Berlin-Mitte - Alt-Cölln, Petriplatz

  • - ein kleiner, aktueller Rundgang eher für diejenigen, die das Gebiet noch nicht so gut kennen -

    Übersicht – Blick von der Dachterrasse des park Inn by Radisson Berlin Alexanderplatz

    Gertraudenstrasse, Blick Richtung Petriplatz - Leipziger Strasse

    Rückblick zum Nikolaiviertel, rechts hinten die Grunerstrasse, die ab frühestens 2017 stark verkleinert und grösstenteils überbaut werden soll

    Ein letzter Rest der historischen Bebauung Alt-Cöllns

    Blick zum Spittelmarkt

    Unter besseren Umständen in der Vergangenheit, würde sich hier genau vor dem Fernsehturm Berlins höchster Kirchturm (jener der neogotischen Petrikirche) erheben

    Baubeginn für das „House of one“ anstelle der früheren Petrikirche(n) soll 2016 sein…?

    Baustelle für den Neubau anstelle des Cöllnischen Rathauses

    Freigeräumte Fläche an der Breiten Strasse, die hoffentlich einer gemächlichen, kleinteiligen Bebauung harrt

    Alle Bilder von mir

    Wer zwischen Steinen baut, sollte nicht (mit) Glashäuser(n) (ent)werfen...

  • Schade über die vielen verpassten Chancen... hoffentlich ist das Kapitel Regula Lüscher bald vorüber und jemand mit besseren Ideen nimmt sich der Stadtgestaltung an.

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Der Großbau zwischen Scharrenstraße/Gertraudenstraße sowie Breiter Straße/Petriplatz wächst rasch.

    Am Petriplatz wird weiterhin unter Beteiligung von Archäologen gebuddelt.

    Von welcher der drei Petrikirchen das Fundament wohl stammt - das künftige Archäologische Zentrum sollte diese Frage beantworten.

    Die dürften recht alt sein, so tief wie sie liegen; immerhin am Ort der ersten urkundlichen Erwähnung Berlins.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Zitat

    Die dürften recht alt sein, so tief wie sie liegen; immerhin am Ort der ersten urkundlichen Erwähnung Berlins.

    Die Beißer sind aber noch richtig gut erhalten. Nichts mit Karies.

  • Das Nicolaihaus dürfte bald schon von der DSD bezogen werden können.

    Terminlich im Verzug ist offenbar die Sanierung des ehem. Kaufhauses Hertzog.

    So soll's ja bekanntlich mal werden.

    Hier links hat man wohl ein Fenster neu gefertigt.

    Die anderen (allesamt mit profilierten Verstrebungen versehen) dürften wohl erhalten sein und mit der kleinen Gliederung versehen werden.

    Ist das gar ein separater Denkmal-Aufkleber am rechten Fenster?

    Rückseitige Ansicht des Gebäudes über die Ministeriums-Abrissbrache hinweg.

    Dann noch ein wenig Stadtkunde...der Blick geht nach Norden entlang der Breiten Straße zum Humboldtforum.

    1982 gab es diesen Blick vom Ahornblatt aus.

    Anstelle der Brache rechts steht heute das unansehnliche Haus der Deutschen Wirtschaft. Das daneben zu sehende 9-achsige Haus mit dem Stadtplan auf der Brandwand ist das Haus Breite Straße N°30-31.

    Dieses Haus, welches zugleich mit dem Neuen Marstall als Bedienstetenwohnhaus errichtet wurde und dessen Grundstück von der einheitlichen Spreefassade mitumfasst ist, steht heute noch und wird von der Zentral- und Landesbibliothek genutzt.

    Bessere Aufnahme in der Deutschen Fotothek

    Links anschließend mit der Hausnummer 32-34 befindet sich der 60er-Jahre-Bibliotheksneubau auf dem Grundstück der kriegszerstörten Königlichen Ritterakademie, von der ich keine Fotografie auftreiben kann. EDIT: Hier zumindest rechts angeschnitten.

    Hier übrigens die Situation im Jahr der Schloßsprengung mit dem einzig vor Ort erhaltenen Wohnhaus der Breiten Straße, einstmals vornehmste Ecke Berlins.

    Abschließend die hofseitige Fassade.

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    (Immanuel Kant)

    Einmal editiert, zuletzt von Mantikor (27. November 2015 um 20:38)

  • Cöllnischer Fischmarkt, Gertraudenstraße. Vom Neubau des Hotels anstelle des Cöllnischen Rathauses, Baustellenupdate, Blick von der Scharrenstraße:


    Brüderstraße Nr. 13, das Nicolaihaus:


    Bilder von heute, von mir

  • Ich schließe mal mit dem Seiten- und Hinterflügel des Nicolaihauses an, welcher sich im Hofbereich der umgebenden Plattenbauten befindet.

    Und dann noch die Baustelle Breite Straße/Gertraudenstraße/Scharrenstraße/Petriplatz in der Totale.

    Von außerordentlicher Mittelmäßigkeit, das Entstehende.

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    (Immanuel Kant)

  • Mittelmäßig ist das eine. Aber der Bau soll etwas mit diesem Gebäude zu tun haben, dem Köllnischen Rathaus:

    Da muss ich schon wundersame Dinge zu mir nehmen, um hierin ein Zitat, eine Adaption oder gar eine kritische Rekonstruktion - wie behauptet - zu erkennen.

  • Du willst es einfach nicht erkennen, das ist dein Problem. Dabei ist die Bezugnahme auf der Hand liegend, wenn nicht gar ins Auge springend.


    Bildquelle: Ortner und Ortner Architekten

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    (Immanuel Kant)

  • *brüllendlautlach*. Die Mittenbetonung mit Stummelturm ist der ganze Bezug? Das ist derartig banal und flach - da kann man nur lachen.

    Im übrigen - nur nebenbei - ist der Turm selbstverständlich viel höher geplant gewesen. Der Soldatenkönig hatte den Rathausbau aus Sparsamkeitsgründen gestoppt bevor die Turmspitze aufgesetzt werden konnte. Die gleiche Sparmaßnahme betraf eine Freitreppe. Und dieser Bauunfall soll jetzt - ausgedehnt auf den ganzen Baublock mit der mehrfachen Kubatur, verkleidet mit einer Allerwelts-Rasterfassade mit der hetzutage jedes Gebäude versehen wird, entkleidet jedes Bauschmuckes, der eine einfache Gliederung des Baukörpers zuliesse und vom Mansarddach befreit, das dem barocken Haus noch Charakter gegeben hat eine kritische "Rekonstruktion" und ein Bezug zur Geschichte sein?

    Wenn das stimmt ist die Autowaschanlage bei mir um die Ecke ein kritische Rekonstruktion des Brandenburger Tores.

  • Also ich finde das Cöllnische Rathaus jetzt nicht sowas Besonderes.

    Wenn man ganz dreist sein will könnte man sogar sagen, das sowas in nicht so arg zerstörten Städten wie Berlin doch an jeder Ecke steht.

    Eigentlich genauso wie sein Nachfolger.

    In meinen Augen kein Reko-Kandidat der mir unter den Nägeln brennt.

    Bei der Petri-Kirche dahinter ist das allerdings was andere, aber Kirchen baut man ja in Deutschland nicht wieder auf. :(

  • Bei der Petri-Kirche dahinter ist das allerdings was andere, aber Kirchen baut man ja in Deutschland nicht wieder auf. :(

    Im Hintergrund anstelle der Petrikirche wird aber trotzdem ein säkulares Gebäude erbaut, das “House of one“ http://house-of-one.org/de , wo unter einem Dach die Gläubigen der drei Religionen das Christentum der Islam und das Judentum ihren Glauben ausüben können! Mir persönlich gefällt der Entwurf auch gar nicht es hat wieder einmal der Klötzchenarchitekt gewonnen :kotz: wenn man wirklich eine “Multikultigesellschaft“ werden möchte, dann sollten die vielfältigen unterschiedlichen sakralen Baustile in diesem Gebäude zu sehen sein und nicht ein rechteckiger Klotz mit Turmaufsatz, der aussieht wie ein Hochbunker aus dem Zweiten Weltkrieg!

  • Auf solch tolle Neuzugänge im Bildindex habe ich gewartet. biggrin:)

    Zu sehen ist die Breite Straße nach Norden zum Schloßplatz.

    Rechts Neuer und Alter Marstall in ihren alten Proportionen.

    Ein paar Schritte zurückgetreten und mittig auf den Schlossbrunnen vor Portal II geblickt.

    Kleiner Schwenk nach links zum numerischen Beginn der Häuser an der Breiten Straße.Bildquelle jeweils: http://www.bildindex.de

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    (Immanuel Kant)

  • Heute war 'Tag der offenen Tür' im Nicolaihaus, Brüderstraße 13. Es ist Sitz der Deutsche Stiftung Denkmalschutz.


