideen oder Wünsche?

    Wünsche allen einen schönen Sommertag  drink:)

  • Ich habe einmal eine Frage an alle von euch.

    Die Fertigstellung des Neumarktes neigt sich bis 2020 denke ich dem Ende zu.

    Seht ihr in Dresden das Potenzial innerhalb der Altstadt nochmal ein solches Projekt auf die Beine zu stellen? Mit verschiedenen Quartieren und allem?

    Wenn ja, was wären eure Ideen oder Wünsche?

    Wünsche allen einen schönen Sommertag  drink:)

  • Realistisch betrachtet: Nein. Das einzige Gebiet, was ich mir halbwegs realistischerweise vorstellen könnte, wäre der auch von der GHND ins Auge gefasste Neustädter Markt, mit Rekonstruktion des Rathauses (aus meiner Sicht ein Muss, da mit ihm das maßstabsgebende Gebäude des ganzen Gebietes fehlt), eventuell auch dem Bereich zwischen Haupt- und Albertstraße mit dem teilweise noch vorhandenen Jägerhof und dem Standort der Ritterakademie. Die dortigen Platten werden wohl nicht ewig Bestand haben.

    Ansonsten ist mit der weiteren Verdichtung der Wilsdruffer Vorstadt, die ja bereits begonnen hat, unter teilweise Wiederherstellung der historischen Strukturen zu rechnen, aber nicht in historisierender Bauweise.

    Nächstes großes Entwicklungsgebiet wird die Pirnaische Vorstadt nördlich der Lingnerallee sein, wo gründerzeitlich anmutende Blockrandbebauung, wohl auch in klassischer Formensprache à la Berlin, errichtet werden soll.

    Es muss aber gesagt werden, dass der mittelalterliche Stadtkern Dresdnes relativ klein und übersichtlich war. Mit dem Abschluss des Neumarktgebietes wird etwa die Hälfte der historischen Altstadt strukturell mehr oder weniger wiedergewonnen sein. Dies betrifft das Zwingerareal, Theaterplatz, Schlosskomplex, Brühlsche Terrasse/ Brühlscher Garten und eben den Bereich um den Neumarkt. Hinzu kommen die Kreuzkirche, das Gewandhaus und der mächtige Rathauskomplex am Südwestrand der Altstadt.

    Eine gravierende [lexicon='Zäsur'][/lexicon] setzt allerdings die überbreite Wilsdruffer Straße. Ein Rückbau/Abriss des für sich genommen durchaus bedeutenden Bauensembles, wie hier im Forum immer mal wieder gefordert, kann ich realistischerweise nicht sehen. Die Bebauung des Altmarkts und Umgebung ist nahezu abgeschlossen, wobei sich der Bereich um die Kreuzkirche durchaus, wenn auch in Nachkriegsform, als ein gesunder Stadtraum präsentiert, der zu gefallen weiß.

    Auf der anderen Seite, also der Südostecke der Altstadt, sieht es leider dagegen eher katastrophal aus. Für mich das größte Übel der jüngeren Geschichte ist und bleibt die Altmarktgalerie, die mit ihren autistischen überglasten Passagenschläuchen mehrere Altstadtblöcke feindlich besetzt hät und damit auf Jahrzehnte jedwede Gesundung des Stadtraumes an dieser Stelle unterbunden hat.

    Zusammengefasst kann man also sagen, dass weitere Projekte à la Neumarkt unrealistisch sind, vielleicht mit der Einschränkung des Neustädter Marktes. Allerdings werden wir in den nächsten Jahren eine immense Nachverdichtung der Vorstädte der Altstadt (Wilsdruffer, Pirnaische und Seevorstadt) und der noch brach liegenden Bereiche der Neustadt erleben, so dass man ohne zu übertreiben von einer der dynamischsten Entwicklungsphasen Dresdens seit seiner Zerstörung und bei aller auch berechtigten Kritik einem insgesamt sehr positiv zu beurteilenden Prozess der Wieder-Stadtwerdung sprechen kann.

  • Die dortigen Platten werden wohl nicht ewig Bestand haben.


    Im Frühjahr war ich in einer der Platten drin, von wo ich auch einen Blick auf die Fläche des ehemaligen Palais Wackerbarth hatte. Obwohl mir dieses Palais so sehr viel bedeutet, ist mir auch die derzeitige (Eigentums-)Situation bekannt. Wenn ich nicht ganz vollkommen daneben liege, müßte doch auch in diesem Areal dazu noch eine Kindertagesstätte bestehen, so daß zur Zeit jegliche Gedanken an Knöffel-Bauten auf der Neustädter Seite wohl nichts als Tagträumereien sind.

  • Ich könnte mir vielleicht die Quartiere

    1. zwischen Postplatz, Kulturpalast und Taschenbergpalais

    2. Postplatz entlang der Wallstraße

    3. Nordseite der Wilsdruffer Straße

    vorstellen :harfe:

    Den Vorschlägen muss ich absagen:

    zu 1.
    Der Wilsdruffer Kubus ist neu, der Advantariegel wird gerade umgebaut und an den DDR Bauten ist maximal ein Durchruch der Brüdergasse möglich, da siehe 3.

    zu 2.
    Entlang der Wallstraße sind die Planungen für moderne Gebäude schon fertig, bzw. wird schon gebaut ( von Süd nach Nord: Merkur1, Merkur2, Fay Projects)

    zu 3.
    Die nördlichen und südlichen DDR-Bauten an der Wilsdruffer Straße werden niemals abgerissen. Dafür sind sie für DDR-Bauten zu hochwertig und ergeben ein Ensemble.
    Auch hier entstehen maximal Durchbrüche zum Neumarktgebiet.

    Wenn nicht anders angegeben, sind alle Bilder von mir.

  • Neben dem Neustädter Markt und der Lingnerstadt, gibt es aus meiner Sicht nur noch den Grünstreifen auf der Petersburger von Carolabrücke bis Georgplatz + Parkplatz Polizeidirektion
    Am Ferdinandplatz könnte man vielleicht auch noch bisschen was retten.

    Wenn nicht anders angegeben, sind alle Bilder von mir.

  • Eine dicke Nuss ist noch zu knacken! Vergesst hier bitte nicht das Hotel Stadt Rom und die dazugehörigen Strassen / Gassen. Der Durchbruch an der Willsdruffer Strasse und weitere Korrekturen dort dürfen nicht vergessen werden.

  • @Lingnerstadt /Umgebung Pirnaischer Platz - OMG, gerade entdeckt: Ist das wahr? Was wird daraus? Warum ist mir dieser Gründerzeit-Liebhaber bislang entgangen?

    Prachtbau! Dieses Eckhaus an der Blüherstraße könnte wiederentstehen, wenn er zum Zuge kommt, verspricht Investor Frank Wießner:

    Lingnerstadt Dresden: Kleine Flächen statt große Blöcke (DNN online)

    Das wäre ja himmlisch! :engel:

  • Sag mal Erbse... in welchem Luftschloss lebst du eigentlich?
    Wenn es hoch kommt, wird ein angepasster Neubaublock auf dem alten Grundriss entstehen - aber doch niemals dieser Bau.
    So etwas kann und will heute niemand mehr bezahlen!!
    Mann ihr APHler - wacht endlich auf!!!

  • "erbse" zitiert ja nur die DNN. Ob die missverständlich formuliert haben oder doch der Prachtbau kommt? Wer weiß es?
    Ich jedenfalls schließe mich erneut der Forderung für den Kaiserpalast an. Bill Gates übernehmen Sie, bauen Sie doch Ihre Firmenzentrale im Stil des Kaiserpalastes...

  • Wieso Bill Gates? Ich habe letztens gehört, daß die Albrecht Brüder (ALDI), die reichsten Männer der Welt seien. Die könnten dieses Schmuckstück sicher locker bezahlen. Hmm, die Herren gelten (ich glaube, einer ist schon tot) aber auch als sehr sparsam. Das wird dann wohl eher nichts.

    Die Wiederkehr des Hauses wäre eine Sensation. Aber Investoren und Hausbesitzer haben schon viel versprochen, wenn der Tag lang war.

  • Ich habe letztens gehört, daß die Albrecht Brüder (ALDI), die reichsten Männer der Welt seien.


    Nicht Präsens, sondern Präteritum. Diese beiden Bauherren scheiden also schon mal aus. Die reichsten Männer der Welt? Besser erst informieren, bevor man was schreibt. Waren sie nicht, du solltest den erschlagen, der dir so einen Blödquatsch erzählt hat. Ob Bill Gates in Dresden bauen möchte, ist mir nicht bekannt, aber es gibt auch noch andere und tw. reichere Leute als ihn. Aber da es vor Jahren bessere und finanziell sichere Jahre gegeben hat und das nicht unbedingt zu einem Bauboom von Dresdenfanatikern geführt hat, sind solche Gedanken wohl eher ARD-Wunschkonzert. Ein Mäzen für das Palais im Großen Garten wäre schon ein regelrechter Quantensprung.