Berlin-Mitte - Alt-Cölln, Petriplatz

  • Städtebauliches Endzeitszenario. Hier kann man jegliche Hoffnung fahren lassen.

    Eine mittlerweile so verbreitete Beliebigkeit und Austauschbarkeit mit jedem anderen Neubaukasten, der zu gewerblichen Zwecken in Berlin gebaut wird. Ob am Lehrter Bahnhof, am Spittelmarkt oder Alt-Cölln, alles der gleiche Brei. Das Areal entlang der Gertrauden-/Leipziger Straße zwischen Molkenmarkt und Friedrichstraße ist verloren. :wuetenspringen:

  • 'Hotel Capri' am Standort des Cöllnischen Rathauses, 144 Appartments sind drin.

    Scharrenstraße

    Unter Lebensgefahr von der Gertraudenstraße aufgenommen.

    Lauschiger Laubengang...

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Wenn vor Capri die rote Sonne in der Spree versinkt... möchte man hoffen, dass sie auch nicht mehr aufgeht um diese Einfallslosigkeit nicht sehen zu müssen :kopfwand: Bis 1945 mittelalterliches Altstadt-Flair - Heute Vorortindustriegebietsambiente... Wollen wir es Lüscheropolis nennen...?

  • Zum Übernachten wirds es tun, aber zu mehr... wie sang Otto Reutter doch einst: "in 50 Jahren ist alles vorbei" - und dieses Haus vermutlich ersetzt, wenn auch nicht notwendig um ein schöneres.
    Ist halt eine Bettenburg im derzeit modischen Kästchenstil.
    Am wenigsten gefällt es mir von der Getraudenstr. aus, die Scharrenstr. geht noch so, finde ich.
    Die Idee mit dem Arkadengang finde ich an sich recht löblich, aber er scheint mir arg eng (2 Personen mit Gepäck kommen grade so aneinander vorbei), und zudem verschenkt, weil da kein Eiscafé oder sonstwas zum Sitzen vorgesehen scheint.
    Man scheint seine Gäste für nicht freilufttauglich zu halten?

    Einmal editiert, zuletzt von Loggia (24. April 2017 um 10:16)

  • Arkaden sind an sich immer anziehend als Orte zum kurzen Verweilen.
    In Verbania/Intra (am Lago Maggiore) gibt es eine ähnliche Situation, breite, unüberquerbare Straße, großes Haus mit Arkaden nebendran. Darin sind Bank und andere Sachen ohne vielbenutzte Türen, also auch ziemlich Ödnis bzgl. Publikumsverkehr. Aber es gibt einen Eisladen, und der ist immer gut frequentiert im Sommer. Eine kleine menschenfreundliche Oase in der Fensterwüste.

  • Nochmal das Caprihotel, Scharrenstraße

    Gertraudenstraße/Breite Straße

    Ansehnlicher als das gegenüberliegende Haus der Deutschen Wirtschaft ist es allemal.

    Die neuen Hofbauten des Hertzog-Kaufhauses.

    Der Altbau selbst ist neu verputzt und wird gestrichen - wegen der Einrüstung noch nicht für Fotos geeignet.

    Brüderstraße zur Sperlingsgasse - das Staatsratsgebäude mit Kuppel. Irgendwie halte ich einen Durchbruch zum Schlossplatz immer noch für das Beste - man müsste dann halt ein wenig translozieren. floet:)

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Am besten das Staatsratsgebäude und 90° drehen und an die Breite Straße stellen. Bestimmt besser, als was dort sonst (eines Tages) mal gebaut werden könnte.

  • Link-Tipp:
    Interessante Seite zur Geschichte des Viertels um die Breite Straße, klick >> hier

    Ausgehend von der Animation in der oben verlinkten Seite ist davon auszugehen, dass der Plattenbau-Anbau des Staatsratsgebäudes an der Breiten Straße erhalten bleibt. Hat jemand eine Ahnung, wann die riesige Fläche des abgerissenen DDR-Bauministeriums neu bebaut werden soll und damit die Breite Straße wieder ein geschlossenes Bild bekommt ??

  • Das archälogische Besucherzentrum soll ja wohl ab 2018 gebaut werden. Wie ist denn der Stand beim "House of One"? Und wie sieht es mit der Ecke Breite-/Scharrenstraße aus?
    Vielleicht könnte einer der Berliner mal den aktuellen Stand der Planungen für den Südteil der Insel in einer Übersicht darlegen. Ich blicke nicht mehr ganze durch.
    http://www.tagesspiegel.de/berlin/archaeo…r/14481646.html

    Hatte ich auch schon gefragt...

