• Zitat von "Zeno"

    Man glaubt gar nicht, wie heruntergekommen Württemberg so ist.


    Sag ich doch. Zwischen Baden und Bayern liegt eine andere Welt.

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Könnte dieser Auto-Wahn etwas mit dem in Alt-Württemberg traditionell vorherrschenden Protestantismus zu tun haben? Das unterscheidet die Region ja von Baden und bayerisch-Schwaben. Einerseits dominiert dort deutlicher der Arbeits- und Funktionswahn (einschließlich Autofixierung - nicht grundlos auch ähnlich in den USA), andererseits findet ein stärkerer spiritueller Verfall statt, der sich in der Verwahrlosung bei gleichzeitigem materiellen Wohlstand zeigt...

    Ist nur so eine These.

  • Was nicht ganz stimmt, die Stadt Karlsruhe (und damit das ehemalige Baden-Durlach) waren seit jeher protestantisch. Auch wenn die Zahl der Katholiken in Karlsruhe mittlerweile überwiegt.

    Einen Zusammenhang zwischen Glauben und Ordnung der Städte herzustellen ist vollkommener Unsinn, dann müsste Neapel eine der herausgeputztesten Städte der Welt sein und Stockholm ein vergammelndes Loch ...

  • Städte wie Ludwigsburg müssen beunruhigen, wenn man in ihnen Verfall feststellt. Der Blick aus der Vogelperspektive verrät, dass über die gesamte Altstadt verteilt in den letzten Jahrzehnten alte Häuser gefallen sind und durch ekelerregende Neubauten ersetzt wurden. Eine größere Wertschätzung für das altstädtische Erbe scheint in Ludwigsburg nicht vorhanden zu sein. Hoffentlich wird in der Schlossstraße in nicht allzu ferner Zeit saniert. Verluste wären an dieser Stelle doppelt fatal. Wir haben es hier ungeachtet der Überbelastung durch den Straßenverkehr schließlich nicht mit einer unbedeutenden Seitengasse oder einem Randbereich der Altstadt zu tun, der kaum aufgesucht wird; zudem ist die Qualität der Häuser für Ludwigsburger Verhältnisse hoch.

    "Meistens belehrt uns der Verlust über den Wert der Dinge."
    Arthur Schopenhauer

  • Zitat von "Senator"


    Einen Zusammenhang zwischen Glauben und Ordnung der Städte herzustellen ist vollkommener Unsinn, dann müsste Neapel eine der herausgeputztesten Städte der Welt sein und Stockholm ein vergammelndes Loch ...

    Nix da, heimdall weiß schon, was er schreibt.
    Im übrigen ist die Altstadt von Neapel ungefähr 50 x so groß wie jene von Stockholm und daher etwas schwieriger zu erhalten, was diesen Vergleich etwas entwertet. Überdies sind es ev. nicht geistige, sondern handfeste kopmmerzielle Interessen, denen Stockholm seine Gepflegtheit verdankt. Daneben ist aber die Entwertung der Altstadt durch den wahnwitzige Straßenneubau, der die Altstadt umschlingt wie ein Strick um den Hals, zu bedenken. Ergleichen gibt s in Neapel nicht, sodass ich eigentlich zustandsmäßig in summa Neapel bevorzuge.
    Der widerwärtige Pragmatismus des neuzeitlichen Protestantismus wurde vor allem in den USA manifest: "Wer Fabriken errrichtet, errichtet Gotteshäuser, und wer dort arbeitet, verrrichtet Gottesdienst."

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Zitat

    Der widerwärtige Pragmatismus des neuzeitlichen Protestantismus


    Da kommt mir auch eine protestantische Bundeskanzlerin in den Sinn - obwohl ich ihr und dem Protestantismus nicht sonderlich abgeneigt bin.

    VBI DOLOR IBI VIGILES

  • Zitat von "Senator"

    Einen Zusammenhang zwischen Glauben und Ordnung der Städte herzustellen ist vollkommener Unsinn, dann müsste Neapel eine der herausgeputztesten Städte der Welt sein und Stockholm ein vergammelndes Loch ...

    Ich denke auch, es besteht kein Zusammenhang zwischen Konfession und Erhaltungsgrad von Altstädten.
    Der entscheidende Faktor für den vernünftigen Umgang mit baulichen Traditionen ist das Vorhandensein eines bürgerlichen Bewußtseins. Städte mit einem starken kaufmännischen Bürgertum bzw. Bildungsbürgertum sind hier klar im Vorteil.
    Ebenfalls in Württemberg gelegen und nicht minder protestantisch, ist Tübingen ein Beispiel für die weitestgehend gelungene Bewahrung des Altstadtkerns. Grund ist der starke bildungsbürgerliche Geist, der die Stadt prägt.

    Ludwigsburg hingegen ist ein Produkt des Absolutismus, eine Beamten- und Garnisonssstadt, in der sich niemals eine kaufmännische und bildungsbürgerliche Schicht herausgebildet hat.
    Die Schäbigkeit des Stadtbildes hat hier ihre Wurzeln.

  • Zitat von "klingentor"

    Vorhandensein eines bürgerlichen Bewußtseins


    Bürgerliches Bewußtsein und konservativ-geistlich geprägte Weltanschauung hängen zusammen. Ebenso Glaube und Ordnung (nicht nur im Stadtbild).

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Frage an alle:

    Kennt jemand den Architekten dieser Ludwigsburger Bausünde?
    Ich habe ihn nicht bei meiner Recherche ausfindig machen können...

    Zitat

    Bild 771