• Lässt sich aber bestimmt auch schnell wieder abreissen.

    Jaaa, ich wäre auch für einen sofortigen Abriss dieses obskuren Dings! Wie konnte man sowas da bloß hinklotzen??? ?(

    Und für einen Wiederaufbau des "Hotel Eiler"; so ein schmuckvolles Gebäude fehlt wirklich noch auf dem Schlossplatz.

  • Der Oranienburger Speicher hat jetzt eine eigene Vertriebsseite.

    Alter Speicher Oranienburg

    Ich hätte mir eine deutlich "liebenswertere" Gestaltung gewünscht. Diese durchgehenden 0815-Balkone verschandeln den imposanten Bau nicht unerheblich. Die weiß-graue Verputzung gefällt mir altem Stinkstiefel übrigens auch nicht besonders. Da es Eigentumswohnungen werden, schätze ich die sterile und sichtbetonlastige Gestaltung im Inneren erst mal als zeit(un)geistige, vorläufige Visualisierung zur Veranschaulichung ein, mehr nicht.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Eine absolute Katastrophe! Das Gebäude, sicherlich als Speicher schwer einer anderen Nutzung zuzuführen, sollte doch mit seinen Neorenaissancegiebeln an die alte Burg Bötzow erinnern, so ist es eine grauenhafte Verstümmelung.

    Steht das Gebäude nicht unter Denkmalschutz?

    Armes Oranienburg!

  • Diese durchgehenden 0815-Balkone verschandeln den imposanten Bau nicht unerheblich.

    Ja, Du hast recht. Diese Balkone finde ich auch furchtbar... Sie verschandeln den Charme des alten Bauwerkes völlig, machen es zu einem Miets-Hochhaus im Stil der 60er/70er-Jahre! Wer sich solchen Quatsch bloß ausdenkt??? :kopfschuetteln:

  • Das ist der heutige Neubaustandard. Bauhaus trifft Wohnmodul. Aber fällt Dir etwas auf?...

    Sie zeigen den Speicher ohne die hässlichen Balkons. Diesen Anblick wollen sie den Käufern der Neubauwohnungen nicht zumuten, sondern statt dessen mit dem Blick auf das historische Gebäude ohne völlig entstellende Umbauten werben.

  • Wer kommt auf sowas krankes?! Ich frage mich wirklich ob in solchen Gebäuden ein normales leben möglich ist, oder ob das zb. kinder nicht gaga macht, oder einen ein befremdendes Gefühl gibt. Für mich wäre es gruselig dort zu leben mir macht diese Banaleinheit angst, dabei stehe ich der Moderne gar nicht abgeneigt gegen über, aber das ist krank! Was bin ich froh in einem 100 Einwohner Nest großgeworden zu sein, da ist die Welt noch in Ordnung! Vielleicht finden andere sowas ja kruselig. :lachentuerkis::lachen:

    Das der Schöne speicher in dieser missere, der Leuchtturm im Meer ist der unter zugehen droht. brauche ich glaube ich nicht zu erwehen. Also bild 1 oder 2 kann man auch gleich als schock Fotos auf Zigarettenschachteln drucken. :thumbup:
    Tut mir leid wegen der Gehässigkeit, aber hab lange nichts so verbocktes mehr gesehen.

  • Also, ich weiß ja nicht, wie die Uhren in Oranienburg gehen, aber das gezeigte Neubauvorhaben ist doch nichts besonderes, sondern heute gängiger Standard.

    Hier mal ein Foto von der Hafencity Hamburg:
    http://architektur-fotograf.eu/wordpress/wp-c…HP2951-Edit.jpg

    Oder die Module etwas plumper, nur als Zierrat eines Baublocks in Stralsund:
    http://muhsal-immobilien.de/projekte/apart…egen-stralsund/

    Oder wäre so etwas, wie aus dem Hafen Düsseldorf, lieber?
    https://upload.wikimedia.org/wikipedia/comm…_2005-07-27.jpg


    Um nicht falsch verstanden zu werden: Mir gefällt dieser Baustil nicht. Aber verwundert bin ich nicht, dass die Umsetzungsversuche nun bis nach Oranienburg reichen.

  • Schon klar, Heimdall.

    Nur ist es eben umso enttäuschender, wenn der Alte Speicher als baulicher Bezug vollkommen ignoriert wird und auch die teilweise Wasserlage nicht zu gestalterischen Abmilderungen inspiriert. Das alles vor dem Hintergrund, dass Oranienburg nicht gerade vor sehenswerter Wohnbebauung überquillt...

    Im Übrigen ist das Ganze in vielen Aspekten ein gestalterischer Klon dieser Containerburg-Anmutung in Berlin-Prenzlauer Berg - FRAGT GRAFT, die gelten sogar als kreativ. :lachen:

    ---

    Eine Bürgermeisterkandidatin möchte sich immerhin künftig stärker an den holländischen Wurzeln der Stadt orientieren:
    "Ich wünsche mir für die Stadtentwicklung, dass unser historisches Erbe noch stärker sichtbar wird. Ein neues Quartier im holländischen Stil und eine stärkere Berücksichtigung niederländischer Architektur bei weiteren Bauvorhaben gibt Raum für die Verbindung von Tradition, Kultur und Moderne."

