na ja, dann siehst du s auch so, denn ein Haus mit einem 'abstoßenden' EG kann wohl nicht mit dem edlen Wagner-Bau mithalten.
ad Waaggasse
ja, das hab ich als recht gut angepassten Nachkriegsbau in Erinnerung, besser als man ob des Ausschnittes meinen könnte. 13 dürfte die Hausnummer sein.
Das ältere Portal ist mir gar nicht aufgefallen.
Als nächstes (allein nach einiger Zeit) wird s mit einem selten kompakten, originären historistischen Ensemble weitergehen, bis dann!
Wien - Historismus in Wien (Galerie)
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Als Ausklang oder Anhang zu unserem Streifzug durch die Wieden mal ein originärer historistischer Stadtraum, und zwar, eigentlich schon so etwas wie eine Seltenheit, eine geschlossene Platzanlage. Kein Verkehrsknotenpunkt, kein Straßenkreuzungssystem, sondern ein richtiger kleiner Platz.
Da als Wohnort für reiche Leute konzipiert, wurde er abseits des Verkehrs angelegt, weshalb er nur von einer Seite zugänglich ist.Wien IV - Brahmsplatz:
Ganz rechts das Palais Müller, dessen Dachzone leider à la viennoise verunstaltet worden ist.
http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Palais_M%C3%BCller-Brahmspl_3.JPG&filetimestamp=20090302132610\r
de.wikipedia.org/w/index.php?tit ... 0302132610
hier die Zugangsstraße (Tilgnerstraße):Blick durch die Tilgnerstraße zum Palais Favorita, dem man hier nicht ansieht, dass es nach Schloss Schönbrunn die längste Barockfassade Wiens besitzt:
Zum Abschluss noch eine monströse Fassade in der Favoritenstraße:
Historismus gekreuzt mir Art Deco oder was? -
Das letzte von Dir gezeigte Haus ist ein Neubau! Wusstest Du, dass es sich hierbei um einen vormals wirklich hässlichen 60er oder 70er jahre Bau handelt. Ein Privater hat dieses Haus (Ende 80/Anfang 90)gekauft und hat ihm eine, sagen wir einmal historistische Fassade vorgeblendet!
Ich habe leider kein Bild von der schmucklosen Vorgängerfassade, aber die gleichhohen Geschoßhöhen "verraten" noch immer seine ursprüngliche Geschichte.
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Das ist ja beinahe ne Sensation. Das sollten wir in einen anderen Strang reinstellen, gibt s was Passendes?
Danke für die Info. Ich bin eh nicht aus EG und Dausausbau schlau geworden.
Aber die Fassadengestaltung ist recht gut nachempfunden, muss ich sagen, da kann der ganze Stowasserschmarren einpacken. Auch diese Kugel ist formal unbedingt notwendig. Hut ab!
Weiß man Näheres? -
Naja, ich habe nur die Ansicht von früher im Kopf. Leider habe ich im netz überhaupt nichts zu diesem Haus gefunden Vielleicht ist er auf einer alten Foto vom Theresianum irgendwo mitfotografiert worden? Ab und zu sieht man in Zeitungen Announcen betreffend "Palaisbüros" in diesem Haus
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Bin ich nicht lieb?! Habe doch noch den alten Artikel aus 1999 (sic!) wiedergefunden!
ZitatNeues altes Styling für Favoritenstraße 7
Martha Karner220 Millionen Schilling steckt die Abouelenin-Gruppe in das Palais in der Wiener Favoritenstraße - es entstehen unter anderem 3500 Quadratmeter Büros und eine Tiefgarage.
Wien. Außen pfui - innen hui, so könnte man am ehesten die Liegenschaft in der Wiener Favoritenstraße 7 beschreiben: Ein Stahlbetonbau mit dem typischen 60er-Jahre-Charme, mit marmorverkleideter Fassade. Was schwer zu ahnen ist: Dahinter verbirgt sich das im 18. Jahrhundert erbaute Erzherzog-Karl-Ludwig-Palais. Jetzt ist Projektentwickler Alaa Abouelenin dabei, den verborgenen Schatz zu heben. Rund 220 Millionen Schilling steckt er in die Renovierung und Revitalisierung der alten Bausubstanz.
Das Palais liegt inmitten eines mehr als ein Hektar großen Privatparks. Der vordere, an der Favoritenstraße liegende Trakt, wurde während des Zweiten Weltkriegs zerbombt und daher in den 60er Jahren neu gebaut. Der hintere, um einen großen rechteckigen Hof angelegte Trakt, stammt aus dem Jahr 1780 und ist zwar verwildert, aber komplett erhalten.
