• Bei der Suche im Netz habe ich gelesen, daß die Ordensschwestern einen Teil des Klosters verkauft haben. Dort werden nun 23/25 (die Angaben variieren) Wohnungen gebaut. Der Teil, der auf dem Bild von Chemiker abgerissen wird, dient später als Zufahrt der Tiefgarage und Zugang zum Innenhof.

    http://www.cm-immobilien-entwicklung.de/index.php?id=3906&lang=de

    http://www.wn.de/Muenster/Cleme…en-am-Kreuzgang

  • Danke für die Info Neußer!

    Heißt das, es wird bei der "Bresche" beiben, oder wird man dort die Lücke wieder schließen?

    Aber ich glaube, dass niemand hier eine Antwort darauf hat ....

  • Scheint insgesamt ein ganz erträgliches Bauprojekt zu werden, wo ein Großteil des Altbaus erhalten bleibt. Leider wird nicht visualisiert, wie der Neubau aussehen wird. Kommt die Fassade weitestgehend wieder oder kommt ein "Kontrast"? Viel ist ja bisher noch nicht bekannt.

    Schade, dass die Klöster einen solchen Rückgang in Deutschland erleben... wobei, mein Leben wäre es auch nicht und so geht es vmtl. vielen anderen. Immerhin schön, wenn die historische Architektur erhalten bleibt.

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • (...) Das Land bleibt dabei: Die denkmalgeschützte Justizvollzugsanstalt an der Gartenstraße kann nicht mehr saniert werden. ... Lediglich der Eingangsbereich sowie die Außenmauer der JVA sollen stehen bleiben. (...)

    Ist denn der Eingangsbereich stabiler gebaut worden, als das eigentliche Gefängnis? Oder weshalb ist der Bereich nicht einsturzgefährdet? Wieso überhaupt sollte ein Baukomplex, der ständig genutzt und wahrscheinlich auch regelmäßig renoviert wurde, nun nicht mehr zu sanieren sein? Das kann ich nicht so recht glauben.

    Viel eher scheint man den Bau beseitigen zu wollen, um an das Grundstück zu gelangen.

  • Zum Gefängnis an der Gartenstraße empfehle ich folgenden Beitrag:

    Denkmal mit Zukunft? - Backstein.com

    Für eine hochinteressante Bilderstrecke auf das obere Bild klicken.
    Ein Film des LWL ist über den roten Streifen unter dem Text verlinkt.

    Zitat


    Die JVA Münster ist nicht nur ein anschauliches Beispiel für die Beständigkeit von Backstein-Fassaden, sondern vor allem ein wertvolles Baudenkmal, wie es in dieser Form wohl kaum ein zweites in unmittelbarem städtischen Kontext gibt. Es bleibt zu hoffen, dass es den Investoren und zukünftigen Besitzern gelingt, ein verantwortungsvolles Umnutzungskonzept zu realisieren, das es ermöglicht, den historischen Bestand und dessen baukulturelle Bedeutung für zukünftige Generationen zu bewahren.

    Amen.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Ich weiß zwar nicht ob es jemanden interessiert, jedoch findet am Montag den 19. September ein Vortrag zum münsteraner Architekten Hans Ostermann statt. Er beteiligte sich beispielsweise am Wiederaufbau der Giebelhäuser. Nach dem Vortrag soll es ebenfalls ein anschließendes Gespräch geben. Dieser Vortrag ist der erste der Reihe „A – Z  Architekten in Münster“, der Eintritt ist frei!

    Ihn oder seinen Kollegen hätte gefragt werden können, weshalb das Knipperdollinckhaus seinen Giebelaufsatz nicht zurückbekam, und weshalb dieses Provisorium uns bis heute so erhalben bleiben mußte.

    VBI DOLOR IBI VIGILES

  • Die JVA-Debatte geht weiter. Der LWL bietet Kooperation beim Denkmalschutz an und beharrt auf der Restaurierungsfähigkeit. Im Idealfall wird das Gebäude später wieder als JVA genutzt:

    Artikel in der WN

    Weiterhin sollten neben den verbliebenen 80 Insassen wohl 80 weitere zurückkehren, so schlimm ist es also nicht. Das Land will sich nur um die Mehrkosten einer denkmalgerechten Sanierung drücken (Link)

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Eine Meldung, die auch mal wieder zu spät kommt.

    Der LWL hat auf seinem Areal an der Fürstenbergallee das direkt an der Promenade liegende Bürogebäude Hausnr. 10/11 abgebrochen. Dabei handelt es sich um einen Gründerzeitler, der 1950 beim Wiederaufbau verändert wurde. Schade um das Haus.

