Potsdam - Ungers Alte Post - Neubebauung des Grundstücks

  • Tja, wenn schon ein Zigeldach mit Veluxfenstern Beigeisterung auslöst kann man sich ja in jeder Vorstadtsiedlung in kultueller Tradtion suhlen. Ich finde es auch gut, dass der Bau stehende Fenster hat und die Fassade nicht dauerd blinkt.

    Nicht so schön finde ich den Leiterhakenwald, die völlig unpassenden eloxierten Fenster in Billigteilung und die Gesimse, die vom Reißbrett des Generalbauinspektors für die Reichshauptstadt stammen könnten.

    Angesichts dessen, was man hätte bekommen können, nämlich dem Unger-Bau der Alten Post, ein klarer Rückschritt. Angesichts des Vorgängerbaus "Haus des Reisens" ein Fortschritt.

  • So schlecht finde ich die "Neue Post" nicht, allerdings wenn die Gerüste abgebaut werden, ist dann der Streit um die Farbe der Fassade geklärt?

    Werden eventuell noch die erhaltenen Figuren auf den "alten" Platz zurückkehren oder kommen die in den Vorraum der Volksbank?

  • Ich persönlich finde, dass die historischen Figuren auf diese neoklassizistische Post nicht gehören. Es wäre trotzdem schön, wenn die Volksbank die Sanierung bezahlt und sich vielleicht gleich bei der Restaurierung der Ringer- und Fechter engagiert. Ich fürchte allerdings, dass die Kasse nach dieser Vollsandsteinfassade mit Metallfenstern leer ist.

  • Ich finde die Figuren sollten dahin zurückkehren. Es ist ein gelungenens neoklassizistisches Pebäude, aber eben nicht Ungers Alte Post. Wenn erst der Kanal zurückgekehrt ist,wird man sich dessen umso mehr Bewußt werden.

  • Ich finde die Figuren sollten dahin zurückkehren. Es ist ein gelungenens neoklassizistisches Gebäude ...

    Eben. Und klassizistische Gebäude bekommen keine Attikafiguren wie im Barock. Es sei denn, man will eine lächerliche Karikatur von Architekturgeschichte erzeugen.

  • Es wäre für die Gesamtwirkung wahrscheinlich besser und hübscher mit Figuren, aber aus Prinzip hätte diese banale Banausenkiste eben gerade diese Figuren nicht verdient! Nun nimmt man aus Prinzipientreue eine schlechtere Gesamtwirkung in Kauf oder gönnt man dem Bau sich mit fremden Federn zu schmücken und denkt so ganz pragmatisch? Ich weiß es ehrlichgesagt nicht.

  • Sagen wir mal so, klassizistische Gebäude werden mit Figuren barock, sieht man auch am Stadtschloss. Außerdem würde die Firguren so in Stadtbild zurückkehren, also dafür.

  • Hat leider mit der alten Alten Post nicht mehr viel zu tun. Schade. Ob die Fassade jetzt grau oder farbig wird, ist mir dann auch egal, es lohnt sich nicht mehr, darum zu streiten. Figuren würden dort oben völlig deplatziert wirken.

  • Zumal man sich ja in den Kassettenfeldern eine hübsche Werbung der Berliner Volksbank vorstellen muss. Mit de Figuren auf dem Dach wirkte das bizarr.

    @ Kurfürst: Ein klassizistischer Bau wird nicht mit Attikafiguren barock - dazu gehört wirklich mehr. Und ein grobklassizistischer Bau wie die Volksbank dreimal nicht.

  • Nun gut, nachdem die Gerüste abgebaut werden ist davon auszugehen, das sich an der Farbe der Fassade nichts mehr ändern wird.

    Ich würde die Figuren jetzt in den Vorraum der Volksbank aufstellen und ein Bild des Vorgängergebäudes aufhängen, so das man sieht welches wunderschöne Gebäude früher da mal stand und damit meine ich nicht das "Haus des Reisens".

  • Die Frage bei diesem Video-Beitrag ist, was der Hinweis auf eine "AfD-Architektur" bedeutet? Hat sich die Partei je für Gebäude im Stil der neuen Sparkasse ausgesprochen? Wäre eine solche Architektur auch eine APH-Architektur, wenn sie nur an anderer Stelle stünde, z.B. auf einer jetzigen Gewerbebrache? Das Video macht mit dieser kleinen Bemerkung jedenfalls ein riesiges Diskussionsfass auf, ohne auch nur den Ansatz einer Antwort zu geben.

  • Nein, das ist Quatsch. Der Volksbankbau ist Grobklassizismus - mit der AfD hat das nix zu tun. Der Stil wurde schon von der Weberbank in Berlin verwendet und verspricht für Bankvorstände irgendetwas zwischen Stärke und Solidität zu symbolisieren. Die Architekten Axthelm und Rolvien bauen sonst nur Zeitgeistkratzereien.

  • Weberbank in Berlin

    Hast Du von diesem Gebäude ein Foto oder einen Link?
    Ich habe bei der Bildersuche nur dieses Berliner Weberbank-Gebäude gefunden, das aber wenig mit der Architektursprache der "Neuen Alten Post" gemein hat.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der…ollerndamm2.JPG

    Nochmals meine Meinung. An sich gefällt mir das Gebäude der "Neuen Alten Post". Ich mag ja durchaus diesen kalten Neoklassizismus. Aber die Stelle ist nicht die Richtige dafür, weil sie hier die Rekonstruktion der Ungerschen Post verhindert bzw. keinen ausreichenden Ersatz dazu bildet. (Wenngleich es natürlich noch weit schlimmer hätte kommen können) An einer anderen Stelle, z.B. einer hässlichen Brache am Stadtrand oder der jetzigen Fläche eines heruntergekommenen Plattenblocks, bei der keine Rekonstruktion verhindert wird, hätte ich gegen den Bau gar nichts einzuwenden, fände ihn gar reizvoll.

  • Gern, nahe Savignyplatz steht diese Weberbank. Die Problematik des Ortsbezuges sehe ich ähnlich - aber welcher Architekt denkt heute an sowas?: