Potsdam - Speicherstadt und Brauhausberg

  • Am 18.12.2015 wird auf einer der Großbaustellen Potsdams Richtfest gefeiert. Von 36 Mio. Euro Investitionssumme ist die Rede. Die Webcam und diverse Videos, auch über die Historie zum Bau der ersten Schwimmhalle, kann man hier finden.

    Im Hintergrund ist der Hauptbahnhof zu sehen, incl. Bürogebäude (weiß). Im Vordergrund links befindet sich noch die alte Halle von 1971, die nach Fertigstellung der neuen Halle abgerissen wird.

    Foto: Autor, 2015

  • Städtebaulich erschliesst sich mir noch nicht so Recht, wie das Leipziger Dreiecke werden soll. An zwei Seiten (Hauptbahnhof und Bad) wird es große Klötze mit eher unterdurchschnittlichem Architektonischem Anspruch geben. Eine Seite (zum Wasser) wird wohl für eine Grünfläche frei bleiben. Für die vierte Seite scheint mir noch kein Plan vorzuliegen, wie hier ein Platz entstehen könnte, der ja im wesentlichen durch Platzkanten definiert ist. Der OB sprach von einem "modernen Zentrum Potsdams".

  • Nur Regen und trotzdem fanden sich ein paar Leute zusammen, um den Anlass würdig zu begehen. Leider kann man Details noch nicht so gut erkennen. Den passenden Zeitungsartikel findet man hier in der MAZ.

    Die noch bestehende alte Schwimmhalle an der Max-Planck-Straße.

    Die Aussichtsplattform mit dem Modellfoto.


    Fotos: J.N., 2015

  • "Der Gebäudekomplex auf dem Potsdamer Brauhausberg wurde von 1899 bis 1902 auf Weisung Kaiser Wilhelms II. errichtet und diente als Reichskriegsschule.
    1919 wurde das Gebäude zum Reichs- und Heeresarchiv umgerüstet.
    Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Haus von der SED-Bezirksleitung genutzt.
    Von 1990 bis 2013 tagte der Brandenburger Landtag auf dem Brauhausberg.
    Bis März 2016 soll das Gebäude so weit umgerüstet sein, dass 470 Flüchtlinge dort wohnen können. Die Kosten belaufen sich auf 1,6 Millionen Euro jährlich."

    http://www.maz-online.de/Themen/Bauen-W…er-Fluechtlinge

    Die deutsche Schuld wird immer kleiner. Und die Linkspartei macht schon die Betten.

    "Wie schön ist es doch zu leben." Pippi Langstrumpf

  • Interessant ist, wie schnell derzeit alle möglichen Gebäude in Wohnareale umgestaltet werden können. Noch vor kurzem wurde mir berichtet, wie schwierig es sei, aus einem leerstehenden Bürogebäude ein Wohnhaus zu machen. Ein Umbau würde wie ein Neubau behandelt. Es kämen also die strengen Brandschutzregeln, die Vorschriften zur Energieeffizienz, Lärmschutz zu tragen, was einen solchen Umbau sehr teuer mache. Plötzlich aber angesichts der bewusst gewünschten und geförderten Einwanderungswelle geht alles ganz easy. Turnhallen, Schulen, sogar Parlamentsgebäude werden zu Wohnarealen. Wie lange dabei das Adjektiv "temporär" davor gesetzt werden muss, ist noch völlig offen.

  • Es scheint in Deutschland nicht auszumerzen die Worte "Reich" und "Krieg" auch da miteinander zu verbinden, wo es falsch ist. Königlich-Preußische Kriegsschule (bis 1918) und in Weimarer Zeiten Reichsarchiv. Aber bitte nicht "Reichskriegsschule" - die hat es nie gegeben.

  • Dafür, dass es den Begriff "Reichskriegsschule" nie gegeben haben soll, taucht er aber ziemlich oft auf ... auch hier.

    Ansonsten habe ich absolut kein Problem damit, dass jetzt dort Flüchtlinge untergebracht werden sollen.

    Gruß aus Potsdam

  • Der Unwissenheit und Dummheit sind in dieser Welt keine Grenzen gesetzt - vor allem wenn es politisch korrekt klingt. Das Deutsche Reich war kein Zentralstaat, sondern bis 1918 ein Bundestaat, weshalb auch die bayrische, württembergische, preußische etc. Armee kämpften. In der Folge gab es natürlich auch keine Reichseinrichtungen zur Ausbildung das Militärs.

    Die Flüchtlingsunterbringung ist sicher unproblematisch - der neue Käufer braucht ja noch ein paar Jahre, bis er weiss, was er will.

  • Weil wir gerade darüber sprechen, möchte ich hier mal einige so noch nicht gezeigte Fotos preisgeben. Eigentlich sollten die erst mit den geplanten baulichen Veränderungen (Umbau zu einer Wohnanlage u.a.) veröffentlicht werden. Nun werden hier aber Flüchtlinge untergebracht, wodurch sich die geplanten Baumaßnahmen verschieben...

    Der Turm von der Hofseite aus gesehen.

    Der Hof. Der hintere Anbau ist deutlich als Neubau zu erkennen.

    Der Ostflügel ist vorwiegend neu aufgebaut worden. Im Hintergrund ist der Wissenschaftspark Albert Einstein zu erkennen.

    Die "Schauseite". So ein bisschen kann man sich die alte Gestaltung noch vorstellen.

    Der Turm mit dem Schatten des SED-Symbols.


    Fotos: Autor, 2015

  • Hier etwas zur Information für Nicht-Potsdamer:

    http://www.pnn.de/potsdam/936046/

    Es scheint sich offenbar primär um eine Verkehrsentwirrungsmaßnahme zu halten. Wie bewertest Du das denn, "Konstantindegeer"? Ist das zu wenig? Bringt das nichts? Ist das unnötig? Schließt sich daran eine bauliche Umwandlung an?
    Vielleicht erklärst Du es mal für die Auswärtigen.

  • Das sog. Leipziger Dreieck ist eine der meistbefahrenen Kreuzungen Potsdams. Der Verkehrsentwicklungsplan weist etwa 45.000 Auto pro Tag auf. Da es nur zwei Havelübergänge gibt und Potsdam im Norden massiv neu gebaut hat, steigen diese Verkehrszahlen.

    Hier ein neues "Zentrum" entwicklen zu wollen ist absurd. Mit dem Bahnhof und dem neuen Spaßbad gibt es zwei großmaßstäbliche Solitäre, die eine urbane Stadteingangssituation unmöglich machen. Die überbreite Lange Brücke tut das ihrige. Insofern ist hier nicht mit qialitativen Verbesserungen zu rechnen - wer da durch muss will in das Große EKZ oder eben schnell weiter. Das ist schade.

  • Lieber Kdg,
    das „modern“war Deine Aussage. Mein Foto war nur die „Untermalung“ zu meinem Text, der ausdrücken sollte, dass vielleicht am derzeit total versauten „Leipziger Dreieck“ noch irgendwas zu retten wäre. Das sind nicht nur die sog. Solitäre, sondern ich zähle die kommende Wohnbebauung in der „Brauerei“ mit dazu und die kommende Bebauung auf dem Brauhausberg. Die weitere Speicherstadt-Bebauung sollte man auch nicht ausschließen. Dazu kommt der „Kreml“, den wir für die Zukunft auf keinen Fall vergessen sollten. So könnte ein modernes „Bahnhofsviertel“ (ich meine nicht „St.Georg“) entstehen, dass vielen Potsdamern (und Neu-Potsdamern) dann doch viel Freude machen könnte. Und so unmodern ist ist die Straßenbahn auf meinem Foto übrigens nicht…

  • Na, den Wunsch nach einem "Bahnhofsviertel" kann man sehr unterschiedlich interpretieren. Für mich steht das Schwimmbad zu weit an der Straße und der Bahnhof zählt sicher zu einem der vielen architektonischen Mißgriffe, der der schon bei seiner Eröffnung ästhetisch hoffungslos aus der Mode war. Zusammen mit der Breiten, ähem Langen Brücke (wo kommen da eigentlich diese unfassbar vielen Leuchten auf der Brücke her - ich habe über 30 gezählt) ist das eher eine Elefantenweide als ein Stadteingang.

    Gut, der zweite Teil der Brücke soll irgendwann (!) mal gebaut werden. Die Wohnbebauung in der Rex-Brauerei dimiert den Platz kaum - richtig ist aber, dass da noch mehr Neubau entstehen soll, vom dem wir noch nicht wissen, wie er aussieht.

    Ich wäre ja schonmal damit zufrieden, wenn man den direkten Bahnhofsvorplatz mal gestaltet und die Häuserzeile gegenüber komplettiert, sodaß eine Raumkante entsteht.

  • Wie Ihr euch vielleicht noch erinnern könnt, wurde im Monat Februar das "Brockessches Palais" geflutet. Nun haben die Täter wieder zugeschlagen und die Schwimmbad- Baustelle am Speicherberg geflutet. Tausende Liter ergossen sich über die Baustelle und behindern die Arbeiten. Der Schaden ist enorm – Sachverständige sind gefragt.

    http://www.maz-online.de/Lokales/Potsda…luten-Baustelle
    (Quelle: Märkische Allgemeine Zeitung -MAZ-, 30.03.2016)


    PS: ob zwischen den beiden Straftaten ein Zusammenhang besteht?!