Wien – was vom alten Wien blieb (Galerie)

  • Zitat von "ursus carpaticus"


    War sie nicht schon vordem in diesem Raum (zu dem ja Prag nicht mehr gehörte)einmalig? Weniger was mittelalterliche Bürgerbauten betrifft, da liegt heute wohl noch Goslar voran, aber mit allen Kirchen, Palais, öffentlichen Bauten...
    Meiner Meinung nach hat der zersplitterte deutschsprachige Raum keine Wien (und Prag) ebenbürtige Großstadt zu schaffen vermocht.
    Interessant, dass diese beiden Zentren ziemlich am Rande lagen.

    Hmmm, spontan würde ich hier jedenfalls Dresden ergänzen, vielleicht München, Hamburg wohl kaum, vl. Breslau, obwohl wohl eine andere Größenklasse. In Punkte Adelspalais ist Wien sicher, was den Barock angeht, einmalig, in Punkte Kirchen sind wohl viele Städte dabei, im Punkte Stadtschlösser ist Wien hervorragend.

    Ok, gleich folgen noch Bilder vom Palais Porcia.

    lg

    "Ich denke an Wien, so wie Sie an Brüder, an Freunde denken, die jetzt an der Front sind. Nun sind sie fern von Ihnen und Sie wissen sie in Gefahr, ohne ihnen beistehen, ohne diese Gefahr teilen zu können" - Stefan Zweig 1940

  • Kleist:
    DD- bei aller meiner skurrilen und irrationalen Zuneigung zu dieser unglücklichen Stadt - niemals! Mit zwei bedeutenden Barockkirchen, und einem noch mehr als Wien vom Historismus geprägten, dh verschandelten Stadtbild?
    München käme schon näher, liegt aber interessanterweise auch eher am Rand und in einem sicher tendenziell eher separatistischen Bundesstaat :zwinkern:
    Na, M ist eine Art liebenswert-schrullige Volksausgabe von Wien, erreichte in Summe aber wohl nicht das große Original.
    Breslau wahrscheinlich auch nicht, trotz Ring (alles natürlich sehr spekulativ, denn wir werden natürlich niemals die Möglichkeit haben, durch die alten Gassen zu wandeln und das sicher einmalige, untergegangene Flair zu erleben. Allerdings gilt es zu bedenken, dass auch Wien herbe Einbußen erlitten hat und zweifellos früher schöner war, während Breslau am Ring wohl sogar gewonnen hat).
    Richtig nahe kam wenn schon Nürnberg und ev. (glücklicherweise immer noch) Erfurt.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Mehr noch als durch das edle Palais Kinsky wird das Palais Porcia durch eine der üblesten Bausünden Wiens erdrückt, durch die Tiefgarage auf der Freyung an Stelle des im Weltkrieg zerstörten Salettls des Palais Harrach - man sieht, wie schwer es Kleist fiel, die Fassade ungestört auf das Bild zu bekommen.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Ja, die Tiefgarage ist störend, weil sie eine ganze Sichtachse zerstört, eben der Blick von der Herrengasse zu Schottenkirche- und Stift sowie von der Schottengasse aufs Palais Harrach. Vl. ist es deswegen auch so unauffällig.

    Danke Exilwiener für die Aufklärung, hätt ich auch ob des Esterhazykellers selbst draufkommen könne, bin dort so oft unterwegs....tststs

    So, bin gerade motiviert, also etwas völlig anderes, jedoch nicht minder Interessantes:

    Herrengasse, Palais Porcia: die Gasse ist interessant, seltsam vielfältig und durchzogen von Adelspalais, hier kann man quasi von der Oper zum Schottentor schnurgerade gehen, also durch die ganze Stadt!

