Dresden - Nahversorgungszentrum Straßburger Platz (realisiert)

  • Laut DNN-Information vom 25.08.2011 ist es bei der gestrigen Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Bau zum Eklat um das 25-Millionen-Euro-Nahversorgungszentrum des Weimarer Investors Florana gekommen. Der für den Herbst geplante Baubeginn dürfte damit wohl in weite Ferne rücken.
    Grund der Kontroverse war die Vorstellung der überarbeiteten Pläne durch das Büro "SGP". Diese hatten im Frühjahr die enorme Herausforderung gestellt bekommen, ihr Machwerk von 17,20 Metern auf 20 Meter zu erhöhen, damit der Bau seine Wirkung am Platze entfaltet. Dummerweise waren nun unsere Volksvertreter überhaupt nicht mehr mit der Aufstockung einverstanden, sollte sie doch den Bauteil entlang der Güntzstraße betreffen und nicht den, so wie von den Bauschaffenden aus Meckenheim verstanden, Flügel entlang der Stübelallee.
    Stadtrat Böhme von der FDP nahm diesen Fauxpas zum Anlass, gleich Frau Engel vom Stadtplanungsamt frontal anzugreifen, die seiner Meinung nach bewusst die Weisungen des Ausschusses verfälscht weitergegeben hätte.
    Allerdings war das Bauvorhaben schon am Dienstag mehrheitlich durch den Ortsbeirat Altstadt abgelehnt worden, da ihm der Neubau zu großflächig und kommerziell sei. Dabei wurde sinnigerweise die Frage aufgeworfen, warum ein Nahversorgungszentrum über 250 Parkplätze brauche.
    Insgesamt bleibt zu konstatieren, dass die gestrige Diskussion alle Florana-Projekte betreffen müsste. Die Canaletto-Passage ist das Symptom einer Krankheit, deren Ursache nicht etwa in der Florana selbst zu suchen ist, sondern vielmehr in einer unfähigen und ignoranten Stadtplanung!

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Hier der wirklich interessante Artikel aus der DNN. Die demokratisch gewählten Volksvertreter haben wohl so Ihre liebe Not mit der selbstherrlichen Verwaltung namentlich Fr.Dr. Engel. Ob dies nur ein Dresdner Problem ist? Ob diese Fr.Dr.Engel und z.B. Knerer & Lang besonders freundschaftlich verbunden sind?

    Zitat

    Architekt Detlef J. Naumann verteidigte die Planung, man habe ein Ende der fast 25 Meter hohen VW-Produktionsstätte als Bezugspunkt genommen und auf der anderen Seite der Stübelallee versucht, eine Antwort darauf zu formulieren. Matteo Böhme (FDP) sprach in Richtung von Barbara Engel aus dem Stadtplanungsamt und sprach von einem „krassen Beispiel für Missachtung der Dinge durch die Verwaltung, die Stadträte beschließen".

    Geplante Canaletto-Passage am Straßburger Platz an der falschen Stelle erhöht

    Verbindliche Bauleitplanung
    Abteilung Stadtplanung Innenstadt
    Abteilungsleiterin
    Dr. Barbara Engel

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    Stadtplanung - Stadtentwicklung & Umwelt - Dresden

    4 Mal editiert, zuletzt von Henry (25. August 2011 um 14:56)

  • Die sogenannte Canaletto-Passage scheint nach Information der DNN von heute (27.09.2012) vor dem Aus zu stehen.
    Eigentlich sollte nach einem fast endlosen Planungsprozedere noch in diesem Jahr der vorhabenbezogene Bebauungsplan verabschiedet werden. "Leider" aber hat die Florana keinen Nachweis über die Verfügbarkeit der notwendigen Grundstücke beibringen können. Dadurch war es der Stadt nicht möglich, eine entsprechende Vorlage vorzubereiten. Die Florana äußert sich nicht zu den Vorgängen.

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  • Das Projekt hat mich noch am Wenigsten gestört - in der Ecke kann man eigentlich kaum was falsch machen.
    Dafür schreitet die Verunstaltung der Bautzner fleißig voran...

