Potsdam - Speicherstadt und Brauhausberg

  • Natürlich stimmt die Darstellung, dass die Linken viel Hass in Situation hereinbringen (war aber auch immer so) und dass die Medien dies überproportional berichten stimmt auch. Aber mir geht es darum dass die Kirche gebaut wird und das verhindern z. Zt. eben nicht die Linken sondern die Kirche, die sage und schreibe nicht mehr als eine halbe Pfarrstelle bezahlt. Regt dich das nicht auf?

    Die These, dass ohne den Krawall der Linken ein "Vorstrecken" der Kirche nicht nötig wäre ist abwegig. Bei ALLEN Rekonstruktionen, auch der Dresdner Frauenkirche, kamen die Spenden erst nach deutlich fortgeschrittenem Rohbau. Das haben die Initiatoren vorher gewußt (oder verdrängt?). In Dresden war bewußt die Kirche nicht der Bauherr, die Bäffchenträger kamen erst ganz zum Schluß dazu.

    Und wie war es denn mit der politischen Stimmung und den Linken beim Berliner Schloß oder der Frankfurter Altstadt? Doch kein Deut besser als in Potsdam. In Berlin werden noch heute jede Woche in der Lokalpresse Unwahrheiten und Legenden gegen das Schloß in die Welt gesetzt oder reproduziert.

    Nein, unterstellen wir den Linken nicht zuviel Wirkungsmacht, mehr als 8 Prozent der Wahlberechtigten haben sie auch nicht zur Unterschrift bewegen können (und das auch nur vor der der Öffentlichkeit anonym). Der wahre Hemmschuh ist die evanglische Landes-Kirche, die 200 Millionen Jahresetat hat, gerade 30 Millionen Steuersondererstattung bekommt aber den Löwenanteil in die Altervorsorge ihrer Mitarbeiter steckt und es seit Beginn der Initiative für den Wiederaufbau nicht einmal schafft das Projekt auf ihrer Website zu bewerben. huh:)

  • Wie gesagt, das Verhalten der Kirche kann ich auch nicht nachvollziehen.
    Aber ich denke einfach, dass ein zu ehrgeiziges Brauhausbergprojekt aufgrund der Linken auf jeden Fall scheitern würde, denn kommerzielle Investoren lassen sich durch Nazi- und Kriegspropaganda noch leichter verschrecken als Kirchliche. Naja, besonders Hoffnungsvoll bin ich aber so oder so nicht, aber ein historischer Turm wäre schon ziemlich geil.

    98% of everything that is built and designed today is pure shit. There's no sense of design, no respect for humanity or for anything else. Frank Gehry

  • Die lokale Rathauskoalition aus SPD, CDU und Grünen müsste deutlicher machen, dass diese 8 Prozent nicht die Richtlinien der Politik bestimmen - dann wäre auch manch' Spender mehr bereit Geld zu geben. Stattdessen veranstaltet Jakobs eine Eiertanz um das Rechenzentrum als ginge es um seine Wiederwahl. Die drei Parteien sind mit klaren Positionen gewählt worden, auch zum historischen Stadtgrund- und Aufriss, und mögen bitte danach handeln. Aber nochmal: mehr als das Grundstück hergeben und die Baugenehmigung herausgeben geht ja auch nicht.

  • Aussagen zum aktuellen Stand über Ausschreibung, Verkauf usw. finden wir bereits hier im Forum. Zuletzt hatte "Herr Lampe" eine wichtige Quelle veröffentlicht. Damit ist eigentlich alles gesagt und wir werden bis zum Sommer 2015 warten müssen. Trotzdem lohnt es sich immer wieder, einige Fotos anzuschauen:

    Ungefähr 1935. Der neu erbaute Magazinflügel ist fertig. Ich denke, dass niemand diese Ansicht wieder haben will. Da sieht die Nachkriegsversion doch etwas besser aus

    Quelle: private Sammlung

    1937. Der zurück gebaute Turm.

    Aufnahme von 2013. Ich kann es mir nicht vorstellen, dass der neue Investor grundlegende Änderungen in der Gestaltung vornehmen wird. Und das alte SED-Abzeichen (bzw. der Schatten davon) wird mit Sicherheit verschwinden.

    Foto: Autor, 2013

  • 36 Mio. Euro sollen hier verbaut werden. Derzeit ist die Baugrube schon richtig beeindruckend.

    Das zukünftige Sport- und Freizeitbad Potsdam aus Webcam-Perspektive. Im Hintergrund Leipziger Dreieck, links die Nikolai-Kirche, geradeaus der Bürotrakt des Komplexes Hauptbahnhof.

