• Hoffentlich wird das Grundstück ordentlich eingezäunt, am besten mit einem festen Bretterverschlag, nicht nur mit einem mobilen Drahtzaun, der leicht umgeschmissen werden kann, und dient nicht als leicht zugängliche Müllhalde in der Innenstadt. Darauf sollte die Stadt auf jeden Fall achten. Und bei einer späteren Neubebauung wäre eine Fassadenrekonstruktion natürlich wünschenswert. Ob das realisierbar ist, ist natürlich fraglich.

  • Sehr interessant. Kürzlich habe ich noch darüber nachgadacht, warum die in Deutschland neu gebauten Synagogen immer modern und relativ unansehnlich sind, anstatt einfach ein früheres Synagogen-Gebäude zu rekonstruieren. Diese Idee aus Magdeburg passt genau dazu.

    Mal sehen was daraus wird. Das Vorhaben finde ich auf jeden Fall unterstützenswert.

  • Einfach phantastisch! In dieser Art könnte man doch auch den ein oder anderen Neubau verwirklichen. Besonders an Ecken von großen Kreuzungen. Was das ausmachen würde,...

    Ne wirkliche Menge macht das aus. Auch bei dem gezeigten Bau. Der gesamte Platz wirkt nun ganz anders.
    Bei diesem Projekt gab es übrigens mal ein Zusammenspiel von Investoren und Denkmalschutzbehörde, was zu einer positiven Stadtbildwirkung geführt hat. Der Investor wollte nämlich mehr Wohnfläche (sprich Dachaufbauten) und die Denkmalschutzbehörde hat das genehmigt, aber nur in Verbindung mit der Wiederbestuckung der Fassade. :daumenoben:

    Neues aus Magdeburg:
    Entgegen dem hauptsächlichen Wunsch der Bevölkerung das neue Domquartier historisierend zu bebauuen (so wurde es vor kurzem auf der Bürgerversammlung deutlich) zeigen die ersten Entwürfe eine moderne Formensprache. Den Entwurf der MWG kann man noch als interessant/gelungen bezeichnen. Dagegen ist der Wobau-Entwurf eine einzige Enttäuschung. Die ersten Reaktionen der Bevölkerung scheinen sehr negativ zu sein (siehe Internet).

    http://www.volksstimme.de/nachrichten/ma…Breite-Weg.html

    http://www.volksstimme.de/nachrichten/sa…es-Gesicht.html

  • Ich empfinde den Entwurf der MWG als sehr eigenartig. Das ist doch ein komischer, postmodern anmutender Stil, der überhaupt nicht in ein europäisches Stadtzentrum passt. In Dubai könnte das stehen, aber nicht in Magdeburg.

  • Das sehe ich ähnlich. Der MWG-Entwurf ist ein wirrer Mix aus Postmoderne, Langweil-Moderne und Dekonstruktivismus. Hoffentlich bleibt das dem Breiten Weg erspart. Dagegen ist der Wobau-Entwurf zwar konsequent modern, aber wenigstens noch ein wenig pfiffig. Generell würde ich mir aber auch eine historisierendere Bebauung wünschen.

  • Ich kann mir nicht helfen aber irgendwie kann ich mich mit dem, zugegebenermaßen kruden Mix aus besagten Stilen, durchaus anfreunden.

    Am Wobau-Entwurf stört mich extrem die Parkhausetage. Die hebt jede Form von Kleinteiligkeit auf und das Ziel dieser Neubauten sollte ja gerade eine Kleinteiligkeit sein. Außerdem sind die zurückgesetzten Obergeschosse eine Hommage an den Nordabschnitt des Breiten Weges. :kopfschuetteln:
    Die Ideallösung wäre eine komplette Neuausrichtung der Entwürfe.

  • Vielleicht lässt man sich auch einfach nur durch die unterschidliche Qualität der Darstellung "blenden". Ich muss sagen, daß mir auch der Entwurf, die Idee von MWG besser gefällt. Der mittlere Teil sieht doch gut aus. Möglicherweise sind diese hellen Fassadenteile aus einem hochwertigen Steinmaterial. Ein grünes Dach und oben sind auch noch zwei Skulpturen zu sehen. Oder täusche ich mich? Das linke Gebäude könnte, je nach Material, auch ganz nett wirken. Das Hochhaus an der Ecke muss aber wirklich nicht sein. Das wäre natürlich ein Blickfang.

    Das Wobau Rendering kommt zwar realistischer daher, sieht mir aber zu sehr nach umgebauter Platte aus. Ein LEGO-Riegel. Das Erdgeschoss vermittelt schon auf der Visualisierung den Eindruck von ausgedehntem Leerstand.

    Beide Entwürfe sind aber nicht der Klopper. Da muss doch etwas mehr möglich sein.

  • Mittlerweile ist der Wettbewerb für die Bebauung nach dem Blauen Bock wohl abgeschlossen. Gewonnen hat ein Architekturbüro namens Junk & Reich aus Weimar. Wie zu erwarten war, ist das kein Knaller. Und auch die übrigen Entwürfe hat man schon tausendfach, in leicht veränderter Form, gesehen. In welcher Zeit leben wir eigentlich? So langsam nerven mich diese Wettbewerbe.

    http://www.volksstimme.de/lokal/magdebur…ie-alternativen

  • Der Sieger-Entwurf tut niemandem weh. Vielleicht abgesehen von dem Rasterblock von Nickl & Partner sehen alle anderen Entwürfe unpassender für den Standort aus. Insofern lieber langweilig denn eine Bausünde als Narzissmus-Produkt von Architektur-Selbstdarstellern. Natürlich wäre die beste Lösung gewesen, das stalinistische Ensemble im ursprünglich geplanten Stil zu komplettieren. Aber, das ist wohl in der heutigen Zeit leider (noch) nicht zu erwarten.

  • Es wäre für das geschundene Stadtbild wohl noch am hilfreichsten, man würde den ursprünglich hier geplanten Block ausführen. (...)


    Wirf mal einen Blick in Beitrag Nr. 161. Heimdall hatte diese Idee bereits angesprochen. :wink:


    Zitat von Heimdall:

    Zitat

    (...) Natürlich wäre die beste Lösung gewesen, das stalinistische Ensemble im ursprünglich geplanten Stil zu komplettieren. (...)

  • Gestern kam bei RBB um 6 auf RBB ein Bericht über Sascha Eicke, der das Projekt Zeitreisen Magdeburg ins Leben gerufen hat. Ein sehr engagierter und sympathischer Herr, der immer noch nach alten Fotos sucht. Hier der Link zum Beitrag. Ist aber dummerweise nur noch bis 1. April anzuschauen. Und weils so schön ist hier noch der Link auf seine Homepage für alle, die sie noch nicht kennen. Toll, dass es solche Leute gibt! :thumbup:

    Denk ich an Deutschland in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht.