Berlin-Mitte - Alt-Cölln, Petriplatz

  • Nur das Haus mit den gotischen Verzierungen ist original, irgendwann hatte @Vulgow auch mal die Orginalsituation gezeigt. Der Rest fällt unter 'Traditionsinsel'. Das heißt, dass die kleinen Gebäude so vor dem 2. Weltkrieg nicht aussehen.

    Um 1960:


    Leider habe ich kein direktes Bild vom ursprünglichen Zustand, auch von der Kleinen Gertraudenstraße, also der Straße hinter dem Gebäude auch nichts, um zu sehen, wie da der Vorkriegszustand aussah. Vielleicht jann da @Vulgow helfen. :)

    Bild vom Spittelmarkt vor Errichtung des heute so genannten Hochzeitshauses im Hintergrund:

    Einmal editiert, zuletzt von Spreetunnel (18. September 2017 um 12:39)

  • Danke für die Bilder. Aber warum blieb dieser Historismusaltbau in so exponierter Lage stehen während mal alles andere platt gemacht hat? Gibt es dafür irgendeine Begründung?

    APH - am Puls der Zeit

  • Dass die Häuser am Spittelmarkt alle zerstört waren!? Auf dem oberen Bild sieht man links die nördliche Zeile mit den gotisierenden Fassaden des Spittelmarktes. Unten davon ein Detail.

  • Naja, aber das ist ja keine Antwort auf die Frage, warum gerade dieses Gebäude stehen geblieben ist, denn zumindest Teile der Fischerinsel oder die Petrikirche standen ja auch noch und wurden trotzdem abgeräumt. Es wäre ja zu schön, wenn die DDR nur Bauten abgerissen hätte, die wirklich zerstört waren. Aber dem war ja nun mal einfach nicht so. Daher wundert es mich einfach, dass man alles entlang der östlichen Leipziger Straße wie auch auf der südlichen Fischerinsel vollständig abgerissen hat, nur dieses eine Haus in so exponierter Stelle ließ man stehen. Daher kam bei mir die Frage auf, warum so viele Bauten fallen mussten, dieses eine aber nicht.

    APH - am Puls der Zeit

  • Dann war die Frage etwas missverständlich, ich dachte es ginge um die anderen Gebäude. Vielleicht wurde dieses Gebäude in DDR-Zeiten für Zwecke genutzt, die eine Abriss im Wege standen, dann später hat man erkannt, dass es passt, her eine kleine Traditionsinsel anzulegen, als man das Nikolaiviertel neu plante.

  • Da kenn ich aber Kriegsbilder, wo mehr von dem gotischen Haus zu sehen ist.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Gibt es eigentlich schon ein Datum, an dem die Gertraudenbrücke fertig saniert sein soll und somit die Gertrauden-Skulptur zurückkehren kann? Wird es noch etwas in 2018?

  • Heimdall:
    Das hatte ich hier schon mitgeteilt.

    Zu den anderen aufgeworfenen Fragen:
    1) Das sog. Juwel-Palais ist stehengeblieben, zunächst weil es sehr gut erhalten war und genutzt werden konnte und später, bei der Neuanlage der Gertraudenbrücke, nicht im Weg stand - die alte Gertraudenbrücke ist deshalb ja auch bewahrt worden.
    2) Ich habe keine historischen Aufnahmen der Kl. Gertraudenstraße.

