• Das erste was sich in Magdeburg ändern muss, ist die ideologisch rot gefärbte Grundeinstellung. Selbst wenn die Abstimmung bezgl der Ullrichskirche von den Gegnern initiert war ist eine so hohe Ablehnung erschreckend.
    Exemplarisch verlagert sich das "Zentrum" der Stadt auch weg von Dom und ehemaliger, heute verunstalteter, Altstadt hin zu meist noch erhaltenen Gründerzeitquartieren.

  • Ich halte es schon für verständlich, dass man keinen Sakralbau haben möchte, sondern anderes dringlicher findet. Das was benötigt wird, ist also eine Re-Christianisierung. Das hat mit Rot und Schwarz usw. nicht so viel zu tun.

  • Ach darum geht es in solchen Fragen doch gar nicht. Die Frauenkirche wurde auch nicht deswegen aufgebaut weil es ein kirchliches Gotteshaus war, sondern ein historisches und stadtbildprägendes Gebäude.

    Ich hab auch nie eine Kirche aus Glaubensgründen betreten, das tut meiner Freude beim Anblick der Gebäude aber keinen Abbruch.

  • Übrigens fand im Oktober der Spatenstich für die freie Rekonstruktion der bereits im Dreißigjährigen Krieg zerstörten Hirschsäule auf dem Alten Markt statt. Wie weit das Projekt schon realisiert ist, vermag ich nicht zu sagen. Fotos habe ich keine gefunden. Aber die Spendengelder hat man offenbar komplett zusammen.

    Ein Hirsch für den Alten Markt Magdeburg
    http://mymagdeburg.de/artikel/ein-hi…deburg_462.html

    Dann auch noch das:
    Sudenburger Tor kurz vor der Fertigstellung
    http://www.youtube.com/watch?v=jEEA5mecrnQ
    Der Beitrag ist indes nicht ganz aktuell, denn das ebenfalls am Ende des Beitrags erwähnte Sterntor ist mittlerweile hochgemauert. Es fehlt dort eben noch die Bekrönung, für die hoffentlich bald die Spendengelder gesammelt sind.

  • Das Sudenburger Tor ist fertig (ausgegraben), siehe Beitrag 56.

    Am Sterntor steht der Rohbau, fehlt noch die Sandsteinverkleidung, wenn ich letzte Woche beim Vorbeifahren richtig geguckt habe. Zumindest für den Fassadenschmuck muss man noch weiter Spenden sammeln, wie ich mich erinnere.

  • Hallo,

    es soll ein neuer Bebauungsplan für einen Teil des südlichen Breiten Wegs aufgestellt werden. Vllt. ist das die letzte Hoffnung, dass die Plattenbauten doch noch aus dem Stadtbild verschwinden. So leid mir das für die Bewohner tun würde, aber die beiden Plattenbauten stehen einfach im krassen Kontrast zur Umgebung (Dom, Gründerzeitviertel) und sollten abgerissen werden.

    Stadt will neuen Bebauungsplan für einen Teil des Südabschnitts aufstellen: Mieter in Sorge: Wie geht es mit ihren Wohnungen im Breiten Weg weiter? | Volksstimme.de - Nachrichten aus Sachsen-Anhalt - Magdeburg

    Viele Grüße aus Magdeburg

  • In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

  • Gute Nachrichten aus Magdeburg!

    Die beiden letzten großen Plattenbaublöcke (8-Geschosser) am Südabschnitt des Breiten Wegs werden fallen! Bis Ende 2013 werden die Blöcke leergezogen und 2014 abgerissen.
    Anschließend wird das Areal neu bebaut. (Quelle: Magdeburger General-Anzeiger)

    Kurz zur Erläuterung: Die beiden Plattenbaublöcke stehen in einem starken Kontrast zum umliegenden Gründerzeitviertel und dem Dom. Gerade weil die beiden Blöcke in einem verhältnismäßig intakten Teil der Magdeburger Innenstadt stehen, sind sie an dieser Stelle absolut unpassend. Gut, dass die anderen Vorschläge nicht umgesetzt werden (z.B. Ladenanbau im Erdgeschoss; vgl. Breiter Weg Nordabschnitt).

