Potsdam - Quartier Barberini und Alte Fahrt

  • Zitat von heimdall

    Nicht aber, wenn das eine Jahre lange Brache mit provisorischem Bauzaun neben dem Barberini nach sich zöge, finde ich.

    Erstens teile ich diese Analyse nicht. War ja auch in Dresden immer ein gern genutzes Argument. Man finde ja auch nicht alle Füllbauten gelungen, aber besser man baut jetzt als gar nichts. Ich halte davon gar nichts. Ich finde, man sollte mehr auf Qualität achten und das, was da jetzt geplant ist, hat wie man oben sieht, null Qualität. Daher wäre es gar nicht so schlimm, wenn dieses Projekt scheitert.

    Zweitens habe ich dann die Hoffnung, dass Herr Plattner das Grundstück vielleicht kauft. Es könnte als Erweiterung für das Museum diesen, Verwaltungsbau oder man findet eine andere Idee. Ich glaube, Herr Plattner würde da etwas sehr viel Qualitätvolleres hinstellen als das was man da aktuell plant und etwas mehr Raum wäre für die Zukunft ist vielleicht nicht schlecht. So jung ist er ja auch nicht mehr und wer weiß wie groß seine Sammlung ist. Sollte er sie nach seinem Tod, was hoffenltich noch lange auf sich warten lässt, dann Postdam vermachen und man will trotzdem noch wechselnde Ausstellungen, ist sowieso die Frage, ob die Fläche des Musems ausreicht.

    Daher kann es nicht schaden, sich vielleicht etwas mehr Fläche zuzulegen.

    APH - am Puls der Zeit

    Einmal editiert, zuletzt von Apollo (21. August 2017 um 15:49)

  • Sonntags findet man bei uns nur ganz wenige Arbeiter auf der Baustelle...

    Ich wusste nicht, dass Du am Sonntag die Aufnahmen gemacht hast. Ich habe nicht auf das kleine Datum unter Deinem Post geachtet. Hast Du denn mal geschaut, ob wochentags dort mittlerweile wieder Arbeiter zu Gange sind?

    Bezüglich Baubrachen:
    Ich bin sicherlich kein Freund einer Bebauung um jeden Preis. Voraussetzung ist, dass die Brachen keine Müllhalden darstellen, sondern ein verwildertes Biotop sind, zumindest mit Rasen etwas hergerichtet wurden. Diesbezüglich habe ich ja im "Dresden"-Strang schon öfter "Bilderbuchs" Haltung kritisiert, vor allem Straßenzüge wieder herzustellen, auch wenn die Architektur in meinen Augen minderwertig ist. Es muss also keinesfalls verdichtet werden, wenn nur Blödsinn herauskommt. Dann lieber Zeilenbau-Blocks und Grünflächen.
    Aber, irgendwann sollten bestimmte Rekonstruktionsensemble auch mal städtebaulich fertiggestellt werden. Und in diesen Fällen bin ich dafür, gewisse Füllbauten zu akzeptieren. Es geht dann eben primär darum, ein bereits bestehendes bzw. im Entstehen befindliches Platz- oder Straßenensemble zu komplettieren. Mit provisorischen Bauzäunen, Schotterflächen und jahrelangen Bauschutt- oder Müllablagerungen ist im Rahmen solcher Projekte doch niemandem gedient.

  • Nein, auch Montags sind keine Bauarbeiten auf dem Bürgerstadt-Areal. Und ich habe nochmal genau hingeschaut, es ist keineswegs die Baustellenzfahrt für Lelbach. Man baut einfach nicht. Allerdings sind für das Havelhaus schon die Gründungspfähle gesetzt.

  • Direkt neben dem Barberini (Bürgerstadt) scheint sich baumäßig noch nichts zu tun, auf den anderen, nordöstlich angrenzenden Baufeldern wurde aber heute Nachmittag fleißig gearbeitet:

    Eingestellte Bilder sind, falls nicht anders angegeben, von mir

  • Doch, Du hast es selbst fotografiert. Die Baufirma Hirsch und Lorenz hat für die Brauerstraße 1 einen Kran aufgestellt und die Pfahlgründung ist schon durch. 6 Jahre nach Verkauf des Grundstücks scheint etwas zu passieren...

  • Es war ja auch mal die Rede davon, dass es aus Gründen der Baulogistik günstiger wäre, wenn Lelbach und Bürgerstadt gleichzeitig die Baufläche füllen. Nun, ist doch gut, dass diese Ecke endlich mal fertig gestellt wird.

  • Ob das gut ist wird sich erweisen. Seit dem Wettbewerb für die Brauerstraße 1-3 im Jahr 2011 haben wir nichts mehr von dre Gestaltung der Fassaden gehört. Ich würde mich wundern, wenn alles beim Alten geblieben ist. Und wie die Extra-Etagen bei der Brauer 4-7 wirken wird sich auch erst später rausstellen.

  • Da ich für die große Rom-Galerie heute die ganzen Bilder hochgeladen habe, dachte ich mir, ich zeige hier mal das Original :biggrin:

    Palazzo Barberini Sommer 2016

    Bilder von mir

    APH - am Puls der Zeit

  • In der aktuellen Ausgabe der Bauwelt (8. September) ist ein ausführlicher Artikel über das rekonstruierte Palais Barberini - und erstaunlicherweise kein Verriss, sondern neutral bis wohlwollend geschrieben. Lohnt sich, wenn Ihr mal im Bahnhofsbuchladen die Zeit totschlagen müsst.
    :lockerrot:

  • Neben dem Neubau der Garnisonkirche gibt es noch anderes in Potsdam: Was passiert gerade in der Brauerstraße? Nachdem jahrelang nichts passierte und nach Baubeginn Baustopps erfolgten, bewegt sich hier endlich was.