    Hinten Mitte die alte Schwimmhalle, rechts der "Kreml".

    Blick zur Leipziger Straße.

    Im Hintergrund wieder der "Kreml" und die alte Schwimmhalle.

    Leipziger Straße

    Fotos: C.M., 21.05.2015

  • Guten Morgen,

    wie Potsdamer Neuste Nachrichten (pnn) am 05.06.2015 berichtet, wird auf einer Fläche von zwei Fußballfeldern am Brauhausberg in Potsdam das neue Sport- und Freizeitbad errichtet - für 36 Millionen Euro. Ein Besuch auf der Baustelle.

    http://www.pnn.de/potsdam/973483/

    Die Märkische Allgemeine Zeitung (MAZ) schreibt am 04.06.2015 das bis zur Sommerpause entschieden werden soll, wie es mit dem Terasssenrestaurant "Minsk" weitergeht. Die Stadt führt Verhandlungen mit dem Landessportbund, der in dem aus den 1970er Jahren eine sportbetonte Kita mit 220 Plätzen einrichten will.

    Der Bericht ist für Personen die über kein Abonnement der Märkischen Allgemeinen Zeitung (MAZ) verfügen, noch gesperrt!

    Viele Grüße :cool:

  • rbb-online veröffentlichte gerade die o.g. Meldung:

    "Der markante Bau auf dem Potsdamer Brauhausberg hat schon viel gesehen: Er diente als Kriegsschule, war Archiv und später Sitz der SED-Verwaltung. Seit dem Auszug des Brandenburger Landtags steht der Gebäudekomplex leer. Nun hat ein Konsortium das Areal gekauft. Dazu gehört nach rbb-Informationen auch die Berliner SANUS AG."

    "Wie der rbb erfuhr, liegt die Kaufsumme deutlich über dem erwarteten Preis. Der von Gutachtern geschätzte Verkehrswert betrug 3,9 Millionen Euro. Einzelheiten zum Konzept sind noch nicht bekannt. Am Donnerstag will der Haushaltsausschuss des Brandenburger Landtags in nicht-öffentlicher Sitzung über den Verkauf des Geländes abstimmen."


    Foto: Autor, 2013

  • Ein schönes Hotel könnte das Gebäude abgeben – zumal wenn man sich dem ursprünglichen Zustand baulich wieder etwas annäherte.
    Und wenn die "Linkspartei" oder ihre Anhänger da aufheulen, sollten sie sich kurz erinnern, wie vehement sie für den Erhalt der Arbeitspläze im Hotel Mercure eingetreten sind.

  • Die sollen sich mal nicht so haben. Das Gebäude ist schließlich auch ein Symbol des preuß. Militarismus und Imperialismus :biggrin:.

  • rbb-online berichtet aktuell über den "Kreml":

    "Laut Konzept der Stadt sollen hier Wohnungen und ein Hotel entstehen. Da das markante Gebäude Teil der historischen Stadtansicht ist, darf allerdings die Fassade in Richtung Potsdam nicht verändert werden, etwa durch Balkone."

    "Auf dem Nachbargrundstück, das weiterhin dem Land gehört, will das Geoforschungszentrum Potsdam (GFZ) seine Kapazitäten erweitern. Dessen Räumlichkeiten auf dem benachbarten Telegrafenberg platzen aus allen Nähten. Geplant sind vier pavillonartige Gebäude hinter der alten Kriegsschule, wo heute noch Garagen stehen. Sie sollen binnen 15 Jahren nach Bedarf errichtet werden."

    Der überarbeitete Beitrag des rbb ist hier nachzulesen.

    Wenn jetzt noch das "Belvedere der Königin Luise" gleich mit aufgebaut werden würde... :applaus:


    Quelle: Ansichtskarte

  • Auch pnn berichtet online von den Vorgängen zum "Kreml".

    Und dann schreiben sie noch: "Auch das einst dreigeschossige Belvedere auf dem Berg, das im Krieg zerstört wurde, soll – wenn überhaupt – dann als Wohn- oder Bürohaus wiederaufgebaut werden, in Anlehnung an das Original, so Klassen. Sanus und Eureka kaufen das entsprechende, nur 68 Quadratmeter große Areal von der Schlösserstiftung."

  • Wieviel ahat Gregor Gysi denn für seine Bemühungen um den Ankauf des Areals denn bekommen? Das scheint ja eine Art Maklertätigkeit gewesen zu sein.