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Erst gestern.

    Der Text:

    Zitat

    Bau von Canalettopassage verschoben

    Noch im Juli hatte der Investor zugesichert, dass der Bau Ende dieses Jahres beginnt. Jetzt startet das Projekt noch später.

    Der Bau der Canaletto-Passage am Straßburger Platz kann frühestens 2013 starten. Das Baurechtsverfahren für das Projekt des Investors Florana KG aus Weimar dauere noch bis Ende dieses Jahres, teilt Unternehmensprokurist Stefan Fischer auf SZ-Anfrage mit.
    Noch im Juli hieß es, dass die Arbeiten bis Ende 2012 beginnen sollen. Grund für die erneute Verzögerung seien Planänderungen bei dem 25-Millionen-Neubau, so Fischer weiter. Deshalb sei auch das seit Jahren am Straßburger Platz stehende Bauschild entfernt worden. Den Anwohnern hatte es Sorgen bereitet, dass das Einkaufszentrum vielleicht doch nicht gebaut werden soll.
    Doch Fischer gibt Entwarnung: „Wir gestalten gerade ein neues Schild, auf dem dann der aktuelle Entwurf zu sehen ist.“ Viele Bewohner der umliegenden Häuser an Marschner- und Comeniusstraße sehnen die „Canaletto-Passage“ herbei, darunter Senioren, die für Einkäufe nicht mehr weit fahren können. Auch ein Ärztehaus mit Apotheke soll in dem neuen Stadtteilzentrum integriert sein. Florana-Prokurist Fischer geht davon aus, dass die Arbeiten an dem Gebäude im Frühjahr beginnen, sobald es das Wetter zulasse. (two)

    Quelle: Sächsische Zeitung

  • Es ist schon interessant, dass die DNN mit der Stadt und die SZ mit dem Investor sprechen und dann zwei ziemlich konträre Ergebnisse herauskommen. Allerdings spricht auch der SZ-Artikel Bände, wird doch der Baubeginn "frühestens 2013" angesetzt.

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  • Womit die Nichtfestlegung das Problem ist, nicht das genannte Jahr. Denn noch früher als 2013 würde ja bedeuten, dass sie faktisch schon sofort anfangen, schließlich haben wir in zwei Tagen Oktober. Nun, man wird sehen, was daraus wird.

  • Ich nutze mal dieses Thema für meinen Beitrag. In einem Morgenpost-Bericht vom 14.1.13 ging es um das Baufeld Straßburger Platz. Floranas Pläne sind ja gescheitert. Ich kann hier nicht verleugnen das bei mir hier Schadenfreude herrscht. Selbst ausschließlich billige Bauweise schützt nicht vor Finanzproblemen. Nun hat die Dietz AG das Grundstück erworben und plant ebenfalls ein Fachmarktzentrum mit Handel, Gastronomie, Arztpraxen und Büros. Der Investor verspricht deutlich hochwertigere Architektur als bisher geplant. Baustart soll im Herbst 2013 sein. Visualisierungen sind leider noch nicht zu finden. Abwarten heißt mal wieder die Devise.

  • Da sich Verzögerungen wie ein roter Faden durch diesen Strang zu ziehen scheinen, möchte ich eingangs erwähnen, dass der von "JanDD" angesprochene Baustart Ende 2013 nicht mehr zu halten ist und die Dietz AG nun definitiv im Jahre 2014 mit den Arbeiten beginnen möchte. Dazu ist allerdings noch ein Tausch von Flächen mit der Landeshauptstadt notwendig, der in der nächsten Sitzung des Ausschusses für Finanzen und Liegenschaften am 11.11.2013 thematisiert werden wird.

    Hier die Materialien der Ratsvorlage:

    http://ratsinfo.dresden.de/vo0050.php?__k…0&voselect=2616

    Hier gbt es Visualisierungen des Vorhabens:

    http://www.dietz-ag.de/referenzen/han…sburger-platz-/

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  • Ich bin ja wahrlich kein Fan von moderner Architektur aber das gefällt mir irgendwie. Sieht zumindest nicht so langweilig aus, wie der ganze Einheitsbrei, den man sonst so serviert bekommt!


