• Es ist übrigens interessant, dass auch die sonst so ignorante Partei- und Staatsführung das Problem des baulichen Verfalls der Städte erkannte. Ca. 1980 gab es einen Parteitagsbeschluss, das Baugeschehen zu mindestens 50% wieder in den Innenstädten zu konzentrieren und dabei verstärkt auf die Erhaltung der überkommenen Bausubstanz zu setzen. Lücken sollten hingegen mit Montagebauten aufgefüllt werden. Letztlich schaffte es die unterfinanzierte Bauindustrie aber nie, zumindest ansatzweise den Verfall einzuholen.

    Vielen Dank für diese interessante Info, das wusste ich bisher noch nicht.

    Ich habe etwas Neues aus MD zu vermelden und zwar geht es wieder um die vakante Stelle Breiter Weg/Danzstraße. Hier soll nun in Ecklage ein Neubau entstehen. Näheres könnt ihr dem Volksstimme-Artikel entnehmen.
    Ich bin wirklich gespannt. Da muss wirklich etwas hochwertiges entstehen. Grundsätzlich bin ich da aber bei unseren Wohnungsbaugenossenschaften eher skeptisch.

    http://www.volksstimme.de/nachrichten/ma…den-lassen.html

    Hier noch ein interessantes Dokument über Neubauten im Gründerzeitviertel rund um den Hasselbachplatz. Das soll schonmal als Vorbereitung auf einen umfangreichen Bilderbericht im neuen Jahr über dieses Viertel dienen.
    Ich wusste zum Beispiel nicht, dass die Bölschestraße 1a rekonstruiert wurde. Das darin erwähnte Zürich-Haus ist mMn einer der gelungsten Nachwendebauten, die ich je gesehen habe. Immer wenn ich daran vorbei laufe, bin ich glücklich, dass es doch moderne Architektur gibt, die sich harmonisch in solch eine sensible Gegend einfügt.

    http://www.magdeburg-tourist.de/media/custom/6….PDF?1228817324

  • ... Hier noch ein interessantes Dokument über Neubauten im Gründerzeitviertel rund um den Hasselbachplatz. Das soll schonmal als Vorbereitung auf einen umfangreichen Bilderbericht im neuen Jahr über dieses Viertel dienen...


    Ja, sehr gerne! Beim Betrachten deines im letzten Monat verlinkten YouTube Videos von 1990 hatte ich mich immer wieder gefragt, wie die Ecke wohl heute aussieht und welche Fassaden mittlerweile tatsächlich rekonstruiert worden sind.

    Aber auch die nicht-rekonstruierenden Neubauten in dieser Gegend scheinen ja zum Teil recht gelungen zu sein. So ist mir direkt der Neubau Hasselbachplatz 4 mit Klinkersteinfassade auf Seite 142 des von dir genannten Bildberichts aufgefallen. Den hätte ich auch für einen modernisierten 20erJahre Bau halten können.

  • Interessant!
    Leider ist der Altbau mit dem Runderker, rechts im Bild auf Seite 139 der Dissertation nach der Wende verschwunden.
    Magdeburg hat aber glücklicherweise auch heute noch stellenweise zumindest eine sehr erhabene Ausstrahlung.


  • Ja, sehr gerne! Beim Betrachten deines im letzten Monat verlinkten YouTube Videos von 1990 hatte ich mich immer wieder gefragt, wie die Ecke wohl heute aussieht und welche Fassaden mittlerweile tatsächlich rekonstruiert worden sind.

    Aber auch die nicht-rekonstruierenden Neubauten in dieser Gegend scheinen ja zum Teil recht gelungen zu sein. So ist mir direkt der Neubau Hasselbachplatz 4 mit Klinkersteinfassade auf Seite 142 des von dir genannten Bildberichts aufgefallen. Den hätte ich auch für einen modernisierten 20erJahre Bau halten können.

    Es sind viele Fassaden rekonstruiert worden, mehr als ich je gedacht hätte. Aber wie gesagt, näheres dazu im Anfang Januar folgenden Bilderbericht über dieses Viertel.

