• Also das Nachkriegsgebäude war wirklich sehr heimelig, besonders die Hofseite mit den Holzgalerien (fast wie ein Fachwerkhaus) traf es sehr gut den regionalen Baustil in der Altstadt! Auch die rechte Seite zur Straße war schlicht, aber wirklich sehr geschmackvoll mit Natursteinumrahung, Holzgauben sowie Rundbögen im EG. Dagegen ist der Neubau wirklich sehr kalt und steril. Er ist zwar nicht ganz so schlimm wie ich annahm, dennoch passt er nicht nach Franken, sondern wenn überhaupt, in so klassizistische Planstädte wie Potsdam (erinnert ein bisschen an Patzschke, aber viel schlichter...). Die Fenster sind aber viel zu breit sowie die Balkons, naja ist wohl so, damit man max. Kapazitäten hat!

  • Hat zufällig jemand Informationen dazu, ob für dieses Haus (Sattlertorstraße 9) in absehbarer Zeit eine Sanierung in Aussicht steht - ich habe auch nach einer Weile der Recherche nichts finden können. Wenn man sich die Bilder der letzten Jahre anschaut, schreitet der Verfall schnell voran, und der Verlust des Gebäudes wäre ein herber Verlust, da es sich hier, anders als der Eintrag in der Denkmalliste...

    Zitat

    Dreigeschossiges Giebelhaus, Giebel mit Nachbarhaus Nr. 7 zusammengefasst, nach Westen Pultdach, verputztes Fachwerk, wohl 16. Jahrhundert, 1899 rückwärtig erweitert

    ... definitiv um ein Gebäude des 15. Jahrhunderts handelt, wie man mittlerweile dank des abblätternden Putzes an einigen Stellen klar erkennen kann.

    Gesamtansicht:

    Forchheim, Sattlertorstr. 9, Gesamtansicht


    Eckdetail mit angeblattetem Fußband:

    Forchheim, Sattlertorstr. 9, Detail angeblattetes Fußband


    Durchzeichnung aller erkennbaren Balken nach starker Erhöhung des Kontrasts beim Gesamtbild:

    Forchheim, Sattlertorstr. 9, Durchzeichnung des Fachwerks

  • Das Haus sieht ja wirklich erbärmlich aus! Hoffentlich wird es gerettet.

    Ich habe Folgendes gefunden:

    Konrad Bedal: Fachwerk vor 1600 in Franken. Petersberg 2006, Seite 266:

    Sattlertorstraße 7

    (vor 1450). Zweigeschossiges Giebelhaus mit Pultdach, vollkommen verputzt. OG und DG weit über verputzten Bügen vorkragend; das Pultdach aus der Bauzeit, die Wand zum Nachbarhaus mit abgeblatteten Streben von Westen, dem Nachbarhaus Sattlertorstraße her; die angeblatteten Kehlbalken fassen beide Pultdächer zusammen; zum First noch ein freier Abstand oberhalb der oberen Kehlbalkenlage.

    Sattlertorstraße 9

    (vor 1600). Dreigeschossiges Giebelhaus mit Sattlertorstraße 7 gemeinsames Satteldach, völlig verputzt, wohl etwas jünger als Sattlertorstraße 7, mit diesem zusammen aber das Dach verbunden.

  • In Forchheim wurde die Jahn-Halle, eine 1924-26 erbaute Sport- und Kulturhalle zu Beginn des Jahres abgebrochen:https://www.nordbayern.de/region/forchhe…alle-1.10879892

    An ihrer Stelle entsteht das idyllische Philosophenviertel. Im altfränkischen Stil erbaut, fügt es sich selbstverständlich nahtlos das Bild der historischen Stadt ein:

    https://images.nordbayern.de/image/contentid/policy:1.8309289:1542213529/OBJ10876479_1.JPG?f=16%3A9&h=480&m=FIT&w=900&$p$f$h$m$w=c25ab77

    https://www.nordbayern.de/region/forchhe…ertel-1.9140720

    https://www.philosophenviertel.de/

  • Da kann man aber jetzt schon sagen, dass da nichts Gescheites herauskommen wird. Allein schon der Titel des verlinkten Artikels spricht in diese Richtung:

    Viel Glas und schwebende Räume

    (ich würde jetzt am liebsten zum ersten Mal in meiner APH-Ära den Kotz-Smiley anhängen)

    Dann schon der neue Name des Hauses: "Haus der Begegnung". Die DDR lässt grüssen... da gab es doch für alle möglichen öffentlichen Gebäude immer so komische Namen.

    "Wir schreiben das Jahr 2023 und treten durch eine große gläserne Türe in das Rathaus ein".

    Haben diese Hinterwäldler aus Forchheim Angst, ins Hintertreffen zu gelangen, wenn sie kein Glas, Stahl und keine schwebende Räume verbauen? Nur weil überall in Deutschland so Käse verbaut wird? Würde es einem solchen Ort nicht besser anstehen, zu ihrer historischen Bausubstanz zu stehen und diese leben zu lassen? Und schaut Euch das zweitletzte Bild in der Galerie an: auch hier wieder einer der schon 1000-fach gesehenen, extravaganten Zwischenbauten aus Stahl und Glas.

    Forchheimer, wacht endlich auf und realisiert, dass solche Dinge irgendwann auch mal verstaubt sind (wenn sie es nicht jetzt schon sind). Jedenfalls sieht man schon auf diesen Bildern, dass hier völlig ungeeignete Architekten ausgewählt worden sind.

  • Da hätte ich den Artikel wohl erst mal lesen sollen ?

    Hoffentlich kommt die Glastür nicht auf die Marktplatzseite und vielleicht schwebt ihnen das Geld davon bevor sie ihre ,,schwebenden Räume" verwirklichen können.

    Hat die Schönheit eine Chance-Dieter Wieland