    Da sind wir aber gespannt, wie's ausgeht...

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

    4 Mal editiert, zuletzt von Mantikor (15. August 2017 um 09:12)

  • Im Grunde sind solche Architekten auch nur Produkt des One-World-Gedankens, wie er wohl an den Architekturschulen vermittelt wird. Regionale Baustile, Ornamentik oder Bauten mit dem Stichwort "Identität" gelten bei diesen Leuten wohl als ebenso altbacken und ewiggestrig wie konservative Parteien in der Politik. Im Grunde sehen viele Architekten Bauen im alten Stil wohl als "rechtspopulistisch" an.
    Daher sind sie dem globalen Einheitsstil verpflichtet, der nur auf inneren Komfort setzt, ansonsten aber keine Unterschiede zwischen Oranienburg, Guangshou und Sao Paulo zulassen will.
    Der Fisch stinkt immer vom Kopf her, und daher wird sich kaum etwas ändern, wenn sich nicht auch die Doktrin an den Architekturschulen ändert, und zwar mindestens europaweit. Die Schweizerin Regula Lüscher in Berlin ist ja auch ein Produkt dieser überall stattgefundenen Gehirnwäsche und keine Ausnahme in der "Szene".

    " Dem Wahren, Schönen, Guten "

  • Das ist es auch immer, was ich mich frage wie man dieses widerliche Rad aus, selbst Beweihräucherung und Zwangs Neurosen brechen kann, das sich Architekten da anhaften.Weil was diese Leute da treiben, ist nicht gut für die Zkunft und den Zusammenhalt unsrer Republik.Ich kenne viele Leute die die Moderne Architektur nicht mögen aber, dennoch vorgesetzt kriegen das ist eine Minderheits Architektur zumindest bei öffentlichen Gebäude sohlte man das demokratischer handhaben zb. Ein Rathaus bau. sonst kommt da sowas wie der Geheimdienst bunker in Berlin raus bei dem ich immer an Nazi Architektur in Speers sine denken muss, wo bei ich das Gebäude noch am gelungensten finde von all dem Desastern dort Wegen seiner puren soliden masse löst bei mir ein Gefühls Mix aus Faszination und angst aus und Hand aufs Hertz sowas wehre auch für einen guten Architekten schwer ein Gebäude dieser art und für diesen Zweck.

    Was mich aber am meisten an vielen Gebäuden stört ist das sie nicht umweltfreundlich sind, Flachdächer und die Dämmung werden viel müll erzeugen,da sie besonders Verfall anfällig sind. Das Gebäude mit der zeit altern ist normal aber es ist ein unterschied ob nach 20-30 Jahren nur ein Eimer Farbe und teils neu Verdutzung nötig sind oder, ob man zur sonder müll Deponie muss.Dazu kommen auch weite Wege weil das material ja nix mit der Region zu tun hat was, nicht nur in optischer und Kultureller siecht von nachteil ist,sondern auch weite fahrt strecken erzeugt.Was bei neubauten aber eigentlich immer gut ist sind: Wasser,Heizung da neuste Systeme eingebaut werden können und Fenster, wobei letzteres durch große Flächen auch wieder für die Katz ist.

    Fassen wir zusammen was mich stört:
    - Ideologische Verblendung
    - Undemokratische Architektur (wobei das nur auf eigen Recherchen basiert aber,wer kennt schon wen der , das toll findet wie es gerade läuft.)
    - Umweltschutz etwas wo neubauten voll auftrumpfen können, versagen sie hier komplett!

    Um noch was zum Thema zu schreiben genau das ist es, was da im schönen Oranienburg entstehen wird und es erfüllt alle Kritik Punkte scheinbar mit Bravur,Leider disgust:) .

    Einmal editiert, zuletzt von Maxitown (16. August 2017 um 13:52)

  • Es muesste mit Postwurf-Sendungen oder Werbung in den Medien viel zu erreichen sein.
    Auch die Universitaeten mit dem Studenten muessten Werbung in unserer Sache erhalten.
    Stellt Euch vor, in Oranienburg bekommt jeder Haushalt eine kleine Karte von Stadtbild Deutschland!

    Es wuerde schon viel bringen, wenn die Bauherrn erfahren, das Sie das Design nicht den Architekten
    ueberlassen zu brauchen. (Stellt Euch die generften Architekten vor, wenn der Kunde noch schnell sagt:
    "Und da noch ein Art-Deco Giebel hin, mit Rundfenster, weil ich brauch noch ein bisschen mehr licht im Dach!")

  • Ich frage mich wirklich ob in solchen Gebäuden ein normales leben möglich ist, oder ob das zb. kinder nicht gaga macht, oder einen ein befremdendes Gefühl gibt.