    Das Palais steht unscheinbar zwischen dem unglaublich aufdringlichen, aber unglaublich schönen, schmalen und sehr tiefen Palais Daun-Kinsky und Palais Trauttmannsdorf, dabei ist es das älteste Palais der "Gasse". Auch das Palais Porcia hat 2 Innenhöfe, das ursrüngliche Palais bildet heute den Mitteltrakt, die Fassade stammt aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Der Doppeladler ist eine Zutat des Barocks, die Fassade wurde nur gering verändert, für Wien außergewöhnlich.

    Gesamtbetrachtung: die Die Fenstergiebel des 2. Obergeschosses sind aus dem 16. Jhdt, die Fenster der Beletage waren ursprünglich gerade abschließend und bekamen im 17. Jahrhundert Giebel. Das Fenster mit den Voluten über dem Portal von 1550 stammt von 1700, fügt sich gut ein, wie ich finde:

    Der Doppeladler von 1753:

    Fassadendetails:

    So fügt sich das Palais in den Platz ein, rechts sehen wir angeschnitten das Schottenstift, links das Palais Kinsky, das das Palais Porcia förmlich erdrückt und unwichtig erscheinen lässt.

    1. Innenhof, ältester und ursprünglicher Teil des Palais:

    3-geschossige Arkaden, das dritte Geschoß eine Zutat des Barock. Die Arkaden wurden 1753, als das Palais zum Verwaltungs- und Gerichtsgebäude gemacht wurde (deshalb der Adler), zugemauert, man hat vor circa 10 Jahren nur die untersten geöffnet. Die Arkaden weitestgehend aus dem 16. Jhdt, die Pfeiler tw. später verändert.

    Portal von 1700:

    Jetzt der Straßentrakt, Pfeiler aus der Bauzeit:


    Kreuzgratgewölbte Einfahrt:

    Pfeilerarkaden in der Einfahrt:

    Details:

    lg

    "Ich denke an Wien, so wie Sie an Brüder, an Freunde denken, die jetzt an der Front sind. Nun sind sie fern von Ihnen und Sie wissen sie in Gefahr, ohne ihnen beistehen, ohne diese Gefahr teilen zu können" - Stefan Zweig 1940

  • Ja, dieses Geranke neben der Tiefgarageneinfahrt neben dem Harrach ist wirklich übel, auch wenn es im Sommer schön zuwächst. Die Architekten nehmen heutzutage kaum mehr Rücksicht auf die historische Bebauung. Ebenso beim Tegethoff-Denkmal am Praterstern. Das wird derzeit auch mit so einer Konstruktion zugebaut... :augenrollen:

    Die Bullaugen bei der Albertina sind gröblichst und die Rückführung in den Originalzustand wird einmal sehr teuer kommen! Wozu ein Denkmalamt, wenn genau dieses solchen Zerstörungen zustimmt?

  • Hier ein 'Aufwärmen' älterer Innenstadtbilder.

    Allzu systematisch ist unser Rundgang ja nicht angelegt, aber das macht nichts.
    Geht man die zuletzt ngezeigte Herrengasse stadteinwärts weiter, die vielen Palais vorerst einmal außer Acht lassend, kommt man nach der Querung des eindrucksvollen, aber ur wenig unsere Alt-Wien-Kriterien erfüllenden Michaelerplatz zum Josefplatz. Dieser ist wohl das geschlossenste aller Innenstadtensembles (Spätbarock/Klassizismus) und seit einiger Zeit auch weitgehend vom ruhenden Verkehr befreit (welchem Umstand wohl der berühmte Bibliothekssaal Fischers beim Hofburgbrand die Rettung verdankte). Rechts das Palais Pallavicini, 1783 von Bankier Fries in Auftrag gegeben. Die Kargheit der Fassade bewirkte einen ähnlichen Skandal wie ein JH später beim Looshaus, worauf 1786 die Karyatiden des Portals hinzugefügt wurden:

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    Palais Palffy, vereinfachte Ausgabe des Palais Pallavivini:

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    Sprung in die Annagasse. Sie ist mE von der Baustubstanz her die schönste Innenstadtgasse, obgleich dies natürlich Geschmackssache ist und einige Gassen malerischer angelegt sind.
    Interessant erscheint, dass der südlich von der Hauptachse Rotenturmstraße, Stephansplatz und Kärntnerstraße gelegene Bereich, also vor allem die mitunter nicht untereinander verbundenen Quergassen, weitestgehend von der Demolierung verschont geblieben sind und einen großflächigen, de facto jedoch nicht unbedingt als zusammenhängend empfundenen Altstadtraum bilden.
    Von W nach O: Annagasse, Johannesgasse, Himmelpfortgasse, Weihburggasse mit Franziskanerplatz und bereits gezeigten Nebengassen, Singerstraße mit Nebengassen (v.a Blutgasse, Domgasse), Wollzeile (am stärksten beeinträchtigt), und schließlich das größte kompakt erhaltene Viertel um den Universitätsplatz mit Bäckerstraße, Sonnenfelsgasse, Schönlaterngasse, schließlich dann der Fleischmarkt mit der Griechengasse.
    Da kann man schon recht schön und lange spazieren gehen.

    Annagasse 14. Hauszeichen und Puttenfries von 1814 von Josef Klieber:

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    Die Annengasse zählt zu den wertvollsten Gassen Wiens, eine Fassade schöner als die andere:


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    hier Gesamtansicht in voller Pracht, rechts die Annenkirche, ein von außen unscheinbarer Barockbau, deren hoher Turm in der engen Gasse völlig unsichtbar bleibt. In der Gassenflucht der Turm der Augustinerkirche, ein seltenes Beispiel der Barockgotik in Ö:

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    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Zitat von "ursus carpaticus"


    War sie nicht schon vordem in diesem Raum (zu dem ja Prag nicht mehr gehörte)einmalig? Weniger was mittelalterliche Bürgerbauten betrifft, da liegt heute wohl noch Goslar voran, aber mit allen Kirchen (ein Interieur schöner als das andere!), Palais, öffentlichen Bauten...
    Meiner Meinung nach hat der zersplitterte deutschsprachige Raum keine Wien (und Prag) ebenbürtige Großstadt zu schaffen vermocht.
    Interessant, dass diese beiden Zentren ziemlich am Rande lagen.

    Zitat

    DD- bei aller meiner skurrilen und irrationalen Zuneigung zu dieser unglücklichen Stadt - niemals! Mit zwei bedeutenden Barockkirchen, und einem noch mehr als Wien vom Historismus geprägten, dh verschandelten Stadtbild?
    München käme schon näher, liegt aber interessanterweise auch eher am Rand und in einem sicher tendenziell eher separatistischen Bundesstaat
    Na, M ist eine Art liebenswert-schrullige Volksausgabe von Wien, erreichte in Summe aber wohl nicht das große Original.
    Breslau wahrscheinlich auch nicht, trotz Ring (alles natürlich sehr spekulativ, denn wir werden natürlich niemals die Möglichkeit haben, durch die alten Gassen zu wandeln und das sicher einmalige, untergegangene Flair zu erleben. Allerdings gilt es zu bedenken, dass auch Wien herbe Einbußen erlitten hat und zweifellos früher schöner war, während Breslau am Ring wohl sogar gewonnen hat).
    Richtig nahe kam wenn schon Nürnberg und ev. (glücklicherweise immer noch) Erfurt.


