Lüneburg

  • Wahrscheinlich nicht. Aber wenn er/sie gefasst wird/werden, fällt die Strafe sicher höher aus, wenn gleich mehrere Häuser durch die Tat beschädigt wurden.

    Eher nicht. Es müsste dann nachgewiesen werden, dass die Brandstiftung schadensursächlich ist, was nach dem Artikel wohl eher nicht in Betracht kommt. Ich weiss auch nicht, ob es strafrechtlich einen Unterschied macht. Wenn man ein Haus anzündet, werden ja in aller Regel auch Nachbarhäuser in Mitleidenschaft gezogen, und das dürfte beim Strafmaß dann wohl schon mit "drin" sein.
    Das könnte höchstens für eine privatrechtliche Schadenersatzklage relevant sein, aber da dürfte der Besitzer des abgebrannten Hauses wohl zuerst "dran" sein, und der wird wahrscheinlich schon leer ausgehen. Aber vor allem muss man erstmal einen Täter finden.

  • Eher nicht. Es müsste dann nachgewiesen werden, dass die Brandstiftung schadensursächlich ist, was nach dem Artikel wohl eher nicht in Betracht kommt. Ich weiss auch nicht, ob es strafrechtlich einen Unterschied macht. (...)


    Natürlich sind die Risse im Nachbarhaus nicht direkt durch das Feuer entstanden. Aber sicher stehen sie im Zusammenhang mit den Geschehnissen am Lösecke-Haus. Ohne Feuer, keine neuen Gründungspfähle,... Und der Richter hat sehr wohl einen Spielraum bei der Strafzumessung. Je größer der Schaden und die Anzahl der Menschen, die davon betroffen sind, desto eher wird die größtmögliche Bestrafung ausgeschöpft.

  • Für alle die sich eingehender mit der Lüneburger Altstadt beschäftigen möchten kann ich dieses Buch empfehlen:

    http://www.verlagsgruppe.de/produktdetails…-lueneburg.html

    Es ist bereits 2013 erschienen; ich bin allerdings erst jetzt darauf aufmerksam geworden. Es hat 208 Seiten und stellt die wichtigsten Bauten in Wort und Bild vor. Dabei kommt auch die Kritik zu Um- oder Neubauten der jüngsten Zeit (Altes Kaufhaus am Hafen) nicht zu kurz.

  • Beim Wiederaufbau des Lösecke-Hauses am Lüneburger Stintmarkt gab es offenbar Ärger zwischen dem Bauherren und der ausführenden Baufirma. Nun wird das Haus voraussichtlich erst fünf (5) Monate später fertig.


    (...) Hilmer geht davon aus, dass Fassadenarbeiten im Spätsommer abgeschlossen sein werden und der für die Baustelle jetzt abgesperrte Stintmarkt dann zum größten Teil wieder frei ist. (...)


    Auf die Fassade bin ich wirklich mal gespannt. Scheinbar wird das Fachwerk nur aufgeklebt.

  • Bei der Suche nach Neuigkeiten zum Lösecke-Haus, bin ich auf eine erfreuliche Nachricht gestoßen.

    Ein Investor hat das alte und verfallende Schulamt an der Egersdorffstraße gekauft. Anders als die üblichen Investoren, möchte er den Gebäudekomplex aber nicht abreissen, sondern sanieren lassen. Darin soll ein Hotel mit 35 Zimmern und eine Whiskey-Brennerei entstehen. Im Oktober 2016 geht es los.

    Teile des Gebäudes stammen wohl noch aus dem Jahr 1438.

    https://www.landeszeitung.de/blog/aktuelles…-alten-schulamt

  • Auf dem Neubau des Lösecke-Hauses wurde nun eine Wetterfahne montiert. Das ursprüngliche Gebäude hatte scheinbar gar keine Wetterfahne. Na, warum nicht? Ist immerhin ein schönes Detail. Hier ist der Bericht dazu:

    http://www.landeszeitung.de/blog/lokales/3…m-loesecke-haus


    (...) Voraussichtlich zum Jahreswechsel sollen alle Arbeiten abgeschlossen sein, dann werden auch die Lokale im Haus wieder öffnen. (...)


    Auf die Fertigstellung bin ich sehr gespannt. Dann hat Lüneburg sein schönes Postkartenmotiv zurück.

  • Vorhin habe ich zufällig dieses Bild des neuen Lösecke-Hauses gefunden. Zwar stehen noch Baugerüste vor der Fassade, aber man bekommt doch schon einen guten Eindruck. Scheinbar hat man sich doch nicht 100%ig an das Original gehalten. Beim Vergleich mit alten Photos, fallen Unterschiede auf.

    Zum Beispiel gibt es jetzt zwei Gauben auf dem Dach. Die Fenster in der oberen Etage scheinen nur eine senkrechte Mittelsprosse zu haben. Das kann aber auch täuschen. Ich bin gespannt, ob die mittleren Fenster, ganz oben, noch Fensterläden bekommen.

