Berlin-Mitte - Alt-Cölln, Petriplatz

  • Schade, dass das Forum in weiten Teilen nicht mehr moderiert wird... sad:)


    http://www.berlin.de/rbmskzl/aktuel…lung.469424.php

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Ja, das ging in der Molkenmarktdiskussion unter. Weiss jemand, welcher stand jetzt beschlossen wurde? Der schon verabschiedene B-Plan muss ja wegen der Archäologie nochmal geänder werden.

    Schade ist vor allem, dass die in der ersten Fassung enthaltene Wiedergewinnung der Köllnischen Ratswaage, deren Reste gefunden wurden, entfallen ist. Das zweite Problem ist die Großwohnanlage, die auf dem Areal Breite und Scharrenstraße entstehen wird. Hier hätte es die einmalige Gelegenheit zur Sichtbarmachung historischer Parzellen gegeben.

  • Blick entlang des Flusses über die Klobürstenbrücke auf die südliche Spreeinsel.

    An der Fassade eines der zuvor zu sehenden Punkthochhäuser werden Sanierungsarbeiten durchgeführt.

    In der Gegenrichtung geht der abendsonnig beschienene Blick über die Baustelle des zukünftigen WBM-Kloppers zum Cöllnischen Fischmarkt und dem dort entstehenden Vielgeschosser.

    Vom der Mühlendammbrücke aus.

    Und vom Molkenmarkt aus.

    Da ist Hopfen und Malz verloren und die städtebauliche Milch verschüttet.

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    (Immanuel Kant)

  • Berlin ist ein anderer Fall als Kölln. Dass die Exekution Alt-Köllns, die nach 1945 unnötig war, so systematisch akzeptiert und fortgeführt wird ist...

    Sic transit gloria mundi.

  • Auch von den Schotten kann man manchmal etwas lernen...

    Für den südlich von Gertraudenstraße, Köllnischem Fischmarkt und Mühlendamm gelegen Teil Köllns, der heute als Fischerinsel bekannt ist, würde man sich wünschen, daß er dereinst ebenso von den monströsen Punkthochhäusern befreit werden könnte, wie vor kurzem Glasgow. Dort wurden im Jahre 2015 ebensolche 'Schönheiten' gesprengt - übrigens ebenfalls sechs an der Zahl. Erst wenn solche städtebaulichen Fehlgriffe verschwunden sind, kann man an eine urbane Neustrukturierung des Gebietes denken, selbstverständlich - so irgend möglich - orientiert am historischen Straßengrundriß.

    Hier ein Film von der Sprengung - ausnahmsweise einmal ganz ohne Beteiligung des Genossen Walter U. ;)

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    Einmal editiert, zuletzt von Pagentorn (11. Mai 2016 um 19:10)

  • Die Mitte Berlins wurde auch schön ausradiert nach 1945........es stand noch eine Unmenge an trad. Bauten die später fast allen von der DDR gesprengt wurden.
    Was überlebt hat wurde beispiellos verstümmelt....genau wie in Köln.
    Tabula Rasa Lüscher und Konsorten bauen denn nur Kisten ohne jede ortlichen Tradition wie vor 1918 in D. fast immer gewöhnlich und der Fall war.
    Berlin ist imdessen Kisten Hauptstadt geworden und Köln der kleine Kisten Brüder.
    Von wiederherrstellung der trad. Stadt kaum nirgends ein Spur, ausnahmsweise das Schloss und dann nur für 60% und nur der Aussenseite.
    Wenn ein trad. Viertel (wie z.B. dass historische Viertel rund der Petri Kirche) von 500 x 500 Meter rekonstruiert würde, dann kostet das Milliarden.....und die Fachleuten gibt es auch nicht mehr.

    So werden dann immer neuen moderne schlichte Bauten herangeführt wie rund der Ring in Dresden.
    Und werden die Städte kaum das bieten wie sie dass vor dem Krieg taten: millionen auf der Strassen und Plätze die da herrlich genossen von einer intakte und reizvolle Stadt.

    Nur [lexicon='Leipzig'][/lexicon], Halle, Erfurt und Heidelberg sind noch da und die andere 60 Grosstädten kann man ruhig vergessen.

  • Dieser Blick geht auf den vermutlich ältesten Teil der Stadt Berlin (Cölln).

    Der eher brachiale Neubau.

    Ehem. Kaufhaus Hertzog.

    Breite Straße aus der Fischerinsel-Straße.

    Mühlendamm mit dem schrecklichen "Haus der Deutschen Wirtschaft".

    Der Blick zur Südspitze der Spreeinsel. "An der Fischerbrücke" hieß es hier einmal...

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    (Immanuel Kant)

  • So oft hier solche Bilder von dieser Gegend eingestellt werden... besser wird einem bei dem Anblick niemals, eher noch übler. :kotz:
    Die verschenkte Chance, der Urzelle Berlins das Herz zurückzugeben, ist unverzeihlich. Was Städte wie Warschau und Nürnberg geschafft haben, ist hier nicht einmal ernsthaft in Betracht gezogen worden. :wuetenspringen:

  • Der Bau zwischen Scharrenstraße und Gertraudenstraße wächst rasch.


    Es wird bereits mit der steinernen Verkleidung begonnen.


    Auf der Rückseite des ehem. Kaufhauses Hertzog wird ein neuer Flügel errichtet.