    Mit seinen Palais und öffentlichen Bauten aus dem Barock dürfte Wien (abgesehen von Prag) in Mitteleuropa konkurrenzlos dastehen. Zusammen mit mit den Großbauten des Historismus und einem der größten Gründerzeitgürtel entsteht das viel bewunderte Bild einer europäischen Metropole. In dieser Hinsicht war Wien wohl in der Tat bereits vor dem Krieg jeder Stadt im Deutschen Reich überlegen. Diesbezüglich kämen zum Vergleich lediglich die größten alten deutschen Residenzstädte in Frage, also vornehmlich Berlin, Dresden und München. (Was dagegen die Kirchenbauten angeht, würde ich Wien keineswegs unangefochten auf dem ersten Platz sehen.) Im baukünstlerisch entscheidenden Zeitraum zwischen der 2. Wiener Türkenbelagerung und der Französischen Revolution war Wien sehr viel größer als jede andere deutsche Stadt (vgl. z. B. hier) und konnte zudem immer auf Kosten zahlreicher anderer Provinzen leben. Die Grundlagen, auf denen damals in Wien aufgebaut wurde, waren bereits bedeutender als in allen anderen deutschen Residenzen - Städte, die schon um 1500 20.000 Einwohner hatten waren sonst nämlich immer freie Reichsstädte und/oder Bischofsstädte (bei einer Gegenüberstellung mit jungen Aufsteigern wie Berlin und Dresden fällt dies arg ins Gewicht, in geringerem Maße sicherlich auch bei München). Besonders ab etwa 1850 wurde dann baulich der Schritt zur europäischen Metropole vollzogen - auf Kosten des alten Wiens. Wien war durchgängig Hauptstadt, hatte zahlreiche Förderer - besonders Kaiser, Adel und Kirche, weniger die Bürger -, war seit dem Mittelalter für mitteleuropäische Verhältnisse sehr groß und wuchs beständig.

    Eine Stadt wie Nürnberg hat eine gänzlich andere Entwicklung genommen. Als freie Reichsstadt war es wirtschaftlich auf sich allein gestellt - sein Territorium war zwar das größte aller Reichsstädte (abgesehen von Bern), aber verglichen mit einem größeren Fürstenstaat trotzdem unerheblich. Durch die Reformation schied die Kirche als autonomer Auftraggeber aus. Die Bauten entstanden aus einem bürgerlichen Geist ohne kirchliche oder fürstliche Förderung. Was man in den Residenzen etwa unter einem "Palais" versteht, also die repräsentative Niederlassung einer dem Hof nahestehenden Adelsfamilie, konnte es in einer Stadt, die keinem Fürsten unterstand, gar nicht geben. Größere Bauaufträge waren mehr oder weniger allein Sache des Rates. Entscheidend war auch der Umstand, dass die wirtschaftliche und kulturelle Führerschaft ab der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts von Süddeutschland Richtung Mitteldeutschland und später Preußen wanderte, gleichzeitig endete die große Zeit der freien Reichsstädte und der absolutistische Fürstenstaat trat seinen Siegeszug an. Überdies stagnierte Süddeutschland als Ganzes. Seine Protestanten standen einem allzu überschwänglichen Barock zurückhaltend gegenüber. Sicherlich wird am Häuserbestand dennoch viel umgebaut worden sein, aber letztlich konservierte sich ein spätmittelalterlicher Gesamteindruck. Als das alte Reich sein Ende fand, wurde Nürnberg Bayern zugeschlagen und die baulichen Entwicklungen konzentrierten sich in der Folge auf dessen Hauptstadt. Am Ende fehlten wirklich repräsentative Prunkbauten und großartige Einzelleistungen - was viele heutige Zeitgenossen unter klassischer Urbanität verstehen, gab es im Vergleich zu einer sich dynamisch wandelnden Residenzstadt eher nicht -, der staunende Besucher stand allerdings vor einem Häusermeer aus rund 3500, eng verschachtelten, kleinen bis mittelgroßen Bürgerhäusern, die oft Reihenweise im Kern 500 Jahre, bisweilen wahrscheinlich sogar noch einmal 200 Jahre älter waren und von denen kaum eines so hochbedeutsam gewesen ist, um in einem Kunstführer oder einer Architekturgeschichte behandelt zu werden, die zusammengenommen jedoch eine unvergleichliche Ensemblestadt bildeten, lediglich dazwischengestreut lagen die repäsentativeren reichsstädtischen Bauten, um die sich der Magistrat gekümmert hatte.

