Dresden - Nahversorgungszentrum Straßburger Platz (realisiert)

  • Obwohl es in keiner Zeitung explizit erwähnt wurde, scheinen hinter der Planung für das Nahversorgungszentrum tatsächlich die Architekten von KSP Jürgen Engel zu stecken.

    Siehe:

    Zitat

    Antworten gaben der Vorstand der Dietz AG, Markus Engelmann, Architekt Christopher Hammerschmidt, Baubürgermeister Jörn Marx und Stadtrat Axel Bergmann.


    Aus:

    http://www.saechsischer-bote.de/nachrichten/dr…ikel8689173.php

    Hier ein Verweis auf die Seite des recht erfolgreichen Büros:

    http://www.ksp-architekten.de/de/buero/team/…seite/?person=8

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • In seiner heutigen Sitzung am 09.04.2014, berät der Ortsbeirat Altstadt über den vorhabenbezogenen Bebauungsplan für das Geschäftsquartier Straßburger Platz.

    Hier die Ratsvorlage:

    http://ratsinfo.dresden.de/vo0050.php?__k…7&voselect=3504

    In der Anlage "f" kann man sich Aufrisse des geplanten Einkaufszentrums ansehen, dessen Umsetzung wahrscheinlich im Herbst 2014 beginnen soll.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Passt doch wunderbar in die Nachbarschaft von Marschnerstraße, Güntzstraße, Lennéstraße und GMD. Welcome to Dresdens ersten Platz ganz aus Kastenquaderwürfeln in Glas und Beton mit Plasteplatten - Verzeihung: Kunststoff - an der Fassade. Es wird nur der erste in einer langen kommenden Reihe sein.

    Der ganze Straßburger Platz ist ein Unding der Ekligkeit in Baukörpern verwirklichter Kakophonie.

    Ein wahres Schmuckstück der Moderne! *würg

  • Immerhin besteht die Hoffnung, dass der Bau ein gewisses architektonisches Niveau ausstrahlen wird. Ob er einem dann auch gefällt, steht natürlich auf einem anderen Blatt.
    Ansonsten ist es eine hinzunehmende Tatsache, dass die Gegend um den Straßburger Platz komplett der Moderne gewidmet ist. Welches Gebäude wurde hier vor 1950 errichtet?

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  • Dass die Bebauung "modern" im Sinne von "neu" sein wird, steht außer Frage. Die weitergehende Frage aber wird sein, welche Form der Moderne im ästhetisch-architektonischen Sinn man sich für das 21. Jahrhundert wünscht. (Also ganz ohne jetzt von irgendwelchen Rekonstruktionen zu reden.) Hier können die Gegensätze revolutionär aufeinander treffen. Aber das wäre natürlich eine ganz andere Diskussion, die den Rahmen dieses Fadens über das Nahversorgungszentrum völlig sprengen würde.

  • Die DNN berichten, dass die Baugenehmigung für das Nahversorgungszentrum der Dietz AG mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit noch in diesem Jahr erteilt werden könnte. Damit besteht die Möglichkeit, dass der Bau tatsächlich im nächsten Jahr beginnt. Vielleicht erhalten wir dann auch letzte Klarheit über die endgültige Architektur des Projektes.

    http://www.dnn-online.de/dresden/web/re…2014-2196373043

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  • Der Stadtrat hat den Bebauungsplan für das Nahversorgungszentrum in seiner Sitzung am 12.12.2014 verabschiedet.

    http://www.dnn-online.de/dresden/web/re…latz-2432085124

    Damit steht dem architektonisch zumindest interessanten "Zweckbau" eigentlich nichts mehr im Wege. Leider lässt er aus städtebaulichen Aspekten viele Wünsche offen. So werden die starke Monofunktionalität und der hohe Flächenverbrauch uns wohl bereits in wenigen Jahren extrem negativ auffallen.

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  • Die SZ berichtet heute, am 05.01.2014, über den baldigen Baubeginn des Nachversorgungszentrums der Dietz AG am Straßburger Platz. Nachdem die Genehemigung im Dezember 2014 erteilt wurde, sollen die Baumaschinen nun im Februar 2015 anrollen. Die Fertigstellung ist für Mitte 2016 geplant.

    http://www.sz-online.de/nachrichten/ba…um-3007393.html

    Man darf wohl behaupten, dass der Bau des Nachversorgungszentrums den Versuch darstellt, an einem konsequent im Sinne der Moderne errichteten Stadtteil eben auch im Sinne der Moderne weiterzubauen. Das muss nicht verkehrt sein.

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  • Hier gibt es ein kurzes Video zum Vorhaben, das vor allem die direkte Umgebung zeigt:

    http://www.dresden-fernsehen.de/Aktuelles/Arti…inkaufszentrum/

    Derzeit wird das Grundstück "beräumt", was vor allem diverse Baumfällungen nötig macht. Bis März darf man ja noch die Säge schwingen...

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  • Die Gegend um den Strasburger Platz, wo früher schöne Villen standen, ist bereits jetzt eine der menschenfeindlichsten und urban totesten Wüsten der Stadt. Und jetzt setzt man noch einen drauf.

    Die Herrn Stadtplaner haben offenbar noch immer nicht begriffen, dass man im zerstörten Dresden nicht wie im unzerstörten Prag bauen kann.

    In dieser Stadt fehlen ganze Stadtviertel, ganze Strassenzüge und Plätze. Hier müsste man zuerst einmal Strassen und Plätze wiedererrichten. Keine dämlichen Einkaufszentren. Von dem Charme übereinandersgestapelter Schuhkartons wie diesem hier gaer nicht erst zu reden. Es kann einfach nicht wahr sein, was "Baukünstler" die auch noch unheimlich arrogant sind und ihre "Werke" für toll halten, aus dieser Stadt gemacht haben - und noch immer machen. Unglaublich.

    In Berlin wird auch sehr viel gebaut, und bestimmt keine Romanischen Säulen oder Gotischen Fenster. Aber was man in Berlin an modernen Bauten zur Zeit errichtet, ist zum Teil wirklich sehr gut und akzeptabel, ich war letztens am Leipziger Platz, kurioserweise ein achteckiger Platz, direkt neben dem Potsdamer Platz. Die Gebäude dort sind nicht alle meine 1. Wahl, aber zum Teil sind sie wirklich interessant und akzeptabel, auch für Freunde der Historie. Es sind moderne Gebäude, die zweifelsohne die Architektursprache unserer Zeit sprechen, ohne die urbane Historie zu leugnen. Das Gesambild stimmt und "atmet" eine eigene Atomsphere, kann man schwer beschreiben, aber hier geschieht etwas positives und fortschrittliches.

    Warum man in Berlin teilweise wirklich gut baut, und in Dresden fast nur so grottenschlecht und abgrundtief hässlich, ist mir nicht verständlich. Ich finde den Strasburger Platz, mit seiner Leblosigkeit und brutalen Strenge, eine Katastrophe. Und das liegt bestimmt nicht daran dass ich mich "der Moderne verweigern" oder gar sie nicht verstehen würde, siehe mein Lob für den Leipziger Platz in Berlin weiter oben.

    Aber diese Schuhkarton-Architektur ist nicht modern. Sie ist in Wahrheit total unmodern, es hat mit Modernität und Fortschritt nichts zu tun. Es ist Auswendiglernerei und Imitation, da hat jemand an der Uni gelernt dass nur die Weissenhofsiedlung und Bauhaus toll seien, und gibt den von weisshaarigen "modernen" Professoren gelernten Blödsinn völlig unkritisch wieder. Und versucht den Weissenhofsiedlungstil, fast 100 Jahre alt also kaum "modern", in einen Einkaufs-Schuhkarton zu pressen. Wie irre kann man sein ?

    Dresden hat wirklich besseres verdient, als diesen ganzen gesammelten Bauhaus-Retro Unsinn. Eine Zumutung. :daumenunten::gehtsnoch: :kotz:

    "Die Modernisten sollten sich endlich eingestehen, dass sich die Qualität einer Stadt konventioneller Architektur verdankt" - (H. Kollhoff).

  • Vom Straßburger Platz kann ich gleich noch aktuelle Bilder des Einkaufszentrums liefern:

    Vom Zentrum kommend auf der Grunaer Straße

    Detailaufnahmen von der Güntzstraße aus

    Ansicht von der Gläsernen Manufaktur aus

    Die Konservendose an der Güntzstraße ist schon extrem brutal. Blenden tut die auch noch.


    Übrigens, nach VW-WErk und EKZ entsteht an der dritten Ecke(gegenüber EKZ) dieses Bildungswerk-Monster.
    http://www.dnn.de/Dresden/Bildun…-Millionen-Euro
    Baugenhemigung erteilt. Fertigstellung Spätsommer 2017.

    Wenn nicht anders angegeben, sind alle Bilder von mir.

  • Dieser Platz wird für mindestens ein halbes Jahrhundert hinüber sein. Im Süden ein Fabrikgebäude (mitten in der Innenstadt, wer kommt auf so eine Idee?!), im Norden eine grellbuntbeschmierter Plattenbaukiste, dazu ein Einkaufszentrum mit dem Charme eines Krematoriums und dazu ein "Bildungscamp" das genau so scheusslich aussieht.

    Aus diesen Platz hätte man so viel machen können. Sorry, aber die Dresdner Stadtplanung sind solch hochgradig unfähige Versager. huh:):kopfschuetteln::daumenunten:

    "Die Modernisten sollten sich endlich eingestehen, dass sich die Qualität einer Stadt konventioneller Architektur verdankt" - (H. Kollhoff).

  • Das SP1, wie es nunmehr heißt, eröffnet nach aktuellen Meldungen am 25.05.2015. Der Händlerbesatz zeigt die für ein Nahversorgungszentrum üblichen Verdächtigen, nämlich Rewe, Aldi, dm, Deichmann, Mäc Geiz, Testoni-Moden, das Reisebüro „Schöne Reisen“ und den Biolebensmittel-Hersteller Alnatura. Daneben wird es Fleischer, Bäcker und ein Asia-Restaurant geben.
    Für die vier Miteinheiten im Büroriegel zum Straßburger Platz sind allerdings noch keine Nutzer gefunden worden. Kein Wunder, dass der Investor diesen gar nicht realisieren wollte.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe