• Ein paar aktuelle Neuigkeiten aus der Stadt:

    Sternstraße 2 (http://de.wikipedia.org/wiki/Sternstra…%28Magdeburg%29) wurde abgerissen. Damit hat der Eigentümer gewonnen. :wuetenspringen:
    Was an dieser Stelle als nächstes hinkommt, bleibt spekulativ. Jetzt prägt erstmal eine Baulücke den Standort.

    Hasselbachplatz 1 wird endlich saniert! Das komplett entstuckte Haus in bester Lage wird ab jetzt für 5 Monate umfangreich saniert. Das deutet vielleicht auch auf eine historisierende Fassadengestaltung hin. Früher war das Haus ein echter Hingucker.

    Das überaus prächtige Augusta-Palais in der Hegelstraße wird endlich saniert.

    Die Schweizer Milchkuranstalt am Fürstenwall hat wieder aufgemacht. Das gab es dort bereits vor dem Krieg. Jetzt steht dort ein historisches Gartenhäuschen was zum Biergartenbetrieb dient. https://www.facebook.com/milchkuranstalt

    Dafür gibt es wiederrum endlich Hoffnung für den Kristallpalast. Vielleicht lässt sich die Erbengemeinschaft doch noch erweichen, endlich zu verkaufen. http://www.volksstimme.de/nachrichten/ma…tallpalast.html

  • Ein paar aktuelle Neuigkeiten aus der Stadt:

    Sternstraße 2 (http://de.wikipedia.org/wiki/Sternstra…%28Magdeburg%29) wurde abgerissen. Damit hat der Eigentümer gewonnen. :wuetenspringen:
    Was an dieser Stelle als nächstes hinkommt, bleibt spekulativ. Jetzt prägt erstmal eine Baulücke den Standort.


    Man rafft es nicht. :kopfschuetteln:

    Hätte man nicht wenigstens die Fassade erhalten und einem Neubau vorblenden können? Den Eigentümer soll der Teufel holen...

  • Schließe mich an - der soll kein Glück mehr im Leben haben (frei nach Polster Toni).
    Ganz sauber im Zusammenspiel mit der Arbeit der Stadtverwaltung scheint mir die Geschichte ohnehin nicht. Umgehende Abrissverfügung, Gefahr für die öffentliche Sicherheit, Außerachtlassung des Denkmalschutzes - der Zustand des Hauses ist doch nicht von heute auf morgen eingetreten! :angry:

    Zitat

    Nachdem Baudezernent Dieter Scheidemann vor einigen Wochen gegenüber der Volksstimme noch gesagt hatte, dass das marode Gebäude Sternstraße 2 gesichert und damit keine öffentliche Gefahr sei, haben die neuesten Untersuchungen ein anderes Bild abgegeben. Zur "Abwehr erheblicher Gefahren für die öffentliche Sicherheit und Ordnung" hat das Bauordnungsamt gegenüber dem Grundstückseigentümer den sofortigen Abriss dieses Gebäudes angeordnet.

    Ruine in der City muss nach Ostern fallen - Magdeburger Volkststimme

    Kritik von Stadtrat Sören Herbst

    Bilderschau der Abrissarbeiten

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Was ich mich immer frage: Welche Möglichkeiten hat eigentlich die Stadt bzw. der Denkmalschutz, um gegen derartige Hauseigentümer vorzugehen?

    Optimal wäre es ja, wenn die Stadt das Gebäude einfach sanieren würde und die Kosten dafür dem Eigentümer in Rechnung stellt. Das wird zwar beim Abriss genauso gemacht, aber bei einer Sanierung gibt es sicherlich eigentumsrechtliche Hindernisse.
    Wie sieht es eigentlich mit einer Zwangsenteignung aus? Schließlich ist ja die öffentliche Sicherheit gefährdet. Wäre das nicht Grund genug? :wie:

    Das sind Dinge, die mich wirklich mal interessieren würden. Vielleicht kennt sich ja einer von euch damit aus.

    Wie geht es jetzt weiter? Wie müsste die Stadt/Denkmalschutz jetzt vorgehen?

    1. Wenn man konsequent ist, setzt man dem Eigentümer die Auflage vor die Nase, bei Neubau die Fassade historisierend wieder aufzubauen. Das wäre für den Grundstückseigentümer schön teuer, würde dadurch aber wahrscheinlich dazu führen, dass er lieber gar nicht baut und die Baulücke auf ewig bleiben wird.
    2. Stadt kauft Grundstück und baut selbst und verkauft dann wieder. In Zeiten klammer Stadtkassen nahezu ausgeschlossen.
    3. Es kommt in anno x Jahren ein normaler moderner Bau (wahrscheinlichste Variante)

  • Bin Fassungslos.