    Die Geschichte Frankfurts verlief über weite Strecken ähnlich wie in Nürnberg - hätte Nürnberg wie Frankfurt seine Unabhängigkeit über die napoleonische Zeit retten können, hätte man womöglich auch dort etliche klassizistische Häuser errichtet. Erfurt hatte mit Kurmainz zwar zumindest einen kirchlichen Auftraggeber, war jedoch mehrheitlich lutherisch und konnte seine zentrale Bedeutung, die es im Mittelalter in Mitteldeutschland hatte, nicht bewahren. Auch hier dominiert in meinen Augen das "altdeutsche Entwicklungsschema" der relativen Stagnation über viele Jahrhunderte nach spätmittelalterlicher Blüte. Prag war dagegen der alte Zentralort eines großen geschlossenen Territoriums, das für die Stadt arbeiten musste, in dem der böhmische Adel bis weit ins 18. Jahrhundert Präsenz zeigen musste, um 1600 sogar noch einmal Hauptresidenz der Habsburger, dann ab 1620 Spielfeld der Gegenreformation, ab dem 19. Jahrhundert schließlich Hauptstadt und unangefochtenes geistiges und wirtschaftliches Zentrum einer nach Unabhängigkeit strebenden Nation.

    "Meistens belehrt uns der Verlust über den Wert der Dinge."
    Arthur Schopenhauer

  • kann man natürlich alles so stehen lassen.
    "Was dagegen die Kirchenbauten angeht, würde ich Wien keineswegs unangefochten auf dem ersten Platz sehen."
    Auch dies stimmt, wenngleich die erwähnten Städte B, DD, M, FF auch hier Wien nicht nahezukommen vermögen:
    Anders das alte heilige Köln natürlich, das städtebaulich vielleicht überhaupt die stärkste Konkurrenz für Wien war.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Georg Friedrich, vielen Dank für deine Zeilen, war mir ein Genuß! Die Geschichte der deutschen Länder ist unbeschreiblich spannend und so divers, dass man Städte wie Wien oder München mit Städten wie Frankfurt oder Nürnberg eben kaum vergleichen kann.

    Bald folgen weitere Bilder von mir, wir kratzen erst an der Oberfläche.

    lg

    Edit: Kurze Ergänzung zum Palais Palffy: im Prinzip steht heuter nur noch die Fassade, die Hälfte des Palais ist sowieso untergegangen. Die Fassade allerdings ist deutlich älter als der Rest des Josefsplatzes und stammt aus der Renaissance, harmoniert aber hervorragend mit dem Palais Pallavicini!

    "Ich denke an Wien, so wie Sie an Brüder, an Freunde denken, die jetzt an der Front sind. Nun sind sie fern von Ihnen und Sie wissen sie in Gefahr, ohne ihnen beistehen, ohne diese Gefahr teilen zu können" - Stefan Zweig 1940

  • So, nun folgt ein nettes Kleinod auf einem Teil der restlichen Stadtmauer, der sog. Mölkerbastei unweit der Universität (auf die man auch einen schönen Blick hat). Dieser Teil sollte durch die VErlängerung der Tegethoffstraße beseitigt werden, dazu kam es glücklicherweise nicht mehr. Heute ganz gut saniert, wobei man wieder mal auf Beethovens Spuren durch Wien wandeln kann.


