Berlin in alten Fotografien

  • Liebe Foristen,
    herzlichen Dank zunächst einmal für die Vielzahl schöner Aufnahmen vom alten Berlin. Da hier ein sehr versiertes Publikum unterwegs ist, kann mir vielleicht jemand von euch weiterhelfen. Und zwar bin ich auf der Suche nach Fotos oder Bildern der Residenz-Lichtspiele (Kurzform Kino "Resi") in der Blumenstraße 10 (heutige Singerstraße im Friedrichshain). Lediglich diese eine Kolorierung ist mir bekannt:


    <img src="http://www.romana-hamburg.de/Kaun/PrachtsaeleBlumenstr10.jpg" alt="PrachtsaeleBlumenstr10.jpg" title="PrachtsaeleBlumenstr10.jpg" style="font-size: 0.9em;" /> 

    An gleicher Stelle befand sich auch das Resi-Casino (Tanzlokal), dass aufgrund der Tischetelefone und Rohrpost bekannt war.

    In dieser Luftaufnahme des zerstörten Berlins sind die Häuser mit der Nummer 10 (ausgebombt) und Nummer 11 (bis heute erhalten - siehe Eckhaus Singerstraße 1) bei Minute 2:42 und 2:43 kurz zu sehen:

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    Weiter Infos - Kinowiki:

    http://allekinos.pytalhost.com/kinowiki/index…enz-Lichtspiele

    Kennt jemand weitere Außenaufnahmen des Gebäudes?

    Beste Grüße und vielen Dank!

  • Berlin damals - stolze Hauptstadt des Reichs mit den prächtigsten Häusern die die Welt gesehen hat. Heute - versifftes Asi-Zentrum der Republik, verwüstet, entstellt, verdorben, pleite. Entschuldigt diese drastische Sicht, aber angesichts der Bilder kann ich nicht anders als es so auszudrücken. Berlin, das ist für mich die Tragödie einer Stadt. Ein Schloss allein macht das nicht wieder gut.

    Hallo alle richtige Berliner! Entschuldigen für meine Deutsche Sprache, ich spreche Deutsch nur ein bißchen, also verzeihen Sie mir. Ich bin ein Bewunderer von Berlin aus der Tschechischen Republik, Stadt Olomouc (auf Deutsch Olmütz). Ich lese alle Beitrage, ich gucke die schöne Photos vom alten Berlin. Ich liebe Berlin, wir reisen nach Berlin seit 1985 Jahr - also ich habe Chance die Veränderungen der Stadt sehen.

    Ich möchte jetzt nur einigen Satz dazu sagen: Berlin wurde durch schlechte Politik zerstört. Alle Politiken in Berlin in der Ära 1871 - 1989 waren, nach meiner Meinung, schlecht. Und alle diese Politiken waren für Berlin verderblich. Zuerst hat das Berlin eine Patzigkeit in den opulenten Faccaden signalisiert, dann Berlin mit NS-Regime der Schrecken der Welt wurde, und dann die Zerteilung und verrückte Schaden im West (Anhalter Bahnhof, Entstuckung-Programm wie "Demokratisation" gennant) und im Ost (Stadtschloß, die Vernichtung der Mitte usw.) gekommen haben. Manchmal habe ich das Gefühl, daß die Dederone und die WeBer (Westberliner) die Gleiche waren - z.B. Bernauer Straße - DDR hat die Versöhnungskirche im 1985 Jahre unnötigerweise demoliert, und analogisch dazu hat auch West-Berlin ganzes Bereich gut erhaltene Straßen nördlich von Bernaeur Str. abgerissen.

    "Wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt" - Berlin wurde in den 30er in Blumen des Bösen verändert - und Berlin hat dafür bezahlt. Sehr schwer, sehr traurig, sehr schmerzhaft. Schlechte Idealen hat Berlin aufgebaut, schlechte Idealen hat Berlin begraben. Was ist das Schlimmste? Die Stadt selbst ist unschuldig ... aber diese Stadt ist auch das Symbol - und die Symbole haben das Schicksaal der Ideen, die sie symbolisiert. Leider.

    Trotzdem ist für mich Berlin die schönste Stadt der Welt ... ich wünsche ihm nur gute Zukunft und sonnige Zeiten. Alles gute, Berlin! Tom

    9 Mal editiert, zuletzt von Olmützer_CZ (25. März 2015 um 21:23)

  • Zitat

    Ich bin ein Bewunderer von Berlin aus der Tschechischen Republik, Stadt Olomouc (auf Deutsch Olmütz).

    Also ich bevorzuge entschieden deine Heimatstadt, für mich eine der allerschönsten Städte auf der Welt.
    Gut - das lässt sich jetzt schwer vergleichen, zugegeben.
    Aber Prag und Wien schlagen - auch das alte Berlin - mit seinen eigenen Waffen.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Hallo Berlin-Interessierte,
    ich bin auf der Suche nach alten Fotos vom Schiffbauerdamm Nr. 30 bis 40.
    Das ist die Kurve (von der Friedrichstrasse kommend) nach dem Reichstag, bis zur ehemaligen Kronprinzenbrücke, wo das Lessingtheater stand.
    Es wäre großartig, wenn mir da jemand weiterhelfen könnte. Meine Vorfahren hatten dort ein Geschäft und ich bin dringendst auf der Suche nach Bildern von dieser Ecke.
    Tausend Dank!

