Eine aufschlussreiche Broschüre zum Herunterladen über die Auswirkungen von Einkaufszentren fürs Stadtbild bietet der Landschaftsverband Westfalen-Lippe unter dem Titel "Einkaufzentren als denkmalpflegerisches Problem" an:
http://www.lwl.org/LWL/Kultur/WAfD/Denkmalpflege_in_Westfalen_Lippe/Archiv/\r
http://www.lwl.org/LWL/Kultur/WAfD/Denk ... pe/Archiv/
Einkaufscenter vs. Altstadt
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Und noch eine Meldung "Der Centerentwickler ECE baut künftig unter dem Label "Small Centers" kleine Einkaufszentren in Städten ab 40.000 Einwohner." Quelle: Immobilien Zeitung v. 9.9.10
Na dann... -
Das passiert, wenn das Volk gefragt wird oder erzwingt, gefragt zu werden:
ZitatDie Bürger in Siegburg haben den Bau eines großflächigen Einkaufszentrums in der Innenstadt verhindert. Ein Bürgerentscheid gegen die Pläne des Rates war am Sonntag erfolgreich - der zweite zu diesem Thema in NRW.
Mit einem Bürgerentscheid haben die Einwohner von Siegburg bei Bonn am Sonntag den geplanten Bau eine Einkaufszentrums verhindert. Nach Angaben eines Sprechers der Stadtverwaltung stimmten 9905 Einwohner für das Anliegen der Kaufhaus-Gegner, 4829 Einwohner stimmten dagegen. Das heißt, die Pläne des Siegburger Stadtrates zur Einrichtung einer Einkaufsgalerie dürfen nicht mehr weiterentwickelt werden. Der Essener Investor ECE hatte das marode Rathaus in der Innenstadt abreißen wollen und an dessen Stelle ein Einkaufszentrum errichten wollen, mit 16.000 Quadratmetern Verkaufsfläche.[...]
Quelle: derwesten.de
Bonner Generalanzeiger: Siegburger Bürgerentscheid: Abfuhr für Franz Huhn und die CDU
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Es lohnt sich einen Blick auf die Gremienmitglieder http://www.lebendige-stadt.de/web/template2neu.asp?sid=175&nid=&cof=167\r
http://www.lebendige-stadt.de/web/templ ... d=&cof=167 der in die Schlagzeilen (siehe Artikel http://www.tagesspiegel.de/politik/mappus-stuttgart-21-und-die-spaetzle-connection/1954030.html\r
http://www.tagesspiegel.de/politik/mapp ... 54030.html) geratenen Stiftung "Lebendige Stadt" (Kuratoriumsvorsitzender Alexander Otto, ECE) zu werfen. In Stiftungsrat, Vorstand, Förderkreis sind unzählige Stadtbauräte, Bürgermeister, Minister und und und vertreten. -
In Herdecke werden aktuell die ehemaligen Fabrikationshallen und Gebäude der Firma Westfalia (Melkanlagenhersteller) niedergelegt und rückgebaut um einem für herdecker Verhältnisse überdimensioniertem Einkaufszentrum Platz zu machen. Die Planungen des Investors und der Stadt sehen nun ein in die Ruhrauen erweitertes Baugebiet vor und die vormals geplante Weiterführung der altstädtischen Kleinteiligkeit in das neue Baugebiet, wird durch großkubige Einkaufsgebäude ersetzt.
Am Eingang des Geländes befindet sich ein Fachwerkhaus, welches nun auch weichen muss. Leider habe ich keinerlei Informationen über das Baujahr und Historie des Gebäudes. In den letzten Jahren wurde es wohl "grundlegend" saniert und im Inneren umgebaut. Schade und traurig ist es trotzdem.Es hat sich eine Bürgerinitiative gebildet, welche die aktuellen Planungen zu Gunsten der Herdecker Bürger und deren Innentadt ändern will. Zum Planungs- und Durchführungsstand sei hier auf deren Internetpräsenz verwiesen:
http://aktion-westfalia-herdecke.de/\r
aktion-westfalia-herdecke.de/ -
Herdecke, Mühlenstraße 9
http://maps.google.de/maps?hl=de&q=M%C3%BChlenstra%C3%9Fe+9,+Herdecke&ie=UTF8&hq=&hnear=M%C3%BChlenstra%C3%9Fe+9,+Herdecke+58313+Herdecke,+Ennepe-Ruhr-Kreis,+Nordrhein-Westfalen&ll=51.397642,7.429293&spn=0.000377,0.001717&t=h&z=20\r
maps.google.de/maps?hl=de&q=M%C3 ... 7&t=h&z=20
http://www.bing.com/maps/default.aspx?v=2&cp=sjzncchmk5yz&lvl=19.364026736273615&dir=182.08591663157492&sty=b\r
http://www.bing.com/maps/default.aspx?v ... 7492&sty=bJa, um dieses Haus ist es schade. Dass es und seine grüne Umgebung gegen so einen Einkaufsbunker ausgetauscht werden sollen, zeigt, wie sehr sich die Vorstellung in den Köpfen eingenistet hat, bei der Stadt"entwicklung" seien die wirtschaftliche Entwicklung und der Konsum wichtiger als eine lebenswerte Umwelt.
Allerdings sehe ich das Haus in den Alternativvorschlägen der Aktion Westfalia Herdecke auch nicht mehr vorkommen.
Es gab aber eine Unterschriftensammlung für den Erhalt des Hauses:
Zitat von "[urlhttp://www.derwesten.de/staedte/wetter…-id1950173.html[/url]"]
Wie berichtet, soll das vor den ehemaligen Westfalia-Werkstoren gelegene Haus, das nicht unter Denkmalschutz steht, den Planungen zum neuen Stadtquartier an der Ruhr weichen. Als wesentliche Gründe werden von der Stadtverwaltung dafür städtebauliche Aspekte (Sichtachsen Richtung Ruhr), die Sicherheit der geplanten Rad- und Fußwege sowie die deutlich verschlechterte Wohnqualität in der Mühlenstraße 9 angeführt. Diese Argumente überzeugten die Bürger, die sich für den Erhalt des Haus einsetzen, nicht. Sie legten alternative Planungen vor, die den Abbruch nicht mehr vorsehen.
http://www.derwesten.de/staedte/wetter/1800-Unterschriften-fuer-Muehlenstrasse-9-id1950173.html\r
http://www.derwesten.de/staedte/wetter/ ... 50173.htmlAllerdings geht diese Aktion auf das Jahr 2007 zurück und war wohl leider erfolglos.
Zu dem Argument mit der Sichtachse zur Ruhr kann ich nur sagen, dass mir so ein Haus mit Grünflächen drumherum lieber ist als der "freie" Blick zur Ruhr, der zwischen den Wänden des Konsumtempels durchgeht. Wie man bei der aktuellen Planung http://aktion-westfalia-herdecke.de/s/cc_images/cache_1878320002.jpg?t=1290704886\r
aktion-westfalia-herdecke.de/s/c ... 1290704886 von der Mühlenstraße zur Ruhr schauen können soll, ist mir schleierhaft.Die Idylle weicht dem ökonomischen Druck.
Zitat von "BerlinFan ( http://www.architekturforum.net/viewtopic.php?p=62309#p62309">viewtopic.php?p=62309#p62309)" -
Ich zitiere mal aus dem Koalitionsvertrag der Herdecker Rates:
Zitat von "Koalitionsvereinbarung CDU-Gruene-FDP"Historische Bausubstanz
Herdeckes Innenstadt lebt von dem Charme der alten Fachwerkhäuser und er bedeutet für
die Kommune Potenzial, Besucherinnen und Besucher für unsere Stadt zu begeistern.
Die Innenstadt wird vor allem durch die Altstadt mit ihren Fachwerkhäusern geprägt. Sie
bietet die Chance, ein Quartier zu entwickeln, in dem Gastronomie, Handel und Wohnen
ihren Platz haben. Gemeinsam mit Eigentümern, Bewohnern und Gewerbetreibenden wollen
wir hierzu ein Konzept entwickeln.
Um den Abriss weiterer Fachwerkhäuser zu vermeiden, sollte Eigentümern dieser
Bausubstanz Hilfestellung zum Erhalt ihrer Häuser geleistet werden.
http://www.cdu-herdecke.de/download/download/Koalitionsvereinbarung_CDU-Gruene-FDP-mU.pdf\r
http://www.cdu-herdecke.de/download/dow ... FDP-mU.pdfSoweit ich das beurteilen kann, ist das Fachwerkhaus in einem nicht marodem Zustand gewesen, aber die Sichtachsen zur Ruhr und die Sicherheit der Radfahrer und Fußgänger hat natürlich Vorrang.
Sollte sich der Investor und die Stadt tatsächlich durchsetzen (was aus Erfahrung sehr wahrscheinlich ist), wird sich die gesammte Herdecker Altstadt mit ihren Geschäften wundern, wieso die meisten Konsumenten in den neue autofreundlichen Einkaufsmoloch fahren und der "Flair" von Fachgeschäften im Altstadtambiente sein Ende finden wird.
In der Nachbarstadt Wetter geben jetzt schon die ersten Einzelhändler im neuen EKZ auf und in der restlichen alten Innenstadt werden die Leerstände immer mehr. Aber das hindert niemanden daran in jedem kleinsten Gemeindewinkel des Landes irgendwelchen Shopping Center hinzuklotzen oder daraus zu lernen. Diejenigen, die vor solchen Entwicklungen warnen, werden als Zukunftsbremser oder was weiss ich tituliert...
Buisness as usual im EKZ Wunderland! -
Ja, ist eine typisch materialistische Schweinerei. Wenn man Sichtachsen will, kann man ja ein Loch in das Einkaufscenter bohren. Oder zur Not den Bretteranbau an das Fachwerkhaus abreißen. Die Besitzer haben also verkauft? Sehr schade. Andernorts gab es bei so etwas Widerstände. Als in Offenbach das "Komm-Center" (http://www.sec-hamburg.de/2009/images/komm_unten.jpg) gebaut wurde, weigerte sich der indischstämmige Besitzer eines kleinen Fachwerkhauses, trotz eines hohen Angebots, zu verkaufen. Also mußten sie das Einkaufszentrum um das kleine Haus herumbauen, das nun in einer sicherlich eigenartigen Hinterhofsituation liegt.
Hier ein Bild der einstigen Baugrube mit besagtem Haus: http://www.spezialtiefbau.bilfingerberger.de/C1257130005050D5/vwContentByKey/W2775DJZ239WEBBDE/$FILE/KOMM%20Offenbach.jpg
Zu "Herdecke": Wo sind hier die lokalen "Stuttgart21"-Anhänger? Wo sind hier mal engagierte Jugendliche, die Menschenketten u.ä. bilden? -
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Ich glaube das Haus hat schon dem Vorbesitzer des gesammten Geländes gehört, also konnte der Investor damit frei verfügen. Ich meine mich erinnern zu können, dass es dem Investor mal egal gewesen war,ob das Fachwerkhaus erhalten bleibt oder nicht. Wer dann letzlich das Abrisskommando in Gang gesetzt hat weiss ich leider nicht.
Aber das gerade im Umbau befindliche "Mühlencenter" ist ja auch nicht gerade eine optische Wucht
http://www.herdecke.de/city_data/images/8/1/89318/orig_448x249.jpg\r
http://www.herdecke.de/city_data/images ... 48x249.jpg
http://www.herdecke.de/city_data/images/9/1/89319/orig_448x299.jpg\r
http://www.herdecke.de/city_data/images ... 48x299.jpg
Auf dieser alten Visualisierung erkennt man gut die städtebauliche Situation mit der Altstadt, dem Mühlencenter und links dem abzureissenden Fachwerkhaus nebst angeschnittenem Westfalia Gelände.
http://www.herdecke.de/city_data/images/1/1/74711/orig_420x250.jpg\r
http://www.herdecke.de/city_data/images ... 20x250.jpgNeueste Berichterstattung:
http://www.derwesten.de/staedte/herdecke/Angst-vor-einer-Burg-an-der-Ruhr-id4032432.html\r
http://www.derwesten.de/staedte/herdeck ... 32432.html -
Aktuelles Bild von der EKZ Baustelle des ehemaligen Brinkmann/Berlet Hauses in Dortmund:
Lugte doch tatsächlich ein bisschen einer Betonsäule des neuen Einkaufsparadieses hervor.
Mehr Infos des ECE Projektes "Thier-Galerie" hier:
http://www.ece.de/de/geschaeftsfelder/projektuebersicht/deutschland/center/469/\r
http://www.ece.de/de/geschaeftsfelder/p ... enter/469/
oder hier:
http://www.ece.de/shared/media/downloads/1735_de.pdf\r
http://www.ece.de/shared/media/downloads/1735_de.pdf -
Das schöne alte Fachwerkhaus in Herdecke soll abgerissen werden? Bloß nicht! Es ist nicht zu fassen. Wieso begreifen es die Damen und Herren dort oben einfach nicht? :wueten:
Die ganze Sache erinnert mich an die Situation in meiner Stadt vor einem Jahr. Dort sollte auch ein viel zu großes und überdimensioniertes EKZ gebaut werden und ein Gründerzeitbau weichen. Viele Bürger haben sich dagegen gestellt und mit Hilfe einer Bürgerinitiative und Unterschriftenaktion wurde von Seiten der Stadt Abstand zu diesem Projekt genommen.
Ich drücke euch in Herdecke die Daumen, dass das schöne Fachwerkhaus stehen bleibt und, wenn es unbedingt kommen muss, in eine Neubauplanung des Geländes integriert wird.
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Zitat von "Velbeder"
Ich drücke euch in Herdecke die Daumen, dass das schöne Fachwerkhaus stehen bleibt und, wenn es unbedingt kommen muss, in eine Neubauplanung des Geländes integriert wird.
Das Fachwerkhaus wurde niedergelegt!
Für eine Stadt, die sich mit ihrem Fachwerkcharme schmückt ist sowas schon ein starkes Stück, zumal es nicht das erste und letzte Fachwerkhaus ist, was weginvestioniert wird/wurde.
http://www.derwesten.de/staedte/herdec…-id4205694.html
http://www.derwesten.de/staedte/herdec…-id1565967.html -
NDR - Wie Einkaufszentren Innenstädte zerstören
ZitatDas neue Einkaufszentrum soll mitten im Herzen von Leer gebaut werden. Ein wahrer Gigant, in einer kleinteiligen Stadt. Die Bürger haben Angst um die gewachsene Struktur ihrer Heimat. Investor ist die ECE aus Hamburg - Europas größter Betreiber von Einkaufcentern. Fast 100 in Deutschland, davon allein 23 im Norden. Die großen Städte sind erschlossen, jetzt geht die ECE in mittlere und kleine Städte, wie eben Leer. Die Kommunalverwaltungen sind meistens begeistert. Denn die ECE verspricht, den Innenstädten neues Leben einzuhauchen. Die ECE - ein Samariter?
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Schwer ersichtlich, handelt es sich bei dem Anbau rechts um Sichtbeton oder Natursteinverkleidung?
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Der Anbau, also ein Teilgebäude des EKZ's ist mit Naturteinen vekleidet. Das Berlet Haus selber ist in "Pseudosandsteinstruktur" verputzt.
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Gefällt mir ausgesprochen gut, sogar besser als vorher. Die zurückgesetzten Zwischengeschosse lassen die Front sehr repräsentativ wirken, das kann der langweiligen Dortmunder Fußgängerzone nur gut tun.
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Wenn dann, hätte man die neue Terrasse tektonisch korrekt auf den Sockel (d.h. das Dach des Erdgeschosses) setzten müssen und diese müsste die Höhe der Säulen haben (also drei Geschosse) - dennoch wird die Straße durch diese neue Loggia meiner Meinung nach unangenehm aufgebrochen, eine Geste, die meiner Meinung nach hier völlig fehl am Platze ist. Schade um das schönste historische Kaufhauses von Westfalen - ich fand es immer bemerkenswert aufgrund seiner sehr klassischen Gestaltung gegenüber den mehrfach erhaltenen langweiligen Tietz-Kaufhäusern.
Die rückwärtigen Erweiterungen empfinde ich in diesem nach Kriesgzerstörung rudimentär bebautem und bisher völlig zerfleddertem Altstadtbereich eher als Vermesserung, wobei diese aufgrund ihrer Monostruktur natürlich nicht besonders nachhaltig ist. -