    Der Aufgang zur Bastei, links der barockklassizistische Bau des Melkerhofes, er beinhaltet auch eine schöne gotische Kapelle von 1510, Bau weitgehend von 1780, Front zur Schottengasse

    Links jetzt die Rückseite des Melkerhofes, rechts wirds interessant

    Ein kleiner Zubau des Melkerhofes, wohl als Abstellraum o.Ä. gedacht

    Anbau des Dreimäderlshauses

    Von Circa 1770, spätbarock, man beachte das vergoldete Hauszeichen oben ("Auge Gottes")

    Das Portal mit Vasen- und Puttenaufsatz

    Auch von 1770, interessantes Eckhaus, von Franz Xaver Martinelli

    Wieder die Rückseite des Melkerhofes

    Wieder das Eckhaus

    Dreimäderlhaus, auch von circa 1770, spätbarockes Giebelhaus, josephinischer Zopfstil, Medaillon mit hl. Dreifaltigkeit

    Charaktervolles Ambiente, Zubau des Dreimädlerhauses, interessante Gaupen

    Dreimäderlhaus, genauer, im Hintergrund die Universität (Ferstel)

    Das Medaillon hl. Dreifaltigkeit, genauer

    Portal, mit Muscheln und Vasen

    Anfang 19. Jahrhundert, interessante kleine, biedermeierliche Bauten

    Die Eingangstür

    Pasqualatihaus, 1791, Wappenkartusche Pasqualatis (Leibarzt Maria Theresias)

    Das Haus als Ganzes, sehr hoch, Innen mit Gedenkstätte Beethovenwohnung, Giebelfenster

    Innenhof, Brunnen

    Die Häuser daneben circa von 1840

    Und nun gehts wieder bergab

    Stimmungsvolles, Altwiener-Ensemble, ruhig gelegen an der Peripherie der Innenstadt, es gibt auch einen netten Blick vom Ring.

    lg

    "Ich denke an Wien, so wie Sie an Brüder, an Freunde denken, die jetzt an der Front sind. Nun sind sie fern von Ihnen und Sie wissen sie in Gefahr, ohne ihnen beistehen, ohne diese Gefahr teilen zu können" - Stefan Zweig 1940

  • Super Bier gibts auch dort - aus Traunstein.

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  • Zitat

    Und nun gehts wieder bergab

    Ja, die steile Treppe bin ich auch schon herunter geschlendert. Schöne Erinnerung, diese Fotos. Danke, ganz lieb.

  • So, gleich geht s weiter in Alt-Wien, und zwar werden wird den mE größten zusammenhängenden, geschlossenen qualtitativ-wertvollen Altstadtbereich aufsuchen.
    Diese Wertung ist natürlich subjektiv, denn es gibt gekanntlich noch mehrere Altstadtinseln in Wien. Jedoch erscheint, wie erwähnt, der gesamte Ostteil der Innenstadt besonders gut erhalten, und in diesem nimmt das Viertel um Alten Universitätsplatz, Bäckerstraße, Sonnenfels- und Schönlaterngasse sicher einen zentralen Raum ein.
    Glücklicherweise blieb dieser Bereich von den Demolierungen der Jahrhundertwende weitgehend ausgespart (die Einschränkung ist leider wegen der Südseite des Universitätsplatzes nötig, eine einzelne, jedoch höchst prominente Stelle), und auch im Bombenkrieg gab es - soweit mir bekannt, keine Schäden.
    Eine Reihe sehr glücklicher Umstände, also.
    Dazu kommt, dass das Grätzel baulich immer schon zu den allerhervorragensten gezählt hat...
    Also- mE kann man hier wie nirgendwo sonst "Alt-Wien" in dieser Authentizität erleben.

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    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Freu mich auf die Bilder, kann eventuell dann den einen oder anderen Innenhof liefern. Va Bäckerstraße 7 ist ja hochinteressant innen.

    lg

    "Ich denke an Wien, so wie Sie an Brüder, an Freunde denken, die jetzt an der Front sind. Nun sind sie fern von Ihnen und Sie wissen sie in Gefahr, ohne ihnen beistehen, ohne diese Gefahr teilen zu können" - Stefan Zweig 1940

  • Zitat

    Sehr schöner Rundgang! Auch schön zu sehen, dass immer noch die alten Fenster mit fassadenbündigen Winterfenstern erhalten haben. Eine Ausnahme?

