• Neuburg a. d. Donau, Ausstellung "Bilder aus Bayern 1911-1940"


    Orte und Landschaften fotografiert 1911 – 1940 von Eduard Haertinger

    http://www.heimat-bayern.de/uploads/48dc81…3a7d0aac93b.pdf

    http://www.heimat-bayern.de/index.php/zeig…6/seite_id/2438

    Zitat


    Der Fotograf Eduard Haertinger (1891–1974) studierte Architektur und begeisterte sich seit seinem 16. Lebensjahr für Bildende Kunst und die künstlerische Fotografie. Sein Nachlass umfasst 13.000 Schwarzweiß-Negativ-Glasplatten und Dia-Negative mit dem Aufnahmen bis in die 1970er Jahre.

    Die Fotografien zeigen überwiegend Orts- und Gebäudeansichten, Architekturdetails und volkskundliche Gegenstände sowie viele weiträumige, oft karg anmutende Landschaften.

    Die Austellung läuft noch bis 15.12.

  • Zitat

    Das beginne bei der Empfehlung zu Holzfenstern mit den traditionellen Fensterläden statt Kunststofffenster mit nur optisch angetäuschten Sprossen

    Daran kann ich mich als altgedienter Neuburger noch sehr gut erinnern - zuerst werden exakt in der ach so "wertvollen" unteren Stadt riesige Betonklötze genehmigt, dann soll die gesamte Straße mit unserem Haus abgerissen werden ("autogerechte Stadt"), jetzt aber soll das genaue Gegenteil gelten. Jetzt darf man noch nicht mal mehr bei einem belanglosen 50er Jahre-Haus in einer völlig austauschbaren Straße selbst entscheiden, welche Fenster eingebaut werden sollen...

    In der unteren Stadt gibt es einige wenige schöne Gründerzeitgebäude (Luitpoldstraße), ein einziges Jugendstilgebäude (das gerade renoviert wird, vormals Kino), die Heilig-Geist-Kirche und eben noch den Alten Neuhof. Außerdem noch ein paar wirklich schöne Grunderzeitgebäude am Bahnhof. Der Rest ist ja seit den achtziger Jahren ganz nett und angepaßt gebaut worden, aber was wirklich Sehenswertes stand hier noch nie, eher armselige slumartige Häuschen. Es hat schon seinen Grund, warum fast alle Denkmale in der Oberen Stadt entstanden, bevor Neuburg in einen lang anhaltenden Schlaf fiel...

  • Was stimmt mit einigen Leuten bloss nicht? Am Schrannenplatz in Neuburg soll das Raiffeisen-Gebäude von 1991, ein sehr gelungener Bau in traditioneller Formensprache, abgerissen werden und durch einen völlig missratenen Neubau ersetzt werden. Besonders die Dachgestaltung ist eine einzige Katastrophe.

    Zitat


    „Wir wollen keine alten Sachen nachahmen, sondern eine moderne Lösung haben“, erklärt der Münchener Architekturprofessor Jörg Homeier.

    Am Schrannenplatz hat RV die wichtigsten Nachbarhäuser gekauft. Auch sie weichen dem Neubau. Der bis zu 70 Meter lange Baukörper enthält drei Geschosse (bis 7000 Quadratmeter Fläche) und ein ausgebautes Dachgeschoß. Den Winkelbau Richtung Edeka (Adlerstraße) elegant auf zwei Geschosse zurückzuführen, gilt als Herausforderung. Das Büro Turkali setzt den Haupteingang in den Winkel zur Adlerstraße.

    OB Bernhard Gmehling geht davon aus, dass es gelinge, Funktionalität und Ästhetik zusammenzuführen. Als Mitglied der Jury, ebenso wie Bauamtsleiter Dieter Reichstein, konnte er sich mit dem Gerber-Entwurf anfreunden, „wenn man das Dach ansprechend gestaltet“. Die Stadt stehe der Raiffeisen-Volksbank konstruktiv zur Seite.


    http://www.donaukurier.de/lokales/neubur…art1763,2705940

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

  • Ich frage mich nur, was an diesem einwandfrei erhaltenen Neubau aus dem Jahr 1991 gegen eine "Sanierung" spricht (meines Erachtens ist dieses Argument sowieso nur vorgeschoben, denn der Bau ist praktisch neuwertig). Im schlimmsten Fall ergibt sich eine ganz massive Verschlechterung wie beim Sparkassen-Neubau am Ingolstädter Rathausplatz, wo eine Art überdimensionierter Betonbunker entstand...

  • Also einmal unabhängig von der Architekturdiskussion würde mich folgendes interessieren:

    1. Wie viele Quadratmeter Nutzfläche haben der Bau von 1991 und der Neubau?

    2. Was kostet eine "Sanierung" des Baus von 1991

    3. Wieviel ist für den Abbruch des Baus von 1991 budgetiert?

    4. Was soll der Neubau kosten?

    5. Was kosten die Interims-Unterbringungslösung für 2 Jahre Abbruch- und Neubauzeit (der "Altbau" könnte bei laufendem Betrieb "saniert" werden)?

  • Der Entwurf ist wirklich grauenhaft! Das passt sicherlich gut in die Heimatstadt der Planer - nach Dortmund - aber nicht nach Neuburg. Sollte das Gebäude so realisiert werden, bewiese das einmal mehr die völlige Gleichgültigkeit aller Verantwortlichen gegenüber dem Stadtbild. Wahrscheinlich war das einfach das billigste Angebot. Oder soll hier wieder mit Zwang ein bestimmtes ideologisches Konzept durchgesetzt werden?

    Die Welt muss romantisiert werden! - Novalis

  • Die Neuburger Stadtplanung ist sowieso eine Geschichte der Extreme - in den 70er Jahren sollte die gesamte Untere Stadt (neue Innenstadt) "autogerecht" umgestaltet werden, und zwar durch großflächige Abrisse und Verbreiterungen bestehender Straßen.

    Tatsächlich mußten daher einige Neubauten der damaligen Zeit nach hinten versetzt errichtet werden (unser Nachbar hat jetzt 3 Meter Abstand zur Straße und hinter seinem Haus immerhin 2 Meter Garten :smile: )

    Gleichzeitig entstanden massive Betonklötze wie Fernmeldeamt und Post... in den 80ern dann das komplette Gegenteil, einerseits entstanden all die gelungenen Bauten wie die alte Raiffeisenbank, andererseits durfte man nicht mal mehr die Art der Fenster oder Dachziegel selbst bestimmen.

    Übrigens habe ich den Schrannenplatz noch anders in Erinnerung, in der Mitte stand bis 1982 ein durchaus gelungenes Kino aus dem Jahr 1938 (später als Billig-Supermarkt genutzt), ebenfalls in den 80ern wurde dann eine Markthalle am südlichen Ende des Platzes errichtet, die zwar optisch gelungen ist, aber praktisch leer steht (mangels nutzbarer Fläche, im Wesentlichen wurde hier nur leerer Raum umbaut). An die alte Bebauung (auch der große Drogeriemarkt am westlichen Ende des Platzes ist neu) kann ich mich nicht mehr erinnern.

  • Welche Straßen genau betroffen sind, kann ich gar nicht sagen - unser direkter Nachbar mußte aber tatsächlich beim Neubau mit seinem Haus um etwa 2,50 Meter nach hinten rücken, gleiches gilt noch für ein weiteres Haus in derselben Straße.

    Hier nochmals zwei aktuelle Ansichten der abzureißenden Gebäude:

  • Können denn Architekten heute nur noch diesen Dreck? Was ist aus dem Kulturland Deutschland geworden? Wie schon erwähnt stehe ich zeitgenössischer Architektur sehr offen gegenüber, aber immer das gleiche, oder in diesem Fall selbe? von der Maas bis an die Oder, von der Salzach bis zum Belt? Der vermeintlich hippe Kick hat überall zu einer Abstumpfung geführt. Man twittert, facebookt, chattet, whatsappt, Heimat ist uncool... schließlich hat man ja 500 "Freunde" in jedem Staat der Welt. Weltbürger eben, man muß noch nicht mal raus. Einem typischen Vertreter dieser Generation (ehemaliger Azubi bei uns) gefällt auch dies nach eigener Aussage:
    http://www.dus-bau.de/bilder_db/abendakademie1.jpg
    Zitat: Tolles Gebäude.
    Wenn die Ganze 20+-Generation derart geschmacklich verflacht ist, dann :gutenacht:

    Der deutsche Pfad der Tugend ist immer noch der Dienstweg.

  • Ist dieses Gebäude ernst gemeint? Man sieht, dass der Entwurf noch nicht mal handgezeichnet ist, sondern der kubistischen Einfalt eines CAD-Programms entspringt. So gesehen, kann jeder x-beliebige Mensch zum Planer werden, wenn er nur die richtigen Programmtasten betätigt. Armes Deutschland, wo sind deine Dichter und Genies!

