Nürnberg - (Süd)West und Altstadt (Galerie)

  • Hallo an alle,

    ich dachte, daß ich mal ein paar neue Bilder von Nürnberg reinstelle, um mal wieder das Image etwas aufzuwerten und die Stadt mit ihrem Potential mehr in den Vordergrund zu bringen. :D
    Ich war im Sommer 2008 mit dem Rad unterwegs und habe eine kleine Tour von Gostenhof über Himpfelshof (Rosenau) in die Altstadt und von dort über St. Johannes richtung Bärenschanze. Das Wetter war an dem Tag eimalig, von daher muß ich mich entschuldigen, wenn manche Bilder zu hell belichtet sind.
    Vielleicht stimmen sie aber schon ein bißchen aufs Frühjahr ein. :zwinkern:

    Starten möchte ich an der Rothenburger Straße mit dem Neubau der griechisch-orthodoxen Kirche, welche ich für diese Gegend als recht passend empfinde und von der Innenausstattung sehr überwältig bin (leider habe ich davon noch keine Bilder).

    Weiter richtung Plärrer

    Das Prisma

    Das leider immer mehr verkommene Volksbad

    Der Rochusfriedhof

    Unweit vom Plärrer

    Blick auf die Burg

    In der Rosenau

    Ich versteh nicht wieso die Stadt ihre Parks so verkommen läßt...

    Um die Rosenau herum

    Zurück richtung Altstadt

  • Da hast Du aber wirklich einen schönen Tag zum fotographieren erwischt.

    Wartet mal noch 10-15 Jahre, dann wird Gostenhof die Nürnberger Top Adresse sein. Zwischen Maximilianstraße und Plärrer sind mitunter Nürnbergs schönste Häuser zu finden.

  • Und jetzt einen Abstecher in die Altstadt. Zuerst zum Unschlittplatz...

    Das Standardmotiv des Weinstadels :o

    Maxbrücke

    Vom Trödelmarkt aus

    Von der unteren Karlsbrücke

    Von der Maxbrücke

    Vom Kettensteg

    Ab in die Weißgerbergasse

    Aus der Altstadt raus in Richtung Burg

    Gegenüber von der Kaiserstallung dieser gemütliche Gründerzeitler.
    Giebel wurde wohl leider mal zerstört.

    Übers Vestner Tor ab zur Burg

    Blickrichtung Gostenhof

    Raus aus der Altstadt Richtung Johannes

  • Gratuliere zum ersten Bilder-Strang, siron! :prosit:

    Wunderschoen, die Altstadtromantik in der zweiten Serie gefallet mir besonders. Ich hoffe, da kommt noch mehr?

  • Weiter durch St. Johannis

    Blick richtung Kleinweidenmühle

    Ich glaube jeder träumt davon im Sommer auf dieser Dachterasse zu liegen. Fehlen nur noch die Palmen und der Urlaub ist gebucht. ;)

    Auf den Balkon über der Pegnitz zu frühstücken wäre natürlich auch schön. :lachen:

    Nun richtung Deutschherrnstraße

    Von diesem schön bemalten Haus wurde schon mal ein Bild nach der Renovierunge reingestellt. Meins ist da etwas älter. :augenrollen:

    Natürlich darf der Klotz daneben nicht fehlen. :augenrollen:

    Ein anderes Haus, das renoviert wurde...

    Mal ein Neubau, der nicht so plump aussieht wie die meisten anderen...

    Alte Feuerwehr

  • Und zum Abschluß ein Geheimtipp damit die Frühlingsgefühle restlich kommen.

    Hier ein Bild vom Tucherschloß, das ich vor ein paar Wochen gemacht habe.

    Gegenüber vor der ehemaligen Oase wachsen nämlich die frostfesten Hanfpalmen (Trachycarpus fortunei) seit Jahren ohne Schutz. Das Mikroklima in der Altstadt muß auch recht gut sein. Sie haben diesen Winter ohne Schaden überstanden. Die in meinem Garten dagegen haben ein paar Schäden erlitten. :(


    Endfazit:
    Also schönes Nürnberg, das im Süden des Landes gelegen ist...
    Kümmer Dich um Deine Altstadt und die restliche alte Bausubstanz und pflanze in geschützten Lagen Hanfpalmen!
    Dann braucht keiner mehr soweit bis nach Italien fahren um den Sommer so richtig zu genießen!!!
    "Urlaub daheim" ist ab sofort angesagt! :P

  • Zu Gostenhof muß ich zustimmen.
    Ich laufe häufig vom McFit in der Rothenburger Straße durch die Gostenhofner Hauptstraße Richtung Altstadt.
    Es finden sich dort wirklich erstaunliche Bauten. :D

    Zum anderen versprüht es einen Hauch vom Süden, da sich überall griechische und türkische Cafés und Supermärkte befinden.
    Wäre nur schöner, wenn die Leute dort sich ein bißchen mehr um das Aussehen des Viertels kümmern. Manche Läden schauen zum Beispiel sehr unsauber aus. :(
    Man sieht dort auf den Straßen aber leider auch sehr viel Dreck rumliegen.
    Liegt aber auch daran, daß dort nicht die "Reichsten" wohnen. :?