    Mehr dazu bei Wiki:

    Nicolaihaus

    Ich war froh, doch etwas eher erschienen zu sein, denn später tummelten sich Massen von meist älteren Leuten im ganzen Haus, so dass das Fotografieren kaum mehr möglich war.


    Ansicht von der Straße:

    Eingang:


    Treppenhaus:







    Da die Innenräume keinerlei historische Reminiszenzen aufweisen, hat man sich für eine moderne Gestaltung entschieden, farblich sich aber an Funden orientiert:


    Ansicht des Hofes. Seitenflügel und Hinterhaus sind Rekonstruktionen aus DDR-Zeiten, im Krieg stark beschädigt und abgerissen:




    Blick aus dem I. OG des Hinterhauses auf das Vorderhaus:



    Blick aus dem II. OG des Hinterhauses auf das Vorderhaus:



    Das aus dem Weydingerhaus, Unterwasserstr 5, stammende Treppenhaus von K. F. Schinkel nach einer Odyssee hierher verpflanzt. Musste dem Bau der Reichsbank weichen, war dann in einem Haus der Breitestraße und wurde dann hierher versetzt:


    Das Treppengeländer von K. F. Schinkel:




    Wandgestaltung:









    Fenster:

    Tür im I. OG:


  • Danke für die Bildreportage cclap:) . Ich hatte schon mit dem Gedanken gespielt, heute ebenfalls mit der Kamera bewaffnet vorbeizuschauen, aber dann konnte ich meinen inneren Schweinehund nicht besiegen. Aber von außen ist das Haus ja jederzeit zu besichtigen. Läuft ja nicht weg. :whistling:

    Der Plattenbau links vom Nicolaihaus (von der gegenüber liegenden Seite aus) ist zwar ärgerlich, aber durch die helle, schlichte Fassade jetzt auch nicht so die Katastrophe. Schlimmer wäre es, wenn ein übersimensionierter Neubauklotz aus Stahl und Glas und völlig asymmetrischer Aufteilung daneben errichtet worden wäre.

  • Ich war froh, doch etwas eher erschienen zu sein, denn später tummelten sich Massen von meist älteren Leuten im ganzen Haus, so dass das Fotografieren kaum mehr möglich war.

    Das kann man wohl laut sagen - ich war nämlich erst später dort. :zwinkern:
    Sehr schöne Bilder, die ich noch um einige ergänzen möchte.

    Erdgeschoss Vorderhaus mit Fenster zum Hof.

    Der große Veranstaltungsraum an der Brüderstraßen-Seite.

    Blick aus dem Vorderhaus in den Hof.

    Erstes Obergeschoss, Vorderhaus

    Besprechungszimmer

    Ausstellungsraum

    Und noch drei weitere vom Weydinger-Treppenhaus im Hinterhaus.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

    Einmal editiert, zuletzt von Mantikor (20. März 2016 um 22:16)

  • Von den stilvollen Zeugnissen der Vergangenheit zu den hochsteigenden Niederungen der Gegenwart ist die räumliche Distanz leider nicht weit.

    Der massige Bau zwischen Breiter Straße und Petriplatz wächst rasch.

    Schräg gegenüber ist das Grundstück für das geplante WBM-Hochhaus an der Ecke Mühlendamm/Fischerinsel gerodet und eingezäunt worden.

    WBM-Projektseite für den Wohnkoloss am ältesten Spreeübergang.

    Leider hier nicht bekanntgemacht worden ist eine Online-Petition gegen die Hochhausbebauung. Wer also noch zeichnen mag...

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Herrliche Bilder von den Treppenhäusern! Auch die Innengestaltung der verschiedenen Räumlichkeiten sind faszinierend! Echt romantisch der Innenhof mit dem knorrigen Baum. Muß ich auch mal hin! :applaus:

    In der Architektur muß sich ausdrücken, was eine Stadt zu sagen hat.
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten

  • Huihuihui, die Ecke ist komplett verbaut. D: Außer Komplettabriss und Komplettneuaufbau käme da eigentlich nichts in Frage. Aber das kommt natürlich nicht in Frage. ;)
    Ich wette, die meisten, die gegen den neuen Hochhausbau protestieren, sind diejenigen, die selbst in den hässlichen Hochhausplatten drumherum sitzen und sich nicht die Aussicht verbauen lassen wollen. XD