Im Jahr 1996 entdeckte Abouelenin das Schmuckstück und schlug sofort zu: "Ich habe ein Objekt gesucht, das zentral und ruhig liegt und das ich selbst nutzen kann. So etwas findet man kein zweites Mal." Seine Wiener Schloßpark und Liegenschaftsverwertungsgesellschaft erwarb um 106 Millionen Schilling das mehr als 12.000 Quadratmeter große Grundstück und die darauf liegenden Gebäude von der Favorit Liegenschafts- und Verwaltungsgesellschaft.
Nachdem Ende 1998 der letzte Mieter des vorderen Trakts, das Teamwork-Schulungszentrum, ausgezogen war, begann die Generalsanierung. Rund 60 Millionen Schilling steckt Abouelenin in die Renovierung dieses Trakts, in dem rund 3500 Quadratmeter Bürofläche auf sechs Stockwerken und einem ausgebauten Dachgeschoß entstehen. Außerdem wird derzeit eine zweigeschossige Tiefgarage mit 70 Stellplätzen gebaut.
"In drei Monaten werden die Büros bezugsfertig sein", erklärt Abouelenin. Da im Moment das Haus noch eine Baustelle ist, sind trotz zahlreicher Interessenten bis jetzt noch keine Mietverträge unterschrieben. Abouelenin würde die gesamte Fläche gern an einen einzigen Mieter vergeben. Die gewünschte Miete: 160 und 200 Schilling pro Qudratmeter.
>> Neue alte Fassade <<
Die Fassade des vorderen Bauteils wird an die im Stil des romantischen Historismus gestaltete Fassade des hinteren Bauteils angeglichen. Auch die Stiegenhäuser und Gänge des neuen Bürohauses werden dem Stil des hinteren Palais angeglichen, indem etwa Säulen des Palais nachgebildet werden.Nachdem die Tiefgarage unter dem Innenhof fertiggestellt ist, wird dieser wieder begrünt und in altem Glanz erstrahlen. Abouelenin stellt sich "Kieswege und Springbrunnen" vor, wo jetzt noch eine Baugrube klafft.
Der hintere Trakt des Erzherzog-Karl-Ludwig-Palais soll in Baustufe zwei ebenfalls komplett saniert werden. Diesen Teil des Gebäudes will Abouelenin selbst als Büro und Wohnung nutzen.
Hinter dem Hoftrakt, versteckt im großen Privatpark des Objekts, verbirgt sich noch ein Schmuckstück: eine kleine Villa (rund 500 Quadratmeter Nutzfläche). Diese wird derzeit vom ehemaligen Eigentümer, dem UNO-City-Architekten Johann Staber bewohnt, der jedoch in den nächsten Wochen ausziehen wird. Dann will Abouelenin die City-Villa im Grünen um 30 bis 40 Millionen Schilling verkaufen.
>> Keine Förderungen <<
Für die Sanierung des historischen Bauwerks gibt es übrigens trotz Auflagen des Denkmalamts keinen Groschen Förderung. Abouelenin: "Uns wurde mitgeteilt, daß es rund fünf Jahre dauert, bis eine Entscheidung über eine Förderung fällt, also habe ich gleich darauf verzichtet."
.......usw.
Bildtext: Ein historischer Schatz verbirgt sich hinter der Fassade des Hauses Favoritenstraße 7 in Wien ...
... Alaa Abouelenin investiert 220 Mio. S, um ihn zu heben
Quelle: http://www.wirtschaftsblatt.at/home/195126/index.do
Auch das habe ich gefunden. Die TU Wien rühmt sich nicht wegen diesem Gebäude, aber nutzen tut sie es...?! Diese ideologisch-theoretische Architektenlobby ist doch wirklich eine K...bande ohne Gleichem:
http://www.iemw.tuwien.ac.at/contact/fav7.htm
Das sehrwohl zur TU gehörende linke Gebäude ist ja dafür wunderbar ehrlich bescheiden
Und noch eine schöne Teilansicht der Favo7 aus noch wärmeren Tagen:
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Zitat
Vielleicht ist er auf einer alten Foto vom Theresianum irgendwo mitfotografiert worden?
Da wäre wohl kaum mehr ein Platz , höchstens ganz hinten und ganz schräg in der Flucht
EDIT:
Ah DAS ist es, wie s der Zufall will, bin ich gestern bei der suche nach dem link zum Palais Müller auf dieses Erzherzog-karl-Ludwig-Palais gestoßen, und hab mich noch gefragt, wie dessen zerstörte Fassade heute aussieht...
http://www.planet-vienna.com/spots/Palais/carl-ludwig/carl-ludwig.htm\r
http://www.planet-vienna.com/spots/Pala ... ludwig.htm
Dann wird s wohl eine Reko sein, oder? Allerdings werden die Fenster aus dem 70er-jahr Bau beibehalten wordden sein, wie man sieht.
Danke jedenfalls.