    Solche Visualisierungen täuschen, besonders wenn sie mit Weitwinkeleffekten spielen. Wenn ich gedanklich das Ganze um 90° in Uhrzeigerrichtung drehe, verschwindet die Spannung. Übrig bleibt eine Kantine fürs VW-Werk, aus der Leute mit Aldi-Beuteln rauslaufen.

    Soll die Hauptachse radial zum Straßburger Platz oder parallel zur Stübelallee liegen? Das geht aus den Unterlagen, die bilderbuch verlinkt hat, nicht hervor, oder ich habe was übersehen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Zirp (3. November 2013 um 22:39)

  • Zirp
    Ich denke, dieser Vorplatz dort ist direkt am Platz, also an der Kreuzungsecke.

    Viel zu groß und mal wieder Riegelarchitektur. Das kanns doch nicht sein … Würde man dort anfangen, Blockrand zu bauen, sechs, sieben Etagen, dann könnte man das über die Zeit die gesamte Stübelallee entlang so machen und so netten Wohnraum schaffen mit Blick auf den Großen Garten. Und ich meine gut aussehenden Wohnraum und nicht dieses Plattenbaugruselkabinett mmit den unterschidlichsten Lücken drin, was dort momentan vorzufinden ist. In etwa so (links im Bild), nur eben nicht ganz so in die Luft ragend:
    http://www.uni-weimar.de/Architektur/si…ss09/thesis.jpg

    Etwa in dem Stil (muss nicht immer so extrem sein, aber hier und da gerne so):
    http://www10.pic-upload.de/24.09.12/uu6fg9essfbh.jpg
    Oder so in etwa:
    http://h11.abload.de/img/achilleionfrontfassadddjoh.jpg
    Dazu kleinen Zaun und kleine diverse Gartengestaltungen vor dem Haus, wie man es eben von solchen Stadthäusern kennt.
    Da halt dann coole Dachwohnungen, wie man sie in Paris gerne findet, sowas in der Art:
    http://t2.ftcdn.net/jpg/00/43/08/4…ESJLiTwNDjv.jpg
    Und zwischedrin immer mal einen etwas massigeren Bau als Auflockerung und Orientierungspunkt, in etwa sowas (der in der Mitte, natürlich nicht soein ödes Dach …):
    http://de.kvlgroup.com/sites/default/…g?itok=vbmGVkUW
    Und am Straßbourger Platz eben sowas in der Art, wenns denn was größeres zum einkaufen sein soll:
    http://www.deutsches-architektur-forum.de/pics//schmittc…r185_off_09.jpg

    DAS wäre mal ne Straßenfront und das direkt am Park! Aber nein, man kleckert da vereinzelt was hin, dass es ausschaut wie städtebauliches Unkraut … Dazu wäre es auch gut, die Häuserfront so nahe an den Park zu bringen, dass da nur noch Straßenbahn und eine zweispurige Straße entlang führt, dafür dann die anderen beiden Spuren in einer neuen Straße parallel hinter der Häuserreihe (vom Park aus gesehen), sodass man es von den Wohnhäusern nicht mehr so enorm abtrennend weit zum Park hat und dennoch die Autokapazität die selbe bleibt. Die Korneliusstraße z.B. könnte drei Autospuren fassen. Allerdings hat die nur 1,5 Spuren (also keine getrennte Spuren, und links und rechts davon parken Autos, kilometerlang! -_- Die alle in ein, zwei Parkhäuser entlang dieser Parallelstraße und man hätte Platz für mehr Wohnraum und den Verkehr und die gesamte Seite des Parks eben aufgewertet.

