• Zitat


    Wenigstens hat man noch dieses kleine "Zeitfenster" offen gelassen. So weiß man immerhin welche Fassade hier verschandelt wurde. Ist doch nett. :wink:

    Ohne diesem ZeitFenster hätte es besser ausgesehen. Der Gründerzeitfassadenrest passt mit der grauen Wärmedämmung gar nicht zusammen, schon allein die Farben schlagen sich. Und der Rahmen ist das Schlimmste. Eigentlich ist alles misslungen :daumenunten: Außerdem erinnert der Ausschnitt daran, was verloren ist ;)

  • Cool, dieses Zeitfenster sagt: "Seht, so hätte es ausgesehen, wenn wir liebevoll und mit Lust saniert hätten. Wir hatten aber keine. Ätsch!" :tongue:

    Armes Haus

    "We live in the dreamtime-Nothing seems to last. Can you really plan a future, when you no longer have a past." Dead Can Dance - Amnesia

  • Das Schicksal des Gebäudes der ehem. Puschkinschule ist wohl besiegelt: Abriss!
    Obgleich der beabsichtigte Neubau durchaus hätte schlimmer kommen können, halte ich die Nummer für eine ausgewachsene Sauerei. Kann mir keiner erzählen, dass der Altbau nicht unter wirtschaftlich vertretbaren Umständen hätte erhalten und umgebaut werden können. :boese:

    Zitat

    Der Weg für den Abriss der Puschkinschule ist frei. Das neue Ärztehaus soll an das traditionsreiche Schulgebäude erinnern. Baustart könnte bereits im nächsten Jahr sein.

    Neumarkt-Therapie: Schulhaus soll neuem Ärztehaus weichen - Freie Presse

    Ansicht der abzureißenden Puschkinschule

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Das ist ja so besonders ärgerlich, weil gegenüber schon ein Kahlschlag stattgefunden hat, wo das gruselige Karree hin soll. Statt die Schule meinetwegen auch mit Teilabbruch oder erheblichen Eingriffen in die Substanz zu erhalten, wird mit Segen des Denkmalschutzes so ein Hybrid hingesetzt. Das hätte man sich dann auch sparen können. Meine Freude darüber, dass es kein "Glas-Stahl" Neubau wird, hält sich angesichts der nun wahrscheinlichen Styroporvariante auch in Grenzen.
    Aber es ist schlichtweg ein Unding, dass die Stadt ein Denkmal, dass sich durchweg in ihrem Besitz befand, so lange runterkommen lässt, bis sie den Abbruch durchdrücken kann.

  • Super - was Krieg, DDR und Vernachlässigung nicht geschafft haben, wird jetzt noch erledigt. Unfaßbar! Und warum bitteschön hätte man hier nicht wenigstens die Fassade erhalten können? Meinetwegem um den Preis einer Aufstockung - selbst wenn das Ergebnis dann am Ende so oder gar so aussähe. Immer noch besser als die komplette Vernichtung!
    :kopfwand::kopfschuetteln:

  • Und warum bitteschön hätte man hier nicht wenigstens die Fassade erhalten können?

    Weil dadurch, ähnlich wie bei einer Sanierung, die Kosten schwerer kalkulierbar und die Nutzungsmöglichkeiten eingeschränkter sind. So läuft das leider allzu häufig.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Abgesehen von Städten wie [lexicon='Leipzig'][/lexicon], Dresden oder Görlitz habe ich, städtebaulich gesehen, leider den Eindruck:

    Der Osten schafft sich ab.

    Was hatten alle diese Städte den "alten Bundesländern" nicht alles voraus - wie viel historische Bauten waren zum Zeitpunkt des Mauerfalls noch übriggeblieben - so vieles, was man im "Westen" schon spätestens 20 Jahre vorher plattgemacht hätte. Und wie viele Altbauten sind wohl seitdem abgerissen worden? Wenn die mal jemand zählen würde! In ein paar Jahren sehen die meisten ostdeutschen Städte genauso perforiert aus wie Frankfurt, Köln oder Stuttgart. Unfaßbar. Und das ist auch bei weitem nicht alles zu erklären oder gar zu rechtfertigen mit Arbeitslosigkeit, Strukturschwäche, Abwanderung etc. Das ist einfach eine Wiederholung der kurzsichtigen Dummheiten, gepaart mit Ignoranz, die man in Hessen, NRW und sonstwo ein paar Jahrzehnte vorher begangen hat.
    :kopfschuetteln:

  • So weit würde ich jetzt nicht gehen. Die Puschkinschule ist/war ja ein eher schmuckloser Bau. Im Kontext des Zwickauer Historismus aus architektonischer Sicht kein allzu dramatischer Verlust. Das Schlimme ist halt das, was nachkommt. Zwickau verliert nun mal, anders als Chemnitz, nach wie vor leider Einwohner. Ich bin aber der Meinung, dass man beim Rückbau der Wohnsubstanz in Zwickau vergleichsweise glimpflich mit dem prächtigen Altbaubestand umgegangen ist. Hässliche Lücken wie jetzt u.a. an der Werdauer Straße werden aber nicht ausbleiben. Das ändert aber nichts daran, dass dort kaum ein Nachkriegsbau zu finden ist. Von westlichen Verhältnissen sind wir also meilenweit entfernt, im Guten wie im Schlechten.

  • So weit würde ich jetzt nicht gehen. Die Puschkinschule ist/war ja ein eher schmuckloser Bau. Im Kontext des Zwickauer Historismus aus architektonischer Sicht kein allzu dramatischer Verlust. Das Schlimme ist halt das, was nachkommt. Zwickau verliert nun mal, anders als Chemnitz, nach wie vor leider Einwohner. Ich bin aber der Meinung, dass man beim Rückbau der Wohnsubstanz in Zwickau vergleichsweise glimpflich mit dem prächtigen Altbaubestand umgegangen ist.


