Potsdam - Quartier Barberini und Alte Fahrt

  • Daher ist mein Ansinnen in der Betrachung immer zweierlei, die städtebauliche und die architektonische. Und zweifelsohne ist die städtebauliche die entscheidende Voraussetzung, dass historische Rekonstruktionen überhaupt möglich sind.

    Ja, genauso sehe ich das.

    Wichtig für Potsdam ist die Tatsache, dass die Stadt im Krieg "nur" etwa 47% zerstört war. Die ganze zweite Stadterweiterung war praktisch unbeschädigt. Wichtige Teile der ersten barocken Stadterweiterung sind auch noch vorhanden: hoffentlich wird dort auch bald die ganze Garnisonkiche wiederaufgebaut.

    Was schmerzlich gefehlt hat war der Alte Markt UND die Verbindung des Marktes mit der erhaltenen Stadthälfte. Der Markt kommt, und die Verbindung ersteht jetzt wieder! Damit ist das Städtebauliche erreicht. Mit Kleinteiligkeit der Fassaden und einer halbwegs guten Dachlandschaft wird Potsdam wieder "geheilt!"

  • Daher ist auch hier das Fundament nun gelegt, denn Architektur kann man beleibig verändern, städtebauliche Strukturen sind da wesentlich schwieriger zu beeinflussen, wenn sie erst mal da sind.

    Eine sehr wichtige Beobachtung. Darum ist es wichtig, in möglichst vielen Quartieren unserer Wiederaufbaustädte für eine Wiedergewinnung der historischen Parzellierung zu kämpfen. Sobald die historische (manchmal auch neugeschaffene) Parzellenstruktur festgelegt ist, sind auch die Weichen für eine Wiedergewinnung des verlorenen Stadtbilds gestellt. Denn auf der Parzelle lässt sich die einzelne Hausfassade durch Renovierungs- und Umbauaktionen nach Belieben dem einstigen Qualitätsstandard annähern, zumal unter dieser Vorgabe einem Wettbewerb der Hauseigentümer um die ausdruckstärkste Fassadengestalt Vorschub geleistet wird. So entsteht aufs neue die lebendige Stadtstruktur der europäischen Stadt, der Bürgerstadt (auch wenn die Hauseigner in vielen Fällen Immobiliengesellschaften sein mögen).

  • Die Baustelle in der Brauerstraße, links vom Barberini, schreitet voran.

    Blick zum Stadtschloss.

    Die Wasserseite.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Ein weiterer Artikel aus Potsdamer Neuste Nachrichten (PNN) sollte uns sehr erfreuen, zeigt es doch was das Museum Barberini für eine Erfolgsgeschichte ist.

    http://www.pnn.de/potsdam/1250483/
    (Quelle. Potsdamer Neuste Nachrichten, 18.01.2018)


    Moderationshinweis (Riegel):
    Meister Lampe, Du als wandelnde Zeitung Potsdams solltest doch wissen, welche Beiträge in welchen Strang gehören, nicht? Weshalb postest du denn das unter "Potsdam und seine historische Mitte"? Ich habe den Beitrag nun hierher verschoben.

  • Am bis dato noch unbenannten Havelufer entsteht östlich des Museum Barberini das Wohnhaus der Bürgerstadt AG. Es scheint wie das Wettbewerbsergebnis zu werden...

  • Ich denke die Kollegen danken damit eher Konstantin für das Einstellen der Bilder als für das Ergebnis. Ich zumindest sehe die Like Funktion hier im Forum auch auf diese Weise zu interpretieren und nutze diese auch entsprechend.
    Also muss das nicht zwangsläufig damit einhergehen dass man auch das Ergebnis des Dargestellten mag.

    APH - am Puls der Zeit

  • Genau, für sich genommen nicht schlecht, einigermaßen differenzierte Fassade und gute Flächenverteilung, hüben und drüben von Pergolen gerahmt, eine netter großzügiger Gartenpavillon, aber neben dem Barberini wieder wie die Faust auf's Auge, damit auch Jeder merkt, daß wir im 21.Jahrhundert sind, in der Agonie der zeitgenössischen Architektur begriffen und ihrem letzten Aufbäumen... !
    (Mal schauen, wenn auch die Farbdifferenzierung so kommt (und kein Einheitsgrau/schwarz) dürfte es annehmbar werden. Auf der Visu wirkt es monumentaler, als es tatsächlich ist. Der Barberini-Palast kann das schon ab haben, ...)

