• Schlimm. Ist es sowas wie eine Magdeburger Krankheit, selbst das wenige was noch das ist zu verpfuschen? Ich erinnere an die Lukasklause oder, ganz schlimm, den Anbau an das Kulturhistorische Museum. Das ist doch nicht mehr normal. Man verlangt ja schon keine Glanzleistungen. Aber hier handelt es sich doch um mutwillige Verunstaltungen.

  • Dazu durften Studenten der Hochschule Anhalt Entwürfe erstellen, die natürlich keinesfalls auf diesen besonderen Ort eingehen.

    Wie auch. Das ganze Projekt ist modernistisch angelegt, schon durch die globale Ausrichtung der Entwürfe. Es sind ja in der Regel keine Magdeburger, die für Magdeburg ein Projekt anstoßen wollen, sondern irgendwelche Studenten, die ein wenig Zeit an der Hochschule in Dessau verbringen, um dann später z.B. in China, Indien oder den USA zu arbeiten. Sie wurden angeleitet, haben aber ansonsten offenbar gar keinen Bezug zum Ort.

    Zitat:

    Zitat

    Die Studenten stammen aus Syrien, Serbien, Irak, Brasilien, El Salvador, Malaysia, Kenia, Nigeria, Indien und Deutschland. Und Annegret Laabs ist schon sehr gespannt auf die Entwürfe.

  • Tja, ich denke Magdeburg ist wohl für unser Anliegen ein ziemlich verlorener Posten. Man kann nur hoffen, dass die zukünftige Architektur dort ein besseres Niveau erreicht als in so viel anderen deutschen Städten. Ich finde das Hundertwasser Haus beispielsweise sehr kreativ.

  • Schlimm. Ist es sowas wie eine Magdeburger Krankheit, selbst das wenige was noch das ist zu verpfuschen? Ich erinnere an die Lukasklause oder, ganz schlimm, den Anbau an das Kulturhistorische Museum. Das ist doch nicht mehr normal. Man verlangt ja schon keine Glanzleistungen. Aber hier handelt es sich doch um mutwillige Verunstaltungen.

    Alle schlechten Dinge sind bekanntlich auch drei, aber diesmal nicht. ;)
    Wie gesagt, wir werden uns da zeitnahe energisch positionieren und ich sehe gute Chancen, auch einen beträchtlichen Teil von Bürgern zu erreichen. Denn der Aufschrei war bei der Lukasklause damals schon sehr groß. Beim beliebten Kloster dürfte der Aufschrei noch größer werden.

  • Tja, ich denke Magdeburg ist wohl für unser Anliegen ein ziemlich verlorener Posten. Man kann nur hoffen, dass die zukünftige Architektur dort ein besseres Niveau erreicht als in so viel anderen deutschen Städten. Ich finde das Hundertwasser Haus beispielsweise sehr kreativ.

    Ich tue mich immer schwer, von verlorenen Posten zu sprechen. Ich würde eher sagen, dass andere Städte schon bedeutend weiter sind als Magdeburg, was unsere Anliegen anbelangt.
    Deswegen sind hier in Magdeburg erstmal die Hauptaufgaben die Bürger für die Fehler der Stadtplanung und der Architekten zu sensibilisieren, Leute zu vernetzen und bürgerschaftliches Engagement zu stärken. Wir arbeiten sozusagen mit Hochdruck an den Basics ;)

  • Das ist genau der richtige Ansatz, MagdeburgerKind! Kein Ort kann für uns als verloren gelten, der noch engagierte Bürger mit Gespür für Historie und Stadtbild hervorbringt, wie du einer bist.

    Diese nötige "Bewusstseinserweiterung" ist ein mitunter jahrelanger Prozess, doch ich denke, dieser ist in Magdeburg u.a. durch die breit diskutierte Initiative für die Ulrichskirche bereits weiter als in vielen anderen Großstädten, z.B. im Ruhrgebiet oder in Stuttgart.

    Steckst du eigentlich auch hinter der Facebookseite Magdeburg - ein verlorenes Stadtbild? Die hat immerhin über 9000 Abonennten, das ist schon eine sehr ordentliche Reichweite und gute Basis für den Stadtbild OV Magdeburg.

    Und man bedenke noch jeweils die Seiten Zeitreisen Magdeburg und Vergessenes Magdeburg mit jeweils deutlich über 20.000 Abonennten!

  • Das ist genau der richtige Ansatz, MagdeburgerKind! Kein Ort kann für uns als verloren gelten, der noch engagierte Bürger mit Gespür für Historie und Stadtbild hervorbringt, wie du einer bist.

    Diese nötige "Bewusstseinserweiterung" ist ein mitunter jahrelanger Prozess, doch ich denke, dieser ist in Magdeburg u.a. durch die breit diskutierte Initiative für die Ulrichskirche bereits weiter als in vielen anderen Großstädten, z.B. im Ruhrgebiet oder in Stuttgart.

    Steckst du eigentlich auch hinter der Facebookseite Magdeburg - ein verlorenes Stadtbild? Die hat immerhin über 9000 Abonennten, das ist schon eine sehr ordentliche Reichweite und gute Basis für den Stadtbild OV

    Magdeburg.

    Du hast absolut Recht!

    Nein, das bin ich nicht. Aber mir bringt die Seite viel, da ich in den Kommentaren viele Menschen erreiche.

