Sonstige Objekte und Projekte in der Altstadt

  • Ja, die Häuser sind mir bekannt. Allerdings habe ich auch gehört, dass Anwohner nicht so sehr erfreut über den Bau waren, da der einst weite und teils grüne Nachkriegs-Innenhof nun verengt und teils verschattet wurde.

  • Ich weiß nicht, ob dieses Projekt hier schon mal erwähnt wurde, aber südöstlich des Doms wurden jetzt 2 Häuser fertiggestellt, die auf erfreuliche Weise die Altstadt-Satzung erfüllen, freiwillig offenbar. Nichts besonderes, aber immerhin, sogar mit echten Schieferdächern!

    http://www.abload.de/img/img_9424xvpku.jpg
    http://www.abload.de/img/dsc_0200ovkvo.jpg


    Kannte ich noch nicht. Ein Lichtblick bzw. ein Schritt in die richtige Richtung.

  • Das sieht sehr nach Christoph Mäckler aus, zumindest die für seine Bauten typische Dachneigung. Die zwei Bauten sind eine Erholung fürs Auge, gerade angesichts der weiteren Umgebung und zugleich ein Beleg dafür, dass mit allerschlichtesten Mitteln Architektur geschaffen werden kann, die diese Bezeichnung verdient.

  • Die zwei Bauten sind eine Erholung fürs Auge, gerade angesichts der weiteren Umgebung und zugleich ein Beleg dafür, dass mit allerschlichtesten Mitteln Architektur geschaffen werden kann, die diese Bezeichnung verdient.


    Genau! Du sprichst mir da aus dem Herzen. Geschmackvoll-regionale Architektur muss nicht teurer oder besonders aufwändig sein.
    Steile Schieferdächer in Frankfurt und Köln, Mansarden für Dresden, Rote Ziegel-Walmdächer in Nürnberg, dazu überall die passenden Fassaden und Details und schon wäre weniger Austauschbarkeit und Hässlichkeit vorhanden. Ist doch gar nicht so schwer, konnten unsere Vorfahren doch auch!

    Der deutsche Pfad der Tugend ist immer noch der Dienstweg.

  • Weiss jemand, ob hier archäologische Grabungen durchgeführt wurden? Und ob überhaupt Ergebnisse zu Tage kamen? Ich weiss nicht, ob hier vorher eine Tiefgarage vorhanden war oder nicht.

    Das weisse der beiden Gebäude steht zum Teil auf der Häuserzeile zwischen dem ehemaligen Kirschgarten (Ostseite) und der ehemaligen Grossen Fischergasse. Über den Kirschgarten hatte ich hier mal berichtet:
    Frankfurt in alten Ansichtskarten

    Zur Orientierung: das kleine Häuschen, das ich im Beitrag erwähnte (anstelle von Grosse Fischergasse 9) musste diesen beiden Neubauten weichen. Auf der folgenden Vogelschauansicht sieht man es noch (schaltet man auf Luftbild um, sieht man die beiden Neubauten berewits im Rohbau):
    http://www.bing.com/maps/?v=2&cp=s…y=b&form=LMLTCC
    (Osten oben, damit die Perspektive dem ersten Link in Pfälzer Bubs Beitrag überinstimmt)

  • Romantik-Museum in Frankfurt Kein Gewinner im Architektenwettbewerb

    Es geht um das geplante Romantik-Museum, das direkt neben dem Goethe-Haus gebaut werden soll.

    Zitat

    Schwierige Geburt: Zuerst stand die Finanzierung des Deutschen Romantik-Museums in Frankfurt auf der Kippe, jetzt sind die Verantwortlichen mit den Architekten-Entwürfen unzufrieden und verlangen Nachbesserung.

    Wer das seit langem geplante „Deutsche Museum der Romantik“ in Frankfurt bauen soll, ist weiterhin unklar. Die Jury des Architektenwettbewerbs kürte keinen Gewinner, sondern vergab lediglich drei zweite Preise. „Keiner der eingereichten Entwürfe konnte uns voll und ganz überzeugen“, begründete Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) die Entscheidung.