  • Die Pergola auf der rechten Seite gehört zum Bau von Abris Lelbach, den dieser nach den Plänen von Franco Stella realisiert. Das ist schon die Brauerstraße 2. Auf dem Rohbaufoto sieht man schon, das diesbezüglich das Rendering nicht stimmt - es ist ja auch für den Wettbewerb entstanden und konnte die Nachbarbebauung noch gar nicht kennen.

    Was ich bizarr finde, ist, dass es seit 2011 (Wettbewerb) gedauert hat bis realisiert wird. Die lag an stets steigenden Verkaufspreise der Bürgerstadt AG, die zum Schluß über 4.000 Euro pro qm Wohnfläche lagen. Wenn man sich überlegt, dass die Investoren um 600 Euro/qm WF für das Grundstück bezahlt haben ist das schon happig - aber der Markt gibt es ja offenbar her.

  • Einfach ein Wahnsinnserfolg das Barberini! Wie alle Rekonstruktionen der letzten Jahre, oder. ;) Langsam müsste es auch der Letzte geschnallt haben...


    Stets lange Schlangen und volle Galerieräume:



    Arend- 2017-01-26-13 by Arend Kuester, on Flickr



    Arend- 2017-01-26-55 by Arend Kuester, on Flickr



    Arend- 2017-01-26-12 by Arend Kuester, on Flickr



    Arend- 2017-01-26-123 by Arend Kuester, on Flickr



    Le palais Barberini (Potsdam) by Jean-Pierre Dalbéra, on Flickr

  • @ Eine Frage an den Moderator: wir hatten ja die Diskussion neulich schon um das Holländische Viertel. Gehört jetzt das Museum Barberini in den Thread "Potsdam Historische Mitte" oder "Quartier Barberine Alte Fahrt" bzw. lässt sich das Museum Barberini nicht einordnen?

  • Ja, noch jedes eizelne Rekonstruktionsprojekt war ein großer Gewinn für die jeweilige Stadt. Prestigeobjekte, die aber auch unbezahlbar viel zurück geben. Auch Finanziell!
    Was glaubt ihr, was erst das Berliner Schloss/Humboldt-Forum Massen anziehen wird? O: Man geht ja jetzt schon davon aus, dass es um die 3 Millionen jährlich werden, wahrscheinlich sogar mehr, also praktisch ganz Berlin. Damit wird es auf einen Schlag das meistbesuchte Museum der Stadt und damit ist man auch international gesehen gut dabei.

  • (Was soll man dazu eigentlich sagen?... Finanzprobleme? Dreistigkeit? Trotteligkeit der Stadtoberen?...)

    Potsdamer Filetgrundstück
    Barberini-Nachbar zahlt nicht
    http://www.maz-online.de/Lokales/Potsda…bar-zahlt-nicht


    P.S.: übrigens...
    Zitat:

    Zitat

    Wesentlich weiter ist die Bürgerstadt AG mit ihrem dritten Projekt in der Potsdamer Mitte, dem Ensemble Brauerstraße 1, das in direkter Nachbarschaft zum Museum Barberini errichtet wird. Das dem Alten Markt zugewandte Vorderhaus und das Gartengebäude stünden bereits im Rohbau, so Hammann. Die insgesamt acht Wohnungen seien „alle weg“.

    Stimmt das? Ich kann mich erinnern, auf den letzten Fotos den Vorderbau noch nicht gesehen zu haben. Steht nun der Rohbau bereits?

  • Nö. Der Bau am Alten Markt ist nichtmal begonnen. Starjournalisten wie Henri Kramer mögen die Redaktionsstube nicht verlassen. Nur das Aquarium (Gartenhaus) an der Alten Fahrt steht im Rohbau.

  • Hallo zusammen,

    hier der aktuelle Stand aus der Brauerstraße.

    Bürgerstadt mit Brauerstraße 1:

    Lelbach Brauerstraße 2 bis 6:

    Im Vordergrund rechts, das ist der sanierte DDR-Anbau des Alten Rathauses.

    Grüße
    Luftpost

  • Dennoch kann man wie ich und einige andere hier feststellen, dass die Kubatur sowie die Farbgebung dem Ort angemessen ist. Stilistisch hätte man natürlich eine klassischere Formensprache wählen sollen, doch nun kommt eben das was kommt und wir sollten abwarten, wie es fertig wirken wird.

    Wir wissen aber doch, was kommt - einfach nur ärgerlich wird das! Zumindest auf die andere Grundstücksseite hätte man - mit erforderlichen Respekt für das Barberini - den belanglosen Aussichtsquader schon setzen können.


    Bildquelle: Bürgerstadt AG

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)