Ds Gute an solchen Strängen ist, dass man selber viel lernt -
Zitat von "ursus carpaticus"
Ganz rechts das Palais Müller, dessen Dachzone leider à la viennoise verunstaltet worden ist.Das ist in der Tat eine ueble Verunstaltung der Dachpartie! Typisch Wienerisch, sagst Du? Und gleich danach an der Tilgnerstrasse bekommen wir einen aehnlichen Genuss geliefert. Zuerst dachte ich, bei dem Bau an der Favoritenstrasse haetten wir es mit noch so einem Exempel zu tun, aber den Fall hat ja Exilwiener in dankenswerter Weise fuer uns geklaert.
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Nein, zeno, dieses Beispiel passt wirklich nicht. Damit meine ich nicht, dass es in München steht, sondern vielmehr seine klassische Ausgewogenheit, die schonende Bezugnahme auf den Altbestand wie Beibehaltung der Hauptachsen...
Da gibt s in Wien weit Fortschrittlicheres. -
mal ein aufwändiges innerstädtisches Beispiel (Tuchlauben/Brandstätte). Das hier wohlweislich nicht gezeigte Erdgeschoss leider übel verschandelt. -
@Ursus
Also speziell für Dich die Preisfrage zu Deinem letzten Bild:
a) Welchen Namen trägt dieses Haus und b) welchen Bezug hat es zu Böhmen. c)Weshalb kann noch heute jeder Tschech mit dem Namengeber des Hauses etwas anfangen und geschätzte 98 % der Wiener keinen blassen Schimmer haben, wieso, weshalb und warum das Haus so heißt?
Es ist sowieso nicht schwer zu lösen, aber je schneller Du löst, desto mehr erfährst Du von diesem Haus von meiner Wenigkeit!
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Wie schön, gefällt mir sehr!
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exilant:
Mattonihof
Gießhübler Wasser
Weil das heute noch so heißt und Wien höchstens Becherovka sauft. -
Zitat von "youngwoerth"
Wie schön, gefällt mir sehr!
No, Gratulation! Das war exakt deine erste Wortmeldung zu einem Strang, der entscheidend auf dich zugeschnitten war.
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Brav, sehr brav, Ursus. Ergibt einen 1 in Deinem Leistungsheft. Als Belohnung stell ich demnächst ein paar Bilder und Ergänzungen zum Mattonihof hier ein, wenn Du möchtest?!
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Zitat von "ursus carpaticus"
Das war exakt deine erste Wortmeldung zu einem Strang, der entscheidend auf dich zugeschnitten war.
Das stimmt doch überhaupt nicht. Soll ich evtl. mal meine privaten Nachrichten an Dich hier reinstellen?? :piksen: Man muß ja nun nicht alles öffentlich diskutieren und auch bedankt habe ich mich für diesen Strang m.E. zur Genüge...
Moderationshinweis (Pilaster): Erspart uns doch bitte in Zukunft Euren privaten Kluengel. Diese Beitraege werden in Kuerze entsorgt. Vielen Dank.
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Pilaster
na, da kann der youngi gar nichts dafür, diese Antwort hab ich herausgefordert und muss das wohl auf mich nehmen... Tschulligung.
Exilwiener
klar doch, her damit! Bekanntlich kann ich ja vom Historismus, überhaupt zu Wien, gar nicht genug bekommen.
Schmähohne: Als Hauptapologet dieses 'Stils' (mE in diesem Zusammenhang eine sehr strittige Katogorie) könntest du ruhig mehr zu diesem Strang beitragen -
Zitat von "ursus carpaticus"
mal ein aufwändiges innerstädtisches Beispiel (Tuchlauben/Brandstätte). Das hier wohlweislich nicht gezeigte Erdgeschoss leider übel verschandelt.Der Mattonihof (Tuchlauben 12) wurde 1885 von Gustav Korompay anstelle des alten Musikvereinsgebäudes gebaut und zwar für Heinrich von Mattoni. Den Namen Mattoni kennt in Tschechien jedes Kind – an der Autobahn stehen immer wieder riesige Adler, die für das gleichnamige Mineralwasser werben. Im heutigen Österreich jedoch kennt man diesen Namen nimmermehr wie so vieles.
Interessantes über Heinrich von Mattoni:
ZitatSein Vater Karl Mattoni war Gemeinderat von Karlsbad. Heinrich Mattoni wuchs in privilegierten Verhältnissen auf und genoss eine sehr gute Schulbildung. Nach seiner Schulzeit arbeitete er mehrere Jahre im Comptoir beziehungsweise als reisender Kaufmann größerer Exportgeschäfte in Wien und Hamburg. Nach zwölf Lehr- und Wanderjahren kehrte er in seine Heimatstadt zurück.
Hier pachtete er 1856 von der Stadtgemeinschaft die Versendung des städtischen Mineralwassers und erreichte durch ein weitverzweigtes Niederlagensystem bald reissenden Absatz. Bereits 1867 hatte er die Versendung des Heilwassers aus der Otto-Quelle im benachbarten Gießhübl-Sauerbrunn gepachtet, dem er sich nun ganz zuwenden konnte. 1868 fing er an das Wasser in Glasflaschen zu füllen, bis dato waren eher Tonbehälter üblich. Die Glasflaschen ließ er mit Papieretiketten versehen, die den roten Adler, sein Familienemblem, zeigten. Durch den Erwerb der Mineralmoorlager bei Franzensbad schuf er auch eine blühende Industrie zur Verwertung von Quellnebenprodukten, wie Moor- und Eisenlauge und Moorsalz. Aufgrund seines Erfolges und der hervorragenden Qualität seiner Produkte und Dienste wurde er 1870 zum "k.k. Mineralwasser-Hoflieferant" und 1898 sogar zum k. u. k. Kammer-Lieferanten des Kaisers[1] ernannt. In Wien hatte er Geschäfte an den Tuchlauben 12 und der Maximilianstraße 5 im 1. Bezirk.
Nach siebenjähriger Pacht hatte er 1873 den ganzen Ort einschließlich der Kaiserin-Elisabeth-Quelle vom Grafen Czernin käuflich erworben. Das unter dem Namen Gießhübler Sauerbrunn abgefüllte Wasser wurde durch moderne quellentechnische Einrichtungen abgefertigt und durch ihn weltbekannt. Auch die Bitterquellen und das Elisabethbad Ofen gingen in seinen Besitz über.
Für den Versand ließ Mattoni 1890 eine Eisenbahnstrecke nach Wickwitz errichten. Im Vergleich war 1872 der Absatz 670.000 Flaschen, 1897 bereits 7.854.727 Flaschen. In seinem Todesjahr betrug die Zahl der versandten Flaschen 10 Millionen.
Heinrich Mattoni nahm bis zu seiner Übersiedlung nach Wien 1878 in regionalen, kommunal- und gewerbepolitischen Organisationen ein: 1862 als Stadtverordneter, 1874 Präsident der Handels- und Gewerbekammer von Eger, 1876 erster Stadtrat von Karlsbad und war bei der Sparkasse von Karlsbad aktiv. Als Mitglied zahlreicher Vereine, insbesondere beim Schützenkorps, spielte er eine große Rolle im städtischen Leben.
1878 wurde er zum kaiserlichen Rat ernannt, 1889 in den erblichen Adelsstand erhoben.[2] Er erhielt hohe Auszeichnungen und wurde Ehrenbürger seiner Heimatstadt. Die Trauerfeier für den Verstorbenen am 17. Mai 1910 war laut zeitgenössischer Berichte eine der großartigsten, die Karlsbad je gesehen hatte. Die Stadt widmete ihm ein Denkmal, das noch heute steht.Quelle: Wikipedia (Habe auf die Schnelle leider nur das happerte Wikipedia als Quelle genommen, bitte verzeih diese unwissenschaftliche Zitation)
So und nun noch ein paar Bilder vom Inneren und der Aussicht vom Dach. Von der großen Erinnerungstafel im Stiegenhaus dachte ich, dass ich noch ein Foto habe…leider nicht, aber wenn Du unbedingt willst, dann mach Dir einmal eines.
Heinrich von Mattoni in voller Blüte
Die Portale in den einzelnen Geschoßen sind wirklich wunderbar gearbeitet.
Von der Dachterrasse hat man eine wunderbare Aussicht auf eines meiner Lieblingshäuser am Anfang der Tuchlauben und gleich vis-a-vis des Mattonihofs. Außerdem ist man unserem Steffl irrsinnig nah. Fast schon zum Greifen, aber das kommt auf meiner Kamera nicht so herüber.
ZitatSchmähohne: Als Hauptapologet dieses 'Stils' (mE in diesem Zusammenhang eine sehr strittige Katogorie) könntest du ruhig mehr zu diesem Strang beitragen
Schmähohne: Schau Dir doch einmal den hier im Forum meist betrachteten Strang über Wiens Historismus an! Wenn das nicht der ultimative Beitrag ist, dann weiß ich auch nimmer weiter : http://www.architekturforum.net/viewtopic.php?f=34&t=1540
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Wie versprochen, die stiegenhausseitige, nett gestaltete Tafel mit den wesentlichsten Infos über Gebäude, Bauherr und Baumeister. Besondere liebenswürdige Gestaltungsmerkmale sind der Palmwedel sowie die Adelskrone mit fünf Perlen. Wer möchte sich heute nicht auch noch Eigenthümer des böhmischen Kurortes Giesshübl-Puchstein nennen
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