    Blick vom Museum Barberini in die Brauerstraße.

    Baustelle "Bürgerstadt", Brauerstraße 1

    Brauerstraße, Investor Lelbach

    Barberini und Baustelle.

    Lelbach-Baustelle

    Ansicht von der Barberini-Terrasse

    Ansicht des Baufeldes von der Promenade. Ob nachher jedem das Ergebnis gefällt...?

    Fotos: Autor, 03.11.2017

  • Ich weiß wie diese Häuser aussehen werden,daher bin ich auf diese Gebäude(Fassaden) nicht gespannt.Gerade die Rückseiten zur Alten Fahrt hin,architektonisch einfach schrecklich.(Bauhaus lässt grüßen)Da wird die Baustelle mit der entstehenden GK wesentlich interessanter und spannender sein,Bzw.das neue Quartier FH mit einigen historischen Leitfassaden.

  • Da wird die Baustelle mit der entstehenden GK wesentlich interessanter und spannender sein,Bzw.das neue Quartier FH mit einigen historischen Leitfassaden.

    Die Gebäude im neuen Quartier FH werden wohl bis auf die sehr wenigen historischen Leitfassaden ähnlich aussehen.

    Trotz allem hier wie dort eine Kehrtwende zum Guten - im Vergleich zum Zustand der Innenstand der letzten Jahrzehnte.

  • Städtebaulich ist es aber zu begrüßen, dass dieses Areal endlich beendet wird.

    Auf dem FH-Gelände wird es eben notwendig sein, hinsichtlich der Architektur so gut zu intervenieren wie nur möglich.

  • Ich möchte mich Heimdall anschließen und vielleicht daran erinnern, wie die Situation noch vor 10 Jahren war. Und da haben wir eine Situation, die ja auch diejenige von Frankfurt oder Dresden wiederspiegelt. Wir haben in allen drei Städten Areale gehabt, wo im Herzen der Stadt die Lebensadern der historischen Stadt nicht nur nicht mehr vorhanden waren, die historische Struktur, die ehemalige Organisation der Stadt selbst war doch völlig verschwunden.

    Daher ist mein Ansinnen in der Betrachung immer zweierlei, die städtebauliche und die architektonische. Und zweifelsohne ist die städtebauliche die entscheidende Voraussetzung, dass historische Rekonstruktionen überhaupt möglich sind. Daher ist das, was gerade in allen drei Städten passiert, die entscheidende Weichenstellung, es ist wichtig, das man das begreift, finde ich zumindest. Klar wäre es für viele im APH manchmal schöner, man bekäme alles direkt im 100% Sorglospaket, aber so ist die Welt leider nicht.

    Daher kann man auch hier nur wieder sagen, dass man dankbar sein muss, dass die Grundvoraussetzung dafür, das man überhaupt über Rekos reden kann, in Potsdam jetzt (mit einer kleinen Abweichung an der Friedrich-Ebert-Straße) ereeicht wird, nämlich der historische Stadtgrundriss. Denn was hatten wir denn vor 10 Jahren, keine Alte Fahrt, keinen Alten Markt, der diesen Namen verdient, die historische Struktur der Stadt war in diesem Bereich schlicht nicht mehr existent.

    Daher ist auch hier das Fundament nun gelegt, denn Architektur kann man beleibig verändern, städtebauliche Strukturen sind da wesentlich schwieriger zu beeinflussen, wenn sie erst mal da sind. Bei allem kann man natürlich immer das Haar in der Suppe suchen, ja, die Bauten in der Brauerstraße werden nicht den APH-Architekturpreis bekommen, ich sage voraus, dass dem APH auch nicht jeder Bau in dem neuen FH-Areal gefallen wird. Aber es sind alles Dinge, die wandelbar sind.

    Man sieht es aktuell ja in Dresden, fast alle modernen Füllbauten könnten relativ leicht historisiert werden, wenn man das irgendwann mal will. Was man aber verstehen muss, ist, dass die richtige Struktur gelegt werden muss und die werden wir in Postdam bekommen. Also sehe ich das alles mittlerweile mit mehr Gelassenheit. Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut, gleiches gilt für so riesige Stadtheilungsprojekte wie sie derzeit ja in eingen deutschen Städten erfolgen. Es braucht einfach etwas Zeit, etwas Erfahrung und ja, auch die gesellschaftliche Akzeptanz auf breiter Basis. Und dann werden die Projekte auch noch mehr und wie man aktuell sieht, sie werden auch besser.

    Ich bin jedenfalls glücklich, dass wesentliche Teile jetzt mit Verspätung, aber trotzdem in weiten Teilen wie geplant umgesetzt werden. Ich bin mir nicht sicher, ob angesichts des aktuellen Klimas in der Stadt dies heute nochmal möglich wäre, sowohl die Projekte in Dresden, das Schloss in Berlin und auch die gesamte Planung in Potsdam geht im Grunde auf die Zeit um 1990 zurück, würde heute alles nochmal so laufen? Ich würde das nicht zwingend bejahen, also schauen wir mit kritischer Begleitung auf die Projekte, feiern aber trotzdem, dass die zentrale Komponente, nämlich der historsiche Grundriss kommt inklusive der wichtigsten Leitbauten, alles andere ist auch später noch lösbar.

    APH - am Puls der Zeit

    Einmal editiert, zuletzt von Apollo (4. November 2017 um 00:01)

  • Die Diskussion über die Architektur können wir ab dem 15.11.17 substanzieller führen - dann stellt die Stadt alle 43 Entwürfe für die 18 Parzellen des südlichen Blocks III vor, auf dem noch heute die ehem. FH steht.