    Ein Bild etwas weiter unten auf der Seite: Gegenwart

    Was könnte dort entstehen?

    Am besten wäre mMn die neue Bebauung insgesamt deutlich näher an die Straße zu rücken und damit wieder ein Stück weit an den Vorkriegszustand anzupassen. Dadurch wird der unglaublich breit wirkende Straßenraum etwas eingeengt. Die Bebauung sollte geschlossen straßenbegleitend, 4-geschossig und kleinteilig entwickelt werden.
    Ein Kracher wäre natürlich, wenn man die bedeutendsten Vorkriegsbauten dieses Abschnitts rekonstruieren würde, aber das ist in Magdeburg unrealistisch.

    Viele Grüße aus Magdeburg

  • Zitat


    Magdeburger hat geschrieben:

    "Ein Kracher wäre natürlich, wenn man die bedeutendsten Vorkriegsbauten dieses Abschnitts rekonstruieren würde, aber das ist in Magdeburg unrealistisch."


    Man sollte aber das Erstrebenswerteste nicht von vornherein ausschließen.

    Die Häuser in Magdeburg, die sich am besten für eine Rekonstruktion eignen würden, sind m. E. die etwa sieben großen Barockhäuser rechts von den zwei einzig noch bestehenden am Breiten Weg. Auch wegen der Nähe zu einigen erhaltenen Altbauten (u. a. dem Dom) würde die Rekonstruktion dieses einzigartigen Ensembles sich am meisten lohnen.

    Weitere wichtige Kandidaten sind das Fachwerkhaus in der Nähe des Klosters zu Unserer Lieben Frau, und die Alte Waage am Alten Markt (Renaissancehaus)

    VBI DOLOR IBI VIGILES

    2 Mal editiert, zuletzt von Brandmauer (16. Oktober 2012 um 16:22)

  • @ Magdeburger:

    Gibt es denn schon konkrete Planungen oder gar Investoren für die freiwerdenden Grundstücke?

    Immerhin könnte durch die Wiederaufnahme der Blockstrukur fast eine bauliche Brücke zwischen der gründerzeitlichen Stadterweiterung und dem Dom-Viertel geschaffen werden. Ein Problem sehe ich nur darin, dass der Einzelhandelsschwerpunkt im Norden (Richtung Ernst-Reuter-Allee) und ein zweiter Kern erst wieder in Richtung des Hasselbachplatzes zu finden ist. Dazwischen gibt es, bis auf den Domplatz, wohl keine wirklich funktionierenden Strukturen. Kurzum: Es wird schwer!

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • @ bilderbuch

    Nein, konkrete Pläne gibt es noch nicht. Spannend wird es sein, wie der neue B-Plan aussehen wird und welche Vorgaben dort verankert sind. Vllt. ist der neue B-Plan auch schon öffentlich. Ich muss dahingehend
    mal auf der Magdeburger Internetseite nachgucken, ob schon etwas raus
    ist.
    Klar ist auf alle Fälle, dass Mischbebauung aus Wohnen und Gewerbe entstehen soll. Die Bebauung soll straßenbegleitend erfolgen. Das war auch ein entscheidender Grund dafür, dass die Plattenbauten abgerissen werden.

    Die Grundstücke gehören drei Wohnungsbaugenossenschaften, unter anderem der Wobau. Daher gehe ich davon aus, dass diese drei ihre Grundstücke bebauen werden. Ob das positiv oder negativ sein wird, wird sich zeigen. Die Wobau ist in der Innenstadt fast ausschließlich durch die Sanierung von Wohnungsbestand aufgefallen.

    Ein Problem sehe ich nur darin, dass der Einzelhandelsschwerpunkt im Norden (Richtung Ernst-Reuter-Allee) und ein zweiter Kern erst wieder in Richtung des Hasselbachplatzes zu finden ist. Dazwischen gibt es, bis auf den Domplatz, wohl keine wirklich funktionierenden Strukturen. Kurzum: Es wird schwer!