    Zum gesamten "Traditionsblock" kann man ganz gut aus dem Bebauungsplan zitieren:
    "An der Gertraudenbrücke besetzt das Geschäftsgebäude Gertraudenstraße 10 - 12 mit seinen markanten Giebeln wirkungsvoll den Übergang auf die Spreeinsel. Das 1897–98 von Georg Roensch und Max Jakob in gotisierenden Formen errichtete Gebäude ist das letzte der repräsentativen Geschäftshäuser an der Gertraudenstraße. Das Gebäude hatte nur leichte Kriegsschäden und wurde nach dem Krieg als Bürohaus genutzt. In seiner architektonischen Eigenart und städtebaulichen Funktion ist es ein wichtiges Beispiel der gewerblichen Repräsentationsarchitektur der Jahrhundertwende an einer der prominenten Geschäftsstraßen der Stadt. Das zur Gertraudenstraße orientierte Geschäftshaus überragt die kleinmaßstäbliche drei- bis viergeschossige Bebauung der zur Scharrenstraße orientierten Blockhälfte.
    Die zur Scharrenstrasse ausgerichteten, um 1880 entstandenen Wohnhäuser Kleine Gertraudenstraße 3 - 5 / Scharrenstraße 16a/17 wurden 1975, zusammen mit dem Geschäftshaus Gertraudenstraße 10 - 12, als „Traditionsinsel“ saniert und im Inneren vor allem für Büronutzungen vollständig umgebaut. Die in spätklassizistischer Tradition stehenden Putzfassaden wurden im Zuge der Sanierung teilweise frei rekonstruiert. Im Gegensatz zum Geschäftshaus Gertraudenstraße 10 - 12 sind die Gebäude Kleine Gertraudenstraße 3 - 5 / Scharrenstraße 16a/17 nicht als Baudenkmale in die Berliner Denkmalliste eingetragen."

    Um auch im Bilde zu sein:

    Beim ehem. Kaufhaus Hertzog beginnt so langsam die Abrüstung der Fassade.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Das Hotel Capri vom Westen.

    Es gab ja mal Planungen den Portikus der Cöllnischen Ratswaage, welche bereits Ende des 19. Jhdts. abgerissen worden war, in neuen Formen wieder aufzubauen. Geblieben ist von dieser Überlegung eine Erinnerung im Pflaster.

    Abbildung von F.-A. Schwartz:

    Im Hotelgebäude befindet sich übrigens ein Bodendenkmal (archäologisches Fenster) auf der Seite zur Scharrenstraße.

    Dann noch zum weiteren Fortschritt beim ehem. Kaufhaus Hertzog Scharrenstraße/Brüderstraße.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Das Kaufhaus erscheint mir wie ein Mahnmal einer architektonisch besseren Zeit in der heutigen Trostlosigkeit. Ach Berlin, was hat man dir nur angetan.

    In dubio pro reko

  • Wurde das hier noch gar nicht thematisiert?

    Freier Wettbewerb für Studenten - 1.000,00€ zu gewinnen - Wettbewerb zur Friedrichsgracht (Fischerinsel/Alt-Cölln) - Berlin
    Der als am beispielhaftesten empfundene Entwurf wird mit einer noch höheren Summe prämiert

    An die Studierenden der Berliner- und Brandenburgischen Hochschule aus den Bereichen Architektur, Städtebau und Bauwesen:
    Die Gesellschaft Historisches Berlin e.V. lädt herzlich zu einem freien Entwurfswettbewerb zur Neugestaltung der ehm. Friedrichsgracht, heutigen Fischerinsel, anhand eines von der GHB entworfenen „Bebauungsplan“ ein.


    „Bebauungs-“, bzw. Parzellenplan nach Vorstellung der GHB
    (Grundlage für die Wettbewerbs-Entwürfe, Quelle: GHB)


    MEHR DAZU: http://www.ghb-online.de/projekte/wettb…ichsgracht.html

    EINFÜHRUNGSVERANSTALTUNG/START ZUM WETTBEWERB FRIEDRICHSGRACHT (HEUTE!)
    Donnerstag, den 18. Januar 2018, um 18.00Uhr
    Ort: Am Zirkus 6 in 10117 Berlin


    https://www.google.de/maps/place/Am+…95!4d13.3869325


    DER UMGANG MIT UNSERER BAULICHEN IDENTITÄT
    Wettbewerbsbegleitende Vorträge
    Prof. Bernd Albers ( FH Potsdam) , Hr. Marc Jordi
    Dienstag, 13. Februar 2018 um 19.00Uhr
    Ort: Säulensaal der ZLB, Breitestraße