    Finde diese Greueltat die am Schlimmsten die ich die letzte 20 Jahren in D. gesehen habe.
    War der Abbruch der schöne Gründerzeitler (Fassade) in Chemnitz schon schlimm genug mit Bedrohung noch mehr alten Bausubstanz, diese Spitzenfasade ist wirklich trist.
    Das schwer zerbombten Magdeburg, mit unattraktive Innenstadt, soll wenigstens schöne Aussenbezirke erhalten und die Innenstadt aufwerten müssen um attarktiv zu bleiben.
    Nichts davon haben die gelernt und so geht einige dre ganz wenigen Schmuckstücken DOCH verloren.
    D. is meiner Meinung nach verloren, wenn dass jedes Jahr so weiter geht.

    Persönlich finde ich dass dieses Gebäude 100% in alter Pracht zurück kommen soll, alle benötigte Fotos hat man machen können.
    Warum haben die Bürger Magdeburgs dieses akzeptiert? gab es keine Protesten?
    Ist man da in Magdeburg total besoffen oder so? Können die Behörden in [lexicon='Leipzig'][/lexicon] die von Magdeburg nicht ersetzen?
    :kopfwand: :kopfwand: :aufdenkopf: :kopfwand: :wuetenspringen:

  • Von der Illusion, dass alle oder zumindest ein Großteil der abrissbedrohten Bauten gerettet werden können, habe ich mich schon längst verabschiedet.
    Dafür sieht die Nachfrage nach Wohnraum insbesondere in den südlichen Stadtteilen (Westerhüsen, Salbke) viel zu düster aus.
    Wichtig ist, dass man sich darauf besinnt, die stadtbildprägenden Bauten zu erhalten. Ganz oben auf der Prioritätenliste steht da aktuell das Gebäude OvG-Straße 59.

    Ein zu hoffnungsloses Bild sollte allerdings auch nicht gezeichnet werden. Der absolute Großteil des Magdeburger Denkmalbestandes befindet sich in einem guten-hervorragenden Zustand und es wird ständig besser. Leider wird das Bild immer wieder durch einzelne stadtbildprägende Abrisse beeinträchtigt, die es zukünftig unbedingt zu vermeiden gilt.

  • Ja super! :daumenoben: Ich liebe diese Ecktürmchen & Hauben. Würde man in ganz Deutschland allein die fehlenden Türmchen und dazugehörigen Hauben rekonstruieren, wäre so manches Stadtbild schon enorm aufgewertet. Sollte ich mal richtig reich werden, gründe ich sofort eine Stiftung für diese Aufgabe.

  • Ja super! :daumenoben: Ich liebe diese Ecktürmchen & Hauben. Würde man in ganz Deutschland allein die fehlenden Türmchen und dazugehörigen Hauben rekonstruieren, wäre so manches Stadtbild schon enorm aufgewertet. Sollte ich mal richtig reich werden, gründe ich sofort eine Stiftung für diese Aufgabe.

    Die Ecktürmchen, Giebel und Hauben sind einfach das Salz in der Suppe. Ich sehe es hier in Magdeburg leider zuhauf. Wunderschöne Gründerzeitfassaden und blickt man dann Richtung Dach, kommt sehr schnell die Ernüchterung. :thumbdown:
    Private Stiftungen und Vereine, die sich für so etwas einsetzen sind immer gut und da wäre ich auch sofort dabei. Ich sehe aber auch ein stückweit den Staat in der Pflicht, geeignete Förderprogramme auf den Weg zu bringen, um unsere Stadtbilder nachhaltig aufzuwerten.
    Du hast es ja richtig gesagt, wenn man sich alleine darauf beschränken würde, den vorhandenen Altbaubestand originalgetreu zu sanieren/rekonstruieren, wären unsere Städte um einiges ansehnlicher. [lexicon='Leipzig'][/lexicon] macht es ja vor.

  • Wie kann das Prachtstück OVG-59 denn doch gerettet werden, während der Besitzer des Hauses nichts macht?
    Abbruch der Wunderfassade Sternstrasse 2 soll doch eine Wende bewirken für Magdeburg um die wenigen Prachtfassaden vehement zu behalten.
    OVG-59 ist m.M.n. aber noch schöner und in ganz D. gesehen eine der Spitzen Gründerzeitler im Verfall.
    Können Spenden da helfen, oder der Besitzer gezwungen werden zu sanieren mit Hilfe von Banken oder?

  • Tja, Klassiker. Wenn ich das wüsste, wäre ich klüger. :unsure:

    Fakt ist: Dem Eigentümer gehört das Haus und das Grundstück. Was er damit anstellt, ist erstmal seine Sache. Die Stadt kann zwar predigen, dass der Eigentümer doch bitte das Haus retten soll. Wenn er es aber weiter verfallen lässt, kann die Stadt erst dann wirklich einschreiten, wenn das Wohl der Allgemeinheit bedroht ist und das geht dann meistens mit einem Zwangsabriss einher. Dieser wird dem EIgentümer dann in Rechnung gestellt.
    Ob die Stadt eine Notsanierung in Angriff nehmen könnte, die man dann dem Eigentümer in Rechnung stellt, entzieht sich meiner Kenntnis. Ich weiß nicht, welche rechtlichen Möglichkeiten die Stadt in dem Fall hätte.