    Dieses Problem hat sich in den letzten Jahren nahezu aufgelöst. Durch den Bau des Hundertwasserhauses und des Nord-LB-Gebäudes wurde in diesem Bereich ein belebter Bereich, in dem sich auch viele kleine Geschäfte angesiedelt haben, entwickelt. Der letzte Problembereich ist genau dieser Abschnitt an dem die Plattenbauten stehen. Alles was da jetzt hinkommt, wird eine enorme Verbesserung darstellen. Dennoch hoffe ich natürlich auf eine mögliche qualitätsvolle Lösung.

    Viele Grüße

    Magdeburger

  • Die Wobau ist in der Innenstadt fast ausschließlich durch die Sanierung von Wohnungsbestand aufgefallen.


    Das ist ja in erster Linie auch die Aufgabe einer solchen Genossenschaft. Solange der Bestand Defizite aufweist und kein Mangel an Wohnraum besteht, wird man sich wohl nicht mit teuren Neubauten beschäftigen. In Dresden beginnen die Genossenschaften auch erst jetzt mit reinen Neubaumaßnahmen.

    Durch den Bau des Hundertwasserhauses und des Nord-LB-Gebäudes wurde in diesem Bereich ein belebter Bereich, in dem sich auch viele kleine Geschäfte angesiedelt haben, entwickelt.


    Ich hatte vor etwa einem Jahr gehört (Immobilienzeitung), dass die Geschäfte in der Grünen Zitadelle nicht laufen würden und schon ein beträchtlicher Leerstand zu konstatieren sei. Damals arbeiteten die Entwickler an einen Relaunch des Einzelhandelskonzeptes. Hat dieses also schon stattgefunden und läuft es nun besser?

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Ja, das ist klar. Leider sind diese Sanierungen nicht immer vorteilhaft für das Stadtbild oder die Stadtstruktur (z.B. Sanierung von Plattenbauten). Aber da mache ich den Genossenschaften auch keinen Vorwurf. Es ist klar, dass sie möglichst gute Wohnbedingungen schaffen und Objekte in der Innenstadt nicht aufgeben wollen.
    In Magdeburg geht es jetzt auch so langsam los mit Neubaumaßnahmen (z.B. Elbbahnhof).

    Ich hatte vor etwa einem Jahr gehört (Immobilienzeitung), dass die Geschäfte in der Grünen Zitadelle nicht laufen würden und schon ein beträchtlicher Leerstand zu konstatieren sei. Damals arbeiteten die Entwickler an einen Relaunch des Einzelhandelskonzeptes. Hat dieses also schon stattgefunden und läuft es nun besser?

    Man muss das differenziert betrachten. Der gesamte Bereich rund um das HWH und der Nord LB ist sehr belebt. Die Geschäfte im HWH, die eine gute Lage haben, sind auch vermietet und laufen, soweit ich das beurteilen kann, gut (insbesondere die Geschäfte am Breiten Weg). Probleme gibt es bei manchen Innenhof-Geschäften und Geschäften an der Süd-Seite des HWH, die etwas abgelegener und somit nicht im direkten Besucherstrom liegen.
    Aber auch hier ist eine langsame Besserung erkennbar.

    Um das noch anzufügen: Das Grundproblem in Magdeburg ist einfach die Übermächtigkeit der Einkaufshäuser Allee-Center, das City Carree und Karstadt. Dementsprechend zäh ist die Entwicklung von Geschäftsmeilen und Urbanität in der Innenstadt, das sich nahezu alles auf die großen Einkaufscenter konzentriert. Die Hässlichkeit mancher Bereiche (z.B. Breiter Weg Nordabschnitt) tut da nur ihr übriges.
    Wie gesagt, am Breiten Weg (Südabschnitt) hat sich das Problem fast aufgelöst, aber sonst ist es noch im vollen Umfang da.

  • HWH


    = Hundertwasserhaus?

    Stimmt es, dass sich am Hasselbachplatz ein zweites Zentrum etabliert hat?

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Am Hasselbachplatz hat sich eher eine früher bestehende Einkaufsgegend aufgelöst. Dafür hat sich in den frei gewordenen Ladenräumen eine Kneipenmeile eingerichtet.