    Im Großen und Ganzen wird den Unterschied niemand bemerken. Wer hat schon immer ein Vergleichsphoto dabei? ;)

  • Zum Beispiel gibt es jetzt zwei Gauben auf dem Dach. Die Fenster in der oberen Etage scheinen nur eine senkrechte Mittelsprosse zu haben. Das kann aber auch täuschen. Ich bin gespannt, ob die mittleren Fenster, ganz oben, noch Fensterläden bekommen.

    Wenn man genauer hinschaut, sieht man auch die Quersprosse, vorallem wenn man (mit Strg und +) heranzoomt. Die unregelmäßigkeit der Besprossung (Zweites Fenster von links) wurde auch beibehalten. Was aber geändert wurde: Das halbe Geschoß (links vom Schriftzug "Georg von Lösecke") gibt es nicht mehr, dafür werden an dieser Stelle die Fenster im Geschoß darunter offenbar höher.
    Was mir nicht gefällt: Im Original waren die Ziegel rot gestrichen, im Wiederaufbau sind sie es nicht, dafür sind aber die Fugen weiß weiß, das läßt das ganze irgendwie sehr "neu" anmuten.

  • Danke! Die Funktion Strg & + kannte ich noch gar nicht. :) Bei der Quersprosse war ich mir nicht sicher. Hätte auch eine Spiegelung sein können.

    Stimmt aber. Die Fenster links des ehemaligen Schriftzuges werden einfach erhöht/durchgezogen. Auf dieser Visualisierung kann man das sehen. Hier sind die Änderungen gegenüber dem Original offenbar rot gekennzeichnet. Fensterläden sind auch eingezeichnet. Es besteht also noch Hoffnung.

    Allerdings sind auf der Zeichnung keine Gauben. Diese wurden aber auf das Dach gesetzt.

  • Vorhin habe ich zufällig dieses Bild; des neuen Lösecke-Hauses gefunden. [...] Beim Vergleich mit alten Photos fallen Unterschiede auf.

    Das neue Gebäude scheint in der Höhe etwa einen Meter gestreckt worden zu sein; vor allem das oberste Geschoss hat davon profitiert. Insgesamt aber unmerklich. Ich finde es sehr bemerkenswert, dass das Gebäude mit all seinen Unregelmässigkeiten rekonstruiert worden ist, wodurch der Neubau die Lebendigkeit seines Vorgängers bewahrt.

  • Nun habe ich auch ein Bild der weniger bekannten Rückseite des Lösecke-Hauses gefunden. Leider lässt sich, der Gerüste wegen, nicht sehr viel erkennen. Fenster sind auch noch keine eingebaut.

    Und hier sind zwei Skizzen des Neubaus. Einmal die Vorderseite, zum Wasser hin. Man sieht die veränderten Fenster und die Gauben.

    Hier ist die Rückseite. Das sieht sehr gut aus. Hoffentlich wird es auch so umgesetzt.

  • Wobei doch eigentlich die "Rückseite" eher die Vorderseite ist, nämlich die mit dem Eingang an der Straße "Am Stintmarkt"', aber das nur nebenbei.
    Ich habe gerade mal in dem Büchlein "Das Lüneburger Wasserviertel" von Werner H. Preuß (Husum-Verlag) geblättert und ein älteres Foto von der Wasserseite gefunden. Dabei fiel mir auf, dass es damals schon die beiden hohen Fenster im linken Gebäudeteil gab, so wie sie jetzt beim Neubau wieder gibt. Dagegen gab es im obersten Stockwerk nur zwei Fenster und die Anordnung der Fenster im Anbau links war anders. Ich hoffe, dass man das hier erkennen kann:
    Lüneburg
    Quelle Foto: Wilhelm Riege, Lüneburg. Museum für das Fürstentum Lüneburg

    Einmal editiert, zuletzt von Kaline (22. Oktober 2016 um 21:27)

  • Das ist doch das tolle am Fachwerkbau; man kann mit minimalem Aufwand Fenster ausbrechen oder wieder zumauern. So gibt es in den obersten beiden Stockwerken eigentlich je sechs Fensteröffnungen; mal sind sie in Gebrauch, mal eben nicht.

    Wenn du aber genau schaust, so sind beim zweiten und fünften Fenster im obersten Stockwerk nur die Fensterläden geschlossen. Man sieht ganz schwach die Scharnierbänder und die senkrechte Schlagleiste in der Mitte.

  • Stimmt! Ich habe das Foto im Buch nun mit einer Lupe betrachtet und da sind tatsächlich geschlossene Fensterläden zu erkennen. Das Gebäude wird übrigens im Bilduntertitel im Buch als "stattliches Speicherhaus" bezeichnet.

  • Trotz einiger Abweichungen eine richtige Rekonstruktion; damit kann (und muss) man wohl zufrieden sein. Da sieht man mal, was möglich ist, wenn ein historisches Gebäude durch eine gewöhnliche Brandstiftung zerstört wurde. Dann darf man das. Ist das ursprüngliche Gebäude durch Brandbomben vernichtet worden, darf man das nicht. Zumindest nicht, wenn eine deutsche Regierung Schuld daran war - den anderen Fall werden wir hoffentlich niemals erleben.