    Ja, die Neubauten sind eigentlich alle ziemlich gelungen. Hasselbachplatz 4 gefällt mir auch hervorragend. In Natura fügt es sich sogar noch besser ein. Hasselbachplatz 3 (Sparkassen-Gebäude) gefällt mir nicht ganz so, aber immernoch akzeptabel.
    Auch in der Hegelstraße hat man sehr auf angepasste Bauten geachtet.

  • Interessant!
    Leider ist der Altbau mit dem Runderker, rechts im Bild auf Seite 139 der Dissertation nach der Wende verschwunden.
    Magdeburg hat aber glücklicherweise auch heute noch stellenweise zumindest eine sehr erhabene Ausstrahlung.

    Ja, schade eigentlich. Die Ecke ist bis heute unbebaut.

    Richtig ausgedrückt! Es gibt einzelne Stellen, die den einstigen Glanz, Stolz und die Schönheit der damaligen Stadt dokumentieren und anschaulich machen.

  • Das Objekt Arndtstraße 40 ('Stadtpalais am Lessinplatz') in MD-Stadtfeld wird bald saniert & instandgesetzt.

    Lage (BingMaps)

    Bild des zukünftigen Aussehens:

    Quelle: Emissionshaus FILOR

    Berichte:
    http://finanzundrente.de/?p=578
    http://www.fachinformationen-finanzen.de/kapitalanlagen…ragt_48440.html
    http://blog.eh-filor.de/?p=316
    http://www.immowelt.de/immobilien/imm…spx?id=29975250

    8-10 € Kaltmiete dafür! eek:) In anderen Städten dürfte dafür locker das Doppelte fällig sein.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Das kommt aber sehr auf die Stadt an. Es ist ja nicht neu, dass im Osten die Kaufkraft und die Mieten geringer sind. In manchen dortigen Städten dürfte man auch beinahe nur die Hälfte der hier angegebenen Kaltmiete für eine sanierte Wohnung zahlen. Und ich weiß zwar nicht, wie die aktuelle Situation in Berlin ist, aber ich denke nicht, dass die Mieten in manchen Weststädten (Bremerhaven, Bochum usw.) nennenswert höher sind.

  • Schön! Sanierungen sind immer gut. - Nun ja. Solange die Sanierung nicht mit einer Styropor-Wärmedämmung einhergeht, natürlich. :cool:

    Zitat

    (...) Es ist ja nicht neu, dass im Osten die Kaufkraft und die Mieten geringer sind. (...)

    Und genau das, nervt mich schon lange. Zwar wohne ich nicht in den "neuen" Ländern. Aber würde ich in meinem Beruf die gleiche Entlohnung bekommen, könnte ich mir die Umsiedlund Richtung Osten sehr gut vorstellen. Die Abwanderung aus diesen Bundesländern wird durch die Minderbezahlung wohl auch nicht aufhören. Da ist die Politik gefragt und muss, meiner Meinung nach, endlich mal reagieren. Die massenhafte Ansiedlung von Industrie, konnte durch geringere Lohnkosten ja offensichtlich nicht erreicht werden.

  • [color=#000000]Das Objekt Arndtstraße 40 ('Stadtpalais am Lessinplatz') in MD-Stadtfeld wird bald saniert & instandgesetzt.


    Erfreulich, dass gerade ein Gebäude an so ein exponierten Stelle Krieg und Abrißwut der 1950er und 1990er überlebt hat - und nun sogar wieder seinen alten Glanz zurückerhält. Glückwunsch! smile:)

  • Südlich des Doms werfen neue Bauvorhaben ihre Schatten voraus: an der Stelle von zwei achtgeschossigen 60-er Jahre Wohnblöcken sollen neue Wohn- und Geschäftshäuser errichtet werden (unter Post 96 war bereits kurz davon berichtet worden).

    Jetzt berichtet die lokale Presse, dass der nördliche der beiden Abbruchkandidaten bereits seit November 2013 leergezogen ist und nun entkernt wird; ab Mai 2014 soll der Abbruch auch äußerlich sichtbar vonstatten gehen. Pläne für die Neubebauung wurden noch nicht veröffentlicht. Entgegen früherer Äußerungen soll nun jedoch jeder der beiden Eigentümer, es handelt sich um zwei Wohnungsbaugenossenschaften, von denen jede die Hälfte des lang gestreckten Gebäudes besitzt, einen getrennten Entwurf verwirklichen:

    http://www.volksstimme.de/nachrichten/ma…reiten-Weg.html

    Der Eigentümer des südlichen Blocks, die städtische Gesellschaft WOBAU, soll später folgen und seinen Block ebenfalls durch einen Neubau ersetzen. Ob es auch zu einem Ersatz der angrenzenden Häuser Danzstraße 10 bis 13 kommt, wie noch im Spätherbst 2013 berichtet wurde, war noch nicht zu erfahren.

    Eine "Gestaltungsvariante" hatte die Wohnungsbaugenossenschaft "Otto von Guericke" in ihrem Mitgliederjournal 1/2013 veröffentlicht (siehe dort auf Seite 6):
    http://www.guericke.de/upload/pdf/jou…nal_2013_01.pdf


    Hier noch eine kleine Situationsskizze zum Breiten Weg:
    http://docdroid.net/9d7z

    Einmal editiert, zuletzt von 05hamburg (20. Februar 2014 um 23:39)

  • Zumindest die Bilder, die man bei der "Gestaltungsvariante" sieht, verheißen nichts Gutes. Wie Neußer schon gesagt hat, die moderne Platte halt. Da frage ich mich schon, ob nicht die Bestandsbauten besser sind. Natürlich passen die nicht hier in die Altstadt und sind grundsätzlich fehl am Platz. Aber zumindest besitzen sie eine klare und einfache, wenn man so will, ehrliche Formensprache. Diese wird den Neubauten, wenn sie mehr oder weniger so wie in der "Gestaltungsvariante" werden, auch noch fehlen.

  • Da ich im Moment etwas mehr Zeit habe, schreibe ich hier im Forum wieder ein bisschen.

    Grundsätzlich wird sich eine Verbesserung der Situation einstellen. Wer die beiden 8-Geschosser mal live in Natura sehen konnte, wird wissen was ich meine. Da würde auch eine Sanierung keine Verbesserung mehr bringen.
    Offen und ehrlich gesagt habe ich auch keine hohen Erwartungen. Das Wichtige ist aber schonmal, dass die Bebauung straßenbegleitend und kleinteilig erfolgen soll. Damit ist schonmal grundsätzlich eine deutliche Verbesserung erzielt. Den Rest muss man abwarten. :unsure:

  • Mal ein kurzer Zwischenstand, was in Magdeburg gerade passiert:

    An der Ecke Leipziger Straße/Halberstädter Straße errichtet die Lebenshilfe Magdeburg einen großen Wohnbau. Wie ich der Volksstimme entnehmen konnte, soll der Bereich so wie vor dem zweiten WK bebaut werden. Sprich: Das alte Stadtbild soll mit dem Neubau wiederhergestellt werden. Ob damit auch die Fassade gemeint ist? Man muss sich überraschen lassen. Auf alle Fälle schön, dass dieses Eckgrundstück bebaut wird.

    Weiterhin wird die Villa Budenberg in Buckau aufwendig saniert werden. Ein bedeutendes Zeugnis der Magdeburger Industrialisierung wird damit gerettet. :applaus:
    http://www.villa-budenberg.de/#

  • Heute berichtet die Lokalpresse weiter über die geplanten Änderungen (Abriss, Sanierung, Neubau) südlich des Domes:

    http://www.volksstimme.de/nachrichten/ma…Mai-fallen.html

    Diesmal geht es um den Abbruch der Plattenbauten in der Danzstraße, und zwar der Hausnummern 10 bis 11a. Nr. 12 hingegen, ein Gründerzeitler, bleibt erhalten, wie auch der Plattenbau an der Ecke zur Hegelstraße (wird "saniert"). Der Abbruch soll ab Mai erfolgen.

    Ich habe alle betreffenden Gebäude, auch die beiden zum Abbruch vorgesehenen Blöcke im Breiten Weg, hier aufgezeichnet:

    http://www.directupload.net/file/d/3573/44y75qh9_pdf.htm

    Außerdem erfährt man, dass der Block am Breiten Weg 257 bis 260 (um die Ecke) noch in diesem Jahr "freigezogen" werden soll.