Dresden, Altstadt - Rampische Straße

  • Also mit dem gläsernen Aufzug kann ich weit eher leben. Er ist ja relativ klein und unauffällig. Insgesamt hat man die Anbindung der Tiefgarage unter dem Neumarkt weit besser geregelt.

    Allerdings stelle ich mir oft die Frage, wie stadtverträglich eine solche Massierung von Parkraum in der Altstadt eigentlich ist. Gerade weil wir ständig über den Klimaschutz und die Notwendigkeit der Einschränkung des MIV sprechen, halte ich die Errichtung von Tiefgaragen unter Alt- und Neumarkt für einen Fehler. Leider aber passt diese Entwicklung mit der CDU-/FDP-Politik in Dresden sehr gut zusammen.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Naja, die Garagen stehen ja nicht erst seit Kopenhagen, vor allem die unterm Neumarkt. Und ich finde, es bringt nichts, sich (immer wieder ) über verschüttete Milch aufzuregen, wenngleich es natürlich nachvollziehbar ist. Aber wie realistisch ist es denn überhaupt, dass die Einfahrt wegkommt?

  • Zitat von "bilderbuch"

    Oh ja, die Visualisierungen wissen zu gefallen.

    Oh ja, und im Besonderen zum wiederholten Male der pittoreske Innenhof :augenrollen:

    "Wenn es zutreffen sollte, daß ich nicht nur weiß, was schlimm und häßlich, sondern auch, was schön ist, so verdanke ich diese Gabe dem Glück, in Dresden aufgewachsen zu sein."

    Erich Kästner (1899 - 1974)

  • Obwohl auch bei diesem Projekt (Rampische Straße 23-27), trotz der kalten Jahreszeit, ständig ein gewisser Baufortschritt zu beobachten ist, sind Fotos leider selten geworden. Heute hatte ich dummerweise auch meine Kamera vergessen!
    Die Stuckarbeiten an den Fassaden sind schon stark fortgeschritten und lassen eine baldige Fertigstellung des Projektes erahnen. Zudem sind die ersten Fenster eingesetzt worden. Am interessantesten sind die Entwicklungen am recht einfachen Haus Rampische Straße 27, zu dem Stefan Hertzig schrieb:

    Zitat

    Das ebenfalls nur dreiachsige Haus Rampische Straße 27 entstammte dem ersten Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts und gehörte mit zu den einfachsten Bauten im gesamten Neumarktgebiet. Solche weitgehend schmucklosen Bauten, die nur mit ganz einfachen Holzerkern in der Mittelachse ausgezeichnet waren, gab es bis 1945 noch zuhauf in Dresden.


    Literatur: Hertzig, Stefan: Der historische Neumarkt zu Dresden, Seine Geschichte und seine Bauten, Dresden 2005, S. 57.

    Und an diesem in Dresden nicht mehr aufzufindenden Typ von Gebäude wird gerade das Grundgerüst des Holzerkers montiert, das in seiner Art aufgrund der Materialität eine ganz eigene Stellung unter den Neumarkt-Rekonstruktionen einnehmen wird. Hoffentlich wird auch die Qualität der Maßnahme überzeugen können!
    Aber auch an der Rückseite der Gebäude zur Salzgasse hin sind gewisse Fortschritte zu vermelden. Zumindest konnte man schon eine Ahnung von der Fassadenfarbe erlangen, die in die Rchtung Sand oder Grau tendiert und höchstwahrscheinlich eine Mischung aus Innside-Hotel und Salomins-Apotheke sein wird.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Toll.

    :schockiert:

    Vorn barock und hinten modernes Stadthaus. So sieht einfühlsame und wirklich moderne Architektur aus.


    (Und schneller als das Lieblingsblog... :zwinkern: )


    PS.: Dann sollte ja auch bald der Startschuß für den Kopfbau fallen. Großartig.

  • Grau und grau, grau und grauer, Grau und Gräulich, das graue Grausen, Grau und immer wieder Grau.
    Aschgrau, Steingrau, Bleigrau, Betongrau, Zementgrau, Reichshausmausgrau.
    Die Suggestion dieser sogenannten "Moderne", architektonisch wie farblich, hat in solch einem Maß abgewirtschaftet, daß nichts auf der Welt töter ist.
    Ob die Dresdner mit dem farblichen Bild dieser Moderne glücklich werden, wird sich zeigen.

  • Ich hoffe und wünsche wirklich SEHR, daß alle APH´ler und alle, die sich mit der Stadt verbunden fühlen, angesichts dieser wenigen Bilder, hier insbesondere die Farbgestaltung betreffend, erkennen mögen, daß es heute an diesem Tag nur einen Hero of the Day geben kann: Torsten Kulke. Sein unermüdlicher Einsatz, trotz vielerlei Schwierigkeiten, für die kompromißlose Wiederherstellung der 29 hat der Rampischen Straße ein Gebäude zurückgeben, welches als einziges des gesamten Straßenzugs eine wirkliche und substantielle Kopie des so unglücklich verlorenen Originals darstellt, äußerlich wie innen, der Innenhof wie auch die Rückfassade, welche als einzige einen Beleg für die nobel-zurückhaltende Ausführung darstellt, andererseits angesichts der Gestaltung der Salzgasse das beste ist, was sich dort nur irgend finden läßt.
    Dasjenige, mit dem Dresden heute beglückt wurde, ist weitaus weniger wert.

  • Nun lasst mal die Kirche im Dorf. Über Farbanstriche läßt sich streiten und sie sind schnell austauschbar. Ich finde sie klassisch dezent.

    Aber da dort nicht "nur" Studenten einziehen, sind auch Balkone notwendig. Die Form eben dieser in der Fassade ist gut gelöst wie ich finde. Die Salzgasse war nie eine Prachtgasse. Solche Bauten wären eine Wohltat auf der Hauptstrasse gewesen. Ein bisschen mehr Dehmut wäre angebracht und auch Dank an USD was die auf die Beine stellen. Alles an der Farbe eines Hauses festzumachen ist ganz schön kleinlich.

  • @ Henry:

    Es geht nicht um die Farbe: diese Häuser sind einfach architektonisch der allerletzte Mist:
    - da stimmt keine einzige Proportion;
    - die "Details" sind durchweg ungefüg und klotzig wie aus dem Lego-Baukasten;
    - die Fassaden sind "nervös" und völlig unharmonisch.
    Das alles lässt sich leider nicht durch einen neuen Anstrich beheben. Das ganze sieht von ferne aus wie die 80'iger-Jahre-Platten in der Spandauer Vorstadt in Berlin, allerdings sind die deutlich besser proportioniert.

    Gegen diese Salzgasse-Bauten ist - und das meine ich ganz ernst - selbst der Kosel-Palais-Anbau nebenan noch ein architektonischer Wurf.

  • Zitat


    Gegen diese Salzgasse-Bauten ist - und das meine ich ganz ernst - selbst der Kosel-Palais-Anbau nebenan noch ein architektonischer Wurf.

    Dann muß ich an Wahrnehmungsstörungen leiden, denn diese Aussage kann ich überhaupt nicht nachvollziehen.

    Außerdem finde ich die Unterschiede zwischen den jeweiligen Fassaden nicht unharmonisch sondern eher auflockernd.