    Und zu weiteren Bildern...
    Das war vorerst meine Bilderserie.
    Sind meines Erachtens mit die schönsten Bilder, die ich im Sommer geschossen habe.

    Ich werde auf jeden Fall aber nochmal mehr Bilder nachlegen.
    Man muß Nürnberg ja auch mal wieder etwas "schöner" präsentieren. :D

  • Danke für die willkommenen Sommerbilder aus Nürnberg. Der charakteristische bräunlich-graue und rötliche Sandstein macht sich besonders gut als beständiges Element im Wechsel der Stilepochen.

    Was befindet sich wohl im riesigen Dachraum des linken Hauses? Zwischenetagen dürfte es darin doch wohl nicht geben?

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Das linke Haus ist einer der ehemaligen Kornspeicher von denen nur noch drei übrig sind.
    Deswegen dieses hohe Dach mit den vielen Fenstern.
    Es müßten eigentlich auch mehrere Lagerebenen existieren. Ob das aber immer noch so ist kann ich nicht sagen.
    Hatte mal die Möglichkeit mit Geschichte für Alle das Gebäude zu besichitigen, konnte an dem Tag aber leider nicht. :?

    Achja...Die drei noch erhaltenen ehemaligen Kornspeicher sind das erwähnte - das Unschlitthaus (der Name, weil dort das Ochsen- bzw. Unschlittamt untergebracht war. Also die Verwaltung von Rinderfett :zwinkern: ), die Kaiserstallung und die Mauthalle.

    Kaiserstallung ist die hier...

    Falls mir Fehler in der Historie unterlaufen sind, bitte korrigieren. :zwinkern:

  • Aah, herrlich. Danke Siron! :o
    Du hast meine guten Erinnerungen an das sommerliche Nürnberg wieder geweckt, das ich letzten Sommer mal wieder genießen konnte. Die Stadt kann wirklich wunderschön sein, besonders das Panorama von der Burg ist einmalig. Und die Umgebung der Pegnitz sowieso ein Traum.

    Was würde ich darum geben, die Frankenhauptstadt endlich mal aus ihrem Dornröschenschlaf wachrütteln zu können. Es gibt dort noch so viel zu tun! Einzelbauten & Ensembles wiederherstellen, Gründerzeitler teilrekonstruieren, Sprossen einsetzen, Nachkriegsbauten aufmöbeln, Parks entstauben, Bausünden entfernen, feucht durchwischen... ;)

    Nichtsdestotrotz immer wieder schön, die Stadt so zu sehen. Nürnberg ruht sich seit dem vgl.weise gelungenen Nachkriegswiederaufbau gemütlich auf seinen Lorbeeren aus und gerät allmählich in Vergessenheit. Sie sollte endlich wachgeküsst werden, um wieder ins Gespräch zu kommen! Altstadtfreunde und engagierte Bürger, übernehmen Sie! 8)

  • Zitat von "siron87"

    Das linke Haus ist einer der ehemaligen Kornspeicher von denen nur noch drei übrig sind.
    [...]
    Achja...Die drei noch erhaltenen ehemaligen Kornspeicher sind das erwähnte - das Unschlitthaus (der Name, weil dort das Ochsen- bzw. Unschlittamt untergebracht war. Also die Vewaltung von Rinderfett :zwinkern: ), die Kaiserstallung und die Mauthalle.
    [...]
    Falls mir Fehler in der Historie unterlaufen sind, bitte korrigieren. :zwinkern:


    Das Haus Untere Talgasse 8 war zumindest zeitweise auch Kornspeicher, wenngleich ein ziemlich kleiner; ursprünglich wurde das Gebäude (oder evtl. ein Vorgängerbau) als Zeughaus erbaut (http://online-service.nuernberg.de/stadtlexikon/h…EIG=Pleidenhaus:(

    Außerdem ist noch das Kornhaus der Deutschordenskommende erhalten, die aber ja eine Enklave in der freien Reichsstadt dargestellt hat, weshalb es sich hierbei um keinen der reichsstädtischen Kornspeicher handelt:

  • Zitat

    Wartet mal noch 10-15 Jahre, dann wird Gostenhof die Nürnberger Top Adresse sein. Zwischen Maximilianstraße und Plärrer sind mitunter Nürnbergs schönste Häuser zu finden

    Hm, schwer zu sagen. Es gibt in Gostenhof halt wirklich zwei Tendenzen: Gentrification einerseits, aber auch genau die entgegengesetzte Tendenz, die die Ansätze der gentrification wieder rückgängig macht.
    M.E. ist es noch überhaupt nicht ausgemacht, welche Tendenz da am Ende siegt.
    Der Grund dafür ist, daß die Stadt es bei ihren Sanierungszuschüssen zur strikten Auflage gemacht hat, in den zu sanierenden Häusern einen relativ hohen Anteil an Sozialwohnungen vorzuhalten, weil man verhindern wollte, daß die sozialen Brennpunkte (und Gostenhof ist eben nach wie vor einer) sich nur in andere Stadtteile verlagern. Das Ergebnis ist allerdings, daß besagter sozialer Brennpunkt einfach in Gostenhof geblieben ist.

    Ich habe selbst das erste halbe Jahr nach meinem Umzug aus Berlin nach Franken da gewohnt - eben weil mir die Architektur so gefallen hat - und muss ehrlich sagen, daß Gostenhof mir selbst nach mehreren Jahren Berlin einen Zacken zu hart war.
    Ehrlich: wenn tagsüber die Alkoholiker in den Straßen abhängen, man im Sommer fast jede Nacht Prügeleien diverser UnterschichtsvertreterInnen im Viertel hat, in den dunklen Ecken gedealt wird was das Zeug hält, die Straßen komplett versiffen, man praktisch kein Wort deutsch mehr hört und im übrigen Russen-, Bulgaren- und Yugomafia sich die Hand reichen, dann reißen auch coole Szenekneipen, schnuckelige italienische Restaurants und traumhafte Jugendstilwohnungen das nicht mehr raus.

    Ich kenne außer mir noch einige besser situierte Leute, die ebenfalls wegen der schönen Architektur dahin gezogen sind, aber nach wenigen Monaten wieder die Flucht ergriffen haben. Insofern würde ich nicht drauf wetten, daß Gostenhof in 10-15 Jahren Nürnbergs Top-Adresse ist. Das kann auch genau in die andere Richtung gehen, sprich: die Gentrification ins Stocken geraten und Gostenhof wieder da landen, wo es vor 20 Jahren angefangen hat.

  • Zitat von "erbsenzaehler"

    Aah, herrlich. Danke Siron! :o

    ...

    Nichtsdestotrotz immer wieder schön, die Stadt so zu sehen. Nürnberg ruht sich seit dem vgl.weise gelungenen Nachkriegswiederaufbau gemütlich auf seinen Lorbeeren aus und gerät allmählich in Vergessenheit. Sie sollte endlich wachgeküsst werden, um wieder ins Gespräch zu kommen! Altstadtfreunde und engagierte Bürger, übernehmen Sie! 8)

    Ich gebe Dir da total recht.
    Das ist leider das Problem in Nürnberg.
    Die Stadt hat wirklich an vielen Ecken Flair, obwohl sie stark im Krieg zerstört wurde.
    So ein Panorama wie Nürnberg zu bieten hat ist schon sehr selten.

    Dagegen gibt es dann aber auch wieder Stellen, die man einfach nur übersehen möchte.
    Leider meinen immer noch die meisten der Aufbau in Nürnberg wäre gelungen.
    Man kann nur hoffen, daß sich die Einstellung irgendwann legt.


    Und noch zur Pegnitz...
    Falls Du mal wieder ins sommerliche NBG kommst empfehle ich Dir vom Fürther Stadtpark an der Pegnitz entlang durch Nürnberg zu radeln (falls Du mal Dein Rad mitnimmst oder Dir eins leihst) bis hinter nach Lauf a.d. Pegnitz (auch sehr schön). Die Natur da ist wirklich traumhaft und man kommt durch die Altstadt und an vielen schönen alten Gebäuden (z.B. Hammer) vorbei. Ist zwar eien lange Strecke, aber wenn die Luft raus ist, kann man in Lauf in die S-Bahn steigen und zurück ins Zentrum fahren. :D

  • Zitat von "Norimbergus"

    Das Haus Untere Talgasse 8 war zumindest zeitweise auch Kornspeicher, wenngleich ein ziemlich kleiner; ursprünglich wurde das Gebäude (oder evtl. ein Vorgängerbau) als Zeughaus erbaut

    Außerdem ist noch das Kornhaus der Deutschordenskommende erhalten, die aber ja eine Enklave in der freien Reichsstadt dargestellt hat, weshalb es sich hierbei um keinen der reichsstädtischen Kornspeicher handelt:

    Vielen Dank für die Infos. :daumenoben:
    Dann sind also Mauthalle, Kaiserstallung und Unschlitthaus die reichsstädtischen Speicher gewesen?

  • Zitat von "siron87"

    Ist zwar eien lange Strecke, aber wenn die Luft raus ist, kann man in Lauf in die S-Bahn steigen und zurück ins Zentrum fahren. :D


    Ich bin schon an der Ostsee entlang bis nach Jurmala geradelt, mach dir um meine Puste mal keine Sorgen ;)

    Danke für den Tipp! Ich hab (entferntere) Verwandschaft in Nürnberg und bin sehr gern in Franken.
    Bamberg ist göttlich, so muss Nürnberg auch wieder werden! :o

  • Sehr schöne Bilder, danke! Das Wetter schrie ja offenbar förmlich nach Fotos...

    Sehr schade und auch ärgerlich ist es, wenn die schönste Architektur im asozialsten Viertel steht. Das ist ein alter Teufelskreis, unter dem viele Städte leiden: Ordentliche Leute halten es nicht lange aus und ziehen weg, die Vermieter vermieten an Proleten, weil sie ansonsten ihre Wohnungen nicht mehr vermietet bekommen, und auf der Straße lungert Pack, das nicht mal in der Gegend wohnt, sondern nur immer dort "abhängt" und somit ordentliche Leute abschreckt. :augenrollen:

  • Naja als asoziale Ecke würde ich Gostenhof jetzt nicht beschimpfen wollen, das wird mir jeder bestätigen der Langwasser kennt. Ca. 90 % der Gostenhofer sind eben ausländische Mitbürger, und gerade diese machen in Verbindung mit den alten Gebäuden dieses wunderbare Flair in diesem Stadtteil aus. Ich kann nur jedem empfehlen einen Sommernachts Radelausflug durch Gostenhof zu machen. Einfach wunderbar.

  • Dem kann ich nur zustimmen. Ich finde, daß auch irgendwie die hauptsächlich türkisch, griechische und ex-jugoslawische Bevölkerung ein tolles südländliches Flair in diesen Stadtteil bringt. War dort auch schon mit griechischen Kumpels in einigen Cafés und Kneipen. Im "Apricot" an der Fürther Straße gibt es z.B. den besten Frappe außerhalb von Griechenland. Ist an heißen Sommertagen immer einen kleinen Abstecher wert... :lachen:

    Ein Viertel das noch ärmer ist und verwahloster ist St. Leonhard - südlich von Gostenhof.
    An sich muß man aber sagen, daß dieser Stadtteil auch recht schöne Altbauten zu bieten hat.

    Ich denke einfach, daß Altbaugegenden tendenziell billiger sind, weil viele der Gebäude, die den Krieg überstanden haben auch teilweise sehr renovierungsbedürftig sind. Man muß nur mal ins schöne Fürth schauen, das wirklich tolle Bebauung zu bieten hat, die auch einmalig wirkt wenn sie renoviert ist. Dem ist aber nicht so, und die Bevölkerung ist auch großteils arm und/oder ausländisch (obwohl das ja nichts zu sagen hat...).

  • @ Schloßgespenst, siron87 und Närmberch:

    Das Problem an solchen Vierteln ist halt, daß man als Außenstehender, der da mal in eine tolle Szenekneipe, ein schnuckeliges griechisches oder libanesisches Restaurant oder einen genialen italienischen Mini-Supermarkt geht, nur die pittoresken Seiten sieht und erlebt.
    Alkoholiker, die ab dem späten Vormittag auf den Plätzen herumhängen, Punks oder (meist ausländische) Jugendgangs, die gröhlend-aggressiv durch die Straßen ziehen, verwahrloste Ecken etc. werden dann einfach unter Flair und Atmosphäre verbucht und gerne mitgenommen. Man ist ja spätestens in ein paar Stunden wieder in seinem ruhigen gutbürgerlichen Wohnviertel.

    Nur: wenn man da wohnt, schaut es eben gleich ganz anders aus. Seit ich nicht mehr in Gostenhof wohne, gehe ich da auch gerne einen trinken oder in ein nettes Restaurant. Aber wohnen möchte ich dort definitiv nicht mehr (oder wie mein türkischer Nachbar sagt: "Gostenhof?! - Da würd' ich im Leben nicht hinziehen").
    Wie gesagt: die finanziell etwas Bessergestellten, die wegen der schönen Architektur dahin gezogen sind, ziehen meistens nach kurzer Zeit auch wieder weg. Ich habe das in dem knappen halben Jahr, das ich da gewohnt habe, am laufenden Band erlebt.