• Das Projekt ist aber wenigstens noch nicht tot. Es wird noch immer Geld gesammelt. In einem Artikel habe ich gelesen, daß man 40.000 Euro zusammen hat. Der Verein hat zwar einige Sponsoren, die scheinen jedoch nicht sonderlich großzügig zu sein, sollte diese Summe stimmen. - Bis die geschätzten 200.000 Euro eingenommen sind, dürfte es noch dauern.

  • Hier gibt es noch genauere Ansichten der Pläne für den Eichplatz neben dem Jentower: https://www.eichplatzareal.de/de/startseite/885890

    Hier eine Beispielansicht.

    Die hinzugewonnene Urbanität, der Nutzungsmix, die Dachterrassen, die Platzanlagen und der Park sind mE zu begrüßen. Die Architektur könnte in dieser Form halbwegs passend sein - mit ihrem 20er-Jahre-ArtDeco-Hauch vermittelt sie zwischen den frühen Großstrukturen der Stadt und JenTower und seiner Nachbarschaft. Sich dort ein kleinstteilig parzelliertes Altstadtareal zu wünschen wäre aus Stadtbild-Sicht wohl naheliegend.

    Man muss aber eben auch die seit dem frühen 20. Jahrhundert geschaffenen Realitäten beachten. Jena hat schließlich einige der ersten innerstädtischen Hochhäuser Europas. Insofern halte ich das hier stadträumlich durchaus für einen passenden Ansatz. Nun wäre noch ein verfeinerter Architekturentwurf mit mehr Details und Gliederung der Baukörper erstrebenswert, vielleicht auch mit noch mehr Verjüngung der Turmbauten.

    Immerhin blieb uns auch so etwas Uninspiriertes erspart.

  • Hier gibt es noch genauere Ansichten der Pläne für den Eichplatz neben dem Jentower: https://www.eichplatzareal.de/de/startseite/885890

    Hier eine Beispielansicht.

    Die hinzugewonnene Urbanität, der Nutzungsmix, die Dachterrassen, die Platzanlagen und der Park sind mE zu begrüßen. Die Architektur könnte in dieser Form halbwegs passend sein - mit ihrem 20er-Jahre-ArtDeco-Hauch vermittelt sie zwischen den frühen Großstrukturen der Stadt und JenTower und seiner Nachbarschaft. Sich dort ein kleinstteilig parzelliertes Altstadtareal zu wünschen wäre aus Stadtbild-Sicht wohl naheliegend.

    Man muss aber eben auch die seit dem frühen 20. Jahrhundert geschaffenen Realitäten beachten. Jena hat schließlich einige der ersten innerstädtischen Hochhäuser Europas. Insofern halte ich das hier stadträumlich durchaus für einen passenden Ansatz. Nun wäre noch ein verfeinerter Architekturentwurf mit mehr Details und Gliederung der Baukörper erstrebenswert, vielleicht auch mit noch mehr Verjüngung der Turmbauten.

    ...

    Ich weiß nicht so ganz, wo Deine Begeisterung für dieses neu geplante Areal herkommt. Ich sehe keinen Art-Deco-Hauch, sondern ein trostloses, großvolumiges Wohn- und Geschäftsviertel wie wir es in jüngster Zeit z. B. auch in Stuttgart, Frankfurt am Main und Berlin sehen. Es ist kalte und triste Investorenarchitektur, nimmt keinerlei Bezug zu Jena und zahlt in keinerlei Weise in die Stadtreparatur im Zentrum der Stadt ein.

    ...

  • "Keinerlei Bezugspunkte zu Jena" machst du woran fest? Es ist seit dem 19. Jahrhundert eine Industriestadt mit vielen eher nüchternen Zweckbauten und seit dem frühen 20. Jahrhundert eine Hochhausstadt. Spätestens zu DDR-Zeiten wurde Jena dann eine sehr von Funktionalismus geprägte Stadt. Die unmittelbare Umgebung sieht nunmal so aus:

    Am_Eichplatz._Auf_dem_Bild_sieht_man_die_%22Neue_Mitte%22%2C_dahinter_ebenfalls_ein_Wolkenkratzer%2C_das_%22b59%22..jpg

    Igor Slovak, CC BY-SA 4.0 , via Wikimedia Commons

    Zu sehen sind der postmodern umgebaute Bau 59 von 1965 und der Jentower, Mitteldeutschlands höchstes Hochhaus - mit seiner fragwürdigen Sockelbebauung.

    Und der Bauplatz heute, der lediglich ein Parkplatz ist, mit schrecklichsten Nachwendebauten angrenzend:

    1280px-Eichplatz_Jena_Blick_auf_die_Marktseite.jpg

    Update3, CC0, via Wikimedia Commons

    Da kann's doch nur besser werden.

    Die Referenzpunkte sind die historischen Hochhäuser namens Bau 36 von 1935 und Bau 15 von 1915der Carl Zeiss AG.
    Die sind in einem sehr nüchternen Stil der frühen Sachlichkeit gestaltet. Verglichen damit finde ich die Neubauplanungen fast schon expressiv.

    Klar kann man alles ablehnen, was großmaßstäblich ist und nach Hochhaus aussieht. Mit dieser Haltung wird man aber nicht weit kommen. Schließlich ist der jetzige städtebauliche Entwurf auch das Ergebnis einer sehr intensiven Bürgerbeteiligung über mehrere Jahre. Die Jenaer Bürger haben sich diese Form der Bebauung gewünscht und sie erarbeitet.

    Sicher wünsche ich mir einen höheren architektonischen Detailgrad bei den Neubauplanungen. Ich sehe aber einige gute Ansätze, wie die Profilierung, die Materialwahl, die Kolonnaden, die Gesimse, stehende vertikale und gegliederte Fensterprofile (heute schon eine Seltenheit leider), Dachgärten und diverse Details. Was fehlt sind u.a. richtige Dächer oder wenigstens Rücksprünge/Staffelgeschosse als Abschluss, kleinteiligere Sockelzonen, gerne einige Ornamente und vielleicht auch die ein oder andere Referenz an die Vorkriegsbebauung, vielleicht mit einigen Leitfassaden. Aber das kann ja auch noch beim noch zu beplanenden Baufeld B in Angriff genommen werden.

  • erbse Die Legitimation des Bauprojektes Eichplatz durch eine Bürgerbeteiligung habe ich nicht in Zweifel gezogen. Aber nicht immer ist gut, was gut gemeint ist. Ich kann auch den Gedankengang nachvollziehen mit aufsteigend hohen Hochhäusern ein Ensemble zum Jentower zu erzeugen. Doch bei solchen Ensembles kommt leider am Ende meistens eine triste, nicht nachhaltige Bauklotzarchitektur heraus. Ich finde die Visualisierung schon sehr ernüchternd. Wenn es gebaut wird, dann wird es vermutlich noch trostloser sein. Mit fehlen geordnete Stadträume, eine lebendige Blockrandbebauung. Ansonsten wird es so sein wie so oft ist: Kühle, menschenleere Architektur, die ohne Bezug zur Kernstadt langweilig wirkt und ist. Beispiele dafür sind zuhauf zu finden (s. z. B. das ex-Degussa Maintor-Arealin Frankfurt am Main).

    ...

  • ^So ähnlich wie das Maintor-Viertel wird das in Jena vermutlich werden. Es gibt nicht zu wenige Leute, denen so etwas gefällt. Für Frankfurt ist es gegenüber dem zuvor abgeriegelten Betriebsgelände der Degussa sogar ein städtebaulicher Fortschritt. Das will etwas heißen.

    Bei uns in Frankfurt sind wir derlei Architektur dennoch bisweilen recht überdrüssig. Aber vielleicht fühlen sie sich in Jena, also eher in der Provinz, damit modern und werden glücklich.

    Ich erwarte mir nicht viel von dieser Bebauung. Ein großer Park statt des Parkplatzes hätte es nach meiner Meinung auch getan. Aber ich bin ja kein Jenenser, habe somit nichts zu kamellen.

  • Hallo !

    Ich bin neu in diesem Forum und sehr froh einen Ort gefunden zu haben um sich über Architektur in deutschen Städten auszutauschen.

    Ich merke das der Wille nach "schöner, ästhethischer, alter" Architektur in der Bevölkerung vorhanden ist, aber leider keine richtige Lobby hat..

    Ich war in Jena und möchte ein par Bilder von schöner und meiner Meinung nach grauenhatfter Architektur teilen.

    Ich hoffe es entstehen schöne Diskussionen :)

    Sanierungen April 2022..


    Wiederaufbau/Anbau eines im 2.WK teilzerstörten Hauses April 2022..

    Ein Neubau mitten in der Altstadt..


    massiver Bibliotheksneubau April 2022..

    Die Bilder sind von mir.

  • Da sind sie ja wieder mit ganz viel Feingefühl ran gegangen...

    Bibliotheken gehören auch immer zu den größten Bausünden der letzten Jahre. Wirklich traurig, da sie doch eigentlich Horte der Kultur sind.

    Hat die Schönheit eine Chance-Dieter Wieland


  • In Jena wird leider nicht mehr angepasst gebaut. Nahe der Traditionsgaststätte "Roter Hirsch" entsteht ein Bibliotheks- und Bürgerservice-Neubau an der Ecke Engelplatz/Neugasse.





    Das freigelegte Karmeliterkloster wird "erschlagen".


  • Der Deutsche Orden hatte seit dem 12. Jahrhundert den Verwaltungssitz (Komturei) für Thüringen in Jena-Zwätzen.
    Das Schloß Zwätzen an der Stelle des Deutschordenshofes hat sich in den letzten Jahren herausgeputzt. Solch große Güter haben sonst immer eine schlechte Prognose.









  • Fande es um die Villa am Inselplatz schade.

    Dann war es offenbar dieses Gebäude:

    https://cdn.mdr.de/nachrichten/thueringen/ost-thueringen/jena/Inselplatz-Jena-Abriss-Insel-100-resimage_v-variantBig16x9_w-832.jpg?version=32946

    Und es war wohl an der Nord(ost)ecke des Inselplatzes gestanden:

    https://deinjena.de/wp-content/uploads/2020/03/1DSC_1553.jpg, am linken Rand des Inselplatzes zu sehen

    https://www.otz.de/img/jena/crop2…534e756c3b3.jpg (bei Nr. 3)