    Bericht auf rottenplaces.de

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Genau die Gebäude, die jetzt abgerissen werden, geben Münster ein Gesicht. Die Vorderseite scheint ja ein Wiederaufbauprodukt zu sein mit Backsteinfassade und Sandsteinumrahmungen um die Fenster herum.
    Je mehr historische Gebäude bzw. angepasste Gebäude abgerissen werden, desto stärker konzentriert sich die "Schönheit" Münsters auf den Prinzipalmarkt.

    Noch eine interessante Seite dazu
    https://www.sto-ms.de/bildgeschichte/baus%C3%BCnden/

  • Und noch ein wenig Baugeschehen aus Münster; Bilder von Ende des letzten Jahres.

    Zunächst der Baustand am Alten Steinweg (ehem. Leffers).

    Hier neben dem Kiepenkerlplatz ist auf der rückwärtigen Seite dieses Hauses der Bergstraße ein (wenn ich das noch halbwegs erinnere) Flachbau weggerissen worden. Nun hat die Rückseite eine Menge neuer Fenster erhalten.

    Das Hotel Mauritzhof an der Eisenbahnstraße hat eine radikal neue Fassadengestaltung und Aufstockung verpasst bekommen. Ich weiß immer noch nicht ganz genau, wie ich das eigentlich finden soll, tendiere aber zu besser als vorher.

    Voriger Zustand

    Das neue Hochhaus an der Dauerbaustelle des Hauptbahnhofs (Berliner Platz) wird bald fertiggestellt sein. Das münstersche Bahnhofsumfeld kann eigentlich nichts mehr entstellen, daher kann ich mit dem Bau auch ganz gut leben.

    Zum Schluss noch zum Projekt Clemensbögen an der Klosterstraße - ich lasse mal die Bilder sprechen.

    Sehr heftig, insbesondere die Behandlung der Bogengänge, welche z. T. abgebrochen wurden.

    Ob das rechts alles durch die Abstützungen halten und überleben wird?

    Die Mauern zum Servatiikirchplatz, die als Fassade erhalten bleiben sollen.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • tendiere aber zu besser als vorher.

    Meiner Meinung nach eine Verschlechterung, da wurde aus einem typisch münsteraner Nachkriegsbau mit typisch münsterischer Nachkriegsfassade eine seelenloser Klotz mit unangepasstem Volumen und Material.

    Das münstersche Bahnhofsumfeld kann eigentlich nichts mehr entstellen, daher kann ich mit dem Bau auch ganz gut leben.

    Stimmt, neben der architektonischen gibt es da auch die sozial-gesellschaftliche Katastrophe zu besichtigen, wer ausser der Drogenberatungsstelle will denn da Dauermieter werden?

    Labor omnia vincit
    (Vergil)

  • Ich selber war gestern kurz am Bahnhof, das Hochhaus ist mittlerweile fast vollständig entrüstet. Es ist deutlich besser geworden als befürchtet - jetzt ist es ein typisch westdeutsches 60er-Jahre-Retro-Hochhaus. Sogar die Fenster sehen nach den damals verwendeten Alurahmenfenster aus. Wenn der Bau in der Architektenschaft gelobt wird möchte ich aus der Ecke nie wieder irgendwelche Vorwürfe hören von wegen man sollte sich nicht an vorangegangenen Epochen orientieren.

    Der Bahnhof wird auch bald fertig. Ich bin gespannt, glücklicherweise haben sie einen großen Teil der halbwegs ansehnlichen Ziegelfassade stehengelassen.

    Bzgl. des Mauritzhofes schließe ich mich Aedificum an. Vorher war das Gebäude ortstypisch unspektakulär, nun ist es ortsneutral unansehnlich. Auf das Kaufhaus am Alten Steinweg bin ich gespannt, die ersten Entwürfe sahen ja sehr spannend aus.

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Auch wenn ich der Meinung bin, dass das Bahnhofsviertel abgrundtief hässlich und gesellschaftlich nicht von der höchsten Güte ist, muss ich sagen, dass man sich dort immer noch aufhalten kann (auch nachts!) und es dort nicht wirklich gefährlich ist. Der Bremer Platz ist zwar ein Drogenbrennpunkt, jedoch beschränkt sich das wirklich nur auf den Platz und nicht auf das angrenzende Viertel.
    Ich komme jeden Tag mindestens zwei mal am Bahnhof vorbei, ich weiß wovon ich spreche.

    Jedoch ist das Bahnhofsviertel baulich gesehen eine Vollkatastrophe, dort gibt es fast keine historischen Anhaltspunkte.


    Auf diesem Bild ist noch zu erkennen, dass auf der anderen Seite des Bahnhofes noch mindestens ein Gebäude erhalten war.