  • Ich habe es ja bereits mal geschrieben und sage es nochmal: Magdeburg hat eigentlich das schlimmste Schicksal aller deutschen Großstädte hinter sich. Nicht nur, dass das Erbe fast vollständig ausgelöscht wurde, es ist mittlerweile auch irgendwie vergessen.
    In Dresden erinnert man sich zumindest noch an die einstige Stadt und es ist grade diese Erinnerung, dieser Schmerz, der ja auch zu den Rekonstruktionen geführt hat.
    Aber in Magdeburg erinnert irgendwie nichts mehr an die überragend große Vergangenheit der Stadt, es hat sich wie ein Schleier des Vergessens drüber gelegt und ich empfinde das als das schlimmste, denn erst wenn man etwas vergisst, hört es endgültig auf zu existieren.
    Daher kann ich euch nur darin unterstützen, zunächst einmal wieder die Schönheit und die unglaubliche Historie dieser Stadt zurück ins Bewusstsein der Menschen zu rufen. Dort liegt aller Anfang. Ach Magdeburg....

    APH - am Puls der Zeit

  • erinnert irgendwie nichts mehr an die überragend große Vergangenheit der Stadt

    Das stimmt in dieser Radikalität nicht. Es sind dort immer noch bedeutende Einzeldenkmale zu sehen, z.B. der Dom, das Rathaus mit Roland und Magdeburger Reiter, die Barockbauten des Domplatzes, der Wehrturm Kiek in de Köken, die St. Johannis-Kirche, das Kloster Unser Lieben Frauen, Teile von Stadtmauer und Festung, Gründerzeitstraßenzüge... Aber, Du hast natürlich Recht in dem Anliegen, dass Magdeburg mehr an historischen Anknüpfungspunkten gut tun würde.

  • Das stimmt in dieser Radikalität nicht. Es sind dort immer noch bedeutende Einzeldenkmale zu sehen, z.B. der Dom, das Rathaus mit Roland und Magdeburger Reiter, die Barockbauten des Domplatzes, der Wehrturm Kiek in de Köken, die St. Johannis-Kirche, das Kloster Unser Lieben Frauen, Teile von Stadtmauer und Festung, Gründerzeitstraßenzüge... Aber, Du hast natürlich Recht in dem Anliegen, dass Magdeburg mehr an historischen Anknüpfungspunkten gut tun würde.

    So sehe ich das auch. Ich würde es als isolierte Traditionsinseln bezeichnen und davon gibt es recht viel. Die Aufgabe der Zukunft wird es sein, da spreche ich von einen Zeitraum von etwa 50-100 Jahren, diese ganzen Inseln wieder miteinander zu verbinden. Die Impulse müssen von diesen Traditionsinseln aus losgehen. Beispielhaft ist da das Areal um die Johanniskirche und die Nordseite vom Rathaus. Den Johanniskirchhof städtebaulich wieder erlebbar zu machen, ist eine der wichtigen Bausteine.

  • Wenn man einen Bogen machen würde und die Nathusiussche Häuser, die Ulrichskirche, und längerfristig auch die Jakobikirche rekonstruieren würde - der Platz dafür ist jeweils frei - so könnte man die Größe und Vielfalt der ehemaligen Magdeburger Altstadt für Einwohner und Gäste wieder erlebbar machen. Auch die Stadtsilhouette mit den Doppelturmkirchen wäre bis auf die Katharinenkirche wieder komplett.

    VBI DOLOR IBI VIGILES

  • Ja, eine bessere Verbindung der Traditionsinseln würde dem Stadtbild Magdeburgs schon sehr helfen.

    Ich habe mich mal um eine etwas bessere Bebilderung der großen Kirchenverluste in Magdeburg gekümmert, ladet gern auch noch historische Bilder hoch:

    Bilder ehemaliger/abgerissener Kirchbauten in Magdeburg

  • Danke erbse, für die Weiterleitungen.

    Solche Bildersammlungen machen mich immer unendlich traurig. Besonders auch Bilder wie dieses:

    http://www.magdeburger-chronist.de/md-chronik/chr…Zeitung_032.jpg

    Die Zerstörung ist schon schlimm genug. Aber die unendlichen Fehler beim Wiederaufbau, sind mindestens ebenso ärgerlich. Was hätte nicht alles repariert werden können,... :kopfschuetteln:

    @MagdeburgerKind,

    man fragt sich, ob die heutigen Architekten und Stadtplaner so gar kein Gespür mehr dafür haben, was zusammenpasst und was einfach nur schrecklich aussieht. Wenn ich als Grafikdesigner eine Trauerkarte mit poppig buntem Neontext verbinde, fliege ich in hohem Bogen raus. In der Architektur scheint die Abwesenheit des Gestaltungstalentes einfach toleriert zu werden.

  • Es hat überraschend eine Debatte über den Alten Markt eingesetzt. Es herrscht in den Fraktionen Einigkeit darüber, größere Umgestaltungsmaßnahmen vorzunehmen. Trümper will sogar einen internationalen Wettbewerb initiieren. Davon halte ich allerdings gar nichts, da solch ein Wettbewerb im schlimmsten Fall zu modernistischen Spielereien auf dem ansich sehr schönen Markt führen würde. Bislang ist der Markt sehr traditionell gestaltet.

    https://www.volksstimme.de/lokal/magdebur…ue-mitte-werden

    Die wirklichen Probleme liegen mMn im Umfeld, wie die Collage deutlich zeigt.