    Derweil hat der Bezirk Mitte den 19-geschossigen WBM-Hochhausplänen zwischen Mühlendamm und Fischerinsel überraschend eine Absage erteilt:
    Mitte: Nein zu Hochhaus auf Fischerinsel - Berliner Zeitung

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    (Immanuel Kant)

  • Diese Berliner Ecke ist echt gruselig.
    Viel zu retten gibt es da nicht und über Jahrzehnte wird da sicher nichts wirklich Sehens- und Lebenswertes entstehen.
    Am besten wegschauen.

  • Einige Fotos vom Hotelbau am Petriplatz. Besonders interessant dürften die Elemente sein, der der Betonfassade vorgeblendet werden.

    Blick vom Köllnischen Fischmarkt:

    Blick von der Breitestraße:


    Blick von der Scharrenstraße:


    An der Scharrenstraße, die ersten Verkleidungen sind angebracht:


    An der Scharrenstraße, Verkleidung der Betonfassade:


    Detailansicht im EG:


    Gerade angeliefertes Material:


    Material im Detail und in der Vergrößerung:


  • Ergänzend zu den vorher gezeigten Bildern heutige von der Verkleidung der Fassade:

    Ansicht von der Gertraudenstraße:


    Die Westseite:

    An der Scharrenstraße:



    Auf dem Grundstück an der Fischerinsel, Ecke Cöllnischer Fischmarkt beginnen die Arbeiten zur Offenlegung des Areals, um archäologische Untersuchungen anfangen zu können.


    Am ehemaligen Kaufhaus Hertzog geht's weiter:

  • Ein Artikel in der Berliner Zeitung zu diesem unwirtlichen Ort, der zu den Gründungsorten der Doppelstadtgehörte:

    Nicht ganz korrekt scheint mir die Skizze über die Lage des Fischmarktes, der wohl eher im Kreuzungsbereich der Breitenstraße lag, aber nicht in die Gertraudenstraße reichte.

    Ansonsten viel Wahres über die Planungsfehler der Vergangenheit und Gegenwart und auch ein Seitenhieb gegen die Ignoranz in der Baubehörde von Geisel / Lüscher und Co.

    Fischmarkt

  • Fassen wir mal zusammen:

    NS-Zeit: Beginn des Abrisses
    2. Weltkrieg: weiträumige Zerstörung
    DDR: Abriss teilweiser gut erhaltener Strukturen, Bau der achtspurigen Hauptstraße und der Plattenbauten
    1990 bis heute: Planwerk Innenstadt und heute Planwerk Innere Stadt, immerhin erste Neubauten
    bald: Rückbau der Straße Mühlendamm, weitere Nachverdichtung

    Will sagen: bei mir ist das Glas nach Möglichkeit eher halbvoll als halbleer. Ich bin neulich dort entlang gelaufen und die wenigen Neubauten machen bereits eine enorme Veränderung zum Positiven aus.
    Mir ist das, was dort jetzt gebaut wird 100x lieber als die Ödnis, die Jahrzehnte zuvor geherrscht hat. Leider hat es nichts mit dem alten Berlin / Cölln zu tun, aber überhaupt entsteht wieder ein Funken Stadt, es laufen Menschen herum (klingt lustig, aber die gab es dort vor ein paar Jahren wirklich nicht) und der geplante Rückbau der Straße wird das ganze noch einmal zusätzlich verbessern. Wenn es dann am Molkenmarkt losgeht, dann wird das der Ecke weitere Impulse geben.

    Nicht immer zurück denken - dort ist so viel verloren und die Keimzelle der Stadt ist überhaupt noch nicht ansatzweise in den Köpfen zurück wie bspw. in Dresden. Erst durch die Bebauung kann dort eines Tages auch wieder Qualität entstehen, solange freue ich mich über (fast) jeden Neubau, der dort entsteht.

  • Ich habe mal auf die Schnelle anhand des "2D-Innenstadtplan" den Bereich umrandet und eingefärbt, der seit 1990 bebaut wurde bzw. in den nächsten Jahren bebaut werden soll - inkl. der Straßenverlegung.

    Keines der Gebäude (edit: doch, das Kaufhaus Herzog, welches gerade saniert wird) im eingefärbten Bereich stand vor 1990. Ich weiß, es ist für viele hier ein schwacher Trost, aber betrachtet man die Umstände in Berlin und auch die Tatsache, dass die B1 leider eine wichtige Verkehrsader ist, über deren teilweisen Rückbau wir uns wirklich freuen können, so wurde erstmals wieder Urbanität geschaffen.
    Zudem besitzen alle anliegenden Quartiere noch die alten oder wiederhergestellten Blockrandstrukturen, weshalb die Schneise Mühlendamm weniger zerschneidet als man annehmen könnte.

    Kleines Abschweifen:

    Wer es noch nicht kennt - hier kann man sich die Veränderungen des Schwarzplans von Berlin von 1940 bis ursprünglich geplant 2015 ansehen. Letzteres ist so noch nicht vollendet, aber die meisten Planungen bestehen und beim derzeitigen Bauboom wird der Schwarzplan 2030 in etwa auch so aussehen. Alleine die bloße Bebauung, die sich größtenteils eben doch - Danke Hans Stimmann, Sie waren der richtige Mann zur richtigen Zeit! - am alten Stadtgrundriss orientiert, ist ein Segen für die Stadt.

    http://stadtentwicklung.berlin.de/planen/stadtmodelle/de/innenstadtplaene/sp/index.shtml#