  • Letzter Spendenstand war vor drei Monaten m.W. 100k € + 4,3 Mio. Förderzusagen aus diversen Landes- und Bundestöpfen, also politisch gewollt, aber resonanztechnisch ein völliger Schuß in den Ofen.

    Benötigt werden 10 Mio. für die Fundierung mit Besucherzentrum und 45 Mio. für den Gesamtbau.

    Ohnehin ein Affront, ausgerechnet den Standort der Altstadtpfarrkirche Cöllns so zu überbauen. Da gehört eine Rekonstruktion der heimeligen ersten, gotischen Petrikirche auf den alten Fundamenten hin.

    Gegen Dialog der Religionen hätte ich ja prinzipiell nichts, aber die Beteiligten stellen doch nur einen sehr kleinen Ausschnitt dar, und alle drei sind aus jeweils unterschiedlichen Gründen nicht diskursfähig. Und wenn nur Liberalala-Vetreter diskutieren, die ihre theologischen Segel von vornherein gestrichen haben und genausogut zum Bahaismus konvertieren oder bei Küngs Stiftung Weltethos mitwirken könnten oder, wie die Gülenleute, Kreide gefressen haben, bringt das auch keinen Erkenntnisgewinn. Dafür brauchte man Verteter einer philosophisch-theologisch versierten Orthodoxie.

  • Blick aus Richtung Spittelmarkt auf die gertraudenlose alte Brücke und die Friedrichsgracht.

    Petrikirchplatz

    Dort wachsen Sonnenblumen und Gemüse.

    Die Rückseite (künftige Hofseite) des früheren Kaufhauses Hertzog wurde abgerüstet.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Das Kaufhaus Hertzog hätte man farblich akzentuieren können, dann wärs womöglich ein richtiges Schmuckstück geworden. Aber so...
    Auch ich wünsche den Sonnenblumen und Gemüsen weiterhin gutes Gedeihen. So ein kleines Idyll mit Hochhausblick hat schon was.

  • So in etwa hätte es mir besser gefallen:

    Das Haus ist 2x aufgestockt worden, oder?
    Ursprünglich hat es vermutlich nur klassizistische Oberlichter über der Lisene gehabt, die dann zu einem Vollgeschoß erweitert wurden; und jetzt das neuste ist wohl, daß noch ein Geschoß draufgesetzt worden ist.
    Der ramponierte Stuck und die Fensterteilungen sehen mir so aus...

  • Von mir aus kann es ruhig mehr Farbe an den Fassaden in der Stadt geben.
    Nicht nur im Hinterhof.
    Das ewige Grau in allen denkbaren Schattierungen kann ich nicht mehr sehen.
    Da wirst doch auf Dauer depressiv.

  • Zitat von Vulgow

    Hat eigentlich jemand eine Ahnung, warum gerade dieser Block stehen blieb. Alles andere auf der Fischerinsel wurde abgeräumt, nur das hier blieb stehen und das in so exponierter Lage. Ich verstehe den DDR-Städtebau manchmal echt nicht. Hatte das irgendeinen Plan, was abgerissen wurde und was nicht? War das Zufall wer gerade welchen Antrag bearbeitet hat?

    Ich kann mich den Vorrednern nur anschließen. Jede Sonnenblume ist besser als das, was danach kommen wird. Also hoffen wir, dass es unbebaut bleibt, bis Frau Lüscher und dieser Unfähigkeitssenat endlich weg sind. Wobei es ja echt ein Armutszeugnis ist, wie viele Brachflächen es nach wie vor in Mitte gibt und wie unfähig man ist, jenseits von Würfeln und Pappfassaden hier mal eine Vision zu entwicklen, wie das alte Zentrum Berlins mal aussehen soll. Denn Leute, darum geht es hier. Die Fischerinsel, der Molkenmarkt, das Klosterviertel, alles steht zur Neuordnung an, hier liegt die historische Keimzelle der Stadt. In welcher Megacity hat man so eine Chance (das Rathausform gehört ja eigentlich auch noch dazu) und was macht man? Nichts. Nur uninspirierter Müll aus der Retorte. Es ist ein Jammer.

    APH - am Puls der Zeit