• "Eigentlich hat Berlin seit 1920 ja sogar zwei Dome: eben den besagten Dom und die St. Hedwigskirche, die seit 1920 Kathedrale des Bistum Berlin ist"

    Und die zwei am Gendarmenmarkt? Deutscher und Französischer Dom....

  • die beiden kirchen am gendarmenmarkt haben wirklich nichts mit bischofskirchen zu tun. die bezeichnung dom leitet sich vom franz. wort "dôme" (oder so ähnlich) ab, was schlicht und einfach turm bedeutet. (das habe ich jedenfalls mal in einem meiner vielen berlin-bücher gelesen)

    übrigens gehen die italiener wesentlich großzügiger mit der bezeichnung dom um. dort gibts ja in jeder kleinen stadt einen "duomo".

    bei wikipedia.de - Wikipedia, die freie Enzyklopädie kann man was über den ursprung und die verwendung des wortes "dom" nachlesen.

  • Die Kirchengemeinde des "Berliner Doms" nennt sich selbt "Domkirche zu Berlin".

    Übrigens können Berliner und solche die sich als Berliner fühlen, (Förder-)Mitglied in der Domgemeinde werden.
    Voraussetzung: sie müssen im Einzugsbereich der S-Bahn wohnen. :zwinkern:

    Die Anschrift lautet:

    Domkirche zu Berlin
    Am Lustgarten
    10178 Berlin

    Der Wind gedreht
    Albtraum verweht
    Zum Schluss jetzt das Glück
    Das Schloss kommt zurück!

  • Aber den Namen (Patronat) der alten Berliner Domkirche kann mir wohl niemand nennen!? St. Nikolai oder St. Marien wäre ja typisch für hier, doch heißen so ja bereits zwei Kirchen in B-Mitte.

    Ich schau einmal ob im Dehio etwas steht, bzw. in Kröners Handbuch "Histor. Stätten".

    Für weniger Ideologie!

  • So, ich antworte mir jetzt einmal selber:

    Lt. Internet-Seite des Berliner Domes:

    "1465 begann die Geschichte des - auf der Spreeinsel gelegenen — Doms, dessen eigentlicher Name “Oberpfarr- und Domkirche zu Berlin“ ist. Damals erhob Papst Paul II. die mit einer Pfarrstelle ausgestattete St. Erasmus Kapelle im neu erbauten kurfürstlichen Schloss zu Cölln an der Spree zum Kollegialstift. Aus der damals üblichen Bezeichnung solcher Stiftskirchen als “Domkirche“ rührt der heutige Name her."

    Also wohl St. Erasmus!?!

    Für weniger Ideologie!

  • Damit hast du den Namen der früherern Schlosskapelle im Spreeflügel des Stadtschlosses, ob aber auch der spätere "Dom" so hieß, ist damit noch nicht raus.

  • Das ist richtig, doch nehme ich an, daß der Berliner Dom, solange er katholisch war, diesen Namen beibehalten hatte. Als Berlin und die Hohenzollern lutherisch wurden, mag der Name weggefallen sein, oder als die Hohenzollern calvinistisch wurden..... Spätestens jedoch mit dem Bau der barocken Domkirche. So mutmaße ich jetzt einmal.....

    Für weniger Ideologie!

  • aus dem buch "der berliner dom" von laurenz demps

    (Der Erasmuskappel wurde) am 28. November 1450 vom Papst die Rechte einer Pfarrkirche verliehen.
    ....
    Durch eine Stiftungsurkunde vom 2. April 1465 richtete Kurfürst Friedrich II. das erste Berliner Domkapitel (an der Erasmuskapelle) ein, an dessen Stelle ein Domprobst stand.
    ...
    1514 konnte Kurfürst Joachim I. Nestor beim Papst eine weitere kirchenrechtliche Erhöhung der Stellung des Domstifts durchsetzen.
    ...
    Kurfürst Joachim I. Nestor, der ein entschiedener Gegner ... (der Reformation) ... war, hatte ... an der Spree besonderes im Sinn: Ein Bollwerk des Katholizismus sollte Berlin werden, ein "Trutz-Rom" gegen die Reformation. Für solche hochfliegenden Pläne war die Schloßkapelle jedoch nicht repräsentativ genug. Ins Visier geriet die gegenüber dem Schloß auf dem Gelände vor dem heutigen Staatsratsgebäude gelegenen Dominikerkirche aus dem 13. Jahrhundert.
    ...
    Im Jahre 1536 konnte das Gebäude seiner neuen Bestimmung als "Dom" bzw. "Domkirche" übergeben werden, und zu diesem Anlaß ist erstmals für einen Kirchenbau in Berlin diese Bezeichnung verwendet worden.

  • Aber welches Patronat hatte dann diese neue Domkirche, die zuvor Dominikanerkirche war? Ebenfalls St. Erasmus???

    Für weniger Ideologie!

  • Wurde vor 25 Jahren bei der Dom-Restaurierung gepfuscht?

    << "Allerdings waren wir noch von einer Sanierung ausgegangen.
    Doch der Schaden ist unglaublich.
    Die Kupfer-Stahl-Konstruktion zerbröselt förmlich."
    Das alles 25 Jahre nach dem Wiederaufbau der Kuppel. >>

    http://www.morgenpost.de/content/2007/0…lin/879144.html

    Der Wind gedreht
    Albtraum verweht
    Zum Schluss jetzt das Glück
    Das Schloss kommt zurück!

  • Zitat

    Ein Bollwerk des Katholizismus sollte Berlin werden, ein "Trutz-Rom" gegen die Reformation.

    Au Backe, das ist aber gründlich schiefgegangen :staunenblau:

  • Also bitte, wenn es ohnehin zerbröselt, dann bitte das alte rekonstruieren. :)

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • Das heutige Kupfer der Kuppel zerborstelt.
    Gute Nachricht, weil da endlich die Chance besteht die ursprüngliche höhere und viel ästhetischer Kuppel zu rekonstruieren. Finde die heutige Kuppel zu "Plump" und dadurch hat auch die Dom eine plumpige Austrahlung.

  • @uaoj
    Nicht die Kuppel zerbröselt, sondern das Kreuz bzw. die Laterne. Und wenn man nicht mal Geld für die hat, dann wird man für die (wohl noch intakte) Kuppel erst recht keins haben.

    Wenn die ev. Kirche bereits mehrfach mit Plakaten à la Charlottenbruger Tor geworben hat, wieso macht die es nicht hier auch? Viell. reicht's dann ja auch für eine Reko...?
    Hat der Vatikan denn nicht vielleicht sowas wie einen "Fond für den Erhalt kath. Kirchen" oder sowas...?

  • Zitat von "Benni"

    Hat der Vatikan denn nicht vielleicht sowas wie einen "Fond für den Erhalt kath. Kirchen" oder sowas...?

    Hallo Benni! Auch wenn der Vatikan einen solchen Fond hat, wird wohl kein Geld daraus verwendet werden, um evangelische Kirchen zu renovieren. Nachfragen können wir ja mal; vielleicht merken sie´s ja nicht :zwinkern:

  • wenn die kuppel zerbröselt... dann wird man mit sicherheit nicht die kuppel in der vorkiregform wiederherstellen. hoffen wir mal, dass die kuppel hält. Sonst wird das so eine Kuppel wie auf dem Reichstag :?

  • Ich redete auch von der (ebenfalls im Artikel erwähnten) kath. Hedwigs-Kathredrale, die ja immerhin Bischofssitz des Erzbistums Berlin ist.

    Naja, eine Reichstagskuppel wird man dem Dom schon nicht aufsetzen. So doof sind nicht mal die Berliner - hoffe ich... :?

  • Wenn es wieder mal um die Domkuppel geht, will ich nochmals meine Fotomontage zum Besten geben:

    heutiger Zustand:

    Fotomontage mit historischer Kuppel:

    Die alte Kuppel zu rekonstruieren wäre ein tolles Projekt für die Stiftung Denkmalschutz Berlin. Vielleicht sollten wir diese mal anschreiben?!

    http://www.stiftung-denkmalschutz-berlin.de


    EDIT Antiquitus: Bitte Bilder regelgerecht einbinden.

  • Sieht echt toll aus..Hast du die hinteren Türme vergessen oder geht das nicht so gut? Aber zu einer Reko gehört mehr, als nur die Laternen. Die alten Kuppel war auch höher bzw. Ei-förmiger, als die jetzige.

  • Man könnte den Dom wie vor 1945 immer noch wiederaufbauen, wenn es Spendenaufruf geben würde. Wer als Mitglieder beim Dom-Verein ist, der kann Antrag zum Spendenaufruf für das Wiederaufbau der historischen Kuppel und Laterne aller vier Türmen stellen. Wäre toll!!

    Diese Foto von unten schaut sehr schön, als ob der Dom wirklich wiederaufgebaut wäre....Ebenso Kiliansdom von Würzburg...