    Jedes der drei Architekturbüros habe nun zwei Monate Zeit, seine Entwürfe radikal zu überarbeiten, teilten die Preisrichter am Donnerstag in Frankfurt nach ihrer Sitzung mit. Eine endgültige Entscheidung soll im September fallen.

    In die engere Auswahl kamen Vorschläge des Berliner Büros Staab Architekten und den beiden in Frankfurt ansässigen Büros Landes + Partner sowie Prof. Christoph Mäckler. Insgesamt hatten 12 Architekten ihre Pläne eingereicht.

    Die drei Entwürfe (heute in der Papier-FAZ) überzeugen mich alle nicht wirklich, mal vorsichtig ausgedrückt - ein Kasten wird kommen. Der Entwurf des Büros Landes ist hier zu sehen.

  • Entsetzlich! Da wäre es besser, die bestehenden 50er-Jahre-Bauten stehen zu lassen und entsprechend umzubauen. Diese sind wenigstens ruhig und zurückhaltend und erschlagen die umgebende Bebauung nicht.

    Ähem, was hat eigentlich die Romantik mit Frankfurt zu tun?

  • Zum Goethehaus, das ja ein sehr frühes Museum war, gehört eben auch eine nicht unbedeutende Gemäldesammlung mit dem Schwerpunkt der Romantik. Dies ist anbetrachts der Tatsache, dass sich Goethes Lebenszeit sich im 19. Jahrhundert doch weitgehend mit der klassischen Phase der Romantik in der Malerei deckt, nun auch nicht wirklich ungewöhnlich.

  • Okay. Trotzdem bringe ich die Romantik nicht gerade mit Frankfurt in Verbindung. Goethes Literatur gehörte ja zudem der Klassik an und nicht der Romantik.

    Abgesehen davon: Das Projekt ist gruselig!

  • Schöne Aktion. Frankfurt macht sich, auch wenn wirklich noch einiges im Argen ist (Umbau alte Universität)... aber so kleine Projekte, die zeigen schon irgendwie auch die Liebe zur Stadt.

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Sehr zu begrüßen. Tolle Aktion!
    Hoffentlich bekommt Karl der Große noch ein höheres Postament, damit er neben dem "Brickegickel" nicht allzu klein wirkt ;)
    Die beiden werden sich, nur durch die Fahrbahn getrennt, direkt gegenüberstehen.

  • Vorgestern berichtete die FAZ über das nachstehend abgebildete Neubauprojekt am Mainufer, Nähe Fahrtor. Das Büro Landes baut hier zwei Wohnhäuser anstelle der bisherigen 50er-Jahre-Bauten. Die Neubauten sind sicherlich eine erhebliche Verbesserung, aber an dieser Stelle wäre eine Rekonstruktion der Vorkriegsbebauung - gegebenenfalls in vereinfachter Form - doch sehr wünschenswert gewesen.

    Denn die Proportionen, Geschosszahlen und Fensterachsen sowie -formate stimmen ohnehin weitgehend überein. Und an dieser Stelle, wo rechts daneben noch ein Altbau steht und ein paar Häuser weiter links weitere Vorkriegsbauten stehen, würden zwei rekonstruierte Bauten noch nicht einmal als Fremdkörper wirken.

    Ärgerlich ist auch, dass die Architekten selbst (wie bei den historischen Vorgängerbauten) ein Mansarddach favorisiert hatten, die Gestaltungssatzung aber ein Satteldach vorschreibt.

  • Eine Verbesserung kann ich nur sehr bedingt erkennen. Wenn man bei dem linken Gebäude wenigstens den Giebel in Anlehnung an die alte Form gestaltet hätte (möglich wäre es aufgrund der gleichen Achsenzahl gewesen). So aber ist das vor allem eine Aufwertung hinsichtlich der Ansprüche der Bewohnerklientel. Das Traurige ist, dass man die Dynamik des Dom-Römer-Projekts bislang nicht weitertragen konnte. Es ergeben sich immer mal wieder, auch an solchen Ecken, Chancen, die Frankfurter Altstadt im traditionellen und rekonstruktiven Sinn weiter zu entwickeln. Doch diese Chancen werden alle nicht genutzt. Man denke an das neue historische Museum oder - ganz schrecklich - das Areal um den Bundesrechnungshof.

  • Während man gerade mit großem Aufwand Teile der Altstadt rekonstruiert, soll der [lexicon='Römerberg'][/lexicon] direkt neben dem Haus Wertheim demnächst mit diesem "Schmuckstück" aufgewertet werden:

    http://www.fr-online.de/image/view/201…_Visuali_4c.jpg

    Mehr dazu in der FR:

    http://www.fr-online.de/frankfurt/evan…irstTeaser.html

    Zitat:
    "Die neue Fassade der Akademie soll sich an der umliegenden Bebauung wie der Nikolaikirche und dem Römer orientieren und den Eindruck erwecken, als würde das Gebäude schweben."

    Alles klar, oder?

    Für mich eine eindeutige Verschlechterung der bisherigen Situation.

    Einmal editiert, zuletzt von Ravensberger (26. Januar 2016 um 09:17)

  • "Die neue Fassade der Akademie soll sich an der umliegenden Bebauung wie der Nikolaikirche und dem Römer orientieren und den Eindruck erwecken, als würde das Gebäude schweben."

    Immer wieder bekommt man um der Rechtfertigung halber dieses schwulstig verlogene Gefasel zu hören. Wenn das Haus schweben kann, soll es davonfliegen.

    @Ravensberger
    Damit meine ich natürlich nicht Sie

  • Vor allem zerstört der Neubau doch die gängige Auffassung, dass dem 50er-Jahre-Wiederaufbau des Areals ein besonderer Schutzstatus zukäme. Das Argument taucht ja gelegentlich gegen "drohende" Rekonstruktionsvorhaben auf. Da es, sobald ein modernistischer Glasbau geplant ist, offenbar wegfällt, stände nun also einer rekonstruktiven Weiterentwicklung des [lexicon='Römerberg'][/lexicon]-Areals eigentlich "moralisch" nichts entgegen.

  • Vor allem zerstört der Neubau doch die gängige Auffassung, dass dem 50er-Jahre-Wiederaufbau des Areals ein besonderer Schutzstatus zukäme. Das Argument taucht ja gelegentlich gegen "drohende" Rekonstruktionsvorhaben auf. Da es, sobald ein modernistischer Glasbau geplant ist, offenbar wegfällt, stände nun also einer rekonstruktiven Weiterentwicklung des [lexicon='Römerberg'][/lexicon]-Areals eigentlich "moralisch" nichts entgegen.

    Was zeigt, dass wohl für viele derjenigen die dieses "Argument" gegen Rekonstruktionen am [lexicon='Römerberg'][/lexicon] verwenden, gar nicht der Schutz der 50iger Jahre Bebauung im Vordergrund steht. Sonst würden sie auch gegen die Pläne des Abbruches eben gerade dieser Bebauung Einspruch erheben(was aber nicht geschieht).

    Ich persönlich finde die Nachkriegsbebauung des Römerberges auch ganz gut, zumindest zu dem Besseren gehörend, was in den 50iger Jahren (in Frankfurt) gebaut wurde. Kein Vergleich zwar mit Einigem von dem was dort bis 1944 aus den Zeiten der Reichsstadt noch vorhanden war (Haus Lichtenstein und insbesondere dem Salzhaus), aber trotzdem aus meiner Sicht erhaltenswert. Dies nicht zuletzt weil in Größe und Kubatur auf die Reste der historischen Bebbaung Rücksichtgenomen wurde (weshalb ja auch die Ostzeile nach Jahrzehnten wieder errichtet werden konnte ohne dass es Probleme mit der Maßstäblichkeit der Nachkriegsbebauung gab.