Dresdner Gründerzeitviertel

  • Das Viertel um die TU ist wundervoll. George-Bähr-Straße, Münchner Straße, Münchner Platz,... Läuft man von Letzterem die Hübnerstraße entlang Richtung Zentrum, stößt man nach Überquerung der Nürnberger Straße auf ein weiteres kleines Prachtviertel - alles um die Jugendherberge Rudi Arndt herum ist herrlich großstädtisch urban! Weitere Straßen in der Südvorstadt mit mancher Villa, die einen das Staunen lehrt : Bergstraße, Rugestraße, Leubnitzer Straße (hier steht eine Villa, die eher nach exklusivem Präsidentenschloß aussieht). Und auch sonst gibt es in der Südvorstadt immer wieder Überraschungen zu entdecken.

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Weiß jemand wie weit die Spendenaktion für die Turmspitze der Lukaskirche gediehen ist und wann mit dem Wiederaufbau des Pfarrhauses zu einem Altersheim begonnen werden soll, falls die Pläne noch existenz sind?

  • Zitat

    Hallo uaoj36, wie meinen Sie denn diese Aussage ? Haben Sie schon Bilder der Dresdner Neustadt gesehen ?
    Wenn Sie möchten, kann ich Ihnen Aufnahmen dieses riesigen Gründerzeitviertels zur Verfügung stellen.

    intermobil: DORIS


    Ich glaube, uaoj36's Geschmack geht mehr in Richtung Belle-Epoque-Paläste, die sich an breiten Boulevards und Ringstraßen entlangziehen, und wo jeder m² Fassade mit einem halben Kubikmeter Sandstein verziert ist.
    Die Dresdner Neustadt ist hingegen ein Arbeiterviertel, dessen "hoch-urbane Dichte" bei jemandem, der das nicht gewohnt ist und vielleicht noch versucht, da mit dem Auto hinein zu fahren, klaustrophobische Ängste auslösen kann.

  • Ich denke, man sollte diesen Strang umbenennen (Dresdens Stadtviertel o.ä.) und in die Galerie verschieben!

    Zur Thematik Neustadt & Arbeiterviertel steuere ich gerne ein paar Bilder bei.
    Auch Arbeiterviertel in Dresden haben nämlich nicht viel mit Arbeitervierteln in [lexicon='Leipzig'][/lexicon] oder Berlin gemein - ich denke, uaoj wird auf seine Kosten kommen: :zwinkern:












    Dresden war schon immer anders als andere Städte.

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  • Man kann es nur immer wieder betonen: ein Arbeiter- und Angestelltenviertel. Im Gegensatz zu Berlin war es in Dresden
    verboten 4 oder 5 Häuserreihen hintereinander zu bauen. Vorderhaus und Hinterhaus. Das wars. Mit Grün und Licht dazwischen.

    Der representativste Platz ist meiner Meinung nach der Martin-Luther-Platz. Dort wohnten auch Offiziere.

    Die großbürgerlichen Bauten in der Innenstadt, z.B. um den Großen Garten etc. herum waren nochmal um Klassen besser.
    Man muß sich das vor Augen halten, einfach der Relativierung wegen. Das bringt die Bauten zwar auch nicht mehr zurück,
    zeigt aber auf was im Goldenen Zeitalter Deutschlands in Dresden alles gebaut wurde. Eine Pracht.

    Allerdings kommt nach jeder Blütezeit eben auch wieder ein Zusammenbruch...

  • Ja, ja, Youngi, alle Städte sind gleich, nur Dresden und Freiburg sind anders. Aber ich glaube nicht, dass die äußere Neustadt ein typisches Dresdner Arbeiterviertel war, wie du uns im ersten Satz suggerierst. Ansonsten steuer ich im Januar in der Galerie eine Serie über den Leipziger Stadtteil Eutritzsch bei, ein lupenreines Arbeiterviertel, aber eins mit (architektonischer) Vielfalt.

    Edit: Überschnitten mit Henrys Beitrag.

  • Zitat von "spacecowboy"

    Ja, ja, Youngi, alle Städte sind gleich, nur Dresden und Freiburg sind anders

    Das hast Du gesagt. Da ich so ziemlich alle größeren deutschen Städte persönlich besucht habe, ist mir bewußt, wie unterschiedlich sie sich darstellen. Vielfalt ohne Ende. Und so hat eben auch Dresden seine Eigenheiten, z.Bsp. eine vergleichsweise hochwertige Baukultur - gerade in den Arbeitervierteln, was Du z.Bsp. in Büchern von Volker Helas nachlesen kannst. Dort ist auch explizit [lexicon='Leipzig'][/lexicon] als Vergleich erwähnt. Und was in Freiburg so anders ist, ist Dir ja durch Deine Besuche selbst aufgefallen. Welche Intention hat nun also Deine obige Aussage?

    Zitat

    Aber ich glaube nicht, dass die äußere Neustadt ein typisches Dresdner Arbeiterviertel war, wie du uns im ersten Satz suggerierst.


    Was Du glaubst, ist erstmal zweitrangig. Meine "Suggerierung" lässt sich belegen. Einfach mal nachlesen...

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  • Zitat

    Die bürgerliche Baukunst neigte in Dresden in ihrer Mehrheit auch in jenen Jahren (19./20.Jhdt) zu einer gediegenen, zurückhaltenden Größe, die mehr zu einem mittleren Maß tendierte, doch keineswegs zum Mittelmaß, verglichen mit der gleichzeitigen Architektur in ähnlich großen Städten wie [lexicon='Leipzig'][/lexicon], München oder Frankfurt a.M. Das Bewahren des mittelstädtischen, gediegen-bewährten Elements war der Dresdner Baupfleg durch die Stadtverwaltung stets ein besonderes Anliegen gewesen. Dresden sollte eine schöne, gepflegte Residenz- und Fremdenstadt bleiben.

    Die Masse des Gebauten im 19.Jahrhundet war unerhört gediegen im Vergleich zu Städten in ähnlicher Situation und stand über dem künstlerischen Durchschnitt der Zeit, war qualitätvoll im Detail, sowohl was die Wahl der "echten" Materialien, als auch die handwerkliche und die künstlerische Qualtität der Bearbeitung betraf.

    Quelle: "Das Stadtbild von Dresden" - Arbeitshefte des Landesamtes für Denkmalpflege Sachsen

    Noch Fragen?

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  • Zitat von "youngwoerth"

    Ich denke, man sollte diesen Strang umbenennen (Dresdens Stadtviertel o.ä.) und in die Galerie verschieben!


    Harmonica hat ganz am Anfang seines Beitrags geschrieben:

    Zitat


    Damit die "Bausituationen" und die "Bilder vom alten Dresden" nicht zu unübersichtlich werden, habe ich diesen neuen Thread eröffnet. Wir können es in Zukunft so handhaben, dass wir nach Stadtteilen sortiert die Fotos reinstellen und gegenseitig ergänzen.


    Ein an sich guter Vorschlag,
    nur leider scheint es so, daß die Userschaft dieses Forums damit intellektuell überfordert ist und nun haben wir hier einen zweiten "Das Alte Dresden - außerhalb des Zentrums"-Strang.
    :?

  • Warum "Das alte Dresden"? Es geht doch hier ums aktuelle Dresden? Sind Dir die sanierten Studentenwohnheime in der Südvorstadt und die Zehngeschosser in Striesen aufgefallen? Vielleicht bist ja auch Du überfordert. :zwinkern:

    Im Übrigen hat mein Vorschlag nicht viel mit dem zu tun, was Harmonica am Anfang geschrieben hat. Können wir ja genau so machen, nur eben mit sinnvollem Namen - das mit der Galerie nehme ich zurück, weil wir hier auch diskutieren.

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  • Zitat von "youngwoerth"

    Warum "Das alte Dresden"? Es geht doch hier ums aktuelle Dresden? Sind Dir die sanierten Studentenwohnheime in der Südvorstadt und die Zehngeschosser in Striesen aufgefallen? Vielleicht bist ja auch Du überfordert. :zwinkern:


    Die Aufnahmen gehören in einen Strang "Dresden - Kaputte Stadtviertel!",
    der keineswegs in die Galerie sollte, da diese Gegenden der Stadt nicht zur Zierde gereichen.
    :)

    Außerdem gibt es ja noch "Dresden - Betonflorenz", wo alle Aufnahmen von Plattenbauten gut aufgehoben sind, oder "Dresden - marode", wo Verfall und Ruinen hineingehören. (Meine Fotos dort muß ich mal auf einen anderen Provider packen, da die Verlinkung von Arcor nicht klappt.)

  • Zitat

    Das mit Abstand lebhafteste Viertel Dresdens ist die Äußere Neustadt, nordöstlich des Albertplatzes. Vom Bombenhagel des Weltkriegs relativ verschont, hat das frühere Arbeiterviertel einen überraschenden Aufschwung erlebt.


    Quelle: Dresden Städteführer im Yahoo! Reiseführer

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  • Zitat von "youngwoerth"


    Was Du glaubst, ist erstmal zweitrangig. Meine "Suggerierung" lässt sich belegen. Einfach mal nachlesen...

    Dresdens "Arbeiterviertel" und deren Bebauung (auch die der anderen Viertel) waren tatsächlich einzigartig qualitätvoll in Deutschland, ja auch in Europa. Über die speziellen Bebauungsbestimmungen in Dresden gibt es sehr viel Literatur (auch heutige). Dresden war eine gesamtheitliche Kunststadt, die es so auf der Welt wohl kein zweites Mal mehr gab.

  • Zitat von "Miwori"


    Harmonica hat ganz am Anfang seines Beitrags geschrieben:


    Ein an sich guter Vorschlag,
    nur leider scheint es so, daß die Userschaft dieses Forums damit intellektuell überfordert ist und nun haben wir hier einen zweiten "Das Alte Dresden - außerhalb des Zentrums"-Strang.
    :?

    Richtig, Miwori. Ich habe diesen Thread ganz bewusst "Fotoserie Striesen" genannt und habe gehofft, dass es eben nicht wieder ein "altes Dresden" Laberthread wird. Die Intention dahinter war, Fotogalerien zu entwickeln, die der Übersicht halber nach Stadtteilen geordnet sind, damit nicht alles im "Alten Dresden"-Thread versinkt. Mein Vorschlag daher: die Fotos von Hyade in einen separaten "Fotoserie Südvorstadt" Thread und die Neustadtbilder in einen "Fotoserie Neustadt" Thread zu verschieben und die Gründerzeit-Qualitätdiskussion meinetwegen in den "Alte Dresden" Thread zu übertragen.

  • Zitat von "ursus carpaticus"

    Das hieße die Gründerzeit überzubewerten. Wie immer man zu ihr steht, als Ersatz für die jahrhundertealte Struktur der Innenstädte ist sie nicht geeignet (und wurde auch deshalb nicht in diesem Ausmaß zerstört).

    Sehr richtig, umso höher ist die mehr oder oder weniger gelungene Rekonstruktion des Neumarkts zu bewerten, der ja einen großen Teil der Dresdner Altstadt ausmacht. Bisher steht Dresden mit diesem Projekt in Deutschland noch singulär da. Allerdings glaube ich nicht, dass die Briten gezielt die kunsthistorisch bedeutsamsten Städte bzw. die wertvollsten Bereiche einer Stadt pulverisierten, hierzu wären schließlich auch Kenntnisse vorauszusetzen gewesen, die auch gebildete Westeuropäer kaum jemals hatten. Mitteleuropa mit all seiner Provinzialität, seiner kulturellen und wirtschaftlichen Rückständigkeit, seinen auftrumpfenden Spätstilen, seiner tridentinischen Barockkultur und seinem gemäßigten Protestantismus bliebt für die Gelehrtensalons in Paris, London, Brüssel oder sonstwo stets terra incognita. Dass beinahe ausschließlich die Altstädte der deutschen Städte am ärgsten getroffen wurden, liegt einfach daran, dass die dichtbebauten Kernbereiche das eigentliche Hauptziel der allermeisten britischen Luftangriffe gewesen sind und man dementsprechend über dem Zentrum die größte Bombenlast abwarf - die höhere Brennbarkeit der Bauten in diesem Bereich tat ihr Übriges. Die Selektierung erfolgte nach Dichte, nicht nach architektonischem Wert. Meistens lief dies zwar im Endeffekt auf dasselbe hinaus, es erklärt allerdings, warum etwa zentrumsferne Schlossbauten oftmals weitestgehend ohne Schaden davonkamen.

    "Meistens belehrt uns der Verlust über den Wert der Dinge."
    Arthur Schopenhauer

  • Georg Friedrich. In der Fall von Dresden war nicht beabsichtigt um NUR die wertvolle Innenstadt zu vernichten, sondern (oder besonders) die dicht bewohnten Gründerzeitviertel um die Innenstadt & die gesammte Neustadt. So wurden die Pirnaïsche Vorstadt, Seevorstadt und Johannstadt am schlimmsten getroffen. Leider allen bestückt mit den allerschönsten Gründerzeitler von ganz Deutschland.........

    Ja Dresden bot besondere Wohnqualität. Die reich dekorierte Wohnungen (ohne Hinterhöfe) lagen auch noch öfters an Parkanlagen, grossräumige Plätze... Es war eigentlich äusserst angenehm um in das Vorkriegs Dresden zu wohnen und auch noch geniessen zu können von viele Museen, eine Innenstadt ohne Gleichen, die Elbe mit weite Panorama Bildern....

    Wie schon gesagt hatte die Wohnhäuser in Dresden nicht 1 bis 5 Hinterhöfe sondern grossen Garten hinter die Wohnbauten.
    Auf Luftbilder der Dürer Platz und Umgebung ist das gut zu sehen, weil in Berlin alle Wohnblocks völlig mit Hinterhäuser gefüllt waren, so charachteristisch für die die Berliner Mietshäuser. Nur in die Berliner Aussenbezirke oder die spätere Gründerzeitbauten (rund 1920 wie am Lietzensee, Kaiserdamm, Fritz Elsass Strasse) gab es ähnlige Bausituationen wie das in Dresden normal war.

    Dann die Arbeiter Gründerzeitler in der Neustadt.... Die sind gut zu vergleichen mit dem Qualität von die Wohnungen in Berlin Kreuzberg (doch grosse Unterschiede), Friedrichshain, Prenzlauerberg, Wedding oder Moabit oder Connewitz in [lexicon='Leipzig'][/lexicon]. Das heisst Fassaden und Dächer durchschnittlich OHNE aufwendige Details.

  • Zitat von "uaoj36"

    Arbeiter Gründerzeitler in der Neustadt.... Die sind gut zu vergleichen mit dem Qualität von Kreuzberg, Friedrichshain, Prenzlauerberg, Wedding, Moabit oder Connewitz in [lexicon='Leipzig'][/lexicon]. Das heisst Fassaden und Dächer durchschnittlich OHNE aufwendige Details.

    Genau das wollte ich mit den Bildern von der Neustadt sowie den Zitaten eigentlich widerlegen. Hat wohl nicht geklappt.

    Harmonica: Wende Dich mal an RMA, der fixt das dann fix. :zwinkern:

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  • youngwoerth. Verzeihung: in Dresden lagen die Arbeiterviertel im Westen, nicht der Neustadt. Aber in und rund um die Antonstadt gibt es Strassen die ähnlichkeiten haben mit Kreuzberg, Connewitz. Die Neustadt selbst (rund hauptstrasse) ist natürlich Klasse!
    Nein, RMA braucht nichts zu fixen. Übrigens bin ich besonders von Dresden charmiert, wie auch das vorkriegs Kreuzberg. War erstaunt dass die Allierten auch das "Amerikanische Viertel" fast total ausradiert hatten. Aber auch Strehlen haben sie schwerstens bombardiert (sehe bombardierte zonen in die "Times Atlas WWII").

  • Nochmal: Die Dresdner Neustadt war ein Arbeiterviertel! Und wer genau hinschaut, der bemerkt qualitative Unterschiede zu Berlin oder [lexicon='Leipzig'][/lexicon]. Noch deutlicher aber ist die Überlegenheit Dresdens in anderen Arbeitervierteln: Löbtau könnte auch als Villenviertel durchgehen, und selbst Striesen war keineswegs ein Stadtteil für die obere soziale Schicht.

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