    Natürlich gibt es prächtigere Bauten als die Puschkinschule. Aber es ist doch trotzdem ein erhaltenswertes Gebäude - und wieder ein Altbau weniger. Noch dazu ein Eckhaus - an solchen Stellen sind Abrisse immer besonders verheerend, aber darauf nimmt man ja offenbar, wie schon vor ein paar Jahren zu lesen war, auch in Chemnitz keine Rücksicht (ein Beispiel ist ja auch bei Wikipedia verewigt)

    Und das übliche Gerede vom Einwohnerverlust als Rechtfertigung für alle möglichen Abrisse von Altbauten kann ich allmählich auch nicht mehr hören - und noch schlimmer ist der Euphemismus "Rückbau". Da kann man ja genauso gut "rückzeugen" statt "abtreiben" sagen oder "rückessen" statt "kotzen". "Stadtumbau Ost" ist ja auch so ein fieser Euphemismus für unzählige abgerissene Altbauten; in den gebrauchten Bundesländern sagte man in den 70ern gerne "Altstadtsanierung", wenn mal eben eine erhebliche Zahl von Altstadthäusern abgerissen wurde. Sagt man im Osten nicht auch "Umsiedlung" statt "Vertreibung"? Aber das wäre ein ganz anderes Thema. Jedenfalls sollte man meiner Ansicht nachn einen Abriß auch Abriß nennen.

    Zitat

    Hässliche Lücken wie jetzt u.a. an der Werdauer Straße werden aber nicht ausbleiben. Das ändert aber nichts daran, dass dort kaum ein Nachkriegsbau zu finden ist. Von westlichen Verhältnissen sind wir also meilenweit entfernt, im Guten wie im Schlechten

    Das ist ja das schlimme - abreißen und dann nichts neues bauen.

  • Ich bin sicherlich Niemand, der Abrisse von Altbauten ständig mit dem Einwohnerrückgang rechtfertigt, aber der ist nun mal fakt. Ich kann immer nur wieder daran erinnern, dass Zwickau in Eckersbach ein großes Plattenbaugebiet nahezu vollständig abgerissen hat. http://www.bing.com/maps/?v=2&cp=5…=Zwickau&obox=1
    Die Werdauer Straße ist eine Hauptverkehrsachse mit Straßenbahn (Die vielleicht bald verlegt wird). Da baut angesichts der Alternativen kein Mensch neu. Und, auch auf die Gefahr hin mich zu wiederholen, Orgien wie in Chemnitz haben in Zwickau nicht stattgefunden. Abrisse wie der des Schwanenschlosses (Bergbauschäden) oder des Lindenhofvarietés waren sehr schmerzhaft, aber sie haben nicht zu Wüsten wie in Chemnitz geführt.

  • Wird auch gemacht. In dem kurzen Straßenabschnitt wurden die letzten Jahre schon 2 Häuser abgerissen. Wichtiger dürfte nun die Rettung der beiden Eckbauten zur Franz-Mehring und Leipziger Straße sein.

  • Wurde die Puschkinschule am Neumarkt eigentlich zwischenzeitlich abgerissen? Im Netz finde ich nichts darüber :wink: Ich hoffe inständig, dass diese Styropororgie in Alpinaweiß namens Ärztezentrum in den Schubladen verschwunden ist :rolleyes:

    Aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. J.W.v.Goethe

  • Beim Besuch des Stadtfestes ist mir die Absperrung um das große Eckgebäude mit der Anschrift Äußere Plauensche Straße 21, direkt am Georgenplatz, aufgefallen. Das Jugenstilgebäude wurde Anfang der 20er umgebaut und steht unter Denkmalschutz.Sanierungsbedürftig war es schon lange. Im Erdgeschoss des linken Flügels befindet sich noch ein Sparkassenautomat. Die Sparkasse belegte früher mal das ganze Erdgeschoss wie diese Bild aus dem Jahr 1995 zeigt.

    http://s1.directupload.net/file/d/3364/x8wr5gbx_jpg.htm

    Heute zeigt sich das Gebäude in diesem Zustand
    http://www.panoramio.com/photo_explorer…sc&user=2025225

    Da mich die Sorge um einen Abriss an dieser wichtigen Stelle umtrieb und ich außer der Absperrung keinen Hinweis auf irgendwelche bevorstehende Sanierungsarbeiten erkennen konnte, habe ich kurz Dr. hc. Google bemüht und bin auf diese Anzeigen gestoßen.
    http://home.immobilienscout24.de/706482/expose/47281372
    http://home.immobilienscout24.de/706482/expose/47281416

    Hier wird das Baujahr einmal mit 1904 und einmal mit 1908 angegeben. Wie seriös das ganze ist weiß ich nicht einzuschätzen. Die Planung erscheint doch recht detailiert. Allerdings ist die Visualisierung der Fassade wohl nur eine Ente da mit dem Denkmalschutz hoffentlich unvereinbar. Der Aufriss sieht dann auch schon wieder ganz anders aus. Wobei es so ausschaut als würde der natursteinerne Eingangsbereich einer größeren Schaufensterfläche weichen was auch Schade wäre.

    Das Gebäude war einige Zeit lang eingerüstet und hat jetzt die Hüllen fallen lassen.
    https://www.freiepresse.de/LOKALES/ZWICKA…ikel9949027.php
    Eine tolle Sache an dieser exponierten Stelle.