  • Kann nur einen sehr bescheidenen Beitrag vornehmlich aus http://www.bildindex.de liefern, aber die sind dir sicher bekannt:

    Schiffbauerdamm Nr 37-38:

    Schiffbauerdamm Nr 37:

    Schiffbauerdamm Nr 39:

    Schiffbauerdamm Nr 38-40


    Schiffbauerdamm Nr 25 und Umgebung:


    Schiffbauerdamm Nr 31-40:

    Schiffbauerdamm ??_von_aus BAW September_1918

  • Hallo Spreetunnel,
    das ist wirklich nett von dir und nein, ich war noch nicht auf Bildindex, daher waren die Bilder neu für mich.
    Könnte man sich von einigen eine bessere Auflösung bestellen?
    Leider kann man an den entscheidenen Stellen nur sehr wenig erkennen.

    Ich DANKE dir für die Hilfe. :thumbup:

  • Zitat

    Weiß jemand wie das Eckhaus mit der prunkvollen Kuppel (Die leichte und elegant tronende Kuppel die ihre Laterne stützt) heißt und gibt es davon genauere Bilder, die das Gebäude von vorne zeigen. Weil das Haus richtig toll ist. Habe soetwas beeindruckendes noch nie in einer anderen Stadt gesehen.

    Danke im voraus :blumen:

  • Das Gebäude beherbergte das 'Hotel Elite' an der Neustädtischen Kirchstraße N°9/Reichstagsufer, direkt am Schlütersteg.


    Gegenüber, an der Neustädtischen Kirchstraße N°7/8 zwischen Georgenstraße und Dorotheenstraße befand sich das große 'Hotel Continental'

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Gestern war auf ARTE der Film Stadt der Millionen - ein Lebensbild Berlins (1925). Ich war absolut begeistert.

    Zu sehen sind zahlreiche bekannte Plätze der Stadt. Gleich am Anfang zum Beispiel Luftaufnahmen des Marienviertels.

    Zitat

    Zwei Jahre vor Walther Ruttmanns „Berlin. Die Symphonie der Großstadt“ aus dem Jahr 1927 entstand „Die Stadt der Millionen. Ein Lebensbild Berlins“ von Adolf Trotz, ein Ufa-Kulturfilm, der aufgrund seines authentischen Bildmaterials ein wertvolles Dokument von Berlin Mitte der 1920er Jahre darstellt. Der Film nimmt den Zuschauer mit auf eine hochinteressante Stadterkundung und führt von mondänen Einkaufsstraßen wie der Friedrichstraße und dem Kurfürstendamm in unbekanntere Viertel und Winkel.


    In der Mediathek für kurze Zeit:
    http://www.arte.tv/guide/de/05836…lins?autoplay=1

  • Vielen Dank für den Tipp! :D Das ist der eindrucksvollste und beste Einblick, den ich je auf das alte Berlin bekommen habe. Die Stadt war der Wahnsinn. Und zu den vier größten Städten der Welt gehörend, in einer Liga mit London, Paris und New York, was die Mondänität angeht.

  • Werte Berlinfreunde. Ich habe eine Frage an die Kenner der Berliner Baugeschichte. Wer hat Informationen oder Fotos eines Gebäudes aus der Matthäikirchstraße (eventl. Nr. 6) in Tiergarten. Das Haus wurde in den späten 60er Jahren abgerissen und stand gegenüber des Eingangs der Philharmonie. In meiner Kindheit hat dort ein Freund von mir mit seinen Eltern gewohnt. Sie hatten eine kleine Wohnung im Erdgeschoß und waren Hausmeister. Dieses Haus wurde, nach mir unbekannten Kriegsschäden, wieder instandgesetzt. Anfang der 60er Jahre wurden die Innenräume renoviert und es begann sogar der Wiedereinbau eines neuen Aufzuges. Die Räume waren groß, teilweise Säle. Der Eingang war von der rechten Seite. Im Eingangsbereich befand sich neben dem Aufzug eine weit geschwungene Wendeltreppe mit einem Kronleuchter in der Mitte. In den oberen Etagen befanden sich in einigen Räumen Scheinkamine. Vom seitlichen Hof ging ein kleiner Durchgang in einen zweiten Hof, der von einem kleinen Seitenflügen und Quergebäude gesäumt wurde. In diesem Teil befanden sich offensichtlich früher Büroräume und größere Toilettenanlagen. Mit Erdgeschoß hatte es 3 Etagen. Ich fand es sehr schade, dass dieses schöne Gebäude abgerissen wurde. Andere alte Häuser, wie etwa in der Siegesmundstraße wurden erhalten und in die Neubauten integriert. Viele Erinnerungen verbinden mich damit. So sind wir bei schlechtem Wetter mit unseren Tretrollern durch die Flure und Säle gesaust. Es wäre schön, wenn sich Jemand an das Haus erinnert und mir Informationen geben kann.

  • Handelt es sich um dieses Haus? Es entspricht allerdings nicht der Beschreibung. Vielleicht ist auch ein anderes gemeint. Ich habe noch andere Nummern zu bieten :cool:


    Matthäikirchstr 6-7_von Hart & Lesser_aus BAW Oktober_1912


    Die Nummern haben sich ja mal geändert.


    Matthäikirchstr 6-7_Haustür_von Hart & Lesser_Ausführung Stahl & Sohn_aus BAW Juli_1911


    Matthäikirchstr 6-7_Grundriss_von Hart & Lesser_aus BAW Oktober_1912


    Hier eine andere Ansicht, die die Häuser Nr. 6-8 zeigen soll, allerdings ohne Jahresangabe:


    Matthäikirchstraße um 1935:

  • Die nachfolgenden Pfeffersäcke sollen zu einem verschwundenen Bau des Historismus in der Bellevuestraße gehören. Weiss jemand, wie der aussah - die Figuren waren wohl an der Fassade angebracht...

  • Wenn ich mich nicht irre, sind es die Figuren am Rolandhaus. In der Bellevuestraße waren solche Vollplastiken weder am Rheingold nach am Esplanade vorhanden.


    Potsdamer Str 127-128_Rolandhaus_Straßenseite_erbaut 1901-1902 von Wilhelm Walther_BfAuK_1903:

  • Vielen Dank für die Bilder, leider ist das gesuchte Gebäude nicht dabei. Vielleicht liegt es daran, dass die Straße zwischendurch ihren Namen gewechselt hatte. In den 30er Jahren war es die Standartenstraße, außerdem wurden um 1938 in vielen Straßen die Haunummer geändert (eine Straßenseite gerade Nummern, die andere Straßenseite ungerade Nummern). Ich weiß nicht ob die Matthäikirchstraße nicht auch umgestellt wurde, wie die Potsdamer Straße. Noch einmal zur Lage. Das Haus lag, wenn man von der Tiergartenstraße kam auf der rechten Seite und müsste früher das 2. oder 3. Gebäude gewesen sein. Wie gesagt gegenüber dem Haupteingang der Philharmonie. Die Fassade war in den 60er Jahren schlicht verputzt und wenn ich mich richtig erinnere gingen die Fenster im ersten Stock bis auf den Boden (Französische Balkone). Erker waren nicht vorhanden. Es gibt Luftbilder, auf denen das Gebäude im Hintergrund zu sehen ist. Über weitere Informationen wäre ich sehr dankbar.

    Zu den Figuren im Garten des Hotels Excelsior in der Hardenbergstraße. Ich kann das bestätigen, sie stammen vom Rolandhaus aus der Potsdamer Straße 127-128. Ich habe bis 1966 im Nebenhaus Potsdamer Straße 29 (129-130) gewohnt und kann mich noch an die Ruine des Rolandhauses erinnern. Das Erdgeschoß wurde noch genutzt. Bis zum Umzug in einen Neubau in der Schellingstraße, war dort die Firma Foto-Klinke beheimatet. Außerdem kann ich mich an eine Drogerie mit Wäschemangel und einen Tante Emma-Landen besinnen. Der Inhaber, ein Herr Kubin, war für sein loses Mundwerk bekannt. Mein Wohnhaus das um 1950 wieder ausgebaut wurde, ist auf dem Foto links, angeschnitten zu sehen. Ein brauchbares Bild aus der Zeit um 1939 ist im Württembergischen Staatsarchiv, Freiburg, in der Sammlung Willy Pragher zu finden. Dort sind auch zahlreiche Aufnahmen der Potsdamer Straße, - Brücke und den Abrissmaßnahmen für den Runden Platz zu sehen.

  • Hier mal ein Straubeplan aus dem Fundus des Senators für Stadtentwicklung mit den rot markierten Museen. Dort wo diie Philharmonie ihren Haupteingang hat müssten demnach die Häuser 1-3C gelegen haben. Leider habe ich da gerade eine Lücke im Bestand.

    Straubeplan 1910:


    Eckhaus Tiergartenstraße, Matthäikirchstraße, Mannesmannhaus, Mebes und Emmerich, um 1935::


    Matthäikirchstraße 3_Bernhard Sehring_vor 1885:

    Ob dieses Haus allerdings vor dem Krieg noch stand oder bereits schon früher durch einen Neubau ersetzt wurde, weiß ich nicht, die Spitze der Kuppel scheint aber auf dem Foto von 1935 noch da zu sein.


    Matthäikirchstraße 5_von Moritz Ernst Lesser_aus BAW Februar_1914:

  • Die nachfolgenden Pfeffersäcke sollen zu einem verschwundenen Bau des Historismus in der Bellevuestraße gehören. Weiss jemand, wie der aussah - die Figuren waren wohl an der Fassade angebracht...


    Wo stehen denn diese Figuren jetzt?
    Wie toll könnten die eine neue Fassade schmücken, statt im Gebüsch neben einer Tiefgarageneinfahrt vor sich hin zu rotten.