    Aber auf das Haus am Hasselbachplatz freue ich mich jetzt schon. Das wird ein absoluter Hingucker. Solch eine komplette und detaillierte Fassadenrekonstruktion gab es wohl in Magdeburg noch nie. cclap:)

  • Magdeburger.

    Es kann doch nicht sein dass ein Eigentümer ein wirkliches Prachtstück verfallen lassen kann, wovon die ganze Gegend betroffen ist.
    Am Hasselbach Platz wird saniert und rekonstruiert, aber gleich um die Ecke am Sternstrasse oder OVG-59 wurde ein Superfassade schon in einer Herbstnebel Aktion abgebrochen und die andere wird nun auch vom Abriss bedroht. So wird doch eine "heile" historische wertvolle und bedeutende Gegend aufgebrochen? Der Gewinn finde ich dann mager und die Bilanz nicht positiv. Eine Stadt soll so etwas nich passieren lassen und die Eigentümer entschädigen/ Abkaufen (oder Anklagen wegen Verfall) und das Gebäude dann sanieren. Die ganze Gemeinschaft ist damit geholfen.

    Dasselbe galt für die ehemalige Superbauten ausserhalb der Hasselbachplatz Umgebung richtung Halbertstadt: Justizpalast und Polizeidirektion Komplexe: vor dem Krieg wirklich wunderbar, heute beide nach Kriegsbeschädigungen halbherzich saniert und modernisiert. Rekonstruktion hätte wirklich Spitzenbauten schaffen können. Leider wurde nicht für Rekonstruktion gewählt und nun ist dass zu spät (für immer fürchte ich).

  • Klassiker,

    ich gebe dir in weiten Teilen recht. Die Stadt muss Lösungen finden, wie sie zukünftig besser mit diesen Fällen umgeht.

    Die anderen Aussagen, kann ich so nicht stehenlassen.
    Die Polizeidirektion an der Halberstädter Straße befindet sich im historischen Originalzustand. Auch heute noch ein Prachtbau und zum Glück komplett erhalten.
    Bei dem Justizpalast kann man der Stadt keinen Vorwurf machen. Das Gebäude wurde vom Land Sachsen-Anhalt saniert und ausgebaut. Die Stadt hat wohl damals aus städtebaulichen Gründen eine Komplettrekonstruktion (Innen & Außen) befürwortet. Eine Rekonstruktion war auch so gut wie sicher, bis dann das Land einen Rückzieher gemacht hat und auf die billige moderne Variante zurückgegriffen wurde. So kenne ich die Geschichte dazu.

    Ich war übrigens vor kurzem in der Innenstadt spazieren. Die Öffnung der Leibnizstraße ist eine hervorragende Idee. Damit entsteht eine tolle Sichtachse vom Domplatz hinein in das Gründerzeitviertel.

  • Der Blaue Bock verschwindet aus dem Magdeburger Stadtbild!

    Generell geht die Veränderung in Ordnung. Es ist zwar nicht 100%-ig sicher, aber das Stadtbild dürfte sich höchstwahrscheinlich durch einen Neubau bemerkbar verbessern. Trotzdem bleibt das Magdeburger Dilemma. Ein Block verschwindet und wird wohl durch einen anderen Block ersetzt. Das mag etwas mit der Raumausnutzung zu tun haben, doch besteht denn in Magdeburg wirklich so große Raumnot? Freundlicher wäre eine kleinteiligere Bebauung, wie sie vor dem Krieg bestand, doch passt das offenbar kaum noch in das heute geschaffene Blockraster und das Magdeburger Denken. So kann man nur auf eine halbwegs harmonisch strukturierte Fassade hoffen, die sich mit den umliegenden stalinistischen Gebäuden auch farblich gut verträgt. Schon das wäre ein optischer Gewinn.

  • Tja, jetzt wäre es noch spannend, wenn ein Magedeburger hier mal ein Vergleichsphoto mit dem Vorkriegszustand derselben Stelle einstellen könnte. Dann wissen wir ja, ob eine Reko mit einem Altstadtquartier nicht sinnvoller gewesen wäre. Magdeburg kann sich eigentlich keine weiteren Experimente mehr erlauben. Mir tut die Stadt richtig leid, ist sie doch im Verlauf der Geschichte gleich zweimal in Schutt und Asche gelegt worden. Aber jede Zerstörung vor dem 20. Jahrhundert konnte zumindest architektonisch wieder ästhetisch ersetzt werden.

    " Dem Wahren, Schönen, Guten "