    Nochmal, das am Straßburger Platz:
    http://www.deutsches-architektur-forum.de/pics//schmittc…r185_off_09.jpg
    Würde man den Pirnaischen Platz so bauen, dass er von der Altstadt aus gesehen anziehend und einlandend sein würde, sodass man Leute anlockt, dann würde es von dort auch nicht weit zu eben jenem Straßburger Platz sein. Würde man dann die Grunaer sSße als kleine aber doch eben sichbare Einkaufsstraße bauen, würden eben die Leute wahrnehmen, dass es da noch was gibt und würden kommen und auch schlussendlich in dem Straßburger Platz EKZ noch ein Ziel haben. Die Grunaer Straße wäre der ideale Verbindungspunkt ziwschen diesen beiden Stadtteilen. Aber da dort nur die ödeste DDR-Soße rumsteht ohne Verweilmöglichkeit (Cafe, interessante Läden, irgendein kleines Behördlein oder Museum oder sowas), geht da natürlich auch niemand hin … Auch schneidet die Petersburger Straße zu sehr ab. Würde man die gescheid in einem Tunnel führen, könnte man oben drüber eben diesen STadtteil verbindenden Pirnaischen Platz wieder attraktiv gestalten (mit dem Kaiserpalast als Aufhänger!). Mit Grunaer STraße, Straßburger Platz als weiteren Knotenpunkt und eben den etwas potenteren Leuten an einer aufgewerteten Gorßer Garten Wohnstraße ala NY×Paris würde man eben damit viel mehr Menschen ein richtiges Großstadtleben ermöglichen als es jetzt dort der Fall ist (Plattenbauödnis) … Und eben mit dem geplanten Riegel-EKZ jetzt würde man sich eine längerfristige Entwicklung der Ecke kaputt machen, da man mal wieder nur so einen zerpflückten Quatsch dort hin baut … -_- Das Gebäude wäre was für eine Universitätsforschungseinrichtung am Stadtrand in einem Industrie- und Gewerbepark.

    Hui, ist wieder etwas länger geworden, musste aber sein. Echt enttäuschend und zum schwarz ärgern, dass das Potential dieser Stadt so absolut nicht genutzt wird und man sich mit Schrott alles auf einige Jahrzehnte eben verbaut und so versaut.

  • Gestern, am 18.11.2013, beschäftigten sich die DNN mit dem Vorhaben der im hessischen Bensheim ansässigen Dietz AG am Straßburger Platz und steckten damit gleichzeitig die neue "Marschrichtung" ab.
    Demnach sollen 10.135 qm vermietbarer Fläche entstehen. Im Erdgeschoss ist Einzelhandel vorgesehen. REWE, ALDI und dm sollen Vorverträge unterzeichnet haben. In den Obergeschossen, die als eine Art aufgesetzter Riegel optisch von der Ladenetage abgesetzt sind, plant man hingegen Büro- und Praxisflächen - und damit hoffentlich nicht mehr die noch von der Florana vorgesehene Hochgarage.
    Der Bau soll im Herbst 2015 beginnen und im Jahre 2016 abgeschlossen sein. Die Dietz AG rechnet mit einem Investitionsvolumen von 25 Mio. Euro.

    http://www.dnn-online.de/dresden/web/re…sche-3269252651

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  • Gestern, am 20.01.2014, wurde während einer Informationsveranstaltung das Vorhaben der Dietz AG am Straßburger Platz erstmals öffentlich vorgestellt. So soll der Bau des Büro- und Geschäftskomplexes voraussichtlich im Sommer dieses Jahres beginnen und im Herbst 2015 abgeschlossen sein. Das Investitionsvolumen beträgt 25 Millionen Euro. Auf einer Verkaufsfläche von 5.000 m² entstehen u.a. Räumlichkeiten für Rewe, Aldi und DM. Zur Architektur kann man gegenwärtig nur sagen, dass die Visualisierungen vom bekannten Frankfurter Büro KSP Jürgen Engel Architekten stammen.

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  • Hier gibt es einen weiteren Artikel zum Vorhaben:

    http://www.sz-online.de/nachrichten/in…tz-2757191.html

    Erstaunlich erscheint vor allem, dass der Investor, der das Grundstück bereits gekauft hat, tatsächlich noch in diesem Jahr mit den Bauarbeiten beginnen möchte. Letztes Jahr war immerhin noch von einem Baustart in 2015 die Rede. Aber die offensichtlich frierenden und hungernden Anwohner werden es den Hessen wohl danken.

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