    Hallo Maxitown, genau diesen Gedanken habe ich auch schon lange in Bezug auf diese verrückte Kubus-Architektur. Meiner Meinung nach kann das Wohnen in solchen modernen Kästen gar nicht gut für die Psyche sein, weder bei Kindern noch bei Erwachsenen. In solchen Gebäuden wird man niemals in dieses "Home - sweet Home"-Gefühl kommen können - wonach wir uns doch alle sehnen und was wir für die seelische Gesundheit brauchen! Das persönliche Sich-Zurückziehen von der Außenwelt, wenn man sich einfach mal erholen und seine Ruhe haben möchte, ist bei diesen Fenstern, Balkonen etc. doch gar nicht möglich. Mich würde das psychisch krank machen und sehr viele andere Leute sicher auch und ich sehe da auch einen massiven Negativ-Trend für unser Land, wenn das so weitergeht mit dieser Gaga-Architektur. Denn m. E. ist der Mensch von Urzeit her auf Sicherheit und Behaglichkeit und ein Sich-Zurückziehen können ausgelegt, um sich zu entspannen und zu regenerieren vom Arbeits- und Schulalltag. Jeder möchte doch einfach ganz normal leben können, in ganz normalen Häusern.

  • Also ich finde die Idee, den alten Getreidespeiche mit neuen Elementen zu versehen, erst einmal gar nicht so reizlos. So wie die Skizze jetzt aussieht, ist da ja sicher auch noch Spielraum für Gestaltungsmöglichkeiten. So lange es keine Sichtbeton-Elemente werden, finde ich die Gestaltung sogar gelungen. Hat etwas von den Penthouse-Wolkenkratzern in Tel Aviv.

    @Maxitown was genau ist mit "undemokratische Architektur" gemeint? Verbirgt sich dahinter die Forderung, über die Gestaltung jedes einzelnen Gebäudes abstimmen zu lassen? Das würde meiner Meinung nach doch nur in Einheitsbrei münden.

  • Zitat

    Während der größte Teil der Fläche von einer Tochtergesellschaft gekauft wurde, erwarb die eigens hierfür gegründete TAS OR Speicher GmbH & Co. KG lediglich das Grundstück, auf dem der historische Speicher steht. Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Oranienburger_Speicher

    Ich kenne Oranienburg ein wenig. Ich kann mich erinnern, dass ich beim ersten Besuch (vor über 10 Jahren) sehr viel Leere gesehen habe. Überall Baulücken und Grün. Dazwischen gab es ein recht großes Bahnhofsgelände, das Schloss und Nachkriegsbebauung. Da fallen natürlich alle Vorkriegsbauten besonders ins Auge.

    Der Oranienburger Speicher ist ein Industriedenkmal und durch seine frühe Eisenbetonbauweise erhaltenswert. Ich denke, das es Industriedenkmale noch schwerer haben, als so manches mittelalterliches Fachwerkgebäude. Industriebauten sind viel jünger als gotische Kirchen, befinden sich meistens außerhalb von Stadtzentren (wo sie von einer breiten Bevölkerung gesehen werden können) und sind viel schlichter als barocke Schlösser. Dieser Speicher scheint sich von vielen Speichern abzuheben, denn er hat sogar eine "geschmückte" Fassade, da die oberen Geschosse die barocke Formensprache des Schlosses Oranienburg aufnehmen.

    Also: Wenig Vorkriegsbebauung/ besonderes Industriedenkmal mit Fernwirkung/ neobarocke Fassade

    So rechne ich 1+1+1 zusammen und denke, dass dieses Gebäude unbedingt erhalten werden muss

    Das Gelände um den Speicher ist natürlich allein durch seine Lage an der Havel interessant. Zudem ist der Bahnhof schnell zu erreichen. Kein Wunder, dass ein Investor hier zuschlägt.

    Mich wundert ein wenig dieser Satz, den ich bei Wikipedia gefunden habe. Ich frage mich, ob man einen juristischen Vorteil gewonnen hat, weil das Grundstück, auf dem der Speicher steht, vom Rest abgetrennt wurde? Für dieses Teilgrundstück wurde extra eine eigene GmbH gegründet (mit dem Ziel, den Speicher abzureißen?).

    Aus Sicht der TAS ist der Umbau jedoch nicht wirtschaftlich. Wäre der Umbau des Speichers rentabel würde man alle Neubauten des gesamten Grundstücks dazu rechnen?

    Oder irre ich mich, weil die TAS die Grundstücke von einem anderen Investor gekauft hat?

    Vielleicht sollte der Speicher erstmal nur gesichert werden und irgendwann wieder an einen anderen Investor verkauft werden, wenn die Mieten auch in Oranienburg einen Umbau rentabel machen. ;)

    Ein Bauhistoriker hat mir mal gesagt: "Was einmal weg ist, ist weg."

  • Alle Einheitswurst denkende Architekten soll man aufs neue erziehen im Traditionelle Bautradition. Die Uni's müssen hier doch das gute und von den meisten Menschen erwünschte Bauten zeigen.

  • Naja Klassiker,ob die meisten Menschen traditionelle Bauten wünschen,da bin ich mir nicht so sicher.Bis jetzt waren und sind es immer nur Minderheiten von Initiativen die sich für Tradition und Rekos in den Städten stark machen.Und selbst diese Wenigen haben keinen einfachen Stand gegenüber einer Lautstarken und Bestimmend auftretenden Gegnerschaft.