    Wohl kaum, es sind so viele Ausnahmen, sehr lobenswert und es verdeutlicht wie sehr sie für die Fassadengestaltung von Bedeutung sind. In D vermisse ich solche Ensembles mit Winterfenstern gänzlich, hat man kein Sinn dafür? Wien nur Du allein! 8) :applausueberkopf:

  • So, jetzt geht s aber los:
    Alte Universität "von hinten":

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    sozusagen von mitten drin (mit Durchblick in die Bäckerstraße):

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    Jetzt sind wir am Universitätsplatz, heute Ignaz Seipel Platz angelangt, rechts die Alte Uni, daneben die Universitäts- oder Jesuitenkirche mit prachtvollem, momentan jedoch temporär entstelltem Interieur, sodass wir mit Innenansichten noch ein wenig warten müssen.

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    Einer der schönsten Wiener Plätze für mich, die fehlende Südseite werden wir uns anlässlich des Rückweges ansehen.
    links die Akademie der Wissenschaften, die uns noch mehr beschäftigen wird:

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    Vom Platz verlaufen nach Norden (links) zwei parallele Straßen, die Bäckerstraße und die Sonnenfelsgasse.
    Wir beginnen mit der Bäckerstraße, sie wird ausnahmslos von schönen alten Häusern gesäumt:

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    Fassade der Akademie in der Bäckerstraße:

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    Blick zurück zur Alten Universität:

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    In der Bäckerstraße befindet sich der einzige bürgerliche Renaissance-Innenhof Wiens:

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    Blick in Richtung Gutenbergplatz:

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    Typisch Wienerische Barockfassade:

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    Typischer Innenhof mit Pawlatsche:

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    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Das historistische Lugeck mit seinen groben Bausünden schenken wir uns, und blicken sogleich in die Sonnenfelsgasse:

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    zu sehen ist auch eine klug und geschmackvoll eingefügte Nachkriegsfassade.

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    Unser Hauptaugenmerk gibt jedoch dem prachtvollen sog Hildebrandthaus:

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    Zuvor noch ein kurzer Blick in die Köllnerhofgasse, die die sonnenfelsgasse mit dem Fleischmarkt und der Griechengasse verbindet, wodurch sich ein sehr großes zusammenhängendes Altstadtviertel ergibt:

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    Das bereits gezeigte Ensemble im Rückblick:

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    Biedermeierliches Detail vom Haus ganz rechts:

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    Barockhaus:

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    Im Ensemble:

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    Gassenflucht zur Jesuitenkirche:

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    Haus mit Renaissanceportal:

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    Durchblick zur Bäckerstraße (auch in Gegenrichtung sehr schön, zielt auf letztgezeigtes Haus):

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    die drei beherrschenden Bauten des I.Seipel-Platzes auf einem Bild vereint - in der engen Sonnenfelsgasse ist s möglich (derlei Bilder gehören natürlich dringend bearbeitet):

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    Mit einem weiteren Blick aus die Akademie verlassen wir die Sonnenfelsgasse und biegen in eine Gasse ein, die für viele der Inbegriff von Alt-Wien ist.

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    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.


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    Die Rede ist natürlich von der Schönlaterngasse.
    Links das Basiliskenhaus, seine Geschichte lest am besten gleich selbst.

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    Blick in Richtung Chor der Jesuitenkirche (der hohe Erker rechts):

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    farm4.static.flickr.com/3640/349 ... 473b_b.jpg
    Voilà:

    http://farm4.static.flickr.com/3358/3491596637_a0139cbac2_b.jpg\r
    farm4.static.flickr.com/3358/349 ... bac2_b.jpg
    Die berühmteste Ansicht mit dem Heiligenkreuzerhof:

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    farm4.static.flickr.com/3603/349 ... 721a_b.jpg

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    Die Jesuitengasse führt zurück zum I.Seipel-Platz:

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    Es folgen vielleicht zu ausführlich geratene Detailansichten:

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    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.