  • Schäfflerstraße 152 nach Fassadenumgestaltung:

    Für mich eine Verschlimmbesserung!

    + Andeutung von Fenstergewänden
    + einheitliche Farbgebung
    + neue an sich proportionierte Dachaufbauten

    - neue Dachziegel
    - fehlende Versprossung
    - aggressive, optisch wertmindernde Außenreklame

  • Nebst den positiven Aspekten, die du aufgelistet hast, fällt mir vor allem die Vergrösserung der Fenster im 1. Obergeschoss negativ auf. An den unterschiedlichen Fentsergrössen konnte man erahnen, dass das 2. Obergeschoss wohl nachträglich aufgestockt worden ist. Somit ist dem Haus ein bisschen von seiner Baugeschichte genommen worden.

    Auch ohne die schreiende Reklame wünschte ich mir, dass dem Haus diese Renovation erspart geblieben wäre.

  • Optimierungsvariante:

    Die Beibehaltung der kleineren Fenster im ersten Obergeschoss wäre für die Ablesbarkeit der Baugeschichte wichtig gewesen. Die Variante orientiert sich bereits am Ist-Zustand.

    Jeder, der sich die Fähigkeit erhält Schönes zu erkennen, wird nie alt werden.
    http://www.archicultura.ch

    Einmal editiert, zuletzt von zeitlos (15. November 2016 um 22:50)

  • Perfekt!!!

    Einen kleinen Einwand habe ich noch... Dachgauben sollten generell nicht im gleichen Farbton wie die Fassade gehalten werden. Egal, ob es sich um ein massives oder ein verputztes Fachwerkhaus handelt. Die Fassade ist ja ein "schweres" Material, und Dachgauben sind ja nie gemauert (höchstens ausgemauertes Fachwerk). Eine Ausnahme sind Dachgauben, die fassadenbündig gemauert sind und auch einen architektonischen Bezug zur Fassade haben. Beides ist hier nicht der Fall.

  • Wie alt das Gebäude effektiv ist, weiß ich nicht, obwohl ich in unmittelbarer Entfernung aufgewachsen bin (übrigens gleich neben Klaus Schrotthofer) - ich habe die ganze Ecke immer als ziemlich heruntergekommen und unattraktiv empfunden. Deine Überarbeitung finde ich aber sehr gelungen, auch wenn Häuser mit Fensterläden für die Untere Stadt eher untypisch sind (das kleine Haus rechts daneben ist da eine ziemliche Ausnahme).

  • Der Vorschlag von Zeitlos sieht gut aus, denn gerade auch Fensterläden sind arg selten geworden. Selbst in Wangens Altstadt gibt es Häuser ohne Fensterläden oder gar mit modernen Rollläden, kein bisschen stadtbildförderlich, gelinde gesagt, während klassische Holzfensterläden einfach schön sind.

    Herzliche Grüße

    Bilder von mir finden sich auch bei Wikimedia.

  • Frage: Welchen Farbton würdest Du explizit für die hier dargestellten Dachaufbauten wählen?

    Das ist eine schwierige Frage. Wenn ich jetzt spontan einen Vorschlag aus dem Ärmel schütteln könnte, hätte ich ihn schon oben gemacht. Sicher mal in einer dunkleren Farbe, damit sich die Dachaufbauten ins Dach integrieren. Und die Farbe sollte mit den Dachziegeln harmonieren. Man könnte versuchen, den Rot-Ton der Fassade abzudunkeln. Das ist ein Aspekt, der vor allem bei den modernen Bauten in der Dresdner "Altstadt" oft falsch gemacht wird (bisweilen gibt es dort mehr Dachaufbauten als Dachfläche...)!

  • Die könnte man wieder austauschen (halten eh nicht lang). Schlimm ist die Substanzvernichtung durch Fenstervergrößerung. Jetzt stimmt nichts mehr an dem Haus.


    Moderationshinweis (Zeno): "Die" bezieht sich auf die in einem vorhergehenden, gelöschten Beitrag erwähnten "Baumarktfenster", nicht auf "Fensterläden".

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Schlimm ist die Substanzvernichtung durch Fenstervergrößerung. Jetzt stimmt nichts mehr an dem Haus.


    Stimmt. Streichen und Fensterladen anbringen hätte schon ausgereicht um aus der grau(braunen) "Maus" ein ansehnliches Bürgerhaus zu machen. Abes so.....